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Montag, 26. September 2022

Ernten

(Werdenberger&Obertoggenburger)

"Ernten" nennt es mein Verlagskollege Tom Zai, oder auch "Plücken der Früchte" nach getaner Arbeit.
Letzte Woche durfte und konnte ich ganz viel ernten. Am Mittwoch feierten wir in der Bibliothek Buchs die Buchvernissage von Marla rockt. Es war ein gemütliches Beisammensein, das nach dem offiziellen Teil mit vielen guten Gesprächen und Begegnungen weiterging. Unsere Regionalzeitung W&O berichtete in einem Artikel über den Anlass.

Das Regionaljournal Ostschweiz schenkte mir und dem Buch in einem längeren, sorgfältig recherchierten Beitrag viel Raum und Zeit. Bitte HIER klicken und ab ca. Minute 17 starten (Es lohnt sich!).
 
Und schon im Vorfeld führte Christian Imhof von Qultur ein längeres Interview über das neue Buch und das Schreiben generell mit mir (einfach unten ins Bild klicken, und schon seid ihr dort).
 
Ernten fühlt sich gut an. Innehalten. Geniessen. Die Freude mit anderen teilen. Mit der Ernte wachsen auch ganz viel Kraft, Energie, Motivation und Lust auf neue Projekte. Da passt es ganz gut, dass nach dieser Woche voller wunderbarer Aufregung der stille Alltag wieder eingekehrt ist. Er ermöglicht mir ein konzentriertes Arbeiten an den neuen Projekten.
 
 

Freitag, 30. September 2016

Gestern Abend bei tvo

Es begann mit einer Mail. Sie kam von Stephan Sigg und ging ungefähr so: "Anschnallen, wir dürfen ins Fernsehen."

Wir waren in diesem Fall Tom, Stephan und ich - und eingeladen waren wir, um unseren Verlag da bux vorzustellen. (Leider konnte Tom nicht dabeisein - ein anderer Termin kollidierte erbarmungslos mit dem tvo Termin.)

Aber ganz von vorn: "Anschnallen" wurde irgendwann in diesem Frühjahr, als uns die guten Rückmeldungen zu überrollen begannen, zum verlagsinternen Mailbetreff für sensationelle Nachrichten. Es gab einige dieser "Anschnallen" Mails. Zum Beispiel Zusagen von Unterstützern wie der Gemeinde Buchs, Südkultur oder der Ortsgemeinde Walenstadt. Oder als verschiedene Medien über uns berichteten. Oder als wir merkten, dass wir "Crash" von Petra Ivanov nachdrucken mussten, bevor der Verlag offiziell an den Start ging - die erste Auflage ging in den Vorverkäufen weg. Und dann eben die "Anschnallen"-Mail zur Fernseheinladung. Zehn Minuten Live-Talk auf tvo.

Erste Freude des Tages:  Wir wurden in den Zeitungen angekündigt.


Die Anreise ins Studio begann wie (fast) alle Anreisen: Cappuccino aus dem Bahnhofshop, einsteigen, Laptop auspacken und schreiben. Das ist übrigens ein Autorentrick, um aus stündigen Bahnfahrten gefühlte Fünf-Minuten-Bahnfahrten zu machen. SCHREIBEN. Da fliegt nicht nur der Zug, sondern auch die Zeit. Wie immer nach intensivem Schreiben während der Fahrt stieg ich leicht verpeilt und etwas wacklig in St. Gallen aus dem Zug (stellt mal kurzfristig von "total angespannter Prota dreht beinahe durch" auf "ach, ich bin in St. Gallen und sollte ins Fernsehen" um - eben!)

Zum Glück hat Stephan am Ende von Gleis 3 auf mich gewartet (unser Treffpunkt in St. Gallen) und uns zum richtigen Bus gelotst. Während wir zum Studio hinaustuckerten redeten wir - natürlich - über den Verlag und wie wahnsinnig sich das gerade alles anfühlt. Die perfekte Welle halt. Nein, nervös waren wir nicht, eher so ein bisschen wie Kinder im Spielzeugladen. Freudig aufgeregt.

Im Studio wurden wir extrem nett empfangen und betreut. Nach einem Kaffee gings in die Maske. Ich war total geplättet, weil es dort aussah wie ich es aus Filmen kannte. Samt Lämpchen am Spiegel. Stephan war total locker - ich etwas ... ach guckt selber. Ich glaube, das Bild spricht für sich.


Kurze Zeit später war ich hell begeistert. Catherine Hübner hat einen super Job gemacht! Ich meine, man sieht nicht jeden Tag auf einen Schlag zwanzig Jahre jünger aus. Na ja, zehn ... aber zehn ist auch nicht schlecht. Diesen Augenblick musste Stephan unbedingt für mich und die Ewigkeit festhalten.


Zwischendurch bekamen wir Mikrophone angeheftet und dann mussten wir ins Studio zum Probesitzen - wer sitzt wo, damit die drei Kameras uns alle erfassen können? Unsere Ansprechpartnerin und Betreuerin Christine Hengartner war stets dabei. Gut gelaunt und bestens informiert lotste sie uns durch die Vorbereitungen und erklärte den Programmablauf.


