Samstag, 29. Juni 2013
Vom Angepasstsein und Gehorchen
Philippe Wampfler hat einen Blogeintrag geschrieben, der mich seit zwei Tagen verfolgt. Er nimmt darin ein Thema auf, das mich tief beschäftigt, und das den Ausschlag zu meinem neusten Buch gegeben hat, das im Juli erscheint. Ich wollte hier im Blog etwas dazu schreiben, habe mich dann aber entschlossen, meinen Kommentar direkt bei Philippe abzugeben. Ich leite euch heute also direkt weiter zu Philippes Blogeintrag "Obey. Über die Jugend der 2010er Jahre". Er ist mein Lesetipp der Woche.
Freitag, 28. Juni 2013
Ein Rückblick auf die "Buch am Bach"
Die drei schönsten Junitage sind vorbei. Zurück bleiben auch dieses Jahr gute Erinnerungen - und die Vorfreude auf die "Buch am Bach 2014" :-)
Neun Lesungen waren's, vor jeweils bis zu 80 Jugendlichen. Unzählige Begegnungen mit Jugendlichen, Organisatoren, Helfern und Autorenkollegen, alle herzlich, interessant, spannend und nicht selten lustig und unterhaltsam. Die "Buch am Bach" hat mir, wie schon letztes Jahr, ungeheuer gut getan und einen ungeheuren Motivationsschub ausgelöst. Wenn ihr reingucken wollt: bitte hier entlang.
Autorenkollegin Beatrix Mannel hat mich beim Signieren fotografiert:
Neun Lesungen waren's, vor jeweils bis zu 80 Jugendlichen. Unzählige Begegnungen mit Jugendlichen, Organisatoren, Helfern und Autorenkollegen, alle herzlich, interessant, spannend und nicht selten lustig und unterhaltsam. Die "Buch am Bach" hat mir, wie schon letztes Jahr, ungeheuer gut getan und einen ungeheuren Motivationsschub ausgelöst. Wenn ihr reingucken wollt: bitte hier entlang.
Autorenkollegin Beatrix Mannel hat mich beim Signieren fotografiert:
Donnerstag, 27. Juni 2013
Kommunikation
Um es heute ein wenig netter zu sagen als gestern: Ich wundere mich schlicht darüber, wie unsensibel die Änderungen der Medienlandschaft im Rheintal kommuniziert werden.
Die Ostschweiz am Sonntag wurde uns einfach aufgedrückt. Kein Brief an die Abonnenten, keine Probenummern. Wer die Zeitung nicht wollte, musste sie abbestellen. Wer sie abbestellte, wählte die Telefonnumer der Lokalzeitung und wurde mit "Tagblatt Abonnentenabteilung" begrüsst. Die Preisangaben der Abo-Auskunft stimmten oft nicht, sondern entsprachen jenen des Tagblatts. Es schien, als sei unser W&O von den Tagblatt-Medien geschluckt, bevor er wirklich geschluckt wird.
Dieses Schlucken wurde gestern im Namen des neuen Tagblatt-Werbemarkts kommuniziert. Der Leser? Nun, der scheint in Zukunft vor allem eins zu müssen: Inserate lesen. Der Inhalt? Vom Tagblatt übernommen, ausser dem Lokalteil (was im Artikel eine halbe Zeile wert war). Aber ich nehme an, bei all den optimierten Werbepaketen für die Wirtschaft wird die Zeitung hauptsächlich aus Werbung bestehen.
Nein, ich bin nicht naiv. Ich weiss, wie hart es in der Branche zu und her geht. Ich weiss, wie wichtig Werbung für eine Zeitung ist. Jeder weiss das. Aber es ist eine Sache, dies zu wissen, und eine ganz andere Sache, dem Leser in aller Deutlichkeit um die Ohren zu schlagen, worum es geht: Um Geld. Um Werbung.
Aber der Leser will Inhalt. Er will als Leser wahrgenommen werden. Er wäre - eigentlich - der Kunde. Schon zum zweiten Mal nach der Sache mit der Ostschweiz am Sonntag ging das bei den Verantwortlichen bei der Kommunikation vergessen. Vor lauter Markt (Wald) den Kunden nicht sehen, nennt man das. Noch ist er da, der Kunde, aber er könnte auch im Markt (Wald) verloren gehen, wenn man sich nicht um ihn kümmert.
