Mittwoch, 29. Mai 2019

Das Leben als Verlegerin

In der ersten Jahreshälfte bin ich weniger Autorin und mehr Verlegerin. In diese Zeit fallen das Lektorat der Texte, die Coversuche, das Schreiben von Gesuchen um Projektbeiträge, das Planen der Vernissagen und Promoaktivitäten usw. Es sind intensive Monate und Wochen, von denen ich (fast) keinen Moment missen möchte, denn die Arbeit mit Stephan Sigg, Tom Zai, unseren Autoren und Autorinnen und unseren "Aussenstellen" (Grafik, Korrektorat, Druck) sind so spannend und erfüllend wie eh und je.

Kürzlich hat uns Journalist Sascha Erni besucht, um für Thurgaukultur einen Artikel über uns und unseren Verlag zu schreiben. Er ist dafür tief in unsere chaotisch-begeistert sprudelnden Antworten eingetaucht, hat sich vom Buchbandgroove anstecken lassen und ein Portrait geschrieben, dessen Lektüre ich euch sehr heftig empfehle.Ihr findet es hier: Auf der Suche nach dem Bücher-Groove.

Freitag, 24. Mai 2019

Die coolsten Blutsbrüder ever sind zurück


Leon und Onkel Mike sind wieder da! Das ungleiche Team, das mal traurig wie tote Geranien in die Welt welkt, mal in einem Anfall von Übermut vom Wasserfall springt, sein Essen beim Dartturnier gewinnen muss, voller Pathos einen roten High-Heel beerdigt, übers Leben philosophiert und – ACHTUNG – einen fast richtigen Frankenstein und zwei Indianerinnen zu seinen Freunden zählt.


Nach der Hardcover-Ausgabe bei ArsEdition ist das Buch nun als Taschenbuch erhältlich. Handlich, preisgünstig und prallvoll mit unkitschigem Inhalt.

Titel: Ich, Onkel Mike und PLAN A.
Inhalt: Auf eigene Gefahr.
Seiten: 180 (nicht essbar)
Handlungsort: Hinter-Oberdorf (am A. der Welt)
Autorin: Alice Gabathuler
Cover: Lisa Hänsch (DAAAAAAAANKE, Lisa!)

Erhältlich im Buchladen deiner Wahl, hier oder - für Leute in der Schweiz - direkt bei mir (signiert).

Montag, 20. Mai 2019

Zweiter Schweizer Vorlesetag

Diese Woche darf ich gleich an zwei ganz besonderen Anlässen teilnehmen. Heute stelle ich euch den ersten der beiden vor, den

2. Schweizer Vorlesetag

Am Mittwoch werde ich mit Buchblogger Josia Jourdan nach Niederwangen fahren und dort mit ihm zusammen im Rahmen des zweiten Schweizer Vorlesetags an drei Veranstaltungen über das Schreiben und das Zusammenspiel Autoren-Bücher-Buchblogger reden. Vorlesen werden wir natürlich auch! Abwechselnd. Lieblingsstellen aus meinen Büchern. Hach! Ich freue mich total darauf. Im Augenblick habe ich jedoch noch die Qual der Wahl: Woraus soll und will ich vorlesen, und welche Stellen? Ich stecke mitten in der Vorbereitungsphase.Von Josia weiss ich, dass er ein ähnliches Problem hat wie ich - und ich weiss auch, wie er es löst: Er sucht mehr Stellen, als er an einem Anlass vorlesen kann; dann kann er nämlich spontan wählen. Ich glaube, ich mache das auch so. Hier mal der Spontanstapel von heute ... kann sich morgen noch einmal ändern ...

Donnerstag, 16. Mai 2019

Beautiful World

Ein weiterer Vorteil von nicht total verplanten Tagen und Wochen: Ich kann mich spontan entscheiden, zu Fuss einkaufen zu gehen, und das nicht einmal auf direktem Weg, sondern via Schlosshügel. Ich mag diese kühlen Morgen, an denen ich fast alleine unterwegs bin. Heute habe ich nicht eine Sekunde ans Schreiben oder irgendeinen Plot gedacht, sondern die Natur um mich herum in mich aufgesogen.





Mittwoch, 15. Mai 2019

Ready for Social Media

Ich bin diesen Monat fleissig auf Lesetour. Aber nicht so fleissig, dass ich keine Zeit mehr für andere Dinge habe. Und so habe ich mir heute Morgen überlegt, wie ich das Buch Blue Blue Eyes in Szene setzen möchte. Grund: Es wurde die letzten paar Lesungen besonders häufig als Vorlesebuch gewählt.

