Samstag, 30. November 2013

CHF 18.50

So viel kostet es, ein Exemplar von #no_way_out nach Deutschland zu schicken. Ja, eins. Nicht eine Tonne davon. Und das ist der B-Post-Preis. Also der Preis für die Beförderungsmethode, bei der man das Buch zu Fuss nach Norddeutschland bringen könnte und immer noch schneller wäre als die Paketlieferung per Post.

Wenn ihr nun auf eine Pointe der Geschichte wartet: Es kommt keine.

UPDATE: Grad gemerkt, dass ich mich über die Versandspesen schon einmal aufgeregt habe. Damals wog das Buch geschätzte 50 Gramm weniger und der Versand kostete "nur" CHF 15.50. Nachzulesen unter dem dem Titel Verhältnisblödsinn.

Mittwoch, 27. November 2013

Memo to myself

23.00 Uhr - am Ende eines ziemlich sinnlosen Tages. Ich häng das Letterbox Foto hier rein, damit ich morgen früh beim Morgenkaffee schon mal was Aufbauendes zu lesen habe. Für mich - und alle anderen, denen der Novemberblues im Nacken sitzt (was für ein grässlicher Monat!).


Mordsangst - Ein Hinweis in eigener Sache

Einmal mehr geht eines meiner Bücher den Weg in die Ausmusterung. Deshalb der Hinweis für alle, die das Buch noch nicht in ihrer Sammlung haben, es aber gerne in ihrer Sammlung hätten: Mordsangst ist noch bis Ende 2013 über den Buchhandel und die normalen Bestellkanäle erhältlich. Danach entschwindet es in Deutschland ins moderne Antiquariat - und für uns Schweizer damit auf einen anderen, nur schwer zugänglichen Buchplaneten.

Ein PS in eigener Sache: Ich bin hoffnungslos im Rückstand damit, meine vergriffenen Bücher selber herauszugeben. Der Vorsatz ist aber da und bleibt da.


Dienstag, 26. November 2013

Dem Schnee beim Fallen zusehen

Heute Morgen, nach der obligaten Webrunde (Online-Zeitungen, Foren, Social Media ...), bin ich bei Nikola Hotel im Blog eingekehrt. Ihr wunderschöner Text hat mich innehalten lassen. Ich schalte meine Maschine jetzt aus und schaue dem Schnee beim Fallen zu. Und euch leite ich weiter an Nikola.  Hier geht's zu ihrem Blogeintrag.

Sonntag, 24. November 2013

Die Rezension meines Lebens oder warum ich so gerne Jugendbuchautorin bin

Ich hätte sie verpasst, die Rezension meines Lebens. Der Verlag schickt mir zwar ab und zu eine Rezension, aber die in der Stuttgarter Zeitung scheint ihm entgangen zu sein. Nicht entgangen ist sie meiner Autorenkollegin Barbara Rose. Sie hat die Buchbesprechung auf Facebook gestellt, mit mir geteilt und sich mit mir gefreut.

Genau deshalb bin ich so gerne Jugendbuchautorin. Weil ich in einem Netz von Kinder- und Jugendbuchautoren aufgehoben bin, in dem man sich austauscht, unterstützt, gegenseitig empfiehlt, sich miteinander freut und einander in schwierigen Situationen Rat gibt und ermuntert. Man schaut nicht nur für sich selbst, sondern ist Teil einer Gemeinschaft. Ohne diese Gemeinschaft wäre ich vielleicht längst nicht mehr Autorin, denn wer schreibt, geht immer mal wieder durch Zeiten des Haderns, der Frustration, der Mutlosigkeit. Dann sind die anderen für einen da. Erzählen von ihren Erfahrungen, muntern auf, spornen an, sind einfach da.

Oder sie schicken - wie Barbara Rose - Links auf Rezensionen, die man selber nicht gesehen hat. Die Buchbesprechung, auf die mich Barbara Rose aufmerksam gemacht hat, hat mich zu Tränen gerührt. Ich sass vor dem Computer und konnte die Buchstaben nicht mehr lesen.