Die Ostschweiz am Sonntag wurde uns einfach aufgedrückt. Kein Brief an die Abonnenten, keine Probenummern. Wer die Zeitung nicht wollte, musste sie abbestellen. Wer sie abbestellte, wählte die Telefonnumer der Lokalzeitung und wurde mit "Tagblatt Abonnentenabteilung" begrüsst. Die Preisangaben der Abo-Auskunft stimmten oft nicht, sondern entsprachen jenen des Tagblatts. Es schien, als sei unser W&O von den Tagblatt-Medien geschluckt, bevor er wirklich geschluckt wird.
Dieses Schlucken wurde gestern im Namen des neuen Tagblatt-Werbemarkts kommuniziert. Der Leser? Nun, der scheint in Zukunft vor allem eins zu müssen: Inserate lesen. Der Inhalt? Vom Tagblatt übernommen, ausser dem Lokalteil (was im Artikel eine halbe Zeile wert war). Aber ich nehme an, bei all den optimierten Werbepaketen für die Wirtschaft wird die Zeitung hauptsächlich aus Werbung bestehen.
Nein, ich bin nicht naiv. Ich weiss, wie hart es in der Branche zu und her geht. Ich weiss, wie wichtig Werbung für eine Zeitung ist. Jeder weiss das. Aber es ist eine Sache, dies zu wissen, und eine ganz andere Sache, dem Leser in aller Deutlichkeit um die Ohren zu schlagen, worum es geht: Um Geld. Um Werbung.
Aber der Leser will Inhalt. Er will als Leser wahrgenommen werden. Er wäre - eigentlich - der Kunde. Schon zum zweiten Mal nach der Sache mit der Ostschweiz am Sonntag ging das bei den Verantwortlichen bei der Kommunikation vergessen. Vor lauter Markt (Wald) den Kunden nicht sehen, nennt man das. Noch ist er da, der Kunde, aber er könnte auch im Markt (Wald) verloren gehen, wenn man sich nicht um ihn kümmert.
Mittwoch, 26. Juni 2013
Ich bin der Fliegenschiss im Werbemarkt - oder - warum soll ich für so was bezahlen?
"In eigener Sache",
so die Überschrift auf der Frontseite meiner Lokalzeitung.
Was es da in eigener Sache zu sagen gibt, ist das da:
"Tagblatt-Werbeverbund neu mit 300'000 Lesern".
Im ersten Absatz des Artikels erfahre ich, dass das Verlagshaus, zu dem meine Lokalzeitung gehört, ab 2014 mit drei anderen Medien- und Verlagshäusern mit der St. Galler Tagblatt AG im Werbemarkt zusammenarbeitet.
Im zweiten Absatz teilt man mir mit, dass die neue Kooperation neu aus 10 Tageszeitungen besteht, die im Inseratebereich 300'000 Leser erreicht und dass die Werbemarktauflage der Gesamtausgabe des St. Galler Tagblatts dadurch um 20 % steigt.
Im dritten Absatz werde ich darüber informiert, dass die Ausweitung durch diesen Verbund in einer "der am stärksten wachsenden Wirtschaftsregionen der Schweiz" erfolgt (haha - persönliche Anmerkung; das steht nicht im Artikel).
Im vierten Absatz steht ein Mal "überdurchschnittliche Kaufkraft", ein Mal "nationaler Werbemarkt" und ein Mal "modulare Inseratekombination". (Muss ich jetzt beeindruckt sein oder was? - persönliche Anmerkung meinerseits).
Im fünften Absatz , in der letzten Zeile, steht dann lapidar: "... und die lokalen Inhalte nach wie vor selbst verantworten." (Vielleicht erhalten die Lokalredaktionen dafür einen Hundekuchen. - persönliche Anmerkung von mir, der Artikel schweigt sich darüber aus, ob die Lokalredaktionen demnächst im Hundezwinger nächtigen und von Werbeverantwortlichen aus der Werbeabteilung von St. Gallen aus dressiert werden).
Der kurze Rest des Artikels widmet sich den Besitzverhältnissen, dem Druckzentrum und der "Südostschweiz", der die Verlagshäuser die Treue gekündigt haben, um zum grossen, neuen Werbemarkt der tollen neuen Werbewelt einer wahnsinnig aufstrebenden Wirtschaftsregion zu werden.
So, Leute. Und jetzt habe ich drei Fragen:
- Wo bleibe ich als Leserin?
- Was überlegt ihr euch, wenn ihr mich in eurer Information über die zukünftige Ausrichtung eures Medienhauses schlicht als Fliegenschiss im Werbemarkt anseht?