Natascha Verardo, die das Gespräch mit uns führte, begrüsste uns. Wir plauderten über dies und das und unseren Verlag - aber nicht darüber, welche Fragen sie stellen würde. Das gefiel mir, denn die besten Gespräche sind die spontanen - vorgekaute Fragen durchnudeln wirkt für die Zuhörenden langweilig.

Das Gespräch verging wie im Flug. Ich habe viele Interviews erlebt. Auch ein Nicht-Interview (Kamera auf mich gerichtet und die Anweisung: "Jetzt erzähl mal" - aber die Geschichte erzähl ich ein anderes Mal). Manche Journalisten sind bestens vorbereitet, andere kommen zum Gespräch und müssen erst einmal fragen, was man überhaupt schreibt ... Natascha war top vorbereitet, perfekt gebrieft von Christine. So macht Antworten Freude! Wer gucken will: Hier.

Nach der Sendung gings noch einmal ins Studio für ein Erinnerungsfoto mit Natascha.


Statt in St. Gallen direkt in den Zug zurück in die Gegend zu fahren, in der unser Verlag beheimatet ist, beschlossen Stephan und ich, unseren TV-Auftritt mit einem gluschtigen Essen zu feiern. Stephan machte das unter anderem in seiner Rolle als Medienverantwortlicher für den Verlag und schickte schon mal erste Fotos und Texte durch die Social Media Plattformen. Ja: So sieht ein total glücklicher Verleger aus!


Die glückliche Mitverlegerin - ich - nahm dann einen späteren Zug nach Hause. In der Rolle des von allen verratenen und verkaufen Protas aus ihrem neuen Manuskript. Denn: Der Alltag als Autorin und Verlegerin geht weiter. Ich bin mal gespannt, was als nächstes kommt. Stephan hat grinsend ein weiteres "Anschnallen" angekündigt - ohne mir zu sagen, was es sein könnte. Ich bin gespannt.

Sonntag, 13. Dezember 2015

"Warum kennt man Sie nicht?"

Auch nach all den Jahren mit unzähligen Lesungen gibt es immer noch Fragen, die ich zum ersten Mal höre. Letzte Woche zum Beispiel diese da: "Warum kennt man Sie nicht?" Die Schülerin hat die Frage etwas provokanter formuliert - wahrscheinlich wollte sie meine Toleranzgrenze testen. Ich hätte das Mädchen mit einer einzigen gezielten Gegenfrage blossstellen können ("Kannst du mir drei Autoren nennen, die du kennst?"), aber ich wollte nicht. Weil die Frage nämlich einen Nerv trifft, der immer mal wieder zu glühen beginnt. Nicht nur bei mir.

Meine Antwort war zu wenig treffsicher - aber treffsicher genug, denn die Jugendlichen haben gelacht (und verstanden, was ich sagen wollte). Mittlerweile kenne ich die etwas ausgefeiltere Antwort, die ich nächstes Mal geben werde:

Weil ich nie bei "Bachelor"/"Big Brother"/"Frauentausch" mitgemacht habe. Weil ich zu alt, zu dick und zu wenig schön bin, um Miss Schweiz zu werden. Weil ich nicht als Wetterfee auf dem Dach des Fernsehstudios die Welt mit Füllwörtern zumülle. Weil ich mich nicht nackt ausziehe, um dann Eier aus meiner Vagina zu quetschen (damit wäre ich ganz offiziell "Nacktkünstlerin" und hätte Dauerpräsenz in den Medien). Und weil ich es nicht einmal geschafft habe, einen Millionär/Fussballstar zu heiraten, um mich danach halbnackt auf einem Bett räkelnd der Welt zu präsentieren.

Ich bin bloss eine olle Schriftstellerin. Und dann erst noch im Jugendbuchbereich. Damit kann man bei uns in der Schweiz kein Blumensträusschen gewinnen - nicht einmal, wenn man einen Preis für ein Buch gewinnt. Aber lesen sollen sie dann, unsere Jugendlichen, gell? Wenn sie es nicht tun, macht die Presse ein Riesentrara darum. Und fragt nach den Gründen. Schuld sind dann das Smartphone, die Social Media, die Schule, allenfalls noch das "bildungsferne Elternhaus".

Es ist so, liebe Medien: Wenn das Kinder- und Jugendbuch nicht dort stattfindet, wo gemäss Jugendlichen die coolen Leute sind - also bei euch - dann ist es auch nichts wert. In diesem Sinne empfehle ich euch den Promiartikel des Tages (samt Ex-Miss Schweiz, Ex-Bachelor, Millionärsgattin - leider, leider fehlt die Nacktkünstlerin).

Dienstag, 18. August 2015

Post, die Freude macht

Heute lag ein etwas dickerer Briefumschlag im Briefkasten. Handgeschrieben adressiert. Neugierig öffnete ich ihn. Was für eine Freude!


