Samstag, 22. Dezember 2012

148

So viele Lesungen habe ich 2012 gemacht. Manchmal bekomme ich nach den Lesungen Post, die mich so richtig aufstellt. Zum Beispiel die hier aus Wollerau:


Ein paar Auszüge:

"Sie haben sich nur kurz vorgestellt und nicht nur von sich selbst gesprochen. Mir hat auch gefallen, dass Sie uns Fragen stellen liessen." (Mario)
"Ich finde es aussergewöhnlich, dass Sie Punks mögen, denn die wenigsten Mütter mögen Punks." (Sandy)
"Sie waren die erste Autorin, die eine richtig gute Autorenlesung gemacht hat." (Walter) "DANKE" (A.G.)
 "Ich würde Ihr Buch gerne weiterlesen, aber noch lieber hätte ich, wenn Sie es vorgelesen hätten, aber die Lesung war auch so gut." (Timon)
 "Es war gut von Ihnen, dass Sie Anschauungsmaterialien mitgebracht haben." (Janina)
"Ihr Buch Freerunning packte mich als erstes. Weil schon auf den ersten paar Seiten jemand starkt verletzt wurde und jemand schon gestorben ist." (Etienne)
"Ihre Idee mit dem Büchlein, wo wir unsere Namen einschreiben konnten, finde ich super." (Anja) "Ich auch - dank euch habe ich immer so gute Namen in den Büchern." (A.G.)
"Und dass Sie aus dem Freerunning vorgelesen haben, war sehr toll, und wie Sie zu den Figuren kommen, machte es noch besser." (Joshua)"Ich war begeistert davon, dass Sie alles so frei erzählt haben. Aus unseren Fragen sind lustige und spannende Geschichten entstanden." (Michelle)
"Was mir zum Beispiel gut gefallen hat ist, dass Sie auf unsere Fragen nicht einfach die kürzeste Antwort gesucht haben, Sie erzählten zu jeder Frage eine kleine Geschichte. Sie haben uns auch miteinbezogen." (Amira)

Herzlichen Dank euch allen: Julian, Robine, Amira, Michelle, Joshua, Din, Céline, Mirjam, Anja, Etienne, Janina, Timon, Mario, Stefan, Walter, Sandy

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Ich hab's satt!

Warnung: Dieser Eintrag ist nichts für Zartbesaitete (aber das muss jetzt einfach sein).

Der Kommentar meiner Lokalzeitung zu den neusten UBS-Enthüllungen: "Zum Fremdschämen". Ich schäme mich nicht fremd. Ich ärgere mich masslos. In dieser Bank steckt mehr kriminelle Energie als in einem Knast. Und diese feinen Herren, die uns bis hinter den Bach hinaus bescheissen und sich auf raffgierigste Art bereichern, tragen Anzüge und Krawatten, fahren schicke Wagen, hausen in Luxuswohnungen und lächeln süffisant über Leute wie mich, die sich mit Arbeit (uäch, wie altmodisch und blöd) ihr Leben (knapp) verdienen.

Derweilen kontrolliert die Polizei in dem Ort, in dem ich wohne, mindestens jede zweite Woche die Punks am Bahnhof, verlangt deren Ausweise (obwohl die Polizisten die Gesichter und auch die Menschen hinter den Gesichtern längst kennen) und sogenannt senkrechte Bürger werfen Frau Tochter Blicke zu, die ich hier gar nicht beschreiben will, nur weil sie anders aussieht als andere.

Frau Tochter, die anders aussieht als andere, arbeitet übrigens. Sie macht eine Lehre, fährt jeden Wochentag zur Arbeit / Schule, bringt sensationell gute Zeugnisnoten nach Hause, hat ein Herz aus Gold und verdient in einem Jahr ungefähr so viel wie einer dieser Casinobänker in 0,002 Sekunden. Sie wird ab nächstem Jahr Steuern zahlen (von diesem 0,002 Sekunden Lohn) und damit Banken retten helfen, in denen Leute sitzen, die meiner Meinung nach lebenslänglich verdient haben. Die aber nie eine Ausweiskontrolle über sich ergehen lassen müssen, denn die sehen ja furchtbar anständig aus in ihren teuren Anzügen.

Ich hab's satt. Dermassen gestrichen satt.Satter geht gar nicht mehr.

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Verhältnisblödsinn

Gestern habe ich Briefe und Pakete zur Post gebracht. Unter anderem habe ich einen Blackout nach Deutschland geschickt. Mit B-Post (der langsamen, die schon mal bis zu 2 Wochen hat, bis sie in Deutschland ankommt). Sagt die Dame am Schalter:
"Diese Sendung kostet CHF 15.50."
 Nun: Ich wusste, dass es teuer ist, Bücher nach Deutschland zu schicken, aber das schien mir dann schon SEHR teuer. Also glaubte ich, die Dame hätte mich falsch verstanden und sagte: "Nein, nein, B-Post reicht."
"Das ist B-Post."
"15 Franken 50 für EIN Buch, das 9.95 Euro kostet, B-POST?", fragte ich.
"Ja, das wird eben seit Mai eingeschrieben geschickt."
"Ich will es aber nicht eingeschrieben schicken."
"Sie können es nur eingeschrieben schicken."
"Für 15 Franken 50?"
"Ja. Wenn Sie Geschäftskundin wären, wäre es allenfalls billiger."
"Ich bin Geschäftsfrau.Selbständig erwerbend."
"Aha. Dann können wir allenfalls etwas machen. Unser Berater wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen. Er wird Angaben über Ihren Umsatz und so weiter brauchen."
Geht den nichts an, dachte ich und fragte:  "Aber diese Sendung hier, die kostet jetzt 15 Franken 50?"
"Ja. Dafür ist sie eingeschrieben."
"Will ich nicht, brauch ich nicht. Das Buch ist weniger wert als die Posttaxen."
"Können Sie aber nicht anders haben."

Ich gab auf. Und verschickte das Ding für 15 Franken 50. Der Brief mit den Verträgen nach München kostete mich 10.50 (nicht eingeschrieben). Und das Buch ins 15 km entfernte Sargans 9 Franken.


Zum Glück habe ich auch Einkommen. Das da zum Beispiel:


PS: Zu Hause ist mir eingefallen, dass ich den Blackout bei Amazon.de hätte bestellen und direkt an den Empfänger schicken können. Nächstes Mal dann. 

Montag, 17. Dezember 2012

Wo versteckt man sich, wenn es kein Versteck mehr gibt?

"Das Internet kennt keine Rückzugshöhlen, nicht einmal Schützengräben. Man kann sich nicht verstecken, indem man sich aus dem Netz ausklinkt. Jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde kann irgendwer irgendwelche Dinge schreiben. Gerüchte verbreiten. Gemeinheiten in die Welt setzen. Einen Angriff starten. Geheimnisse verraten. Wenn man online ist, kann man reagieren. Offline ist man alldem ausgeliefert."
(Auszug aus Matchbox Boy)

Montag, 10. Dezember 2012

Blackout in neuem Outfit

Also, ich wusste ja, dass mein erstes Buch "Blackout" bei der nächsten Auflage ein neues Cover erhält. Aber dass es dann gleich so toll im Verlagskatalog präsentiert wird, überrascht und freut mich jetzt grad total (Danke Stephan Sigg, ohne dich hätte ich das nie gemerkt).

Freitag, 7. Dezember 2012

Anger Management der kreativen Art

Eine grottige Woche, die im Laufe der Tage immer grottiger wurde, erreichte heute Morgen ihren obergrottigen Höhepunkt. Das war der Moment, in dem ich mich entschied, etwas zu tun. So quasi selbstgebasteltes Anger Management zu betreiben. Da ich keine Ratgeber lese, waren eigene Ideen gefragt. Weit suchen musste ich nicht, denn eigentlich hätte ich heute Abend anderswo sein sollen, was aber als Konsequenz meiner Entscheidungsfindung von heute Morgen hinfällig wurde, weshalb ich die Dinger, die ich andersowhin mitbringen sollte, nicht mitbringen musste (ja, dieser Satz ist eine Katastrophe, aber es hat unheimlich Spass gemacht, ihn zu schreiben). Zutaten für die Mitbringseldinger hatte ich schon gekauft. Also begab ich mich in die Küche und betrieb Anger Management der kreativen Art.