- Und vor allem: Warum soll ich für so was bezahlen?
PS: Eine vierte Frage, als kostenlose Zugabe: Schreibt ihr eure Zeitungen jetzt direkt für eure Werbepartner?
so die Überschrift auf der Frontseite meiner Lokalzeitung.
Was es da in eigener Sache zu sagen gibt, ist das da:
"Tagblatt-Werbeverbund neu mit 300'000 Lesern".
Im ersten Absatz des Artikels erfahre ich, dass das Verlagshaus, zu dem meine Lokalzeitung gehört, ab 2014 mit drei anderen Medien- und Verlagshäusern mit der St. Galler Tagblatt AG im Werbemarkt zusammenarbeitet.
Im zweiten Absatz teilt man mir mit, dass die neue Kooperation neu aus 10 Tageszeitungen besteht, die im Inseratebereich 300'000 Leser erreicht und dass die Werbemarktauflage der Gesamtausgabe des St. Galler Tagblatts dadurch um 20 % steigt.
Im dritten Absatz werde ich darüber informiert, dass die Ausweitung durch diesen Verbund in einer "der am stärksten wachsenden Wirtschaftsregionen der Schweiz" erfolgt (haha - persönliche Anmerkung; das steht nicht im Artikel).
Im vierten Absatz steht ein Mal "überdurchschnittliche Kaufkraft", ein Mal "nationaler Werbemarkt" und ein Mal "modulare Inseratekombination". (Muss ich jetzt beeindruckt sein oder was? - persönliche Anmerkung meinerseits).
Im fünften Absatz , in der letzten Zeile, steht dann lapidar: "... und die lokalen Inhalte nach wie vor selbst verantworten." (Vielleicht erhalten die Lokalredaktionen dafür einen Hundekuchen. - persönliche Anmerkung von mir, der Artikel schweigt sich darüber aus, ob die Lokalredaktionen demnächst im Hundezwinger nächtigen und von Werbeverantwortlichen aus der Werbeabteilung von St. Gallen aus dressiert werden).
Der kurze Rest des Artikels widmet sich den Besitzverhältnissen, dem Druckzentrum und der "Südostschweiz", der die Verlagshäuser die Treue gekündigt haben, um zum grossen, neuen Werbemarkt der tollen neuen Werbewelt einer wahnsinnig aufstrebenden Wirtschaftsregion zu werden.
So, Leute. Und jetzt habe ich drei Fragen:
- Wo bleibe ich als Leserin?
- Was überlegt ihr euch, wenn ihr mich in eurer Information über die zukünftige Ausrichtung eures Medienhauses schlicht als Fliegenschiss im Werbemarkt anseht?
- Und vor allem: Warum soll ich für so was bezahlen?
PS: Eine vierte Frage, als kostenlose Zugabe: Schreibt ihr eure Zeitungen jetzt direkt für eure Werbepartner?
Montag, 24. Juni 2013
Junge Talente - Özkan Tok
Letzten Donnerstag besuchte ich die Premiere des Theaters "Der Klang der Freiheit". Seither gehen mir unendlich viele Dinge durch den Kopf, schlagen die Gefühle in mir drin Purzelbäme. Alles unsortiert, chaotisch und viel zu gross und gewaltig für einen Blogeintrag. Ich war zutiefst berührt, beeindruckt, begeistert. Darüber, was junge Leute auf die Beine stellen können. Über die jungen Darsteller, denen die Rollen schon fast auf den Leib geschrieben waren. Über das Stück, das mir tief eingefahren ist. Über die Musik, die die Jugendlichen selber geschrieben und im zweiten Teil des Stücks auch selber gespielt haben. Über Peter Sutter, einen alten Theaterhasen, der die Jugendlichen im Hintergrund begleitet hat. Und vor allem über den 18-jährigen Özkan Tok, der das Stück geschrieben hat, eine der Hauptrollen spielt und auch Regie geführt hat.
Heute Morgen traf ich mich zu einem meiner regelmässigen Gespräche mit Armando Bianco vom W&O, unserer Lokalzeitung, der Özkan portraitiert hat. Er hat mir die Erlaubnis gegeben, das Interview in meinem Blog zu veröffentlichen. Herzlichen Dank.
Und Özkan, wir werden noch viel von dir hören. Bestimmt!