Freitag, 3. April 2015

Eigentlich oder Warum hier nicht steht, was ich hier schreiben wollte

Eigentlich treibt mich ein Artikel eines Zeitungsmenschen um, der die Medienkritik nach dem Germanwings Absturz für ziemlich ungerechtfertigt hält. Ich habe in Gedanken eine lange Antwort verfasst, in der ich praktisch jeden einzelnen seiner Punkte widerlegt habe. Aber eigentlich kann - und vor allem will - ich es kurz machen: Nein, ich fand die Berichterstattung nicht sachlich, und sich damit herauszureden, die Medien hätten den Lesern das Unglück näher gebracht, nicht zuletzt, damit sie es überwinden können, ist angesichts all der Live-Ticker, Schlagzeilen, Bilder und des rücksichtslosen Verhaltens der Medienleute vor Ort geradezu unsäglich.

Ich habe kurz bei meinem Alter Ego Zappadong vorbeigeschaut. Die hätte dazu eine Menge zu sagen, dachte ich mir. Aber Zap hat ihr Hochhaus ohne Lift eingefahren und das getan, was auch ich immer öfter mache: Sie hat sich zusammen mit Mr Doorman ausgeklinkt. An der Drehtür hängt ein Schild: "Es gibt ein Leben jenseits." Ich denke, sie meint damit nicht das Paradies, sondern das Leben abseits der Live-Ticker dieser Welt.

(Ein kleines Update im Nachhinein. Der Tweet von Hansruedi Widmer bringt es auf den Punkt. Er gilt ausdrücklich nicht nur für den oben genannten Artikel, sondern generell für den Umgang der Medien mit ihrer eigenen Berichterstattung: Wenn Journalisten ihr Blatt dazu nutzen, jene, von denen sie der Unsachlichkeit bezichtigt wurden, unsachlich abzuqualifizieren. #Tatbeweis)

Ich klinke mich jetzt ein. Nicht in Zaps Jenseits, sondern in den Feinschliff-Endspurt. Heftigst. Denn da fehlen nämlich noch ein paar Seiten.

Freitag, 27. März 2015

Wollen wir das wirklich?

"Aber die Leser/User wollen das."

Wirklich?

Wollen wir wirklich all die Bilder sehen, die man uns die letzten Tage gezeigt hat?
Wollen wir wirklich Texte von "Journalisten" lesen, die sich in die Köpfe von Angehörigen, Freunden und umgekommenen Menschen denken und schreiben? Zum Teil in einer Sprache, die einfach nur erbärmlich ist, mit Sätzen, die noch viel erbärmlicher sind. In einer Anmassung, die das Wort "erbärmlich" weit hinter sich zurücklässt.

Frau Meike bringt meine Gedanken in ihrem Blogeintrag "Die verlorene Ehre der schreibenden Zunft" auf den Punkt. Ein sehr lesenswerter Text. Doch er gilt nicht nur für die Zeitung, die Frau Meike in ihrem Text hauptsächlich anprangert. Er gilt für viele andere Medien leider auch. Sogar sogenannt seriöse, die sich dem Sog nicht entziehen zu können glauben. Aus Angst vor Klickverlust?

Mir scheint, der mediale Irrsinn wird bei jedem Unglück oder Verbrechen grösser. Ein Ende ist nicht in Sicht. Es gäbe da zwar einen Pressekodex. Gäbe. Leider im Konjunktiv. Weil dieser selbstauferlegte Ehrenkodex längst hinfällig geworden ist. Heute verkaufen der rasende Reporter und sein zuständiger Chefredaktor nicht nur ihre Grossmütter, sondern auch sich selber. Samt Seele. Für ein Bild, einen Text oder ein Interview, das noch einen Meter weiter hinter dem Tabu liegt, das irgendein anderer Medienmensch gerade gebrochen hat. Es ist also an uns. Dem - entschuldigt den Ausdruck - Klickvieh, das den einleitenden Satz dieses Beitrags bestätigen oder widerlegen kann.


Donnerstag, 27. Juni 2013

Kommunikation

Um es heute ein wenig netter zu sagen als gestern: Ich wundere mich schlicht darüber, wie unsensibel die Änderungen der Medienlandschaft im Rheintal kommuniziert werden.

Die Ostschweiz am Sonntag wurde uns einfach aufgedrückt. Kein Brief an die Abonnenten, keine Probenummern. Wer die Zeitung nicht wollte, musste sie abbestellen. Wer sie abbestellte, wählte die Telefonnumer der Lokalzeitung und wurde mit "Tagblatt Abonnentenabteilung" begrüsst. Die Preisangaben der Abo-Auskunft stimmten oft nicht, sondern entsprachen jenen des Tagblatts. Es schien, als sei unser W&O von den Tagblatt-Medien geschluckt, bevor er wirklich geschluckt wird.

Dieses Schlucken wurde gestern im Namen des neuen Tagblatt-Werbemarkts kommuniziert. Der Leser? Nun, der scheint in Zukunft vor allem eins zu müssen: Inserate lesen. Der Inhalt? Vom Tagblatt übernommen, ausser dem Lokalteil (was im Artikel eine halbe Zeile wert war). Aber ich nehme an, bei all den optimierten Werbepaketen für die Wirtschaft wird die Zeitung hauptsächlich aus Werbung bestehen.