Bildlegende: Walnuss-Zimt Muffins (vorne), Orangen-Schokolade Muffins (hinten),
Blumenstrauss für allfällig vorbeireisende Ausserirdische  - Alf (rechts), Tisch zum Reinbeissen,
falls der Ärger zu gross wird (unter den Muffins und dem Blumenstrauss)

Meine Familie fand das ziemlich cool (die Muffins). Mitlesende Ex-Schüler von mir werden sich sagen: "Aha, die kann das ja tatsächlich doch ..." Frau Tochter fand sofort eine neue Marktlücke für einen Ratgeber. "Frustbacken für Verärgerte - das Anger Management der kreativen Art" (der Untertitel ist von mir). Das Ding zu schreiben wäre kein Problem (interessierte Verlage dürfen sich melden). Lesen würde ich es nicht. Aber vielleicht die Bilder darin angucken.

Morgen verziehe ich mich in die Berge. Das ist dann Anger Management vom feinsten. In 25 Stunden bin ich im Haus im Tobel. Und damit man auch endlich einmal das Tobel sieht, habe ich es letzte Woche fotografiert.:



PS: Anger Management ist ein selten dämlicher Begriff. Aber heute ist ja auch ein selten dämlicher Tag.

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Stürmische Zeiten

Es sind stürmische Zeiten. Nicht nur draussen vor der Haustür, sondern auch sonst. Ich bin gerade ziemlich hart gelandet - mit einem Vereinsprojekt. Zum Glück gibt's irgendwo im Bernbiet den Bugsierer. Ja, das ist der brummige Grummelbär der ab und an (sehr) harte Kommentare bei mir platziert, der aber trotzdem oder vielleicht gerade deswegen einen besonderen Platz in meinem Leben hat. Er ist grundoffen und grundehrlich - und sehr direkt (leider gehören solche Menschen zu einer aussterbenden Sorte). Er hat mir vor Monaten vorausgesagt, was passieren wird. Er hat's gewusst, ich hab's geahnt, es ist passiert. Also habe ich Anfang Woche dem Bugsierer geschrieben. Dass er recht hatte mit gar allem. Und dass er mir mal gehörig den Kopf waschen solle. Was er getan hat :-). Nun ist mein Kopf neu sortiert, ich habe getan, was ich tun musste. Es bleibt noch eins: DANKE, Bugsierer

.

Dienstag, 4. Dezember 2012

Es gibt Tage ...

... die laufen so grottig grässlich, dass man sich eine Höhle suchen und in einen Winterschlaf fallen lassen möchte. Weil das nicht geht, tauche ich jetzt in die virtuelle Landschaft von Schottland ein, rieche das Wasser, höre die Wellen und fühle den Sand unter den Füssen.

Montag, 26. November 2012

Weil mir das jetzt gerade sehr wichtig ist

Ich habe soeben Fragen einer Auszubildenden beantwortet, die einen Buchvortrag zu meinem Buch Mordsangst vorbereitet. Eine Frage hat mich besonders beschäftigt, weshalb ich sie hier samt Antwort einstelle:

Wenn Sie allen Jugendlichen einen Tipp geben könnten, wie sie im Leben weiterkommen, welcher wäre das?
Als erstes würde ich sagen: Frag dich nicht, wie du weiterkommen kannst, sondern wohin du überhaupt gehen willst. Weiterkommen ist für mich eine persönliche Entwicklung, keine Karriereleiter. Das Wichtigste für mich ist: So sein, wie man ist. Dazu stehen. Sich nicht zu etwas formen lassen, das man nicht sein möchte. Auf sein eigenes Herz hören, nicht auf den Verstand und die guten Ratschläge der anderen. Mit sich selber in Einklang zu kommen. So leben, dass man jeden Morgen in den Spiegel schauen und sagen kann: Ja, das bin ich.

Und jetzt schreib, verdammt!

Ein wunderbarer Autorenkollege hat mir ein Buch geschenkt. Zehn Gebote des Schreibens. In diesem himmelblauen Band finden sich unzählig viele Gebote übers und ums Schreiben, solche, die mich ansprechen und solche, die mich weniger ansprechen. Für heute bringt es Juli Zeh mit Gebot Nummer 10 auf den Punkt.

UND JETZT SCHREIB, VERDAMMT!

Gutes Gebot, finde ich :-)

Sonntag, 25. November 2012

Ein guter Tag

Er begann damit, dass die Familie wieder komplett ist. Herr Sohn ist aus England zurück - mit der ulitmativen Postkarte für Frau Tochter.


Es gab ein spätes Frühstück im erweiterten Familienkreis und ich als Familientierchen war einfach nur glücklich.

Später bekam ich auf FB ein RIESIGES Kompliment einer Leserin und als Herr Ehemann nach dem gemeinsamen Spaziergang die gekaufte NZZ am Sonntag las, rief er vom Sofa rüber: "Du bist in der Buchbeilage der NZZ."


Es gibt Tage, da ist das Leben einfach nur schön. So einer ist heute.

PS: Eigentlich ist das ganze Wochenende toll. Gestern war ich nämlich das erste Mal nach Steve Lees Tod an einem Gotthardkonzert und es hat so richtig gefegt. Hach!

Samstag, 24. November 2012

Es ist noch gar nicht ...

... Weihnachten. Und trotzdem lag am Freitag, als ich von der Lesereise nach Hause kam, ein tolles Geschenk auf dem Wohnzimmertisch.


Montag, 19. November 2012

Ein ganz besonderes Geschenk

Werte Alice Gabathuler

Unser Klassenzeichner Dani Föllmi und wir widmen Ihnen diese Karrikatur als Dank für Ihre Lesung vom 15.11.2012.

Klasse S1c/Otto Kümin, sek eins riedmatt, wollerau


Liebe S1c, lieber Klassenzeichner, lieber Otto

Ich freue mich seit Tagen kringelig. Was für ein Geschenk!

Herzlichen Dank

Mittwoch, 7. November 2012

Maybe you're crazy in the head

Es sind Songzeilen wie diese, die in mir ganze Bilderfluten auslösen und mich schreiben lassen. Sie gehören zu den Songs, die mich durch ein Buch begleiten. Der Titel dieses Posts ist aus dem Lied "Drive" von R.E.M. - ein Lied, das ich im Moment immer und immer und immer und immer wieder höre. Es fährt jedes Mal mitten in mein Herz und bei Maybe you're crazy in the head singe ich meistens ganz laut mit.



Freitag, 2. November 2012

Von Outsidern, Wildwestromanen und Killerpelikanen

Endlich, endlich kann ich etwas über Killerpelikane schreiben. Herr Sohn wird es mit einem breiten Grinsen zur Kenntnis nehmen. Frage 42 von 81 gibt mir Grund und Gelegenheit dazu. Aber der Reihe nach:


Ich mag alle. Jedes auf seine Weise, weil zu jedem eine Geschichte hinter der Geschichte gehört.


Ein Beruf ohne Sprache? Mmmm ... schwierig. Wenn er mir gefallen würde. Ja. Aber ich denke, dann würde ich irgendetwas finden, was dem Beruf eine Sprache gibt - vielleicht, indem ich darüber schreiben würde.


Susan E. Hinton. "Die Outsider". Ich glaube, das merkt man meinen Büchern an :-) Und ich habe extrem gerne die Wildwestromane meines Grossvaters gelesen. Ich glaube, auch das merkt man manchmal meinen Büchern an :-)


Die Ideen sind von mir. Aber Ideen werden ja nicht im luftleeren Raum geboren. Sie flirren überall herum. Autoren sind einfach Leute, die ein paar dieser Herumsirrer einfangen. Manchmal suche ich für eine Geschichte einen besonderen Dreh oder noch etwas Würze. Dann frage ich schon mal bei Freunden oder in der Familie (was bei Herrn Sohn jedesmal im Vorschlag endet, endlich einmal etwas über Killerpelikane zu schreiben ... *seufz*).


Ob ich als Kind schon welche geschrieben habe, weiss ich nicht (ich denke nicht, denn daran müsste ich mich doch erinnern können, oder nicht?). Aber als Jugendliche gab es dann kein Halten mehr. Ich schrieb alles: Tagebücher, Gedichte, Songtexte, Kurzgeschichten, Bücher (na ja, ich fing damit an; fertig geworden ist keins davon).