Heute Morgen traf ich mich zu einem meiner regelmässigen Gespräche mit Armando Bianco vom W&O, unserer Lokalzeitung, der Özkan portraitiert hat. Er hat mir die Erlaubnis gegeben, das Interview in meinem Blog zu veröffentlichen. Herzlichen Dank.
Und Özkan, wir werden noch viel von dir hören. Bestimmt!
Donnerstag, 20. Juni 2013
Schreibblockade
Gestern, an der Lesung in Grabs, kam einmal mehr die Frage zur Schreibblockade. Ich behaupte ja, dass es die nicht gibt. Tage, an denen es weniger gut läuft mit dem Schreiben: Ja. Tage, an denen man überhaupt keine Lust zum Schreiben hat: Ja. Tage, an denen sich sämtliche Ideen aus dem Staub gemacht haben: Ja. Tage, an denen es an allen Ecken klemmt: Ja. Aber das gehört alles dazu.
Was ich an solchen Tagen mache, hängt vom Abgabetermin ab. Liegt er in weiter Ferne, schreibe ich einfach nicht und denke mir: Neuer Tag, neues Glück. Meistens lacht mir aber der Abgabetermin ziemlich fies entgegen. Dann höre ich den Song, der zum jeweiligen Buch gehört. Auf der Wiederholtaste. Das wirkt meistens. Manchmal aber, da schwelge ich beim Musikhören in Szenen, die ich schon geschrieben habe, was zwar schön ist, aber mich nicht wirklich weiterbringt. Dann überarbeite ich den bestehenden Text, weil Überarbeiten immer geht.
Diese Woche habe ich das Schreiben auf Eis gelegt. Es geht nicht. Mir ist zu heiss. Ich habe es mehrere Male versucht und bin nach 10 Minuten eingeschlafen, was hoffentlich wirklich nur an der Hitze und nicht an der Geschichte liegt. Na ja, zugegeben, es klemmt grad auch ein bisschen in der Geschichte, und die Temperaturen zusammen mit dem Föhn (unserem heissen Südwind), der einem das Gefühl gibt, in einem Umluftbackofen auf 200 Grad gebacken zu werden, machen mein Hirn matsch. Ich warte auf den Regen und auf kühlere Temperaturen. Alles über 30 Grad macht mich total fertig. Ich glaube, ich bin innen drin eine Schottin aus dem hohen Norden. Bestimmt jedoch keine Südländerin. Weichei, ich.
Was ich an solchen Tagen mache, hängt vom Abgabetermin ab. Liegt er in weiter Ferne, schreibe ich einfach nicht und denke mir: Neuer Tag, neues Glück. Meistens lacht mir aber der Abgabetermin ziemlich fies entgegen. Dann höre ich den Song, der zum jeweiligen Buch gehört. Auf der Wiederholtaste. Das wirkt meistens. Manchmal aber, da schwelge ich beim Musikhören in Szenen, die ich schon geschrieben habe, was zwar schön ist, aber mich nicht wirklich weiterbringt. Dann überarbeite ich den bestehenden Text, weil Überarbeiten immer geht.
Diese Woche habe ich das Schreiben auf Eis gelegt. Es geht nicht. Mir ist zu heiss. Ich habe es mehrere Male versucht und bin nach 10 Minuten eingeschlafen, was hoffentlich wirklich nur an der Hitze und nicht an der Geschichte liegt. Na ja, zugegeben, es klemmt grad auch ein bisschen in der Geschichte, und die Temperaturen zusammen mit dem Föhn (unserem heissen Südwind), der einem das Gefühl gibt, in einem Umluftbackofen auf 200 Grad gebacken zu werden, machen mein Hirn matsch. Ich warte auf den Regen und auf kühlere Temperaturen. Alles über 30 Grad macht mich total fertig. Ich glaube, ich bin innen drin eine Schottin aus dem hohen Norden. Bestimmt jedoch keine Südländerin. Weichei, ich.
Dienstag, 18. Juni 2013
Der ganz normal wahnsinnige Nichtalltag
Gestern, als ich den Blog zurück zu seiner Ursprungsfunktion entrümpelte, suchte ich einen neuen Untertitel zu Kreuz und Quer. Dabei fiel mir eine Frage ein, die bei Lesungen häufig gestellt wird. "Wie sieht denn Ihr typischer Alltag aus?"