Nein, ich bin nicht naiv. Ich weiss, wie hart es in der Branche zu und her geht. Ich weiss, wie wichtig Werbung für eine Zeitung ist. Jeder weiss das. Aber es ist eine Sache, dies zu wissen, und eine ganz andere Sache, dem Leser in aller Deutlichkeit um die Ohren zu schlagen, worum es geht: Um Geld. Um Werbung.

Aber der Leser will Inhalt. Er will als Leser wahrgenommen werden. Er wäre - eigentlich - der Kunde. Schon zum zweiten Mal nach der Sache mit der Ostschweiz am Sonntag ging das bei den Verantwortlichen bei der Kommunikation vergessen. Vor lauter Markt (Wald) den Kunden nicht sehen, nennt man das. Noch ist er da, der Kunde, aber er könnte auch im Markt (Wald) verloren gehen, wenn man sich nicht um ihn kümmert.

Mittwoch, 26. Juni 2013

Ich bin der Fliegenschiss im Werbemarkt - oder - warum soll ich für so was bezahlen?

"In eigener Sache",
so die Überschrift auf der Frontseite meiner Lokalzeitung.

Was es da in eigener Sache zu sagen gibt, ist das da:
"Tagblatt-Werbeverbund neu mit 300'000 Lesern".

Im ersten Absatz des Artikels erfahre ich, dass das Verlagshaus, zu dem meine Lokalzeitung gehört, ab 2014 mit drei anderen Medien- und Verlagshäusern mit der St. Galler Tagblatt AG im Werbemarkt zusammenarbeitet.

Im zweiten Absatz teilt man mir mit, dass die neue Kooperation neu aus 10 Tageszeitungen besteht, die im Inseratebereich 300'000 Leser erreicht und dass die Werbemarktauflage der Gesamtausgabe des St. Galler Tagblatts dadurch um 20 % steigt.

Im dritten Absatz werde ich darüber informiert, dass die Ausweitung durch diesen Verbund in einer "der am stärksten wachsenden Wirtschaftsregionen der Schweiz" erfolgt (haha - persönliche Anmerkung; das steht nicht im Artikel).

Im vierten Absatz steht ein Mal "überdurchschnittliche Kaufkraft", ein Mal "nationaler Werbemarkt" und ein Mal "modulare Inseratekombination". (Muss ich jetzt beeindruckt sein oder was? - persönliche Anmerkung meinerseits).

Im fünften Absatz , in der letzten Zeile, steht dann lapidar: "... und die lokalen Inhalte nach wie vor selbst verantworten." (Vielleicht erhalten die Lokalredaktionen dafür einen Hundekuchen. - persönliche Anmerkung von mir, der Artikel schweigt sich darüber aus, ob die Lokalredaktionen demnächst im Hundezwinger nächtigen und von Werbeverantwortlichen aus der Werbeabteilung von St. Gallen aus dressiert werden).

Der kurze Rest des Artikels widmet sich den Besitzverhältnissen, dem Druckzentrum und der "Südostschweiz", der die Verlagshäuser die Treue gekündigt haben, um zum grossen, neuen Werbemarkt der tollen neuen Werbewelt einer wahnsinnig aufstrebenden Wirtschaftsregion zu werden.

So, Leute. Und jetzt habe ich drei Fragen:
- Wo bleibe ich als Leserin?
- Was überlegt ihr euch, wenn ihr mich in eurer Information über die zukünftige Ausrichtung eures Medienhauses schlicht als Fliegenschiss im Werbemarkt anseht?
- Und vor allem: Warum soll ich für so was bezahlen?

PS: Eine vierte Frage, als kostenlose Zugabe: Schreibt ihr eure Zeitungen jetzt direkt für eure Werbepartner?

Sonntag, 26. Mai 2013

Neue Webseite

Eigentlich wäre es längst Zeit für eine neue Webseite gewesen. Aber ich hänge aus nostalgischen und sentimentalen Gründen total an meiner ersten Webseite, die ein ehemaliger Schüler von mir gemacht hat, mit Fotos eines ehemaligen Kursteilnehmers (an diesen Fototermin werde ich mich ein Leben lang erinnern). Seit längerer Zeit jedoch finden sich auch alle Informationen der Webseite hier auf dem Blog und ich habe (fast) die ganze Arbeit doppelt gemacht: Termine auf dem neusten Stand halten, Infos auf beide Seiten aufschalten usw. Mittlerweile gibt es in meinem Blog viel mehr Informationen als auf meiner Webseite - und wie ich kürzlich beim genaueren Anschauen meiner Seite zu meinem Entsetzen bemerkt habe, fehlen dort meine letzten beiden Neuerscheinungen (meine Sekretärin - ähm ... das wäre dann ich - ist schuld).