Donnerstag, 1. November 2012

November

Lesemonat. Die Termine seht ihr an der Pinnwand auf der rechten Seite.

Überarbeitungsmonat: In der ersten Hälfte des Monats überarbeite ich das lektorierte Manuskript. Das ist der Vorteil eines frühen Abgabetermins (ein Jahr vor Erscheinen des Buches): Wir haben genügend Zeit fürs Lektorat und das Überarbeiten.

Schreibmonat: Parallel zum Überarbeiten schreibe ich an einem grossen Projekt. Normalerweise brauche ich zwischen zwei Projekten Zeit, um mich an die neuen Figuren heranzutasten, aber bei diesem Projekt handelt es sich um eins, das ich schon sehr lange machen will. Ich kenne meine Figuren, kenne das Setting, kenne die Geschichte. Ich kann also problemlos zwischen Überarbeiten und Schreiben wechseln.

Das überarbeitete Manuskript möchte ich abgeben, bevor ich auf Lesetour gehe. Aus Erfahrung weiss ich, dass bei drei Lesewochen am Stück am Ende kaum mehr Energie für das Schreiben übrig bleibt. Ich habe meinen Schreibzeitplan deshalb angepasst und mir für November eine vernünftige Seitenzahlvorgabe gegeben.

PS: Die Oktobervorgabe habe ich auf die Seite genau eingehalten - ich wollte mehr, hänge aber seit drei Tagen an einem einzigen Kapitel in der Überarbeitung fest (ja, auch das kann passieren).


Mittwoch, 31. Oktober 2012

Hirnlose Buchbesprechung

Da geht einer hin, rezensiert live (wie ein Fussballspiel) den neuen Rowling und verrät dabei den ganzen Inhalt. NEIN, ich verlinke das ganz sicher nicht. Aber ich hätte eine Frage an den Tagi-Online: Habt ihr euch dabei auch irgendetwas überlegt???

Dienstag, 30. Oktober 2012

Interview mit Kevin Brooks

Ihr wisst ja, wie sehr ich diesen Typen mag. Dass er aber genau wie ich Rockstar werden wollte und auch noch sehr ähnlich über Gott denkt wie ich, hat mich jetzt glatt umgehauen.

Montag, 29. Oktober 2012

Vom Platz der Jugendliteratur - Teil 2

Verkindlichung? Selten so etwas Dämliches zum Thema Jugendliteratur gelesen. Deshalb verlinke ich nicht auf den Artikel in der "Zeit", sondern empfehle den offenen Brief, mit dem Kollegin Jutta Wilke dem Autor des Artikels geantwortet hat. (Wer den Artikel lesen möchte, findet den Link am Anfang ihres Briefes.)

Dienstag, 23. Oktober 2012

Schreiben, schreiben, schreiben, Schnee

Ich mache mich bereit für meine Schreibtage in den Bergen. Mit muss: Lektoriertes Manuskript (zum Überarbeiten), neues Manuskript (zum Weiterschreiben), die absolut spannenden Interviewfragen von Corinna Götte (zum Beantworten ;-) ... und mein Bergbäuerinnenhut. Der Wetterbericht hat Schnee angesagt auf das Wochenende. Muss noch ein paar Dinge winterfest machen (wenn ich mich nicht mehr melde, bin ich in der Wildnis verloren gegangen oder erfroren). Etwas vergessen? *grübel*

Montag, 22. Oktober 2012

Vom Platz der Jugendliteratur in den Medien

Ganz ehrlich: Dieses Thema frustriert mich dermassen, dass ich es normalerweise vorziehe, meinen Frust mit mir alleine auszutragen oder höchstens mit Leuten, die auch Jugendbücher schreiben, darüber zu diskutieren. Während nämlich so ziemlich alles darüber redet, wie wichtig das Lesen sei, vor allem, wie wichtig, dass Kinder und Jugendliche lesen, während an Schulen und in Bibliotheken wunderbare Projekte umgesetzt werden (Lesungen, Schreibwerkstätten, Lesenächte, gemeinsame Leserekorde usw.), ignorieren die Medien das Kinder- und Jugendbuch weitgehend.

Ich mag auch heute nichts dazu schreiben (ich könnte bitter klingen), sondern verlinke auf den Artikel von Stefanie Leo, in dem alles gesagt ist, was es zu sagen gibt.

Ein wichtiges PS: Zum Glück gibt es das Web. Dort laufen nämlich tolle Projekte!

Montag, 15. Oktober 2012

Friedliches Nebeneinander

Eigentlich ist das mit den Büchern eine einfache Sache: Es gibt kein Richtig und kein Falsch, sondern ein friedliches Neben- und Miteinander (Bildlegende: meine aktuelle und nächste Lektüre).

Sonntag, 14. Oktober 2012

Und so war sie für mich, die Buchmesse

Die Buchmesse ist ja für jeden anders. Deshalb ein ganz persönlicher - wahrscheinlich total unvollständiger - Rückblick auf die Messe.

Ich habe es - Schirm sei Dank - zur Bushaltestelle geschafft und bin auf dem Weg nach Zürich an übervollen Kanälen und überschwemmten Felder, in denen Enten und Traktore schwammen, vorbeigefahren. In einem SBB Wagen, der ... Nein, ich sage nichts dazu, ich lasse mal das Bild sprechen:


In Basel stieg ich in den  ICE und guckte dann aber erst einmal sicherheitshalber zwei Mal nach, ob ich nicht aus Versehen in der ersten Klasse gelandet war. War ich nicht. Auch in der zweiten Klasse sah es total sauber und schniek aus! Das Beste: Ich konnte von Basel direkt nach Hanau fahren, wo mich Autorenkollegin Jutta Wilke am Bahnhof abholte. Sie hat ihr Haus für die Zeit der Messe in eine Herberge für Büchermenschen umgewandelt - was für eine tolle Idee!

An der Messe habe ich hauptsächlich Leute getroffen. Ich habe mich von den Büchern und den RIESIGEN Hallen gar nicht erst überfordern lassen, sondern habe eigentlich kaum Bücher angeschaut (es waren einfach viel zu viele) und von den Hallen habe ich nur einen kleinen Bruchteil besucht. Unter anderem den Stand des Schweizer Buchhändler- und Verlegerverbands, an dem ich in den ganzen 30 Minuten, in denen ich mich interessiert umgesehen und auch das eine oder andere Buch in die Hand genommen und reingelesen habe, von keinem der zeitungslesenden Standbetreuer auch nur angeguckt wurde - geschweige denn mit einem freundlichen "Grüezi" bedacht wurde.  Passt irgendwie zum SBB Wagen, in dem ich nach Basel gefahren bin. Witziger war's nur noch bei den Liechtensteinern. Die wussten auf mein fröhliches "Grüezi, ich komme gleich von der anderen Seite des Rheins" gar nichts zu sagen, sondern widmeten sich nach einer etwas irritierten Antwort wieder ihrem Computer. Auf so viel Sprachlosigkeit wusste auch ich keine Antwort und verzog mich wieder.

Zum Glück bin ich ein paar Meter weiter beim Liechtensteiner Stand meiner stets wunderbar witzigen Kollegin Inge Lütt über die Füsse gestolpert. Wir entschieden uns statt für Bücher für Spaghetti und einen herzhaften Schwatz! Die Schweizer Landesehre (sozusagen) gerettet haben Kollege Stephan Sigg und Elena Rutman vom Radio sfr, für die ich die Villa Wahnsinn machen durfte. Mit Stephan habe ich Kaffee getrunken und mit Elena war ich an der Verleihung zum deutschen Jugendliteraturpreis (war das schöööööön - so feierlich, und trotzdem witzig und unterhaltsam).

Beim Autorenessen unseres Schreibforums waren 30 Autorinnen und Autoren vertreten. Ich war überwältigt von der schieren Grösse der Gruppe und konnte mich nicht einmal mehr an einzelne Namen erinnern. Nächstes Jahr bastle ich mir deshalb ein Memory aus den Avataren und Bildern der Forenmitgliedern und übe damit vor der Messe. Es war einfach unglaublich, all diese Kollegen aus ganz Deutschland zu treffen und mich mit ihnen zu unterhalten. Ein weiteres Treffen, eins mit Menschen, die mit Kinder- und Jugendbüchern arbeiten, hat Stefanie Leo von den Bücherkindern organsisiert. Auch da kam es zu weiteren Begegnungen mit Autoren und Buchschaffenden. Aus nicht wenigen virtuellen Bekanntschaften sind nun Echt-Bekanntschaften geworden.