(Sehr persönliche Zwischenbemerkung: Wer hier öfter in den Blog hereinliest, weiss, wie viel mir mein neues Buch #no_way_out bedeutet. Der weiss auch, wie sehr ich darüber gehadert habe, dass es beim Verlag einfach als ein Buch von vielen lief und schlicht und einfach im Meer der vielen Neuerscheinungen zu ersaufen drohte. Eine Weile lang schien mir alles ziemlich sinnlos. Ein guter Autorenkollege von mir merkte lange bevor mir, was mit mir los war, und thematisierte das auch (danke, Tom!): Ich war verbittert. Es tat einfach zu weh, dieses Buch, mit dem ich so viel sagen will, sang- und klanglos untergehen zu sehen. Und egal, mit wie viel Vernunft ich dagegen ankämpfte, es half nichts. Es tat weh und es hörte nicht auf.)

Als ich wieder sehen konnte, schrieb ich Barbara Rose, dass ich tatsächlich heulend vor dem PC sitze. Sie fragte mich, ob sie mir die Rezi schicken solle. Per Post, denn so eine Rezi müsse man im Original vor sich haben. Worauf die Buchstaben vor mir wieder verschwammen.

Am Freitagabend kam ich von der Lesereise zurück. Auf mich wartete ein Briefumschlag. Mit der Rezension meines Lebens (wenn ihr den Link öffnet: Seite 6, rechts). Und noch etwas - sehr Passendes - dazu. Was es ist, seht ihr weiter unten, denn ich muss meinen Blogeintrag noch zu Ende schreiben.

Heute wurde der #no_way_out in der Beilage "Bücher am Sonntag" der NZZ am Sonntag besprochen. Und was passiert? Eine liebe Schweizer Autorenkollegin schreibt mich an ... und macht mich darauf aufmerksam mit den Worten: "Ich freue mich total für dich."

Es sind solche Begebenheiten, die mich durch mein Autorinnenleben tragen, wenn es schwierig wird. Ich danke euch allen (ihr wisst schon, alle, die hier mitlesen und wissen, dass sie auch mitgemeint sind).

Und jetzt zum Inhalt des Briefumschlags. Samt Beilage. Danke.


Montag, 18. November 2013

Auszeit, gleich doppelt

Morgen früh reise ich nach einer Woche Lesepause wieder in die Zentralschweiz, zum zweiten Teil meiner Lesetour. Wenn diese Woche nur halb so gut wird wie die erste, wird das immer noch eine prima Auszeit aus meinem Nichtalltag :-) Auszeit habe ich aber auch anders. Das AusZeit-Magazin feiert sein Jubiläum mit Autoreninterviews. Heute ging mein Portrait online.

Danke, AusZeit. Es hat Spass gemacht - und die Fragen haben mich zum Teil richtig gefordert. Euch wünsche ich weiterhin alles Gute und viele, viele weitere Jahre.

Zum Portrait im AusZeit-Magazin geht es hier:

Sonntag, 17. November 2013

Eine tannengrüne Geschmacksverirrung

Sodala. Die tannengrüne Geschmacksverirrung ist fertig. Der Stern hat mich beinahe in den Wahnsinn getrieben. Zusammen mit der Katze, die mit der Wolle spielen wollte. In Ermangelung eines fotogenen Fotomodells musste das Tigerzebra von Frau Tochter herhalten (Es sitzt nun schwer beleidigt im Schlafzimmer und verlangt nach einem Psychiater.)

Was das Schreiben mit dem Stricken zu tun hat

Ich stricke. Eine Weihnachtsmütze. Oder - wie wir in der Schweiz sagen - eine Weihnachtskappe. Tannengrün mit einem aufgestickten gelben Stern und einem rotem Bambel dran. "Nicht gerade cool", werdet ihr denken und dabei vielleicht das Stricken meinen, ganz sicher aber die Farbwahl für die Kappe.

