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Mittwoch, 25. August 2021

Von Deadlines und dem whooshing Sound, den sie machen

 
Meine Kolumne für das Qultur-Online-Magazin schreibe ich normalerweise am Montagabend, überarbeite sie irgendwann im Laufe des Dienstags, lese sie mir mehrere Male laut vor, wobei ich nach jedem Vorlesen Anpassungen im Feintuningbereich vornehme, und schicke sie dann gegen den Abend oder auch späten Abend ab. Am Mittwochmorgen geht sie online. 

Zwei Wochen liegen jeweils zwischen den Kolumnen. Ich hätte also genügend Zeit, sie irgendwann in dieser Zeit zu schreiben. Gemütlich, ohne Zeitdruck. Aber ganz erhlich: Meistens weiss ich frühestens am Sonntag vor dem Veröffentlichungstermin, worüber ich überhaupt schreiben werde. Das hat seinen Grund. Ich bin ein selbsternannter Deadline-Junkie, also jemand, der einen Abgabetermin braucht, um so richtig in die Gänge zu kommen. Und genau darum geht es in meiner neusten Kolumne. Um Abgabetermine. Wie ich sie als Autorin erlebe - und wie wichtig mir eingehaltene Deadlines als Verlegerin sind. Hier der Link dazu. (<=)

Wenn ihr jetzt noch wissen möchtet, wie viele Stunden ich in eine Kolumne stecke: Es sind im Schnitt wohl zwischen drei und fünf Stunden. Dazu kommt die Suche nach dem passenden Bild. Und ja, beides macht Spass. Immer wieder. Sobald ich mich denn mal aufgerafft habe, die Arbeit anzugehen.

(Bild: pixabay)

Sonntag, 18. April 2021

Und plötzlich ging es schnell

Es passierte immer öfter: Ich klickte mich auf Twitter zur Funktion "deaktivieren". Dass ich es nicht tat, liegt daran, dass ich ein News-Junkie bin, immer gewesen bin, und für jemanden wie mich ist Twitter der Link-Hub schlechthin zu den Nachrichten der Welt.

Nur blieb es nicht bei den Online-Artikeln. Wenn mich etwas beschäftigt, will ich mehr wissen. Aus dem Link-Hub wurde auch ein Hashtag-Hub. Und irgendwann wurde es ungesund. 

Also setzte ich am Freitag mit der Arbeit aus und ging auf einen langen Spaziergang um meine Gedanken zu sortieren. Dabei merkte ich, dass es da eigentlich gar nicht viel zu sortieren gab, weil eigentlich schon alles klar war; ich musste es nur noch umsetzen.

Der Entscheid, meinen Twitter-Account zu löschen, war nur einer von vielen. Ich habe auch auf Facebook den Schlussstrich gezogen, nicht ganz so heftig wie auf Twitter. Das hat zwei Gründe: Zum einen hat mich Facebook sowieso nie interessiert; ich kann also locker-flockig meine Accounts einfach stehen lassen ohne dort was zu posten. Zweitens ist unser Verlag da bux auf FB, da muss und will ich mindestens aus verlegerischen Gründen noch mit einem kleinen Zeh auf der Plattform bleiben.

Was ich nicht lösche: den Blog und Insta. Den Blog, weil er mir von allen Social Media Kanälen immer der liebste war. Insta, weil ich als Autorin wenigstens auf einer Plattform noch zu finden sein sollte, und Insta ist so herrlich pflegeleicht.

Die wirklich weitreichenden Entscheide habe ich schon vor einer Weile getroffen, sie aber auf diesem Spaziergang für mich noch einmal besiegelt: Ich werde weiterhin voll und mit ganzem Herzen Verlegerin bleiben. Als Autorin fahre ich massiv runter. Das bedeutet in erster Linie sehr viel weniger Lesungen, vor allem keine Teilnahme an offiziellen Schullesetouren mehr, sondern nur noch Einzellesungen auf direkte Anfragen von Veranstaltern. Und auch das Schreiben werde ich sehr ruhig und entspannt angehen. 

Ich habe für mich den Augenblick dieser für mich wichtigen und richtigen Entscheide fotografisch festgehalten. Es ist der passende Ort dafür. Wunderschön und ruhig. 

 
Danach ging ich nach Hause, löschte den Twitter-Account und stellte bei FB eine Art Pausenzeichen ein.

Samstag, 15. August 2020

Einblicke in meine Arbeit als Verlegerin – Unterrichtsmaterialien zu den da bux Büchern

Immer wieder werde ich gebeten, doch über meine Arbeit als da bux Verlegerin zu schreiben. Nun, da ich es endlich tue, trifft es ausgerechnet einen der letzten Schritte im Ablauf des Entstehungsprozesses einer Edition. Denn: Wir sind beinahe parat für den grossen Tag, an dem wir unsere vier Autor*innen und ihre neuen Bücher vorstellen. Der Druckauftrag ist erteilt, die Daten für die Vernissagen stehen, die Werbung dafür läuft, erste Vorbestellungen sind auch schon da. Die Vorfreude ist gross, und ab und zu schleicht sich auch nervöse Anspannung ein. 