Beim Thienemann Verlag bin ich gleich ein paar Mal vorbeigegangen. Ich habe die tollen Bücher bewundert und mich mit Thienemännern- und Thienefrauen aus dem Vertrieb, dem Marketing und dem Lektorat unterhalten. Die Stimmung am Stand war fantastisch - genauso wie der Stand selber. Der Verlag ist in einer riesigen, optimistischen Aufbruchphase und ich freue mich, ein Teil davon zu sein. Das da, das sind meine Lektorin Carolin Böttler und ich:


Ein Higlight der Messe war das Treffen mit meinem absoluten Lieblingsautor Kevin Brooks. Ich traf ihn nach seinem Livechat bei der ARD (das heisst: eigentlich während des Online-Livechats - wir haben es geschafft, beim Begrüssungshug das Wasserglas umzukippen ...).


Was auch noch war: Die Besichtigung des kleinsten und schönsten Buchladens in Büdingen (den von Jutta Wilke und Reiner Brewersdorff), müde Füsse, grüner Likör, den man nicht trinken kann, der aber so schön giftig aussieht, Stefanie Leos verlorenes iPhone, nettes Bedienungspersonal im Cafe Aubergine bei der Jugendbuchhalle, die unter Wasser gesetzte Halle des Gastlands Neuseeland, die ich mir zwei Tage lang angucken wollte und die ich dann doch nicht gesehen habe, das spontan abgemachte Gespräch mit Vero Engelken vom Thalia Bahnhofsladen in Bern, spannende Podiumsdiskussionen und Lesungen, ein 10-jähriger Junge mit bestimmt 100 Schwimmedaillen an der Tür, der mir sein Zimmer zum Schlafen überlassen hat (DANKE) und ein Buch (mit Widmung) auf das und über das ich mich total freue.


Kurz und knapp zusammengefasst: Es war eine Messe der Begegnungen und Gespräche - und ich will da nächstes Jahr unbedingt wieder hin. Unbedingt!!!

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Frankfurter Buchmesse

In 1 1/2 Stunden geht's los. Wie ich zum Bahnhof komme, weiss ich noch nicht. Es schüttet immer mal wieder heftigst vom Himmel. Vielleicht schwimme ich :-)

Nach Frankfurt fahre ich in erster Linie, um Autorenkolleginnen zu treffen - und natürlich auch ein paar Autorenkollegen. Die Frauen sind jedoch deutlich in der Überzahl. Dann freue ich mich auf die Begegnungen mit den Thienefrauen und Thienemännern und ich habe noch - minim wenige - offizielle Termine abgemacht, zum Beispiel mit meiner tollen Agentin Michaela Hanauer. Für die Nächte untergekommen bin ich bei Autorenkollegin Jutta Wilke, die ihr Haus für die Zeit der Buchmesse zu einer Art Herberge für Büchermenschen umfunktioniert hat. Darauf freue ich mich ganz besonders.

Die riesigen Messehallen und die unendlich vielen Leute müsste ich eigentlich nicht haben. Das ist mir viel zu viel Trubel, Hektik und Gedränge. Und die unendlich vielen Bücher werden mich sowieso überfordern.

Jetzt noch packen ... und dann zum Bahnhof schwimmen.

Montag, 8. Oktober 2012

Chaotin mit Vorsatz zu sein ist gar nicht so einfach

So. Da sass also Frau Chaotin. Im Hinblick auf das neue, sehr intensive Projekt willig und bereit, dem Chaotentum den Kampf anzusagen und vorauszuplanen. Alle angestrebten Seitenzahlen schön aufgeschrieben (na ja, zumindest bis Ende Januar; weiter zu gehen hätte die Frau Chaotin schon fast als übermütig todesmutig angesehen). An die aufgeräumte Pinnwand über den aufgeräumten Schreibtisch gehängt. Kommt Herr Ehemann. Staunt ob der Ordnung. Guckt an die Pinnwand. Und fragt ... (ratet mal ...)

Sonntag, 7. Oktober 2012

Vom täglichen Schreiben, vom Lesen und warum der Beruf Autorin nichts mit Zuckerwatte zu tun hat

Gestern versprochen, heute das Einlösen des Versprechens. Weiter geht es in der Rubrik 81 Fragen an ...


Ich habe keine fixe Schreibstundenzahl, genauso wie ich keine fixen Schreibzeiten habe. Das gehört für mich zur Freiheit meines Berufs. Wer nun denkt "Coole Sache" hat recht und auch nicht. Denn am Ende wartet immer ein Abgabetermin auf mich, der eingehalten werden will - und wenn ich am Anfang eines Projekts zu wenig schreibe, dann muss ich halt gegen Ende mehr schreiben (meine Familie kann ganze Lieder zu diesem Thema singen). Ich lerne mit jedem Buchprojekt dazu. Mittlerweile setze ich mir eine Wochenseitenzahl als Ziel. Aber auch diese Seitenzahl ist nicht jede Woche gleich. Wenn ich Lesungen habe und kaum zum Schreiben komme, ist sie tiefer, wenn ich wenig oder keine Termine habe, ist sie höher. Weil Schreiben aber keine automatisierte Maschinenarbeit ist, sind auch die Seitzenzahlen nur Hilfsrichtlinien, an denen ich mich entlanghangle.



JA. Ein grosses, überzeugtes, definitives JA!


Nein. Ich bin auch nicht bewusst Autorin geworden. Ich wollte Geschichten schreiben, irgendwann war es eine lange Geschichte und weil sie fertig geworden war (es ist gar nicht so einfach, eine lange Geschichte fertig zu schreiben) und ich schon immer ein sehr neugieriger Mensch gewesen bin, versuchte ich, einen Verlag für diese Geschichte zu finden. Ich wusste, wie schwierig das war, denn zu dem Zeitpunkt, an dem ich einen Verlag suchte, schrieb ich schon seit fünf Jahren und hatte in Schreibforen viel über das Verlagswesen gelernt. Nach dem Motto: Du hast keine Chance, nutze sie, bin ich auf Verlagssuche gegangen. Ich hatte das grosse Glück, einen Verlag zu finden ... tja, und dann gabs ein Buch von mir (Blackout) und ich war Autorin. Das bedeutete aber noch lange nicht, dass ich von meinem Beruf auch leben konnte. Bis es so weit war, dauerte es noch einmal eine Weile. Und heute? Heute ist Autorin wirklich ein Wunschberuf. Ich nenne es nicht gerne Traumberuf, denn Autorin zu sein bedeutet, ein Leben auf einer Achterbahn zu führen, ohne Sicherheiten. Wer da nicht pragmatisch und realistisch ist und mit beiden Beinen auf dem Boden steht, hat es nicht ganz einfach. Traumberuf klingt für mich zu locker-flockig-zuckerwattig für das, was ich mache.

Samstag, 6. Oktober 2012

Virtuelles Aufräumen

Ich räume auf. Virtuell. Weil nicht wenige Dinge liegen geblieben oder gar vergessen worden sind. Deshalb werde ich die nächsten paar Tage nutzen, an meinen Webseiten zu feilen.

Mit den Leseterminen bin ich auf dem neusten Stand (mit Ausnahme einer Lesung nächsten Juli in Bozen). Die Rubrik 81 Fragen habe ich ebenfalls auf den neusten Stand gebracht, habe aber festgestellt, dass da noch eine ganze Menge Antworten fehlen. Da muss ich wieder ran.

Dann möchte ich im Blog ein paar Dinge ändern / ergänzen. Dazu muss ich mir aber noch Gedanken machen.

Meine Webseite ist immer noch meine Webseite. Total veraltet, total unpraktisch ... aber ich mag sie immer noch. Also gucke ich mal, was dort alles noch fehlt und überlege mir zum umpften Mal, ob ich sie nicht doch löschen / ersetzen soll. Ich selber bin nur noch dort, wenn ich Termine eintrage und neue Bücher hochlade, aber ich sehe an den Statistiken, dass sehr viele Blogbesucher über die Webseite kommen.

Donnerstag, 27. September 2012

So sieht das aus ...

... wenn ich in den Bergen überarbeite.