"Uncool" ist noch das Netteste, was die 9-jährige Lorena zu dieser Kappe meint. "Eine Geschmacksverirrung", ist ihr Urteil. Blöderweise ist die Kappe ein Geschenk ihrer Nonna, selber gestrickt, und Geschenke von der Nonna, vor allem selber gemachte, trägt man, auch wenn sie eine Geschmacksverirrung sind. Sagt die Mama. Als Lorena zu widersprechen versucht, sagt sie auch noch "Basta". Damit ist alles klar. Ein "Basta" von der Mama ist endgültig.

So kommt es, dass Lorena mit einer tannengrünen Geschmacksverirrung auf dem Kopf zur Schule muss - und schon auf dem Schulweg zum Gespött wird. "Oh Tannenbaum", singen die anderen Kinder, und von der obercoolen Ada wird Lorena grad auch noch zur Schnecke gemacht. Damit aber noch nicht genug. Blöderweise nimmt Lorena, von den Verhänselungen durcheinander, die Kappe in den Unterricht mit, wo sie ihr zu Boden fällt. Bevor Lorena dazu kommt, das Unding verschwinden zu lassen, findet es Lehrer Schnyder und weil der wieder mal ein wenig schräg drauf ist - "etwas pazzo", wie die Mama sagen würde - sieht er in der Kappe ein Symbol von Weihnachten. Schlimmer noch: Er findet in der Kappe sogar die Weihnachtserleuchtung: Ein Weihnachtsspiel soll es geben. Ada ist Feuer und Flamme. Sie will ein Casting. Weil das mega ist. Und sie es sowieso gewinnen wird, denkt sie. Das Elend nimmt seinen Lauf. Mit chaotischer Castingshow, Pannen und Pleiten, einer zickigen Maria, einem rappenden König aus dem Morgenland, einem Rentier Rudolph, das sich in die Geschichte verirrt, einem furchtbar unfreundlichen Wirt und einem gelockten Jesuskind, das alle mit seinem Geschrei nervt. Mitten drin sind Lorena als Verantwortliche fürs Bühnenbild (und vieles mehr) - und die Kappe, die an allem Schuld ist.

Während ich diese Geschichte als zehnteilige Hörgeschichte für das Radio schrieb, bekam ich die Kappe so richtig lieb. So sehr, dass ich fand, ich müsse sie unbedingt stricken. Ich habe sie Elena versprochen, der Regisseurin (und für mich viel mehr als das!) des Hörspiels. Nein, keine Angst, sie muss sie nicht anziehen :-) Sie darf sie verschenken und verlosen. Vielleicht gibt's irgendwo da draussen ja einen Teddybär, dem die Kappe gefällt.

Stand der Dinge gestern Nachmittag:

 

PS: Ich bin heute schon weiter. Es fehlen nur noch der Stern und der Bambel. Fortsetzung folgt ....

PPS: Irgendwie bin ich im Lauf der letzten zwei Jahre auch Kindergeschichtenautorin geworden. Was soll ich sagen? Es macht unendlich Spass, diese Geschichten zu erfinden und aufzuschreiben.

Samstag, 16. November 2013

Blackout Mindmap

Auch das folgende Foto habe ich euch von unterwegs versprochen: Die Klasse KSS 2C aus Dagmersellen hat meinen "Blackout" gelesen und dazu zusammen mit ihrem Lehrer Frank Schies eine Mindmap an der Wandtafel erstellt. Und was für eine!


Donnerstag, 7. November 2013

Heute in Dagmersellen

Heute Morgen gab's um 6.30 Uhr ein schnelles Frühstück. Knappe 20 Minuten später machte ich mich auf den Weg vom Hotel zum Bahnhof, dem See entlang, an den Schiffen vorbei, am Horizont die schneebedeckten Berge. Und zum ersten Mal hat mir Luzern, mit dem ich nie richtig warm geworden bin, gefallen.

Die Fahrt nach Dagmersellen hatte wieder Touristenpotential :-) Ich weiss nicht, woran es liegt, aber ich fühle mich total mit mir und der Welt versöhnt. Vielleicht gefällt sie mir deshalb besser als auch schon ...

