EIN GASTBEITRAG VON DONATELLA RASI GANTENBEIN VON GANRAS TRAVEL
Wer Teil 1 nachlesen möchte: Hier ist der LINK.
Tag 3
Unterwegs in Namibia
Im Gebiet der
Lodge waren diverse Aktivitäten geplant. Die Stornierung bringt wiederum einen
Rattenschwanz an Folgen mit sich, die das Überleben ganzer Familien und die
Fortführung der diversen Projekte für nachhaltigen Tourismus und Naturschutz
gefährden.
Ein wichtiges,
von der Lodge unterstütztes Projekt ist der Schutz der Geparde. Schon seit
längerer Zeit werden diese von den Farmern als Problemtiere wahrgenommen und
deshalb oft abgeschossen, falls sie sich den Farmtieren nähern.
Die Cheetah Conservation Fund hat sich
dieser Probleme angenommen.
Dazu
gehören Projekte zum Herdenschutz und Aufnahme von verletzten Tieren oder
sogenannten „Problem-Tieren“.
Da die
Bevölkerung unbedingt miteinbezogen werden soll, arbeiten gut geschulte
Lehrkräfte mit Schulkindern und es
werden Fachkräfte losgeschickt, die die
Bauern rund um das Schutzgebiet aufklärt und ihnen gratis Herdenschutzhunde zur
Verfügung stellt und ihnen den Umgang mit diesen Hunden beibringt.
Die Familie
wollte sich das Projekt anschauen und hatte eine Info-Veranstaltung dazu
gebucht. Diese
Veranstaltungen für Lodge Gäste sind sehr wichtig, um das Projekt zu
finanzieren.
Im Moment wurden
viele der Projekte Corona bedingt auf „Minimum-Betrieb“ zurückgestuft, da
einfach das Geld fehlt, um die Fachleute in die Dörfer zu schicken. Die
Volontäre, die mithelfen das Projekt zu finanzieren, fehlen. Da auch die
Schulen geschlossen sind, werden auch die ausgebildeten Helfer zur Aufklärung
der Bevölkerung arbeitslos. Dass dies
wiederum eine ganze Reihe von negativen Auswirkungen hat, muss ich wohl nicht
näher erläutern.
Tag 4
Unterwegs in Namibia
Beim
nächsten Aufenthalt unterstützen wir ein privates Projekt, welches sich u.a.
dem Schutz der Nashörner widmet.
Ebenso bezieht die Organisation (mit mehreren Lodges) ihr sämtliches Gemüse von den umliegenden Farmern und
beschäftigt diese auch wo immer möglich in den verschiedenen Lodges.
Leider
ist auch diese Zusammenarbeit durch das Ausbleiben der Gäste gefährdet, denn
das angebaute Gemüse kann nicht verwertet werden. Ausserdem
grenzt das private Wildschutz-Gebiet an den Etosha National Park und dient so
als Pufferzone, welche besonders im Kampf gegen die Wilderei eine grosse Rolle
spielt. Die
privaten Ranger spielen hierbei eine äusserst wichtige Rolle.
Tag 5
Unterwegs in Namibia
Die
nächste Unterkunft dient vor allem der Entspannung der Gäste. Im Spa sollen
diese die natürlichen Einheimischen
Produkte kennen und schätzen lernen.
Die
Wüste Namibias hat da so einiges zu bieten. Die Lodge bezieht ihre Produkte von
einheimischen Farmern und lässt sie von einheimischen Fachleuten weiter
verarbeiten. Die Mitarbeitenden des Spas verwenden diese dann für die
Behandlung der Gäste.
Nach einem
anstrengenden Tag auf den holprigen Pisten des Etoscha Nationalparks hatte sich
die Familie eine Massage gönnen wollen.
Die
Mitarbeiterin des Spas – ebenso wie die restlichen Mitarbeiter der Lodge gehen
wieder einmal leer aus. Die Betreiber der Lodge werden wohl dieses Jahr einige
der Mitarbeiter nicht beschäftigen können.
Tag 6
Unterwegs in Namibia
Die 6. Unterkunft wird von einer Community geführt
und ist auch in deren Besitz.
Es ist
der Community ein Anliegen, den meist ausländischen Gästen ihren Lebensstil und
ihre Kultur näher zu bringen.
Die
Familie wollte sich voll auf dieses Erlebnis einlassen und buchte deshalb eine
private Tour mit den Gastgebern. Diese
Tour bietet einen guten Einblick in die Arbeit der Mitglieder der
Conservancy –Community. Diese hat mit den Farmern im
Gebiet ein Konzept für naturnahes Farmen erarbeitet und stellt dieses nun den
Besuchern vor. Ebenso
unterstützt die Community die umliegenden Schulen und unterhält Einrichtungen
zur Erhaltung der eigenen Kultur.
Die
Gäste können an kleinen Workshops teilnehmen und Schulen besuchen.
Einmal
mehr wirkt sich die Stornierung auf ganze Gemeinden aus. Ihnen fehlen wichtige
Einnahmen um ihre Ideen für nachhaltige Landwirtschaft und den Erhalt ihrer
Traditionen zu verwirklichen.
Denn
auch hier geht es vor allem ums Überleben.
(Fortsetzung folgt)