Eine Weile habe ich darüber nachgedacht, einfach den Blog über die Webseitenadresse laufen zu lassen, aber auch das ist nicht wirklich eine gute Lösung. Also liess ich alles, wie es war. Bis mir mein Autorenkollege Michael Borlik verriet, dass er sich, um ein zweites berufliches Standbein zu haben, zum Webdesigner weitergebildet und ein eigenes Webdesign-Büro eröffnet hat. Das war die Gelegenheit, die Sache anzupacken. Ich habe meine Wünsche deponiert, Michael macht Vorschlag um Vorschlag und nun geht es ans Eingemachte. In den nächsten Tagen geht die alte Seite vom Netz und dort, wo sie mal war, ist dann eine Baustelle, bis die neue Seite steht.

Was mir besonders gefällt, ist die Zusammenarbeit mit Michael. Genau wie bei Andreas, der meine Trailer macht, bekomme ich Vorschläge und aufgrund der Entwürfe tasten wir uns gemeinsam an das Endresultat heran. Ich denke, spätestens Mitte Juni wird die neue Seite online sein. Bis dahin ist der Blog die einzige Anlaufstelle. Danach ist er in die Webseite integriert und ich kann ihn gründlich entschlacken.

Und hier ist er, der Michael

Sonntag, 21. April 2013

Ein paar Neuigkeiten zum Sonntag

Heute beim Zeitungslesen gelernt: Es gibt einen Beruf "Wunschcoach". (Liewo) Der Wunschcoach resp. in diesem Fall die Wunschcoachin lehrt einen, die Wünsche so zielgerichtet zu formulieren, dass sie sich erfüllen. Ich wünsche mir dann mal, dass heute Abend ein Tatort mit Freddy und Ballauf gesendet wird.

Heute beim Betrachten der Blogstatistik gesehen: Ich bin Anlaufstelle Nummer eins, wenns ums Abbestellen der Ostschweiz am Sonntag geht.


Eine kleine Anmerkung dazu: Eigentlich wollte ich so was wie ein FAQ erstellen, aber ich habe aufgegeben, weil ich immer noch nicht / nicht mehr wirklich durchblicke. Und eigentlich bin ich dafür sowieso die falsche Anlaufstelle. Welches die Richtige ist, sollte irgendwo in den Tiefen der Webseite Ihrer Tagesszeitung stehen. Wenn sich dann eine andere Zeitung meldet, geht das in Ordnung. Sie sind schon dort, wo Sie hinwollten, aber die Gemeinschaftsabo-Abteilung hat das (zumindest bis vor Kurzem) noch nicht im Griff (W&O nicht gleich Tagblatt, "em Fall").

Dann habe ich es gestern nach einigem Basteln geschafft, den Buchtrailer zum Blackout auf YouTube aufzuladen. Ist eigentlich total einfach (wenn man so was öfters machen würde, müsste man nicht jedes Mal wieder herumknorzen, weil man alles vergessen hat). Der Trailer kommt etwas bescheidener daher als seine beiden Vorgänger, aber ich finde, Andreas Fritz hat das wieder prima hinbekommen.



Und dann trudelten per EMail noch die Informationen zu meiner liebsten Kinder- und Jugendbuchmesse ein. Ich darf auch dieses Jahr wieder dabeisein und freue mich riesig darauf.


Sonntag, 17. März 2013

Ostschweiz am Sonntag

EDIT: Man sollte keine Blogeinträge schreiben, wenn man sich zu sehr ärgert. Ich habe den nachfolgenden Text überarbeitet - damit man ihn besser versteht. Ärgern tue ich mich immer noch ...

Ich habe seit drei Wochen eine neue Sonntagszeitung. Gewollt habe ich sie nicht, bestellt sowieso nicht. Sie wurde mir von meiner Lokalzeitung aufgedrückt. Ich bin also sozusagen Zwangsabonnentin. Über dieses Vorgehen habe ich mich bei meiner Lokalzeitung vor Wochen beschwert.

Das ging so: Via Lokalzeitung (nicht persönlich) wurden wir Abonnenten informiert, dass wir Ostschweizer jetzt endlich auch eine Sonntagszeitung bekommen. Aha, dachte ich. Noch eine. Brauche ich nicht. Und las weiter. Die Ostschweiz am Sonntag ist kein Produkt meiner Lokalzeitung, sondern eines ganzen Verbundes von regionalen Zeitungen aus den Kantonen St. Gallen, Thurgau und Appenzell.

Mir schwante etwas. Als Randregion einer Randregion würde meine Region von dieser Zeitung nicht allzuviel abbekommen - und ganz ehrlich, was am anderen Ende des Thurgaus regional passiert, interessiert eine Werdenbergerin nicht unbedingt brennend. Sogar unsere Kantonshauptstadt St. Gallen ist für jemanden aus meiner Region eine halbe Weltreise entfernt (u.a. weil die Verbindungen des öffentlichen Verkehrs dorthin schlicht bescheiden sind). Nein, brauche ich nicht, dachte ich.