PS: Die Zettelchen kleben in der Schale, weil ich ab und zu den Arbeitsplatz wechsle - samt Zettelchen.
PPS: Die Keksdose ist blöderweise leer.

Dienstag, 25. September 2012

Mit dem Überarbeiten ...

... ist es wie mit diesen Beeren. Wenn man beginnt, findet man reife Stellen, an denen man sich freut. Solche, die noch reifen müssen. Und dazwischen immer wieder Stacheln, an denen man sich ritzt. Ich fahre jetzt in die Berge. Zu den Beeren. Und zur allerletzten Feinschleifrunde, bevor ich den Text abgebe.


Montag, 24. September 2012

good news, bad news ... und schreiben

Ich kann nicht sagen, dass mein Leben im Moment nicht aufregend ist. Ich kann auch nicht sagen, dass ich mich grad nicht aufrege :-)

Aufregend ist das Leben aus vielen Gründen: Ich bin im End-Endspurt meines neuen Mauskripts, diese Woche erscheint mein neues Buch, mein Buchtrailer ist auf der Zielgerade, eine gute Freundin hat gerade tolle Neuigkeiten gemailt, morgen kann ich endlich wieder in die Berge und vielleicht schaffe ich es sogar, mich endlich um die Frankfurter Buchmesse zu kümmern - ein Plätzchen zum Schlafen habe ich, der tollen Freundin sei Dank.

Aufgeregt habe ich mich auch. Und ich rege mich immer noch auf. Dabei wollte ich mich doch in Gelassenheit üben. Aber eben, wollen und können sind manchmal zwei verschiedene Paar Schuhe. Auf jeden Fall habe ich letzte Woche wieder einmal einen etwas härteren beruflichen Lernprozess hinter mich gebracht (es ging um Veranstaltungshonorare). Mitten in diesem Ärger fiel mir ein Berufsschüler aus Luzern ein, der mir bei einer meiner ungewöhnlichsten und gleichzeitig spannendsten Lesungen eingeschärft hatte, meine Verträge immer GENAU zu studieren. Normalerweise mache ich das auch. Diesmal nicht. Ich füge an: Diesmal das allerletzte Mal nicht.

So, und jetzt gehe ich Feinschleifen. Am Donnerstagabend will ich mein Manuskript abschicken - mit einer kleinen Hintertür: Sonntagabend ginge auch noch.

Samstag, 22. September 2012

Der Showdown

Das Ende. Der Showdown. Aber irgendwas fehlt noch. Ein Puzzleteil. Ein roter Faden, der nicht stark genug verknotet ist. Ich bin ihm auf der Spur. Ausserdem merke ich gerade, dass ich in meinem Überarbeitungskürzungsrausch eine Schlüsselstelle zu viel aus dem Manuskript genommen habe. Die muss wieder rein.

Gestern habe ich eine WUNDERBARE Stelle streichen müssen, weil sie nicht (mehr) dorthin gepasst hat, wo ich sie hatte. Dann stellte ich ungefähr 20 Seiten später fest, dass da genau eine solche Stelle fehlte. Zum Glück habe ich eine Datei, in der ich alle aus dem Manuskript gelöschten Seiten aufbewahre.  Und zum Glück gibt's copy&paste.

So, und jetzt mal wieder an die Arbeit.

Donnerstag, 20. September 2012

Kurz vor Manuskriptabgabe

Es ist wie jedes Mal. Je näher ich der Manuskriptabgabe komme, desto weiter entschwindet das "Leben da draussen." Natürlich nehme ich Termine wahr, erledige Administration, bügle Wäsche, lenke mich ab und zu im Internet ab usw, aber eigentlich lebe ich in diesen Tagen in meinem Text. Alles andere sind Unterbrechungen.

Montag, 10. September 2012

Ostschweizer Autorentreffen, Villa Wahnsinn und überarbeiten

Am Freitag bin ich zum ersten Ostschweizer Autorenapero gefahren. Am Steuer sass allerdings nicht ich, sondern ein neuer Autorenkollege, den ich bei einer Lesung in Walenstadt kennengelernt habe. Die Zeit verging wie im Flug. Unsere Unterhaltung war wesentlich angeregter und lebhafter als das Navi in Toms Gefährt, was zur Folge hatte, dass wir unser Ziel erst einmal verfehlten (über den Heimweg legen wir diskret den Mantel des Schweigens, so falsch kann man nicht mal ohne Navi fahren!).

Unter der Federführung der Gesellschaft für deutsche Sprache und Literatur trafen sich 35 Ostschweizer Autoren und Autorinnen zu einer ersten Kennenlernrunde. 60 haben sich auf der neuen Webseite Literaturnetz Ostschweiz eingetragen, die morgen online gehen wird. Das zeigt, wie gross das Bedürfnis der Autoren ist, sich kennenzulernen und zu vernetzen. Am Anlass waren alle Altersgruppen vertreten, der Austausch war rege, das Aufeinanderzugehen offen und interessiert. Das Literaturnetz Ostschweiz wird auf drei Standbeinen stehen: Treffen für den Austausch untereinander, Workshops und Veranstaltungen.

(Zwischenbemerkung: Tom hat ebenfalls über unsere Fahrt und den Anlass gebloggt.)

Themenwechsel.

Heute Abend geht die erste Folge der "Villa Wahnsinn" über den Äther. Die 10 Geschichten um Kevin, der mit seinem Vater, seiner Schwester und ihrem Hündchen Fiffy-Belle in die tiefste Pama (=Kuhschweiz) ziehen muss, werden in den nächsten zwei Wochen jeweils von Montag bis Freitag auf Radio DRS, im Kinderprogramm ZAMBO zwischen 19.00 und 20.00 Uhr ausgestrahlt. Man kann die Folgen auch auf der ZAMBO Webseite hören.

Und nochmals Themenwechsel:

Überarbeitungsrunde 2 ist abgeschlossen. Es geht in die 3. Runde, die Feinschliffrunde.Die mache ich auf Papier.


Sonntag, 2. September 2012

Emotionales Achterbahnfahren

Wer emotionales Achterbahnfahren liebt, der sollte Autor werden :-)

(Anmerkung an mich selber, falls ich es je vergesse: Das ist einer der Gründe, weshalb ich Autorin bin.)

Es gibt Monate, die werden von Lesungen diktiert, andere von intensivem Schreiben, andere von genauso intensivem Überarbeiten, wieder andere von langwierigen Verhandlungen, Höhenflügen oder Abstürzen, Flauten oder absoluten Stressphasen. Öfters ist es auch eine Kombination von mehr als einem dieser Faktoren.

Lesemässig läuft bei mir im September ... NICHTS. Das ist gut so. Nicht für die Einnahmen, aber für das Schreiben. Dafür ist dieser September einer der allerspannendsten, die ich je erleben durfte. Guckt mal rechts rüber zur Pinwand.

Am 7. September treffen sich zum ersten Mal die Ostschweizer Autorinnen und Autoren. JA! Wir schliessen uns zusammen, lernen einander kennen, netzwerken, werden gemeinsame Projekte auf die Beine stellen usw. Ich freue mich riesig darauf. Nicht zuletzt, weil ich manchmal denke, dass die Ostschweiz als Literaturzone gar nicht existiert. Nicht, weil bei uns niemand schreibt, im Gegenteil. Sondern weil wir zu weit weg von den Zentren sind.

Dann kommen gleich zwei Höhepunkte zusammen:
Die Hörserie, die ich letztes Jahr für Radio DRS geschrieben habe, wird diesen September ausgestrahlt. Mehr dazu gibt es dann in separaten Blogeinträgen. Und mein neues Buch Matchbox Boy erscheint.

Last, but not least, darf ich in Murten für Petra Ivanov einspringen und ihre Workshops übernehmen (die sie gerne gehalten hätte, aber es gab eine Terminkollision). Und so halte ich an der Jahrestagung des SIKJM (Schweizer Institut für Kinder- und Jugendbuchmedien) drei Workshops zum Thema Spannung.

An der Überarbeitungsfront läuft alles nach Plan. Runde 1 ist abgeschlossen. Ich bin in Runde 2. Auch dazu werde ich in einem separaten Eintrag mehr schreiben.

Was für ein Monat!!!

Donnerstag, 30. August 2012

Es gibt ...

