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Dienstag, 22. Oktober 2019

Gonzen-Kulturpreis für Michael Sele

Seit Jahren schreibe ich meine Bücher zur Musik von The Beauty of Gemina. Ich habe unzählige ihrer Konzerte besucht, mich ganz im Geheimen und ohne Zuhörer an ein paar ihrer Songs versucht (der Katze wurde elend, aber mir ging's gut), lasse mich von Stimmungen, Melodien und Songexten inspirieren, habe für meine Serie Lost Souls Ltd. einen Rockstar erfunden, der äusserlich und von der Stimme her Michael Sele sein könnte (mit dem Unterschied, dass Michael Seles Seele NICHTS mit der Sele von Nathan McArran zu tun hat). Nichts und niemand hat mich im Schreiben mehr beeinflusst als die Musik von Michael Sele und seiner Band.

Und deshalb freue ich mir jetzt ein Loch in den Bauch: Michael Sele hat den Gonzen-Kulturpreis erhalten. So sehr verdient. Ich danke ihm und seiner Band für all die guten Songs und hoffe, es folgen noch viele mehr. Herzliche Gratulation!

Montag, 27. November 2017

Wie viel von Ihnen steckt in Ihren Büchern?

Diese Frage wird mir bei Lesungen häufig gestellt. Im Laufe der Jahre habe ich bemerkt: Wahrscheinlich viel mehr, als mir bewusst ist. Manchmal aber schreibe ich Eigenschaften von mir auch bewusst in meine Geschichten. Zum Beispiel diese Szene in Hundert Lügen, in der Kris zum ersten Mal mit seinem Therapeuten redet, nachdem er sich wochenlang davor gedrückt hatte.

Da wir schon mal mit dem Sprechen angefangen hatten, redete Murphy weiter und erzählte mir von der Band. Er hatte sie mehr als dreissig Mal live gesehen.
"Sie sind verrückt", sagte ich.
"Sind wir das nicht alle?"
Nun, zumindest wir beide waren es definitiv.

Nein, dreissig Mal habe ich The Beauty of Gemina noch nicht gesehen. Aber ein Dutzend Mal oder vielleicht auch etwas häufiger. Ja, ein bisschen verrückt ist das schon. Aber eben, wie Elliot Murphy in Hundert Lügen so treffend sagt: Sind wir das nicht alle?

Letzten Samstag setzte sich Michael Sele ans Klavier und stimmte Into Black an. Es wurde zur besten Version dieses Liedes, die ich je gehört habe. Sie nahm mich mit zu den Lost Souls, brachte mich wieder ganz nah an Nathan. Da der Sound von The Beauty of Gemina auch Nathans Sound ist, schenkte mir Michael Sele für Black Rain (Band zwei der Serie) den Song Into Black. Ich durfte die Lyrics frei verwenden, und das habe ich auch getan.


Eigentlich hatte ich ziemlich fixe Schreibpläne für die nächsten paar Wochen und Monate, doch Into Black hat in mir tiefes Heimweh nach den Lost Souls geweckt. Zum Glück steht bei meiner Planung auch irgendwo die Notiz: Lost Souls – no schedule – whenever I feel like it. (Womit auch die Frage beantwortet ist, in welcher Sprache ich die Lost Souls denke.)

The Beauty of Gemina hat mich einmal mehr wieder ganz gemacht. Mir Bilder in den Kopf und Gefühle ins Herz gesungen und Ideen wie Blumen aus dem Eis spriessen lassen. Schön wars. Wunderschön.

Die Songtexte von 2007 bis 2014 kann man übrigens kaufen. Darunter sind auch die aus dem Album Ghost Prayers, auf dem sich Dragon befindet, der Song, der mich zu Hundert Lügen inspiriert hat.


Und hier noch einmal der Link zum Song Into Black. Zum Mithören.



Freitag, 14. Oktober 2016

Wenn Musiker Literatur singen, können Autoren Musik schreiben

Es ist ein offenes Geheimnis, dass mein Traumberuf Rockmusikerin ist. Seit gestern ist es offiziell, dass Songtexte auch Literatur sein können. Das sind sehr gute Nachrichten, weil das dann ja auch umgekehrt funktionieren könnte.