Nun fehlen eigentlich nur noch die Unterrichtsmaterialien, die wir zu jedem Buch als kostenlose Downloads anbieten. Wie alle Arbeiten im Verlag teilen wir auch diese unter uns Verlegern auf. Dieses Jahr werden Stephan Sigg und ich zu je zwei Büchern Arbeitsblätter erstellen. Und über diese Arbeit werde ich heute etwas erzählen.

(Anmerkung in Klammer: Wir drei Verleger erledigen die allermeisten Arbeiten selber. Das ist möglich, weil jeder von uns seine Spezialgebiete hat, auf denen er/sie sehr stark ist und sich voll einbringen kann. Mehr dazu in einem anderen Post.)


Unsere Unterrichtsmaterialen zu den da bux Geschichten haben nicht den Anspruch, höchsten professionellen Kriterien standzuhalten. Unser Ziel ist es, Lehrpersonen eine bunte Vielfalt an Ideen in die Hand zu geben, eine breite Palette an verschiedensten Übungen, Aktivitäten und Begleitprojekten zur Verfügung zu stellen. Wir wollen dabei unsere Texte nicht für trockene Grammatikübungen oder belehrende Satzarbeit missbrauchen, sondern aufzeigen, wie man sich kreativ, lustvoll und intensiv mit Klassenlektüren auseinandersetzen kann.

Unsere Autor*innen machen es uns einfach. In ihren Geschichten steckt so vieles, das es zu entdecken gibt und in das man auf unterschiedlichste Arten eintauchen kann. Ich entwerfe im Augenblick die Arbeitsblätter zum Buch Die Torte von Romana Ganzoni – und die Ideen sprudeln von selbst. Ich weiss jetzt schon, dass es mir mit Hochdruck von Maxima Hampel genauso gehen wird. Würde man Stephan Sigg fragen, der die Arbeitsblätter zu Aktion Klimaschock und Null Empfang gestaltet, bekäme man bestimmt dieselbe Rückmeldung.

Was den Aufbau der Unterrichtsmaterialien angeht, suche ich immer wieder andere Wege, auch dieses Mal. Inspiriert haben mich dazu die Arbeitsblätter, die Tom Zai für meine „Krawallnacht“-Geschichten gemacht hat. Er ist weg von den „Schritt für Schritt durch das Buch“ Übungen, hin zu verschiedensten spannenden Projekten, die man zu den beiden Büchern durchführen kann.

Mein Plan für meine Arbeitsblätter zur Edition 5: Ich möchte dreigleisig fahren.
  1. Schritt für Schritt Übungen, die die jugendlichen Leser*innen durch die einzelnen Kapitel (beg)leiten.
  2. Kleine Projektarbeiten am Ende der Kapitel, die die wesentlichen inhaltlichen Punkte des Kapitels aufnehmen und eine Reflexion dazu ermöglichen.
  3. Projektarbeiten zum Buch, die einzelne Aspekte der Geschichte vertiefen und / oder in spannendes Neuland führen.

Ziel ist es, die Arbeitsblätter bis zum Erscheinungstermin parat zu haben. Sie können kostenlos von unserer Verlagswebseite heruntergeladen werden und dank einer Common Licence von den Lehrpersonen ihren Bedürfnissen angepasst werden. 

Als nächstes werde ich über die einzelnen Vernissagen berichten - und danach ganz von vorne anfangen mit unseren Arbeitsschritten, denn nach dem Buch ist immer auch gleich vor dem Buch. 

Wenn ihr Fragen habt, dürft ihr die gerne in den Kommentaren unten stellen. 

Mittwoch, 29. Mai 2019

Das Leben als Verlegerin

In der ersten Jahreshälfte bin ich weniger Autorin und mehr Verlegerin. In diese Zeit fallen das Lektorat der Texte, die Coversuche, das Schreiben von Gesuchen um Projektbeiträge, das Planen der Vernissagen und Promoaktivitäten usw. Es sind intensive Monate und Wochen, von denen ich (fast) keinen Moment missen möchte, denn die Arbeit mit Stephan Sigg, Tom Zai, unseren Autoren und Autorinnen und unseren "Aussenstellen" (Grafik, Korrektorat, Druck) sind so spannend und erfüllend wie eh und je.

Kürzlich hat uns Journalist Sascha Erni besucht, um für Thurgaukultur einen Artikel über uns und unseren Verlag zu schreiben. Er ist dafür tief in unsere chaotisch-begeistert sprudelnden Antworten eingetaucht, hat sich vom Buchbandgroove anstecken lassen und ein Portrait geschrieben, dessen Lektüre ich euch sehr heftig empfehle.Ihr findet es hier: Auf der Suche nach dem Bücher-Groove.

Samstag, 1. September 2018

Arbeitsteilung

Wochenlang war es hier im Büro unter dem Dach viel zu heiss für gar alles. Nun schiffts und huddlets draussen, ideal, um endlich konzentriert und produktiv zu arbeiten. Sogar eine Arbeitspartnerin habe ich. Meine Katze und ich rackern uns in gewohnter Arbeitsteilung durch den Zu-Erledigen-Stapel: Sie schläft, ich arbeite.

Was wir gerade tun: Unterrichtsmaterialen für die Bücher der Edition 3 des da bux Verlags erstellen. Ist auch höchste Zeit: Am 10. September ist offizieller Erscheinungstermin. Bis dann müssen alle Downloads online sein.