Aber dann kam der Hammer. Man wurde nicht gefragt, ob man die Zeitung wollte. Fröhlich verkündete die Lokalzeitung, dass wir alle diese Zeitung bekommen. Die meisten davon sogar am Sonntag im Briefkasten. Probenummer? Fehlanzeige. Vielleicht ein Gratismuster für Abonnenten, als Anreiz? Fehlanzeige. Es war ein "take it or leave it."

"Take", also nehmen, wollte ich das Ding nicht unbedingt. Aber das mit dem "leave" war auch nicht so einfach, denn mit der neuen Sonntagsausgabe geht - logischerweise - eine ziemliche Preissteigerung des Abos einher. Wollte man die Sonntagsausgabe nicht (will heissen, bestellte man sie ab), verteuerte sich das normale Abo massiv, einfach so, päng, weil jetzt eine Sonntagszeitung zum Paket gehört. (Ich glaube, so etwas nennt man Quersubvention). Egal, wie man es drehte und wendete, es war Frustration pur..

Nun gut, Frust über das sehr befremdende Vorgehen in Sachen Lesergewinnung und den Preis ist das eine. Vielleicht würde sich der Frust ja legen, wenn die Zeitung zum ersten Mal im Briefkasten lag. Tat er nicht. Bei der ersten Ausgabe konnte man noch darüber hinwegsehen, dass sie etwas beliebig schien, mit vielen auf Halde vorbereiteten Artikeln, u.a.über lokale Begebenheiten, die den Rest der Ostschweiz nicht wirklich interessiert. In der zweiten Woche schluckte ich leer über den praktisch inexistenten Kulturteil, heute hat es mir den Hutdeckel gehoben.

EINE Seite Kultur (zwei Seiten "Reisen", sechs Seiten "Sport", fast eine ganze Seite für einen Mann, der mit der Zunge einen Knopf in Spaghetti machen kann ... und EINE EINZIGE Seite Kultur.) Diese eine Seite Kultur besteht zu ungefähr einem Viertel aus Bildli (=Bildchen) von schönen Promis, die an irgendeiner Filmpremiere in St. Gallen waren. Das ist keine Kulturseite, das ist eine Bankrotterklärung. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es in der Ostschweiz nur so brummt an kulturellem Leben (nein, das ist kein Witz, das ist so ... nur erfährt das nie jemand, weil praktisch nie jemand darüber schreibt).

Zum Rest der Zeitung ist zu sagen, dass mir die wirklich spannenden aktuellen Themen fehlen, dass der erste Bund immer noch ein Sammelsurium an beliebig zusammengestellten Artikeln ist (bis hin zum Bagatellverkehrsunfall). Ach ja, vielleicht das noch: Wahrscheinlich müsste ich Sportfreak sein, um die Zeitung zu mögen. Der Sportteil ist nämlich sehr umfangreich. Blöd, dass der mich nicht interessiert.

Und jetzt habe ich ein Problem. Ich mag meine Lokalzeitung. Es ist die einzige Zeitung, die ich noch abonniert habe - alle anderen Abos habe ich im Lauf der Jahre gekündigt. Aber ich bin den Verantwortlichen böse. Darüber, dass sie mir ungefragt eine Zeitung aufgedrückt haben, die ich nicht will. Und noch viel mehr darüber, dass ich für das Abo ohne diese aufgedrückte Zeitung einfach so - ohne irgendeinen Mehrwert - eine ziemliche Menge mehr bezahlen muss.

PS: Ich habe keine Ahnung, wie das rechtlich ist. Wahrscheinlich habe die Anwälte das geprüft. Aber als bezahlende Abonnentin hätte ich zumindest ein Schreiben erwartet, das mir die Möglichkeiten aufzeigt. So wurde mein Abo einfach automatisch geändert ...

Montag, 28. Januar 2013

Auf den Punkt gebracht

"Nichts ist dümmer als die von vielen Redaktionen zelebrierte Unterschätzung der Leserschaft." Christof Moser, der Sonntag. Zur ganzen - lesenswerten - Kolumne geht es hier.

Genau deswegen bin ich vom Zeitungsjunkie zur (fast) zeitungsabstinenten Leserin geworden. Ich hatte die Kurzhäppchen satt, das Infotainment, die Themenwahl, die künstlichen Hypes und alles, was Redaktionen heute so verbrechen, weil sie "das schreiben, was die Leute lesen wollen." Ab und zu ruft mich ein Medienkonzern an und will mich als Leserin zurückgewinnen. Die Anrufer bekommen immer dieselbe Antwort: Ich kaufe eure Zeitungen wieder, sobald ihr mir wieder Journalismus bietet, der diesen Namen verdient. Und nicht das da:

"Es geht nur um Stimmen und Stimmung, Polit-Matchberichte."

Darauf kann ich verzichten. Und so lese ich mich im Moment quer durch die kostenlosen Onlineausgaben. Die sind zwar häufig noch ein paar Runden schlimmer als die Printausgaben, aber immerhin bezahle ich für die nichts. Sollten die Zeitungen auf die Idee von Paywalls kommen, müssten sie mir schon echt was bieten dafür (wie zum Beispiel die NZZ). Ansonsten lasse ich es bleiben.

