2019 war beruflich ein Wahnsinnsjahr. Im besten Sinne.
Ich darf Teil dieser unglaublichen Buchband
da bux sein. Wir haben 2019 noch einmal zulegen können und haben zusammen mit unseren AutorInnen so richtig heftig gerockt.
da bux hat mir die Motivation, die Energie und die Freude an meinem Beruf mehr als nur zurückgegeben; ich wage zu behaupten, dass es mich ohne
da bux als Autorin nicht mehr gäbe.
In der Zeit als Mitverlegerin von
da bux habe ich den Mut und die Zuversicht gewonnen, auch als Autorin ganz neue Wege zu gehen. Ich habe das grosse Privileg, bei
da bux sehr spannende Projekte anzugehen. Im Fall von
Voll Risiko ein Buch, das auch in Heilpädagogischen Schulen gelesen werden kann, im Fall von
Krawallnacht ein wunderbares Erzählexperiment. Beides hat mich gefordert und als Autorin weitergebracht. Und beides hat mich darin bestärkt, bei meinen Romanen mein Ding auf meine Weise durchzuziehen, genau das zu schreiben, worauf ich Lust habe.
Und weil ich 2019 wahnsinnig Lust hatte, eine neue Geschichte mit Kata, Ayden, Nathan, Raix und all den wunderbaren Figuren aus den Lost Souls zu schreiben, schreibe ich im Augenblick Band 5 der Serie - oder anders gesagt - Band 1 der zweiten Staffel. Kein Verlag hätte bei so was mitgemacht, ich hab's auch gar nicht erst versucht. Weil ich - auch das verdanke ich
da bux - gemerkt habe, wie viel Freude und tiefe innere Befriedigung es bereitet, ein Projekt mit Menschen durchzuziehen, die für das brennen, was sie tun.
Genau solche Menschen habe ich gefunden. Ich bin auch im Self Publishing nicht mehr alleine unterwegs, sondern habe mit
Josia Jourdan (Presse/Marketing) und
Jutta Wilke (Lektorin und Korrekturleserin) zwei Menschen an meiner Seite, die Buchstaben atmen und Bücher leben. Besser geht nicht.
Beides -
da bux und das Self Publishing - halten mich gewaltig auf Trab. Aber auf eine sehr gute Art und Weise. Es ist das Reiten der Welle, das Fliegen und Abheben, das Gefühl, angekommen zu sein und genau das Richtige zu tun.
Viel Rückenwind und vor allem auch Anerkennung und Wertschätzung habe ich dieses Jahr von Pro Helvetia bekommen, die das
Krawallnacht-Projekt mit einem Werkbeitrag ausgezeichnet haben. Die Freude darüber war riesig. Und deshalb: Vielen Dank, Pro Helvetia.
Und ja, es gab auch die Momente, in denen ich mich völlig ausgebremst fühlte. Momente, in denen ich die Situation von Kinder- und Jugendbuchschaffenden in der Schweiz als hoffnungslos empfand. Weil wir von Stellen, die uns eigentlich fördern sollten, übergangen und ignoriert werden, nicht unbedingt finanziell (das auch), vor allem aber ganz generell. Im September kam dann dieser eine Moment, der eben der entscheidende Moment zu viel war. Ich habe realisiert, wie sehr wir gegen Betonwände anrennen, wie tief die gläserne Decke hängt, an der wir Schweizer Kinder- und Jugendbuchschaffende uns immer und immer und immer wieder den Kopf anstossen, wie wenig Stellenwert wir haben - und ich habe mich entschieden, diesen Kampf aufzugeben und mich aus dem Vorstand von Autillus zurückziehen, in dem ich mich zusammen mit engagierten VorstandskollegInnen seit Jahren für die Schweizer Kinder- und Jugendliteratur einsetze.
Denn: Ich will mich nicht länger runterziehen lassen, mich nicht länger von Dingen frustrieren lassen, die ich sowieso nicht ändern kann. Ich will das (Autoren)Leben rocken. Mit einem Verlag, der mich beflügelt. Mit meinen Self Publishing Projekten, an denen ich voller Begeisterung arbeite. Mit Menschen, mit denen ich gemeinsam abheben und fliegen kann. Ich habe das grosse Glück, solche Menschen gefunden zu haben.
Deshalb an dieser Stelle ein riesiger Dank an sie. Lasst uns auch 2020 rocken. Ich freue mich darauf.