In Dagmersellen bin ich zu Fuss zur Schule gegangen. Nicht, weil mich niemand abholen wollte, im Gegenteil, ich habe das Angebot abgelehnt, weil ich die Strecke vom Bahnhof zur Schule in Dagmersellen mag. Womit auch schon gesagt ist, dass ich sie schon ziemlich gut kenne - schliesslich war ich heute zum dritten Mal dort.

Im Schulhaus stieg ich die Treppen zum Lehrerzimmer hoch (den Weg kenne ich mittlerweile auch) und traf auf eine nette Dame der Kaffeemaschinenfirma, die den Automaten genau auf meine Anfkunft geflickt und zum Laufen gebracht hatte. Perfektes Timing! Danach wartete die erste Gruppe in ihrem Klassenzimmer auf mich. Gespannt, vorbereitet und bestens aufgelegt. Die Jugendlichen haben gefragt, ich habe geantwortet und wir haben alle viel gelacht. Vorgelesen habe ich auch.

Vielleicht sollte ich an dieser Stelle einmal erwähnen, woraus ich jeweils vorlese: Aus dem Buch, für das sich die Jugendlichen entscheiden. Diese Woche waren das bis jetzt: Freerunning, dead.end.com, Blackout und #no_way_out. Bin gespannt, was es morgen sein wird.

Zurück nach Dagmersellen: Nach der Pause ging's weiter mit der zweiten Gruppe, mit der es genau so klasse war wie mit der ersten. Zum Mittag gab's was ganz besonderes, aber dazu muss ich etwas ausholen: Die letzten beiden Male, als ich in Dagmersellen gelesen habe, stand die Frau eines Lehrers jeweils kurz vor der Entbindung. Vor allem beim ersten Mal sass der gute Mann wie auf Nadeln in der Lesung - nicht, ohne mich vorgewarnt zu haben: Falls er einen ganz schnellen Abgang machen müsse, liege das nicht an mir oder meiner Lesung, sondern an der Ankunft eines neuen Erdenbürgers. Heute durfte ich mir über den Mittag den Grund für die Nervosität anschauen. Frank - so heisst der Lehrer - lud mich und die anderen beiden Lehrer, bei denen ich Lesung hatte zu sich nach Hause zum Mittagessen ein. Die zwei Wonneproppen sind herzerweichend liebenswert! Und die Lasagne, die Franks Frau uns aufgetischt hat, war vom Feinsten!

Am Nachmittag war dann Lesung bei Franks Schülern, die den Blackout gelesen hatten. An der Wandtafel entdeckte ich die beste Mindmap zum Buch, die ich JE gesehen habe. Einfach nur genial. Und meine Digicam war in Luzern im Hotel! GRMPF! Ich hätte mir in den Hintern beissen können. Aber Frank hatte (auch) das total im Griff: Er wird die Tafel für mich fotografieren, damit ich sie euch zeigen kann. Und die Schüler? Die waren, genau wie ihre Mitschüler am Morgen, einfach klasse.

Jetzt sitze ich glücklich und zufrieden im Hotel und weiss, dass ich einen genialen Beruf habe. Wenn ich den Blogeintrag losgeschickt habe, ziehe ich mit meinem Laptop vom Tisch zum Bett rüber und überarbeite Band zwei meiner Serie. Wie meine Tochter sagen würde: Mit einem Smile im Gesicht.

Mittwoch, 6. November 2013

Zwischenbericht von unterwegs

Ich bin dann tatsächlich beinahe nicht angekommen, weil wir schon nach Sargans mit einer ziemlichen Verspätung unterwegs waren. Zum Glück klappte es doch noch mit dem Umsteigen in Thalwil und ich traf beinahe pünktlich in Luzern ein, wo ich meinen Koffer im Schliessfach deponierte und anschliessend den Zug nach Küssnacht nahm. Auf der Fahrt dem See entlang kam ich mir vor wie eine Touristin: Ich fuhr durch eine Postkartenwschweiz ans Ende des Sees. .