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Hirnlose Buchbesprechung

Da geht einer hin, rezensiert live (wie ein Fussballspiel) den neuen Rowling und verrät dabei den ganzen Inhalt. NEIN, ich verlinke das ganz sicher nicht. Aber ich hätte eine Frage an den Tagi-Online: Habt ihr euch dabei auch irgendetwas überlegt???

Montag, 29. Oktober 2012

Vom Platz der Jugendliteratur - Teil 2

Verkindlichung? Selten so etwas Dämliches zum Thema Jugendliteratur gelesen. Deshalb verlinke ich nicht auf den Artikel in der "Zeit", sondern empfehle den offenen Brief, mit dem Kollegin Jutta Wilke dem Autor des Artikels geantwortet hat. (Wer den Artikel lesen möchte, findet den Link am Anfang ihres Briefes.)

Montag, 21. Mai 2012

Was einer grossen Schweizer Online Tageszeitung zu den Solothurner Literaturtagen einfällt

Das.

Kommentieren kann man diesen unterirdischen Schrott nicht (wo man doch sonst alles kommentieren kann). Ich sag's dann mal so: Unser Printabo zur Zeitung läuft im Juni aus. Die Nichterneuerung ist seit längerem beschlossene Sache. Artikel wie dieser sind nur noch zynische Bestätigung des Entscheids.

Freitag, 23. März 2012

Was sind uns die Werke von Künstlern wert?

Gestern (oder vorgestern) ist Sven Regener, Musiker und Autor, bei einem Radiointerview eine Sicherung durchgebrannt. Aufgestauter Frust und aufgestaute Wut über kostenloses Kopieren im Internet haben sich entladen. Die Aufzeichnung dieses Interviews ist in Kürze durch die Internetgemeinde gegangen.

Ich gestehe, ich habe sie gleich drei Mal angehört und ich habe in Gedanken meinen Hut gezogen vor dem Mann. Endlich einmal einer, der das ausgesprochen hat, was ich denke. Nicht in den feinsten Worten, aber das kommt daher, dass er sich die vorher nicht zurechtgelegt hat.

Offensichtlich ist, dass sich Gräben aufgetan haben, die nicht so einfach zu überbrücken sein werden. Viele meiner Autorenkollegen haben Sven Regener (z.T. begeistert) zugestimmt, haben seinen Ausbruch auf allen Kanälen verlinkt und kommentiert. Viele Internetnutzer haben Sven Regener verbal eins auf den Deckel gehauen.

Fakt ist: Die Welt ist mit dem Internet eine andere geworden. Für diese neuen Gegebenheiten müssen neue Regeln gefunden werden. Verhärtete Fronten werden bei der Lösung des Problems nicht helfen. Ein Beharren auf den alten Strukturen scheint mir nicht sehr sinnvoll. Vielmehr gilt es, Wege zu finden, mit denen beide Seiten leben können. Noch aber scheint mir die Goldgräberstimmung zu herrschen. Der Run auf alles, was gratis angeboten wird, ist enorm. Dabei werden nicht zuletzt jene überrannt, auf deren Produkte es die Rennenden abgesehen haben. Bis jetzt haben viele die Faust im Sack gemacht. Ich hege die Hoffnung, dass sich das ändern wird. Zumindest bei uns in der Schweiz tut sich etwas. Schweizer Musiker haben sich zusammengeschlossen und einen offenen Brief an die Mitglieder der Kommission Wissenschaft, Bildung und Kultur des Ständerates geschrieben, in dem sie ihre Anliegen formuliert haben.

Montag, 20. Februar 2012

Image

Die meisten von uns rechnen nicht wirklich damit, einmal berühmt zu werden (das mit dem Hoffen darauf ist ein ganz anderes Thema). Wir freuen uns, wenn es mit einer Veröffentlichung klappt, wenn man zur einen oder anderen Lesung eingeladen wird und die Lokalpresse einen Artikel schreibt. Deshalb überlegen sich die wenigsten von uns, wie wir das denn machen wollen mit der Presse und dem Internet, falls der Erfolgspfeil eines Tages auf uns zeigen sollte.

Sollten wir aber. Zumindest sollten wir uns die Frage stellen, wie viel wir bereit sind, von uns preiszugeben, und wo unsere Grenzen sind. Bei einer Homestory? Bei persönlichen Urlaubsfotos? Bei den Fotos von Ehemann und Kindern? Bei Familiengeschichten? Denn: Was was man einmal angefangen hat, kann man nicht mehr stoppen. Wer sein Privatleben in der Presse oder den Social Media ausbreitet, kann nicht irgendwann plötzlich das Recht auf Privatsphäre einfordern.