Zuerst habe ich es mit alten Schiffsplanken, Muscheln und Glasflaschen probiert. Mit mässig zufriedenstellendem Resultat. Dann ohne Flaschen. Und dann fiel mir der alte Schiffsteil ein, den ich letztes Jahr in Frankreich gekauft hatte. Der steht ziemlich weit oben auf einem Fenstersims im Treppenhaus. Ich quetschte das Buch davor, bezog Stellung und wollte auf den Auslöser drücken, doch bevor ich dazu kam, glitt das Buch ab und landete mit einem heftigen Knall im Treppenhaus.

Also musste der Schiffsteil runter. Dann hinauf ins Arbeitszimmer auf die Couch, das Buch schön vor dem Schiffsteil drapiert und abgedrückt. Im Bullauge spiegelte sich öde die Holzdecke. Also wurde ich erfinderisch => Ich wollte in den Spiegel. Das war einfacher gedacht als ausgeführt. Aber schlussendlich war ich am Ziel.

Wie lange das alles gedauert hat? Wollt ihr gar nicht wissen (hihi). Aber hier ist es, das Bild. Tschakka!

Montag, 6. Mai 2019

Nicht aufregen

Gestern öffnete und las ich eine Mail, die ich besser weder geöffnet noch gelesen hätte. Schon gar nicht hätte ich dem Link folgen sollen.

Heute Morgen, vor dem Schreiben der Morgenseiten (danke an Jutta Wilke, die mich dazu gebracht hat!), habe ich zuerst den Eintrag gelesen, den ich letzte Woche im Zug nach Zürich geschrieben habe. Daran möchte ich mich heute, morgen, in den nächsten Tagen und sowieso halten.

Samstag, 4. Mai 2019

Auf Buchfühlung

Vom März bis Juni 2019 sind sieben Autorinnen und Autoren auf Lesetour unterwegs in Aargauer Bibliotheken, eine davon bin ich. An drei Tagen bin ich diese Woche in den Kanton Aargau gefahren und habe dabei 9 Lesungen gemacht, 2 in Möhlin und 7 in Rothrist. Ich habe jede einzelne davon sehr genossen. (Ich winke an dieser Stelle begeistert in Richung Möhlin und Rothrist und grüsse die Bibliothekarinnen und die jugendlichen ZuhörerInnen.)

Bei jeder Lesung durften die Jugendlichen das Buch auswählen; diesmal war die Bandbreite besonders gross: Noch nie habe ich in einer einzigen Lesewoche aus so vielen verschiedenen Büchern vorgelesen (ich glaube, es waren annähernd so viele wie Lesungen).

Unterwegs auf den langen Zugfahrten habe ich gelesen: H.O.M.E. von Eva Siegmund, für mich das Beste an spannender Jugendliteratur seit langer Zeit. Und der Beweis, dass Verlage keine Lizenzen einkaufen müssten, weil wir im deutschsprachigen Raum extrem gute AutorInnen haben.

Und last but not least habe ich bei einem etwas längeren Aufenthalt in Aarau bei Bücher Lüthy ein Buch gekauft. Und zwar wegen der Widmung. Ja. Genau. Wegen der Widmung. (Nun, es hat auch so spannend geklungen, aber die Widmung hat den Ausschlag gegeben.)


Ich war also in jeder Hinsicht auf Buchfühlung diese Woche. Schön war's.

Mittwoch, 1. Mai 2019

Wir machen dann mal Pause

Vor Jahren hat mich Frank Maria Reifenberg mit seinem Buch Landeplatz der Engel begeistert. Für mich stand fest: Diesen Autor möchte ich kennenlernen, und so bin ich damals extra wegen ihm nach Zürich gefahren, als er dort auf Lesetour war. Wir mochten uns auf Anhieb. Das ist bis heute so geblieben.

Vor einiger Zeit schrieb er mich an und fragte, ob ich per Zufall in der gleichen Woche auf Ostschweizer Lesetour sei wie er. Bin ich nicht. Also fragte ich ihn nach seinem Leseplan und siehe da - er war heute in Gais, also ganz in der Nähe. Wir machten spontan ab und nahmen und uns vor, gemeinsam wandern zu gehen, sollte das Wetter schön sein.

Petrus muss uns wirklich mögen! Es war ein herrlicher Tag heute. Weil Herr Ehemann im Liechtenstein arbeitet, wo am 1. Mai eben nicht gearbeitet wird, waren wir zu dritt. Wir machten Pause vom Alltag und wanderten um Gais, unterhielten uns, genossen die Landschaft und kehrten in der einzigen Beiz ein, die auf der Rundroute geöffnet war. Schön war's. Wiederholenswert. Ab morgen gehen wir alle drei wieder unserer Arbeit nach. Frank und ich bei Lesungen (er in der Ostschweiz, ich im Kanton Aargau), Herr Ehemann in seinem Beruf.