... Buchtitel, bei denen ich wünschte, sie wären meine. Zum Beipiel den da.



Und es gibt Trailer, von denen ich wünschte, sie wären von mir. Zum Beispiel den da:




Mittwoch, 29. August 2012

Das ist das Ende

Jetzt online: Die Leseprobe zu meinem neuen Buch, das Ende September raus kommt. Lust auf mehr: Hier klicken.

Dienstag, 21. August 2012

Überarbeiten, Runde 1

Die erste Version des Manuskripts steht. Es ist eine Version nur für meine Augen, denn meine Erstversionen sind noch unausgegoren (nett formuliert). Das hängt mit meiner Art zu schreiben zusammen: Ich habe einen roten Faden, plane jedoch die Geschichten nicht detailliert durch. Zwar überarbeite ich dauernd während des Schreibens, aber es bleiben doch Fragen offen, nicht alles ist verknüpft, nicht alles ergibt Sinn. Vieles merke ich während des Schreibens und ändere es, anderes lasse ich offen und mache mir Notizen für die Überarbeitung.

Im aktuellen Fall bin ich ganz dicht an meinen drei jugendlichen Hauptfiguren. Ihre Geschichte ist jedoch in einen grösseren Zusammenhang eingebettet, den sie lange nicht so richtig mitbekommen (das hat seine Gründe, die ich noch nicht verraten will). Ich habe deshalb während des Schreibens gemerkt, dass ich die Erzählstruktur durchbrechen und öffnen muss. Eine neue Erzählperspektive wollte ich nicht einbringen, das hätte nicht gepasst. Im Vertrauen darauf, dass mir schon etwas einfällt, habe ich die Geschichte meinen Figuren entlang zu Ende geschrieben und noch während des Schreibens hat sich herauskristallisiert, wie ich mein Problem mit der fehlenden Ausseninformation löse.

In der ersten Überarbeitungsrunde konzentriere ich mich auf die offenen Fragen, Nebenfiguren, die noch nicht ganz stimmig sind, Geschehnisse, die keinen erkennbaren Sinn ergeben (obwohl ich ihn kenne - er jedoch von keiner der drei Hauptfiguren erkannt wird) und auf lose Fäden, die am Ende alle verknüpft sein wollen. Und ich mache mir Notizen, an welchen Stellen im Text ich die Geschichte durchbrechen werde und womit. Für diese Arbeit gebe ich mir zwei Wochen Zeit. Danach kommt Überarbeitungsrunde 2. In Runde 2 werde ich dann den Text feinschleifen und die Textstellen einfügen, für die ich jetzt die passenden Stellen suche.

Ich liebe das Überarbeiten. Eigentlich mehr als das Schreiben. Vielleicht falle ich damit ein wenig aus dem Autorenraster; ich weiss es nicht so genau. Für mich kommt jetzt also sozusagen die schönste Zeit meiner Arbeit. Und so sieht das im Moment (der Hitze wegen) aus:



Sonntag, 19. August 2012

Und dann sass ich da ...

... oben beim Stall, auf dem Ausruh-und Schreibplatz, schrieb mein Manuskript zu Ende, schaute ab und zu über den Rand des Laptops und dachte: "So viel Beton findet ihr gar nicht, um mir DAS da kaputt zu bauen."



Donnerstag, 16. August 2012

Heimatlos im Schwebezustand

Es ist eigenartig. Ich befinde mich in einer Art Schwebezustand. Dabei ist eigentlich alles klar: Ich schreibe das Finale meines neuen Thrillers. Ich erledige administrative Arbeiten, kläre Lesetermine ab, bereite mich auf den nächsten Workshop vor. Ende September erscheint mein neues Buch (keine Angst, nicht der Thriller, dessen Finale ich gerade schreibe; das wäre etwas zu kurzfristig). Die Zukunftsaussichten sind gut. Mir geht es gut.

Und trotzdem habe ich meine Füsse nicht richtig auf dem Boden. Es ist, als hätten sich Dinge leicht verschoben. Vielleicht kennt ihr das Gefühl - so richtig erklären lässt es sich nämlich nicht. Mein Thriller erscheint mir zu wenig "thrillig". Aber dieses Gefühl habe ich jedes Mal im Endspurt eines neuen Buches, deshalb glaube ich nicht, dass es daran liegt. Ich glaube, was mir wirklich nahe geht und mich beschäftigt, ist das Geknatsch um die Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative, die verhindern soll, dass unsere Bergtäler total zubetoniert werden.

Seit gut zwei Jahren lebe ich zu einem immer grösseren Teil in einem Bergtal, in einem alten Haus, das sonst wohl niemand gewollt hätte (wir lieben es!). Und seit zwei Jahren schaue ich fassungslos zu, wie dieses wunderschöne Tal in einem Wahnsinnstempo zugebaut wird. Neben dem kleinen Dorf, in dem wir wohnen, ist ein zweites entstanden, eine ganze Siedlung, lieblos aus dem Boden gestampft. Beim Badesee oben, direkt am Flachmoor, ist eine neue Riesensiedlung geplant, rundum wird gebaut, was das Zeug hält, und seit die Schweizer NEIN gesagt haben zu einer weiteren Verbauung, wird gnadenlos auf Halde geplant - so als wolle man kurz vor Ladenschluss noch alles, aber wirklich alles zubetonieren. Kürzlich waren wir in Brigels, einem einst schönen Dorf in der Surselva. Da karren mehr Lastwagen die Bergstrasse hinauf und hinunter als bei einem Kieswerk-Zubringer. Und wenn wir auf dem Weg nach Hause an Flims vorbeifahren, sehen wir nichts als Bautafeln und projektierte Bausiedlungen.

Ich liebe unser Haus in den Bergen. Aber ich weiss nicht, ob ich dort bleiben will, wenn das so weiter geht. Und das lässt mich grad ziemlich heimatlos fühlen.

Auf jeden Fall verstehe ich alle, die lieber anderswo Ferien machen als in den Schweizer Bergen. Wozu auch? Agglo angucken kann man auch im Tal unten.

Dienstag, 14. August 2012

Lack of co-operation!

Und mich hinter dem Rücken von Mr. Shadrick einfach mit "non-officials" unterhalten! - was natürlich ein "illegal act" ist. Aber in Zukunft werde ich brav kuschen, sofort "co-operate" und wenn nötig unter den Schreibtisch von Mr. Patrick Shadrick kriechen und ihm die Schuhe putzen. 

This is to officially inform you that we have verified your contact inheritance file presently on my desk, and I found out that you have not received your payment due to your lack of co-operation and not fulfilling the obligations giving to you in respect to your contract inheritance payment. Secondly, you are hereby advice to stop dealing with some non-officials in the bank as this is an illegal act. After the board meeting held at our headquarters, we have resolved in finding a solution to your problem, and as you may know, we have arranged your payment through our FEDERAL RESERVED BANK in Europe, America and Asia Pacific. The total amount with is FEDERAL RESERVED BANK US$14.6 million. All Your Contact Details is Needed to enable us make payment to you.

(1) Your Full Name:
(2) Your Address where you want the payment centre to send your ATM CARD:
(3) Phone and Fax Number:
(4) Age and Occupation:
(5) Your Nearest International Air Port in your City of residence:

We shall be expecting to receive your information you have stop any further communication with anybody or office. On this regards, do not hesitate to contact me for more details and direction, and also please do update me with any new development.

Thanks for your co-operation.

Best Regards,

Mr. Patrick Shadrick
Remittance Manager
Federal Reserve Bank.
Phone Number: +44-701-296-0302

Dienstag, 7. August 2012

Momentaufnahme

Kühles Morgenwetter.
Schreibmorgen.
Schreibworkshopnachmittag.
Die Katze schläft auf dem Fenstersims.
Total entspannt und zufieden.
Beide. Die Katze und ich.
Solche Tage sind unbezahlbar.