Die meisten Autoren, die ich kenne, geben sich öffentlich so, wie sie auch privat sind. Dann gibt es jene, die ihre Privatsphäre (zum Teil oder ganz) hinter einem Image verstecken. Ich kann verstehen, warum jemand das tut, aber mir wäre das viel zu umständlich. Bei Lesungen bin ich sehr offen (und auch persönlich). In Sachen Internet war ich früher viel offener, bin aber vorsichtiger und zurückhaltender geworden und bei der Lokalpresse habe ich das grosse Glück, dass ich sehr offen sein kann und darauf bauen kann, dass mich niemand damit in die Pfanne haut. Viel weiter bin ich noch nicht gekommen. Ausser zu einem Interview in einer Elternzeitschrift, bei dem ich zu viel verraten habe (Lernfaktor: GROSS) und einer Anfrage eines lokalen TV-Senders, ob ich in einer Muttertagssendung mitmachen würde (Ich mag Muttertage nicht, ich mag Muttertagssendungen nicht - und habe abgesagt). Aber ich denke mal, dass ich gerüstet wäre, würde es je dazu kommen.

Warum ich das schreibe, wo ich doch nun wirklich keine Erfahrung mit dem grossen Medienansturm habe? Ich kenne Menschen, die gerade in diesem Prozess sind und sich diese Fragen stellen. Zudem habe ich kürzlich ein Portrait über Kate Moss gesehen, in dem gesagt wurde, dass sie noch NIE ein Interview gegeben hat. Ich war total beeindruckt. So was nennt man Strategie! (Sie muss das von Anfang an so geplant haben.) Und ich habe Milena Mosers Blogeintrag gelesen, in dem sie darüber schreibt, wie es ist, wenn man sein Privatleben öffentlich lebt.

Die Entscheidung, wie man es angehen will, liegt bei jedem Einzelnen. Darüber nachzudenken, wäre keine schlechte Idee.

Montag, 17. Oktober 2011

Betonkopfland

Die Welt regt sich, auch die westliche. Oder vielleicht auch: Die Menschen in der Welt regen sich. Sie gehen demonstrieren. Ohne Programm, dafür mit einem überlaufenden Herzen und dem Wunsch nach einer Veränderung. Weil es so, wie es jetzt ist, nicht weitergehen kann. Auch ich habe genug. Schon längst. Deshalb bin ich um diese Bewegung froh und dankbar.

Wenn ich jedoch gewisse Kommentare in den Online-Zeitungen lese, wird mir anders. Dann denke ich, ich lebe in einem Betonkopfland, in dem jeder Mensch mit der Vision einer anderen, besseren Welt zu einem linken, arbeitsscheuen, naiven, auf Pump und Kosten anderer Menschen lebenden Subjekt gestempelt wird, das dem Staat mit seinem Demonstrieren nur Unkosten beschert und ihm dann gleich noch auf der Tasche hockt. Der Ton dieser Betonköpfe ist gehässig, aggressiv, herablassend, beleidigend, zum Teil menschenverachtend. Das Menschenbild, das diese Kommentierenden haben ist so furchtbar negativ, dass ich mich frage, ob in all der Bitterkeit überhaupt Platz für auch nur einen Funken Freude ist. Ganz besonders schlimm finde ich, wie in diesen Kommentaren von und über Jugendliche geschrieben wird.

Als Beispiel das Zitat von Niklaus Senn, Ehrenpräsident der UBS, im Online-TagesAnzeiger:
Das sind Leute, die wenig oder nichts zu tun haben, zum Teil Fanatiker. Solche Aktionen bringen nichts.»
Wobei dieses Zitat im Vergleich mit einigen Kommentaren schon fast als sehr höflich bezeichnet werden kann. Mir scheint manchmal, es gibt Leute, die sich nicht erinnern können, jung und voller Träume gewesen zu sein.

"So einen Schrott liest man aber auch nicht", meint Herr Ehemann. Das Problem: Auch wenn man ihn nicht liest, ist er da, dieser Schrott. Er zeigt die ganze Hässlichkeit, die auch zu diesem Land gehört. Er zeigt aber auch, wie Medien mit Verantwortung (nicht) umgehen. Der Hass lebt in den Kommentarspalten. Er trieft aus den Zeilen und verbreitet sich. Von Redaktionen unwidersprochen. Ich habe gestern einem Kommentator, der es geschafft hat, in einem einzigen Eintrag einen ganzen Kübel Verachtung, Hass und Aggression über die Demonstrierenden zu leeren, geantwortet. Wahrscheinlich ein sinnloses Unterfangen. Ich habe immer gerne in der Schweiz gelebt. Zur Zeit finde ich es jedoch sehr, sehr beengend.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Fühlen Sie sich einsam ...

fragte mich Google besorgt, als ich mich bei Google+ anmeldete.

Einsam? Nein. Dachte ich. Warum?

Weil: "Sie haben nicht sehr viele Personen zu Ihren Kreisen hinzugefügt, also sehen Sie auf Google+ möglicherweise nicht sehr viele Updates. Möchten Sie zurückgehen und noch ein paar hinzufügen?"

Nein, dachte ich (schon wieder). Ich guck mir das Dingens erst mal in aller Ruhe an. So viel Zeit muss sein. Und dann dachte ich noch: Die Social Media Welt spinnt schon ein bisschen. Aber das wusste ich eigentlich schon vorher :-)