Ich habe keinen typischen Alltag. Jeder Tag ist anders. Genaugenommen habe ich also einen Nichtalltag. Ich stehe zwar meistens ungefähr zur gleichen Zeit auf. Früh. Weil ich den frühen Morgen total gerne habe. Wenn ich Lesungen habe, kann es auch sehr früh sein (sogar mir zu früh). Aber damit hat es sich dann schon. Je nachdem nehmen meine Tage dann einen ganz anderen Verlauf, denn ich habe es nie geschafft, mir fixe Schreibzeiten einzurichten. Selbst wenn ich die hätte: Ich könnte sie oft nicht einhalten. An Lesetagen zum Beispiel. Oder an Tagen, an denen ich sehr viel Administration zu erledigen habe (ich bin gleichzeitig meine Sekretärin). Oder an Tagen, an denen es im Haushalt rund geht (ich bin gleichzeitig Hausfrau). Oder an Tagen, an denen ich für Autillus arbeite, den Verein der Kinder- und Jugendbuchschaffenden der Schweiz (ich bin leidenschaftliche Ehrenamtliche dort). Oder an Tagen, an denen ich andere Termine habe (aus den verschiedensten Gründen). Und dann gibt es noch die Tage in den Bergen, wo sowieso alles ganz anders läuft als hier im Tal unten.
Bleibt der im Titel erwähnte Wahnsinn. Ich habe einige Berufe ausgeübt, als Angestellte oder selbständig Erwerbende, aber in keinem habe ich solchen Wahnsinn erlebt wie im Leben als Autorin. Wenn ihr zum Beispiel denkt, zwei Wochen auf eine Antwort zu warten sei lang, versucht es mal in meinem Beruf. Da kann es auch mal ein Jahr und länger dauern. Zudem bekommt man den Umbruch der Branche sehr stark zu spüren und erlebt hautnah mit, was der Druck auf die Branche und das Suchen nach neuen Wegen für die Verlage und einen selber für Folgen haben kann. Kurz: Als Autor fährt man irgendwie das ganze Jahr Achterbahn. Ich wage jetzt einmal zu behaupten, dass man seine geistige Gesundheit in diesem Beruf nur behält, wenn man sich ganz viel Gelassenheit und (Galgen)humor zulegt. Das Gute an der Sache: Man gewöhnt sich daran. Meistens. Und empfindet Dinge als nomal, bei denen normale Menschen aus dem persönlichen Umfeld nur den Kopf schütteln. Trotzdem möchte ich keinen anderen Beruf. Meistens.
Ich habe keinen typischen Alltag. Jeder Tag ist anders. Genaugenommen habe ich also einen Nichtalltag. Ich stehe zwar meistens ungefähr zur gleichen Zeit auf. Früh. Weil ich den frühen Morgen total gerne habe. Wenn ich Lesungen habe, kann es auch sehr früh sein (sogar mir zu früh). Aber damit hat es sich dann schon. Je nachdem nehmen meine Tage dann einen ganz anderen Verlauf, denn ich habe es nie geschafft, mir fixe Schreibzeiten einzurichten. Selbst wenn ich die hätte: Ich könnte sie oft nicht einhalten. An Lesetagen zum Beispiel. Oder an Tagen, an denen ich sehr viel Administration zu erledigen habe (ich bin gleichzeitig meine Sekretärin). Oder an Tagen, an denen es im Haushalt rund geht (ich bin gleichzeitig Hausfrau). Oder an Tagen, an denen ich für Autillus arbeite, den Verein der Kinder- und Jugendbuchschaffenden der Schweiz (ich bin leidenschaftliche Ehrenamtliche dort). Oder an Tagen, an denen ich andere Termine habe (aus den verschiedensten Gründen). Und dann gibt es noch die Tage in den Bergen, wo sowieso alles ganz anders läuft als hier im Tal unten.
Bleibt der im Titel erwähnte Wahnsinn. Ich habe einige Berufe ausgeübt, als Angestellte oder selbständig Erwerbende, aber in keinem habe ich solchen Wahnsinn erlebt wie im Leben als Autorin. Wenn ihr zum Beispiel denkt, zwei Wochen auf eine Antwort zu warten sei lang, versucht es mal in meinem Beruf. Da kann es auch mal ein Jahr und länger dauern. Zudem bekommt man den Umbruch der Branche sehr stark zu spüren und erlebt hautnah mit, was der Druck auf die Branche und das Suchen nach neuen Wegen für die Verlage und einen selber für Folgen haben kann. Kurz: Als Autor fährt man irgendwie das ganze Jahr Achterbahn. Ich wage jetzt einmal zu behaupten, dass man seine geistige Gesundheit in diesem Beruf nur behält, wenn man sich ganz viel Gelassenheit und (Galgen)humor zulegt. Das Gute an der Sache: Man gewöhnt sich daran. Meistens. Und empfindet Dinge als nomal, bei denen normale Menschen aus dem persönlichen Umfeld nur den Kopf schütteln. Trotzdem möchte ich keinen anderen Beruf. Meistens.