Freitag, 3. August 2012

Eintauchen in den August

Ich war die letzten paar Tage in den Bergen und habe meinen Romanfiguren alles abverlangt. Das Manuskript steht jetzt am Anfang des Showdowns, des grandiosen Finales. Alles ist eingefädelt, die Figuren sind in Stellung gebracht. Bis Mitte August will ich das Buch zu Ende geschrieben haben. Dann bleiben mir sechs Wochen Überarbeitungszeit. Es ist nicht die erste Überarbeitung. Ich überarbeite laufend während des Schreibens, aber es wird die erste Überarbeitung an einem Text, den ich dann von A bis Z kenne. Da ich meine Bücher nicht genau plane, nehmen sie schon mal Wendungen, die selbst mich überraschen. Genau das ist mir diese Woche passiert: Ich habe eine Zusatzschlaufe eingebaut, die den ganzen ursprünglich geplanten Schluss der Geschichte ändert ... und nach Änderungen im Aufbau schreit.

Bevor ich in die Berge gefahren bin, habe ich meinen Krimi für eine Anthologie fertig geschrieben und ihm den ersten Schliff gegeben. Der Text hat jetzt eine Woche geruht und ich kann ihn mit einem frischen Blick fertig überarbeiten.

Am Montagnachmittag beginnt der Südkultur Schreibworkshop mit Jugendlichen. Ich habe einen Grobplan zusammengestellt und Ideen gesammelt. Den Montagnachmittag werde ich genauer planen, den Rest erst, wenn ich die Gruppe und ihre Bedürfnisse und Anliegen kenne.

Nicht zuletzt wird der August ein sehr aufregender Monat, weil ein Herzblutprojekt konkrete Formen annimmt. Ich sage einfach so viel: Daumen halten!

Sonntag, 29. Juli 2012

Gar nichts müssen wir

Frank Maria Reifenberg sorgt mit seinem Blogeintrag "Warum Autoren jammern dürfen, sich aber nicht beschweren sollten" für Aufsehen. Er spricht mir mit diesem Text direkt aus dem Herzen.

Die Buchbranche ist eine eigene Welt - eine Welt, in der man sich schon mal selber verlieren kann. Ist mir auch passiert. Wer hier schon länger mitliest, weiss, wie sehr ich gehadert habe. Vor einem knappen Jahr habe ich mit dem Hadern aufgehört und lebe nach dem Motto, das auch im Artikel von Frank Maria Reifenberg zu finden ist:

Ich finde die ganzen Ratschläge unerträglich, was Autoren jetzt alles können und tun MÜSSEN. Gar nichts müssen wir.

Nein, wir müssen wirklich nichts. Ausser schreiben. Was wir sonst noch tun, welche Verträge wir unterschreiben wollen und welche nicht, ob wir unsere Bücher selber herausgeben oder nicht oder beides, ob wir im Auftrag schreiben oder genau die Geschichten, die wir im Kopf haben oder beides, ob wir uns in die Social Media einklinken wollen oder nicht oder wenn ja, wie viel, ob wir drei Geschichten schreiben pro Jahr oder eine in drei Jahren ..., dies und vieles mehr sollen wir für uns entscheiden, jede(r) für sich.

Als Autorin fühl(t)e ich mich manchmal wie eine Gehetzte. Die letzten paar Monate, im Rahmen der Diskussion um neue Medien und Urheberrechte, noch mehr als früher. Praktisch alle (die meisten von ihnen Menschen, die keine Bücher schreiben) wussten und wissen ganz genau, wohin die Reise gehen soll und wird, und wer nicht mitmacht, wird von den Lesern ausgespuckt und vom Markt gefressen. Autorin, pass dich an, geh mit den Zeiten. Das kann grausam an die Nieren gehen - und an die Substanz. Oder, wie Frank Maria Reifenberg schreibt:

Sind unsere Antworten davon geprägt, was Vertriebsleute vielleicht denken, ob ich 2000 Facebook-Freunde habe oder ob der Buchhandel weiß, auf welchen Stapel er meine Bücher legen soll – dann habe ich ein oder mehrere Probleme und in ein paar Jahren vielleicht genug Punkte gesammelt für einen Gratisaufenthalt in einer Klinik. Wahlweise Herz- oder Seelenabteilung.

Sein Artikel kommt für mich zur rechten Zeit. Ich war schon beinahe dabei, meine letztes Jahr gefundene Gelassenheit zu verlieren. Der Artikel bestätigt mich, meinen Weg weiter zu gehen - ich werde ihn mir ausdrucken, für die Tage, an denen ich mir verloren gehe.

Bleibt der Risikofakter vom Untergehen, wenn man sich entscheidet, gar nichts zu müssen. Nun, mit diesem Risiko leben wir alle, auch die, die denken, sie müssen.

Mittwoch, 25. Juli 2012

Auf den Punkt schreiben

Ich arbeite an einem Kurzkrimi. Und es ist wie jedes Mal, wenn ich eine kurze Geschichte schreibe: Ich frage mich, warum ich mich darauf eingelassen habe. Ich weiss ja, dass mir kurze Geschichten zu kurz sind, dass ich lieber sehr viel Zeit mit meinen Figuren verbringe als diese flüchtigen Beziehungen eingehe, bei denen ich, kaum bin ich den Figuren begegnet, sie auch schon wieder loslassen muss.

Die Antwort (warum ich trotzdem immer wieder kurze Geschichten schreibe) ist einfach: Die Anfragen sind zu verlockend. Eine Weihnachtsgeschichte für Jugendliche, die auf einem Song basiert? JAAAAA! Eine Abenteuer-Hörserie für 6 - 9- Jährige? Noch nie für diese Altersgruppe geschrieben, aber Himmel, hat mich das gereizt! Und weil es so toll war, habe ich gleich auch für eine Weihnachtsgeschichte für diese Altersgruppe zugesagt. Dann die Anfrage zum Krimi, herangetragen von Autorinnen, die ich sehr mag und. Wer könnte da Nein sagen?

Ich schreibe diese Geschichten begeistert gerne. Nur, wenn sie dann in ihrem ersten Entwurf fertig sind, sind sie zu lang - oft viel zu lang. Ich durchbreche die Zeichenanzahlvorgabe locker, luftig und unbeschwert, schreibe weiter und denke mir, dass man (ja "man" - "ich" wäre zu bedrohlich) da ja kürzen kann. Wobei ich den Gedanken ans Kürzen kurz halte; würde ich länger darüber nachdenken, bekäme ich das Muffensausen.

Beim ersten Überarbeiten habe ich das Kürzen im Hinterkopf, aber es hat nicht erste Priorität. Erst beim zweiten Gang achte ich darauf. Dabei fällt schon ganz viel weg, aber nie genug. Beim nächsten Gang geht es an das Eingemachte. Da heisst es dann: "Kill your darlings". Da fliegen Passagen raus, bei denen das Herz blutet. Aber vorgegebene Zeichenzahl ist vorgegebene Zeichenzahl! Je nach meiner Fahrlässigkeit beim Schreiben, sprich, beim unbedarften Überschreiten der Zeichenlimiten, überarbeite ich Kurzgeschichten unzählige Male.

Das Gute daran: Man lernt, sich auf das absolut Wesentliche zu beschränken. Man lernt, auf den Punkt zu schreiben. Ich habe so mit dem Schreiben begonnen. In einem Kurzgeschichtenforum. Es war die beste Schreibschule, die ich es für mich gab. Sie hat meinen Blick auf Überflüssiges geschärft. Denn auch bei einem Buch darf man sich nicht von den vielen Seiten dazu verleiten lassen, (zu) ausufernd zu werden. Auch bei Büchern fliegt viel bei mir immer viel wieder heraus. Diese Kurzgeschichten zwischen den langen machen also nicht nur Spass; sie tun den langen auch gut!

Dienstag, 24. Juli 2012

Irland

Zurück. So. Und nun sollte ich wohl schreiben, wie es mir gefallen hat. Kann ich nicht. Weil ich es nicht weiss. Was ich weiss: Es hat mich nicht gepackt. Woran es liegt, daran rätsle ich noch. Denn: Die Landschaft ist wirklich atemberaubend schön und die Leute sind sehr, sehr nett.