( Zwischenbemerkung: Weil ich immer noch Technikdinosaurierin bin, lagert das Foto auf der Digicam, die ich nur zu Hause an den PC schliessen kann und will - ich lade es hoch, wenn ich von der Lesetour zurück bin, verprochen. Nicht versprechen kann ich, wegen der SBB ein Smartphone zu kaufen, um informiert zu sein über all die Verspätungen und Ausweichmöglichkeiten; das ist mir dann doch zu blöd.).

Am Bahnhof von Küssnacht stand ich erst einmal da wie bestellt und nicht abgeholt. Dabei sollte ich genau das werden: abgeholt. Aber ich musste nicht lange warten. Alex, der Lehrer, der mich abholen kam, war nämlich da; er hatte nur auf dem falschen Bahnsteig gewartet, weil er gedacht hatte, ich komme aus der anderen Richtung :-) Er fuhr mich direkt zur Schule, wo die zwei Klassen, die an die erste Lesung kamen, schon auf mich warteten. Top vorbereitet, top motiviert und mit vielen spannenden Fragen. Die Zeit verging wie im Flug. Und Spass gemacht hat es erst auch noch! Nach der Lesung ging's mit den Lehrkräften der 1. Oberstufe zum Mittagessen, direkt an den See. Wieder war ich staundende Touristin. Auch hier hatte ich das Gefühl, die Zeit fliege einach nur so. Am Nachmittag standen zwei weitere Lesungen auf dem Programm, beide genauso spannend und interessant wie die erste am Morgen. Kurz: Ich verbrachte einen wunderbaren Tag in Küssnacht am Rigi. Ein herzliches, riesiges DANKE an alle! .

Auch der heutige Morgen begann mit einer Bahnfahrt der stressigeren Art: Ich sass in einem Zug, der sich in Wolhausen teilte und zwei verschiedene Richtungen weiterfuhr. Ich vertraute meinem ausgedruckten Ticket und blieb in dem Wagen sitzen, in dem ich war (Richtung Langenthal) und kam tatsächlich - leicht verspätet - in Zell an, wo mich ein Lehrer vom Bahnhof abholte und zur Schule brachte. Genau wie gestern waren auch heute alle top auf die Lesung vorbereitet, alle guter Laune und bester Dinge. Solche Lesungen sind der Traum einer jeden Autorin. Deshalb auch ein herzliches und riesiges DANKE an alle in Zell. Jetzt sitze ich im Hotelzimmer und sollte arbeiten. Statt dessen schreibe ich einen Blogeintrag. Aber danach gehe ich an die Überarbeitung von Band zwei. Versprochen. .

Herzliche Grüsse von unterwegs Eure fliegende ... ähm, bahnreisende ... Autorin Alice

Montag, 4. November 2013

Vor dem Aufbruch

Heute ist mein letzter Tag zu Hause. Morgen fahre ich auf Lesetour in die Zentralschweiz. Es ist der Start zu meinem Winter-Lesungsmarathon. Eingeleitet haben diesen Marathon einzelne Lesungen im Oktober, nun folgen die grossen Lesungsblöcke: Im November bin ich zwei Mal je eine Woche in der Zentralschweiz, im Dezember folgen Einzellesungen von zu Hause aus und im Januar sind es dann wieder zwei Lesungsblöcke im Kanton Zürich. Ruhiger wird es erst wieder im Februar - und danach folgen ab März dann die Frühlingslesungsblöcke.

Ich bin im Laufe der Jahre klüger geworden. So sehr ich Lesungen mag: Ich kann nicht mehr zwei oder mehr Wochen am Stück durchziehen. Ich erinnere mich an ein Jahr, als ich im November und Dezember sieben Wochen am Stück Lesungen hatte. Das schaffe ich nicht mehr (liegt wohl am Alter :-) ). Wenn nun die Einladungen zu den Touren kommen, schaue ich, dass ich zwischen einzelnen Blöcken immer mindestens eine Woche Pause habe. Das tut mir gut, ist aber auch gut für die Jugendlichen, die ich auf meinen Lesungen treffe. Sie sitzen einer fitten Autorin gegenüber, die so richtig bereit für die Lesung bei ihnen ist.

