No_way_out ist eins meiner Herzprojekte. 2014 hat das Buch zu meiner zu meiner grossen Freude den Hansjörg-Martin-Preis als bester deutschsprachiger Krimi gewonnen, ist aber trotzdem mehr oder weniger unbeachtet geblieben und hat sich eher mittelprächtig verkauft. Vor ein paar Jahren hat es der Verlag aus dem Programm genommen, verständlicherweise, denn ein Buch, das sich pro Jahr bestenfalls noch im tiefsten dreistelligen Bereich verkauft, lohnt sich für einen Verlag schlicht nicht.
Ich habe fast alle meine vergriffenen Bücher im Self Publishing neu herausgegeben, nicht, um damit noch einmal richtig Kohle zu machen (das wäre eine Illusion), sondern einfach, damit sie weiterhin erhältlich sind und doch noch ein wenig Einnahmen generieren. Doch bei no_way_out stellte sich sogar bei mir die Frage, ob ich die Geschichte wirklich noch einmal auf die Buchreise schicken soll. Ich kann das zwar zu sehr tiefen Kosten machen, aber der Aufwand ist beträchtlich, weil ich den ganzen Text neu setzen und korrekturlesen muss. Dazu kommt ein neues Cover. Mein Fazit: Aufwand und Ertrag hielten sich in diesem Fall nicht einmal für mich die Waage. Also beschloss ich, diese Geschichte, obwohl sie mir endlos wichtig ist, für mich zu behalten, ein bisschen wie einen kleinen, exklusiven Schatz.
Letztes Jahr hatte ich die spontane Idee, das Buch im Advent als Hörgeschichte online zu stellen, quasi als Geschenk an jene Menschen, die diesen Schatz mit mir teilen möchten. Die Geschichte hat 48 Kapitel, das ergibt für jeden Tag im Advent zwei Kapitel. Mir wurde jedoch schnell klar, dass so ein Projekt sehr zeitintensiv ist und deshalb Vorlaufzeit benötigt. Ich verschob es, und dieses Jahr setze ich diese Idee nun um.
Während ich die ersten Kapitel einlass, sprang mich der Gedanke an, das Buch trotzdem zu machen. Einfach so. Für mich und die paar Dutzend Menschen, die es dann vielleicht kaufen oder auch nicht. Spontangedanken soll man erst einmal ruhen lassen. Theoretisch. Ich habe diese Theorie begeistert über den Haufen geworfen und sofort mit dem Buchsatz angefangen. Und dann gemerkt, dass ich ein neues Cover brauche, weil ich die Rechte für das alte Cover nicht habe, und natürlich habe ich sofort begonnen, Bilder zu suchen ... Und das in einem Monat mit vielen Lesungen, ein paar Workshops und einer Deadline für ein Buchprojekt. (Anmerkung am Rande: Wenn ihr einen vernünftigen Menschen als Vorbild braucht, nehmt nicht mich, nehmt einfach nicht mich!)
Der Buchsatz ruht im Moment, weil es halt wirklich einfach zu viel ist, aber das Cover steht. Was gut ist, denn ich werde die Hörgeschichte auf YouTube hochladen und dazu brauche ich Thumbnails (ein Thumbnail ist das, was ihr als Bild über diesem Post habt). Und weil ich so gerne Thumbnails bastle, habe ich mit viel Leidenschaft auch die Online-Posts gebastelt, die den einzelnen Kapiteln in no_way_out wie Titel vorausgehen. (Siehe dazu die Randanmerkung einen Absatz weiter oben.)
Mit dem Einlesen der Geschichte bin ich vorangekommen, aber mit all den vielen anderen nötigen und unnötigen (siehe Anmerkungen ... ach, ihr wisst schon) Arbeiten natürlich viel langsamer als geplant. Ich wollte mit mindestens sieben Tagen Vorsprung in den Dezember. Jetzt sind es fünf geworden. Das ist ein sehr kleiner Puffer, aber er muss reichen.
Morgen geht es los. Noch sind ein paar Einstellungen auf YouTube nötig. Aber grundsätzlich bin ich so weit. Ab dem ersten Dezember findet ihr hier in diesem Blogpost den Link auf die Geschichten. Einen kleinen Disclaimer bringe ich heute schon an: Ich bin keine professionelle Sprecherin, erwartet also keine Hörbuchqualität, davon bin ich weit entfernt. Dafür bekommt ihr die Geschichte von der Autorin persönlich vorgelesen. Ist ja auch schon was.
Wir hören uns :-)