Ich arbeite daran, dass meine Bücher wie Rocksongs klingen. Das aktuelle Manuskript, an dem ich schreibe, ist die "Vertextung" von Tönen, also so was wie Texte vertonen, einfach umgekehrt. Ich schreibe das Buch zum Album (Ghost Prayers von The Beauty of Gemina), wobei mittlerweile auch ein paar aus dem 27-Club dazugekommen sind und sich irgendwie auch noch Leonard Cohen eingeschlichen hat.

Vielleicht ist es so, dass ich mich gar nicht entscheiden muss. Vielleicht bin ich einfach eine Rockschreiberin statt eine Rockmusikerin. Der Gedanke gefällt mir ausgesprochen gut.

Sonntag, 2. Oktober 2016

Schreiben mit Musik

Vor einer längeren Weile habe ich Staffel 1 von "True Detective" reingezogen wie eine Droge. Diese Bilder, diese Dialoge, diese Musik, diese Schauspieler! Und dann sagte Herr Sohn:
"Es gibt eine zweite Staffel."
Ich: "Muss ich sehen."
Er: "Ich hab die DVDs, willst du sie?"
Ich: "Was für eine Frage!"

Kurz danach hielt ich Staffel 2 in den Händen. Las die Namen. Weder Woody Harrleson noch Matthew McConaughey waren darunter. Dafür Colin Farell, von dem ich - nett ausgedrückt - nicht gerade Fan bin. Sohnemann hatte mir aber einen gewaltigen Filmsoundtrack, gewaltige Bilder und gewaltige Dialoge versprochen (die Story fand er mittelprächtig). Deshalb machte ich mich ans Schauen. Schon der Titelsong überrollte mich wie eine gigangische Welle.

Bevor ich weiterschreibe: Hier der Trailer zur zweiten Staffel, samt Sound - damit ihr wisst, wovon ich spreche.



Sohnemann hatte recht: Gewaltiger Filmsoundtrack, gewaltige Bilder, starke Dialoge. Düster und hart. Die Story arg klischeehaft, zuweilen auch die Dialoge - aber bei beidem gilt das Zitat aus dem Titelsong: Nevermind.

Nebst dem Titelsong ist mir die Stimme von Lera Lynn total eingefahren. Direkt ins Herz. Und ich habe gemerkt: Sie ist die Stimme meiner Prota im aktuellen Projekt. Sie drückt aus, was Manon fühlt. Ich habe heute stundenlang geschrieben und etwas gemacht, was ich sonst fast nie mache. Ich habe zum Schreiben Musik von Lera Lynn gehört. Der Song, auf den ich in diesem Eintrag verlinke, gehört nicht zum Filmsoundtrack. Es ist eine Coverversion des Songs "Ring of Fire." Die Version kann gefallen oder auch nicht. Ich liebe sie. Sie war heute meine Inspiration Nummer 1.


Mittwoch, 16. Dezember 2015

Leben aus dem Vollen

Ich arbeite heftig an den "Regenbogenwolken". Dank hilfreicher Rückmeldungen zur Schreibweise von Wörtern mit einem Doppel-s auf FB konnte ich den Text nun provisorisch hochladen. Im Augenblick setze ich ihn. Und merke, dass alles viel langsamer geht, als ich mir das gedacht habe. Aber so langsam taste ich mich Schritt für Schritt näher an das Endprodukt heran. Dasselbe gilt für "Abhauen ist was für Feiglinge".

Heute Nachmittag ist jedoch erst einmal Lektoratsarbeit am Text von Tom Zai angesagt. Ich denke, dass ich bis um Abend fertig bin.

Und nicht zuletzt ist da die irre Adventsgeschichte, die ich für Zambo schreibe. Auch die will ein Stück vorangetrieben werden.

Erst einmal gehe ich jedoch in den Gitarrenunterricht. Auf der Liste:
- Children of the sea (Black Sabbath)
- What it's like (Everlast)
- Heart full of Pride (Perkele)
- Sultans of Swing (Dire Straits)

Und damit ihr auch etwas davon habt: Children of the sea. Hört euch diese Gitarren an!!!