Montag, 17. Juni 2013
Back to the roots
Kreuz und Quer. So hiess dieser Blog, als ich 2006 damit online ging. Irgendwann funktionierte ich den Blog zu einer Webseite um und änderte den Blognamen auf meinen Autorennamen. Gleichzeitig lief auch meine alte Webseite weiter. Diese Zeiten sind vorbei. Ich habe eine neue Webseite, auf der alle Infos zu finden sind, die ich im Laufe der Zeit in den Blog aufgenommen habe. Der Blog ist darin integriert, läuft aber weiterhin über den Anbieter blogger (also auch eigenständig).
Weil der Blog jetzt wieder einfach Blog sein darf, habe ich ihn heute entrümpelt und zu seinen Wurzeln zurückgeführt. Er heisst nun wieder so, wie er damals hiess. Kreuz und Quer.
Danke für die Rückmeldungen zur Webseite, vor allem der Hinweis, dass der Menupunkt "Blog" irgendwie doppelt beschriftet ist. Das hängt damit zusammen, dass ich entschieden habe, den Blog auf der Webseite nicht in einem eigenen Fenster öffnen zu lassen, sondern direkt in die Seite zu integrieren. Mit dem neuen alten Blognamen und der entrümpelten Menuleiste sollte die Verwirrung kleiner sein.
Allerdings sieht man auf der Webseite den Blog nicht in seiner vollen Grösse, sondern nur die Einträge (ausser man macht sich die Mühe, wild im Gemüse herumzuscrollen). Auch das ist Absicht. Für den Moment lasse ich das mal so stehen und schaue, was an Rückmeldungen noch so kommt.
Viel Spass im neuen alten Blog!
Weil der Blog jetzt wieder einfach Blog sein darf, habe ich ihn heute entrümpelt und zu seinen Wurzeln zurückgeführt. Er heisst nun wieder so, wie er damals hiess. Kreuz und Quer.
Danke für die Rückmeldungen zur Webseite, vor allem der Hinweis, dass der Menupunkt "Blog" irgendwie doppelt beschriftet ist. Das hängt damit zusammen, dass ich entschieden habe, den Blog auf der Webseite nicht in einem eigenen Fenster öffnen zu lassen, sondern direkt in die Seite zu integrieren. Mit dem neuen alten Blognamen und der entrümpelten Menuleiste sollte die Verwirrung kleiner sein.
Allerdings sieht man auf der Webseite den Blog nicht in seiner vollen Grösse, sondern nur die Einträge (ausser man macht sich die Mühe, wild im Gemüse herumzuscrollen). Auch das ist Absicht. Für den Moment lasse ich das mal so stehen und schaue, was an Rückmeldungen noch so kommt.
Viel Spass im neuen alten Blog!
Meine neue Webseite ist online
Da sage ich doch gar nicht viel dazu, ausser: DANKE, Michael. Und: Guckt sie euch an. www.alicegabathuler.ch
Montag, 10. Juni 2013
Ich bin viel mehr Social Media als ich dachte
Die Arbeit an der neuen Webseite ging trotz meinem fünftägigen Offlinen zünftig voran. Ich delegierte den Hintergrund, der mich total überforderte, an Frau Tochter und meinen Webdesigner Michael Borlik. Zusammen haben sie einen für mich gefunden, der mir gut gefällt (auch wenn ich den Ziegelsteinen der Mauer immer noch ein wenig nachtraure, aber sie waren einfach zu unruhig).
Am meisten erstaunt beim Zusammentragen der Informationen für die Webseite hat mich der Umfang meiner Social Media Präsenz. Als es darum ging, die Symbole einzubauen, fiel mir plötzlich ein, dass ich ja auch einen youtube Kanal habe. Dass ich jedes Mal beim Hochladen eines Buchtrailers mindestens eine Viertelstunde brauche, bis ich wieder weiss, wie es geht, ist eine andere Geschichte ...