Vielleicht habe ich zu viel erwartet, vielleicht das Falsche. Vielleicht lag es zum Teil am erbärmlich schlechten Wetter, doch alles auf das Wetter zu schieben, funktioniert nicht, denn wenn ich etwas von Irland nicht erwartet habe, dann das gute Wetter. Es liegt auch nicht an den Geschichten, die mir nicht über den Weg gelaufen sind - denn davon gab es genügend. Aber eben: Vielleicht die falschen. Zum Beispiel die:

Ein verbautes, zersiedeltes, entstelltes Donegal mit pseudoamerikanischen Riesenvillen, billig gebaut, aber riesig, mit Auffahrten, die jedes billige Klisché erfüllen. Die Dinger stehen einfach überall. Als hätte ein ganzes Volk den Hals nicht vollbekommen können. An schönsten, wildesten Küstenstreifen hatte ich das Gefühl, durch eine einzige, riesige amerikanische Vorstadt zu fahren. Kurz: Nach drei Tagen Donegal war ich so schlecht drauf, dass ich nach Hause fliegen wollte. Stattdessen sind wir weiter südwärts gefahren und von Sligo abwärts nahm zumindest die Anzahl dieser absolut würdelosen Häuser ab. Zersiedelt bleibt es aber (nur: das war schon immer so; vielleicht fällt es einfach mehr auf, jetzt, wo ein gefühlt zigfaches an Häusern in der Landschaft steht).

Oder die hier, gefunden in der Lokalzeitung:  In Mayo hat die Selbstmordrate innerhalb eines Jahres um 300 Prozent zugenommen. Dazu passt, dass ich beim ersten Halt auf der gewaltig schönen Achill Island als erstes einen Gedenkstein für einen 23-jährigen jungen Mann gesehen habe. Eingemeisselt waren der Anfang von "Knocking on Heaven's Door."

Natürlich gab es auch die guten Geschichten. Und vor allem viel überwältigende Natur. Vielleicht muss ich alles erst verdauen.

* * *

Diesen Eintrag habe ich gleich nach der Rückkehr geschrieben, aber nicht veröffentlicht. In der Zwischenzeit war ich in den Bergen. Dabei habe ich ein anderes, grosses "Vielleicht" gefunden. Vielleicht hätte ich den Sommer einfach viel lieber in den Bergen verbracht. Weil es nicht wirklich eine Antwort zu geben scheint, drücke ich jetzt den "Veröffentlichen" Knopf.

Sonntag, 1. Juli 2012

Träume

Als ich jung war, hatte ich einen grossen Traum: Irgendwann einmal in einem dieser wunderschönen weissen Häuser (mit bunten Türen und Fensterrahmen) auf einer irischen Klippe ein Buch zu schreiben. Letztes Jahr war ich in Nordschottland und habe - nebst vielen anderen Dingen - geschrieben. An schlicht und einfach atemberaubend schönen Orten. Einer dieser Orte war die Isle of Skye. Dort wird ein Teil der Serie spielen, die seit Jahren in meinem Kopf wohnt und irgendwann zu Buchstaben, Wörtern und Sätzen wird.

Am Dienstag fliege ich nach Irland. Mit viel Sehnsucht und - weil ich auch praktisch sein kann - einer wasserdichten Regenjacke. Im Gepäck den Laptop. Für den Fall, dass ich irgendwo auf einer Klippe ein weisses Haus mit bunten Türen und Fensterrahmen finde.


Mittwoch, 27. Juni 2012

Momentaufnahme

Nach 103 Lesungen in der ersten Jahreshälfte liegt jetzt eine - lesemässig - ruhige Zeit vor mir. Die nächsten Lesungen sind erst wieder im November. Das ist gut so. Denn jetzt kommt die Schreibzeit. Mit einem Abgabetermin Ende August (eine Geschichte für eine Anthologie) und einem Anfang Oktober (mein neuer Thriller).

Ich habe zudem grünes Licht für den einwöchigen Schreibworkshop im August bekommen und freue mich darauf, ihn vorzubereiten. Erst einmal steht jedoch noch die letzte MUS-E Stunde an. Nächsten Montag lassen die Fünftklässler von Sevelen und ich dieses Schreibwerkstatt-Projekt gemütlich ausklingen. Bis dahin sollte ich es auch schaffen, die MUS-E Webseite auf den neusten Stand gebracht zu haben.

Gute Nachrichten auch von der Radiofront: Meine Geschichte für das Kinderprogramm ZAMBO ist im Kasten und sollte im Herbst ausgestrahlt werden. Ich kann es kaum erwarten, die Vertonung der Geschichte zu hören!

Ferien gibt's auch! Anfang Juli fahren Herr Ehemann und ich für zwei Wochen nach Irland. Für die Katze ist gesorgt. Herr Sohn und Frau Tochter werden sich um sie kümmern.


Dienstag, 26. Juni 2012

Buchtrailer für Matchbox Boy

So, jetzt habe ich endlich Nägel mit Köpfen gemacht und bei Andreas Fritz einen Buchtrailer für den Matchbox Boy bestellt. Ich freue mich riesig auf die Zusammenarbeit.

Zur neuen Mailadresse wie die Jungfrau zum Kind

FB hat mir eine neue Mailadresse "geschenkt". Einfach so. Ohne mich zu fragen, ohne mir das mitzuteilen. Weshalb ich auch nichts gemerkt habe. Zum Glück liest Frau Zeitung."Glaub ich nicht", dachte ich - und ging nachgucken. Und ohalätz. Ich habe tatsächlich eine neue Mailadresse. Sie steht sogar im Profil. Ich stelle mir jetzt mal vor, jemand fragt via FB via dieser Mailadresse nach, ob ich eine Lesung machen möchte. Ich bekomme diese Einladung nie zu sehen (weil ich nicht einmal weiss, dass ich eine FB Mailadresse habe) und antworte deshalb auch nie darauf. Die könnten ja glatt denken, ich sei eine arrogante Schnöselin, die es nicht mehr nötig hat.

UPDATE: Hab die Mailadresse versteckt resp. verborgen.


Sonntag, 24. Juni 2012

Was machen Sie, wenn Sie nicht schreiben?

Wandern, zum Beispiel. Und dabei merke ich immer wieder, dass mich daran Dinge faszinieren, die auch in meinen Büchern eine wichtige Rolle spielen. Zum Beispiel das Wasser. In meinem neuen Buch, an dem ich schreibe, ist das Wasser sogar sehr wichtig - also, eigentlich hauptsächlich eine Brücke ziemlich hoch über dem Wasser. Über genau so eine Brücke bin ich heute auch gegangen (und mir wurde von der Höhe schwindlig; kein Wunder, haben meine zwei Hauptfiguren ihre liebe Mühe damit). Die Brücke habe ich zu fotografieren vergessen, wahrscheinlich, weil mir zu schwindlig war. Nach der Brücke tauchte ich ein in eine wilde, wunderschöne Welt (was man von meinen Hauptfiguren leider nicht sagen kann - die landen in einem Albtraum - ist ja auch ein Thriller und kein Wanderausflug :-) ).




Donnerstag, 21. Juni 2012

"Buch am Bach" auf Film

Drei Tage Kinder- und Jugendbuchmesse "Buch am Bach" in Götzis. Das sind drei Tage mit wunderbaren Begegenungen, vielen, vielen tollen Büchern, einem breiten, interessanten Rahmenprogramm ... und und und. Ausführliches folgt später - ich muss nämlich gleich wieder weg. Aber diesen Film hier, den wollte ich euch vorher noch zeigen.

Mittwoch, 20. Juni 2012

Rabenblut

Es ist da, das eBook von Nikola Hotel!

Über die Bedeutung des Lesens ...

... gibt es heute an der Kinder- und Jugendbuchmesse "Buch am Bach" eine öffentliche Podiumsdiskussion. Ich werde auch dabei sein. Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr im Vereinshaussaal in Götzis.

Dienstag, 19. Juni 2012

Impressionen von der "Buch am Bach"

 Bus in der Eingangshalle


Bücherschrank am Eingang. 
Wird schon bald in Stadt- und Dorfteilen der Gegend auftauchen.
Kann man KAUFEN!!! (ich will auch!)


Und hier noch aus der Nähe.
Übrigens: Entworfen und hergestellt wird dieser geniale Bücherschrank
von Berufsschülern im Vorarlberg!


Der grosse Lesesaal - hier haben bis zu drei Schulklassen Platz.
Ich lese zum ersten Mal überhaupt mit Headset.
Eine total coole Sache.


Der Blick von oben auf die Buchausstellung.


Die Autorenkollegen Oliver Pautsch und Stephan Sigg.


Für die Selektissima 2012 nominierte Bücher.


Stempelwand am Eingangsbereich.
Jeder kann sich Stempel schnappen und drauflosschreiben.
Vor der Wand: Zwei der charmanten Messe-Guides.