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Black Rain ist da!

15. Oktober! Heute! Das offizielle Erscheinungsdatum von "Black Rain", dem zweiten Band der Lost Souls.  Der Buchtrailer ist fast fertig. Dass er nicht ganz fertig geworden ist, liegt an mir. Ich habe Fabian Stieger, der die Lost Souls Trailer macht, das Material schlicht und einfach zu spät geschickt. Am Sonntag, wenn ich aus der Schreibklausur in den Bergen zurück bin, sollten wir soweit sein. Also - bis demnächst hier im Blog.

Der Soundtrack zu Black Rain kommt von The Beauty of Gemina. Ihnen - und zwei Menschen, die mir viel bedeuten - ist die Startseite von "Black Rain" gewidmet.


Donnerstag, 18. September 2014

Black Rain

Ich arbeite am Trailer für den nächsten Band der Lost Souls.

Nach Band 1, Blue Blue Eyes, Katas Buch, folgt nun Nathans Buch, Black Rain. Auch Ayden und Kata sind wieder dabei. Und irgendwie auch Raix.

"Ich werde ihn töten!" Das schwor Nathan beim Grab seiner ermordeten Schwester. Jetzt ist der Tag der Abrechnung nahe und nichts ist so, wie Nathan es sich vorgestellt hat. Denn da ist Gemma, seine große Liebe, und mit ihr das Versprechen auf eine glückliche Zukunft. Nathan muss sich entscheiden. Tödliche Rache oder die Liebe. Nathan wählt die Liebe. Aber dann sterben weitere junge Frauen. Auf die gleiche Art wie Zoe damals. Und Nathan hat sie alle gekannt. Er gerät ins Visier der Ermittler. Verfängt sich im Netz, das der Mörder um ihn spinnt. Als Nathan alles zu verlieren droht, hat er keine Wahl mehr. Nur noch seine Freunde von Lost Souls Ltd.

Der Buchsoundtrack stammt von The Beauty of Gemina. Michael Sele, der Kopf der Band, hat mir erlaubt, das Lied "Into Black" für den Buchtrailer (und im Buch) zu verwenden. Ich versuche gerade, Text und Bild abzustimmen, damit ich meinem Trailermacher Fabian eine gute Vorlage zur Umsetzung liefern kann. Und dabei ersaufe ich einmal mehr in dieser wunderschönen Musik.



PS: Michael Sele gibt Nathan (s)eine Stimme.

Montag, 16. Juni 2014

So, das muss jetzt einfach unbedingt sein

Die ganzen neun Minuten! Jawoll! Weil der Mann immer etwas zu sagen resp. zu singen hat (Was für ein Text!). Und der andere auch. Und guckt euch das Gitarrenspiel der beiden an.


Mittwoch, 30. April 2014

Lesungen in Kreuzlingen - mitten ins Herz

Der Zug musste heute ohne mich fahren. Ich traue den rechtzeitigen Anschlüssen nicht mehr und nahm das Auto. Schliesslich will ich als Autorin die Jugendlichen nicht warten lassen. Also kurvte ich auf dem Weg nach Kreuzlingen durch gefühlte 111 Kreisel (keine Ahnung, wie viele es tatsächlich sind - viele halt). Gemütlich, mit Musik und voller Vorfreude.

Ich wurde von Lehrern und Schulleiter sehr herzlich empfangen und durfte einen Morgen bei neugierigen, aufmerksamen Jugendlichen lesen. Vor allem die zweite Lesung wurde sehr persönlich, da die Fragen tief gingen. Und ja, sie gingen mir mitten ins Herz, das sich für diese Jungen und Mädchen öffnete. Die Stimmung tat das Ihre dazu. Wir sprachen über das Schreiben, über meine Beziehung zu meinen Büchern, den Figuren, der Musik, die für mich beim Schreiben sehr wichtig ist. Ich erzählte, wie viel mir #no_way_out bedeutet (und warum) und ich sah, dass die Mädchen und Jungs verstanden, wie wichtig mir das Buch ist. So wählten sie denn auch dieses als Vorlesebuch. Es war ein wunderschöner Morgen, an den ich wohl noch eine Weile denken werde.