Ich guckte also auf all diese Symbole und dachte: Oh! Und dann Aha! Und dann habe ich gelacht. Das bin also ich, dachte ich. Die überzeugte Teilzeit-Offlinerin. Die kritische Medienfrau. Dann kam die Erkenntnis über mich: Ich sträube mich nicht mehr gegen diese Kanäle, sondern habe einen eigenen Weg gefunden, damit umzugehen. Ich muss nicht immer überall sein. Ich kann tagelang offlinen, ohne etwas zu vermissen. Ich kann auch tagelang online sein und nichts auf die diversen Kanäle einstellen, einfach, weil ich nichts zu sagen habe oder gerade nichts Interessantes für die Allgemeinheit zu sagen finde ... oder weil ich schlicht keine Lust dazu habe. Aber wenn ich Lust und Zeit habe, dann bin ich aktiv, mittlerweile total ohne das Gefühl, das tun zu müssen, weil man es eben tun muss.
Denn: Ich tue es sowieso falsch. Es gibt unzählige Anleitungen, wie man richtig twittert, richtig facebooked, richtig Google plust, oder - am allerschlimmsten - wie ein richtiger Blogeintrag aufgebaut sein sollte. Ich stelle mir dann vor, dass wir uns alle an diese Anleitungen halten und plötzlich alle gleich bloggen, gleich twittern, gleich facebooken, gleich googleplussen. Immer schön marktgerecht, effizient und zielgruppenorientiert. Total langweilig. Womit ich nicht sagen will, meine Beiträge seien spannend(er). Sie sind einfach ich. Mir geht es gut damit. Ob es für mich als Autorin etwas bringt? Diese Frage stelle ich mir immer weniger. Ich tendiere jedoch immer noch zu einem "Nein, nicht wirklich". Aber für mich als Person stimmt es jetzt.
PS: Ich bin heute und morgen online. Danach geht's wieder - offline - in die Berge. Wenn ich mich richtig reinhänge und die Hausaufgaben, die mir Michael Borlik gegeben hat, heute und morgen fleissig erledige, geht die neue Seite diese Woche online.
Am meisten erstaunt beim Zusammentragen der Informationen für die Webseite hat mich der Umfang meiner Social Media Präsenz. Als es darum ging, die Symbole einzubauen, fiel mir plötzlich ein, dass ich ja auch einen youtube Kanal habe. Dass ich jedes Mal beim Hochladen eines Buchtrailers mindestens eine Viertelstunde brauche, bis ich wieder weiss, wie es geht, ist eine andere Geschichte ...
Ich guckte also auf all diese Symbole und dachte: Oh! Und dann Aha! Und dann habe ich gelacht. Das bin also ich, dachte ich. Die überzeugte Teilzeit-Offlinerin. Die kritische Medienfrau. Dann kam die Erkenntnis über mich: Ich sträube mich nicht mehr gegen diese Kanäle, sondern habe einen eigenen Weg gefunden, damit umzugehen. Ich muss nicht immer überall sein. Ich kann tagelang offlinen, ohne etwas zu vermissen. Ich kann auch tagelang online sein und nichts auf die diversen Kanäle einstellen, einfach, weil ich nichts zu sagen habe oder gerade nichts Interessantes für die Allgemeinheit zu sagen finde ... oder weil ich schlicht keine Lust dazu habe. Aber wenn ich Lust und Zeit habe, dann bin ich aktiv, mittlerweile total ohne das Gefühl, das tun zu müssen, weil man es eben tun muss.
Denn: Ich tue es sowieso falsch. Es gibt unzählige Anleitungen, wie man richtig twittert, richtig facebooked, richtig Google plust, oder - am allerschlimmsten - wie ein richtiger Blogeintrag aufgebaut sein sollte. Ich stelle mir dann vor, dass wir uns alle an diese Anleitungen halten und plötzlich alle gleich bloggen, gleich twittern, gleich facebooken, gleich googleplussen. Immer schön marktgerecht, effizient und zielgruppenorientiert. Total langweilig. Womit ich nicht sagen will, meine Beiträge seien spannend(er). Sie sind einfach ich. Mir geht es gut damit. Ob es für mich als Autorin etwas bringt? Diese Frage stelle ich mir immer weniger. Ich tendiere jedoch immer noch zu einem "Nein, nicht wirklich". Aber für mich als Person stimmt es jetzt.
PS: Ich bin heute und morgen online. Danach geht's wieder - offline - in die Berge. Wenn ich mich richtig reinhänge und die Hausaufgaben, die mir Michael Borlik gegeben hat, heute und morgen fleissig erledige, geht die neue Seite diese Woche online.