Die Unterlagen mit den Lesezeiten, den Mails von den Lehrpersonen, die Fahrpläne und die Google Maps sind ausgedruckt. Das Ticket für die Anreise morgen ist gekauft. Den Koffer packe ich im Verlauf des Tages. Morgen früh werde ich über Luzern nach Küssnacht reisen. In Luzern deponiere ich meinen Koffer in einem Schliessfach und hole ihn am Abend auf dem Weg ins Hotel in Luzern ab.

Nur die Planung der Anreise war ein Knackpunkt. Es hätte andere - kürzere - Wege nach Küssnacht gegeben, aber seit die Bahn "schlanke Fahrpläne" hat (Umsteigezeiten von drei bis fünf Minuten), rechne ich immer damit, einen dieser Anschlüsse zu verpassen, denn "pünktlich" heisst bei der SBB mittlerweile "bis auf sieben Minuten genau". Das liegt bei kurzen Umsteigzeiten schlicht nicht drin, schon gar nicht mit einem sperrigem Koffer und einem schwerem Rucksack und ohne Ortskenntnisse (die Zeit, um den Bus am Bahnhof zu suchen, fehlt bei solchen "schlanken Verbindungen" sogar, wenn die Züge pünktlich fahren). Also suche ich mir Fahrplanvarianten, die weniger "schlank" sind, wo das Umsteigen also zu schaffen sein sollte.

"Schlank" ist im Moment auch mein Schreibfahrplan. Man könnte ihn auch "sehr dicht" nennen. Ich werde also die Abende im Hotel mit Überarbeiten und Plotten verbringen. Zumindest ist mir gestern der erste Satz für den dritten Band meiner Serie eingefallen. Sie wird im Winter spielen, nachdem Band 1 im Frühsommer spielt, und Band zwei im Frühherbst. Im ersten Satz geht es um Schnee :-). Das passt, werde ich doch Band drei diesen Winter schreiben.

Wer gucken will, wo ich im November bin: Oben rechts in der Blogroll findet ihr auf der Pinnwand meinen "Einsatzplan." Meinen ganzen Terminkalender findet ihr hier.

Samstag, 2. November 2013

Leidenschaft als Antrieb

Vorgestern bekam ich Besuch von Scott Schmith. Scott hat sich vor nun schon ziemlich vielen Jahren selbständig gemacht, obwohl ich ihm sämtliche Schwierigkeiten, mit denen man bei einem solchen Schritt konfrontiert ist (samt dem Risiko, jämmerlich oder grandios zu scheitern), in aller Deutlichkeit aufgelistet habe. Irgendwann später hat er mir dann mal gesagt: "You were right." Und hat dabei gegrinst. Wir sind beide - trotz allem - immer noch selbständig erwerbend. Weil uns bei allen Schwierigkeiten und Rückschlägen die Leidenschaft antreibt.

Nun ist bei mir in den letzten Wochen die Leidenschaft arg zerzaust worden. So sehr, dass ich Stelleninserate gelesen habe, auf der Suche nach einem sicheren Einkommen, geregelten Arbeitszeiten und einem beschaulicheren Leben (was immer das dann wäre). Aber da sass plötzlich Scott bei mir in der Küche und erzählte von seinem neusten Projekt. Mit leuchtenden Augen und einer Begeisterung, die einfach nur ansteckend war. Nein, Geld bringt es (noch) nicht. Im Gegenteil. Und ja, der Anfang ist schwierig. Aber es ist das, was er machen will. Das, wofür er brennt. Leidenschaft halt.

Scott kam genau im richtigen Augenblick. Er hat mir einen Spiegel hingehalten. "You know, what it's like", hat er gesagt. Ja, ich weiss es. Alles, was ich in meinem Leben gerne getan habe, habe ich aus Leidenschaft getan. Ich hatte es nur für einen Weile vergessen - oder verdrängt. (Vielleicht sollte ich meine Buchzitate selber besser lesen: #no_way_out steht unter dem Zitat "never forget").

Ich bleibe Autorin. Aus Leidenschaft.

Und das da, das ist Scotts Leidenschafts-Projekt.