Sonntag, 9. Juni 2013
Und was, bitte sehr, hat das mit dem Schreiben zu tun? (Teil 1)
Ich war in den Bergen. Fünf Tage. Dabei habe ich viel geschrieben, aber auch viele andere Dinge gemacht. Hier eine erste kleine Auswahl:
Ankunft: Erst einmal eine halbe Stunde auf dem Balkon gestanden und einfach nur darüber gestaunt, wie schön die Welt ist.
Berge und in der Mitte der Steilhang unterm Haus - mit Hermann, unserem hart geplagten, aber tapferen Zwetschgenbaum.
Dann ein Rundgang ums Haus. Was auf Mauern alles wachsen kann ...
... wie schön ein Bergdschungel ist ...
.... und wie anders jedesmal der Wasserfall.
Und was, bitte sehr, hat das mit dem Schreiben zu tun? Alles. Denn in dieser Umgebung finde ich die Ruhe, die Kraft und die Konzentration, die mich durch das Schreiben tragen. Es gibt noch mehr, da oben, in den Bergen, das mich zu mir bringt und damit zum Schreiben. Dazu dann mehr in einem zweiten Teil. Demnächst hier in diesem Blog :-)
Ankunft: Erst einmal eine halbe Stunde auf dem Balkon gestanden und einfach nur darüber gestaunt, wie schön die Welt ist.
Berge und in der Mitte der Steilhang unterm Haus - mit Hermann, unserem hart geplagten, aber tapferen Zwetschgenbaum.
Dann ein Rundgang ums Haus. Was auf Mauern alles wachsen kann ...
... wie schön ein Bergdschungel ist ...
.... und wie anders jedesmal der Wasserfall.
Zum Einkaufen habe ich den etwas längeren Weg überm Dorf genommen.
Dienstag, 4. Juni 2013
Kinder- und Jugendbuchmesse "Buch am Bach"
Vom 25. - 27. Juni bin ich an der Kinder- und Jugendbuchmesse "Buch am Bach" in Götzis (Vorarlberg). Diese Messe fand 2012 zum ersten Mal statt und ich hatte das grosse Glück und die Ehre, eingeladen zu werden. Die drei Tage waren ein unvergessliches Erlebnis. Noch nie hat mich eine Buchmesse so begeistert, noch nie erlebte ich eine Buchmesse so nah beim Publikum, vor allem beim jugendlichen Publikum. Es gab keine Messehostessen oder Verlagsvertreter an den Ständen, sondern bestens vorbereitete, aufgestellte, kontaktfreudige Jugendliche, die Auskunft gaben, als hätten sie nie etwas anderes gemacht.
Die Freude war riesig, als ich auch für die Messe 2013 eine Einladung erhielt. Ich musste nicht den Bruchteil einer Sekunde nachdenken, ob ich teilnehmen möchte oder nicht; ich habe einfach begeistert zugesagt. Die Organisatoren sind bereit. 5000 Anmeldungen zu Lesungen sind bis heute eingegangen, eine Wahnsinnszahl.
Die Lesungen sind kostenlos und öffentlich. Viele davon sind schon ausgebucht, aber in einigen hat es noch Platz. Man kann online reservieren. Der Lese- und Reservationsplan ist auf dem neusten Stand. Wir sehen uns an der Messe. Bis bald.
Die Freude war riesig, als ich auch für die Messe 2013 eine Einladung erhielt. Ich musste nicht den Bruchteil einer Sekunde nachdenken, ob ich teilnehmen möchte oder nicht; ich habe einfach begeistert zugesagt. Die Organisatoren sind bereit. 5000 Anmeldungen zu Lesungen sind bis heute eingegangen, eine Wahnsinnszahl.
Die Lesungen sind kostenlos und öffentlich. Viele davon sind schon ausgebucht, aber in einigen hat es noch Platz. Man kann online reservieren. Der Lese- und Reservationsplan ist auf dem neusten Stand. Wir sehen uns an der Messe. Bis bald.
Samstag, 1. Juni 2013
Buchtrailer als Projektarbeit in der Schule
Vor ein paar Wochen habe ich Mirco kennengelernt. Er erzählte mir, dass er im Rahmen einer Projektarbeit einen Buchtrailer zum Buch Freerunning macht. Ich habe mich riesig gefreut und war gespannt, wie der Trailer herauskommt. Vor zwei Tagen habe ich Post bekommen. Mirco, ich danke dir recht herzlich für den tollen Trailer!
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