Auf dem Weg nach Hause lief Heavy Cross im Radio. Ein Lied, gesungen von einer Sängerin, die genauso wenig der Norm entspricht wie Mick und Smiley aus #no_way_out. Ein grossartiger Song. Und ich sentimentaler Haufen verdrückte tatsächlich ein paar Tränen ...



Donnerstag, 27. Februar 2014

Wenn ich noch einmal jung wäre ...

... wäre ich wohl eine Goth (okay, okay, mit Rock-Einschlag).

Autorenkollegin Mitra Devi dreht zurzeit einen Dokumentarfilm über die Goth-Szene. Darin kommen auch The Beauty of Gemina vor, eine Band, die mich beim Schreiben unheimlich inspiriert. Warum ich diesen Eintrag genau heute schreibe? Weil ich heute Morgen Post bekommen habe. Ein Geschenk von jemandem, den ich sehr mag. Die neue CD von The Beauty of Gemina. Ein riesiger Dank an den Schenkenden!!!

Und hier ist der Trailer zum Dok "Gothic" von Mitra Devi:


Freitag, 24. Januar 2014

Mein Soundtrack der Woche

Ich tauche für den Rest der Woche in mein neues Manuskript ab und lasse euch den Soundtrack meiner Woche hier.



Dienstag, 10. September 2013

Intensive Arbeitstage

Morgen früh fahre ich in die Berge. Das da habe ich im Gepäck:


Hinten:
Der Ordner mit den Texten des Schreibwettbewerbs. Bis Ende Woche muss ich alle Texte gelesen und bewertet haben.  Ich habe die letzten paar Tage immer mal wieder neugierig reingelinst und weiss, dass mich ein paar sehr gute Texte erwarten! Da dies nicht meine erste Juryarbeit ist, weiss ich auch, dass sich manche Texte erst beim zweiten oder dritten Mal lesen so richtig entfalten. Ich werde also jedem Text den Raum geben, den er braucht, und dann in einem von der Juryleitung vorbereiteten Bewertungsblatt meine Bemerkungen eintragen.

Vorne links:
Meine Notizen und Resultate der Recherchen zum Text, den ich am 20. September abgeben will. Ganz links die Ausdrucke aus dem Internet, unten das Notizbuch zu Band 2, das auch mit muss, in der Mitte die Notizen zur ganzen Reihe und oben das Notizbuch zu Band 1. Für jene, die sich wundern: Notizen mache ich IMMER von Hand, meine Texte schreibe ich auf dem Laptop. Ich habe versucht, meine Notizen in diesen cleveren, extra zu diesem Zweck geschaffenen Vorlagen auf dem PC zu schreiben. Keine Chance. Ich mag es, mit Füller und bunten Filzstiften auf weisse Seiten zu schreiben, Wörter und Satzteile mit Pfeilen zu verbinden, farbig einzurahmen usw.

Vorne rechts:
Meine Gitarrennoten. Ich habe mir für den Berg eine billige E-Gitarre (mit Verstärker) gekauft und kann nun auch in den Bergen üben.

Der Wetterbericht sagt Schnee bis auf 1700 Meter voraus. Ich packe deshalb auch die Fotokamera ein, damit ich den ersten Schnee dieses Herbst festhalten kann, sofern er denn fällt. Ich bin nicht unglücklich darüber, vom Wetter ins Haus gedrängt zu werden. Arbeit habe ich nämlich mehr als genug!


Sonntag, 5. Mai 2013

Weil sie mitten ins Herz geht

Manchmal taucht bei den Lesungen die Frage auf, warum ich Rockmusik mag.

Die Antwort habe ich gestern Abend beim Auftritt von Bad to the Bone einmal mehr glasklar bekommen. Rockmusik ist die Musik, die ich fühle, atme und lebe. Es ist die Musik, die mir unter die Haut geht, direkt in den Blutkreislauf, mitten ins Herz. Um's noch etwas kitschiger zu sagen: Sie hebt meine Seele hoch und lässt sie fliegen.

Bad to the Bone spielen diese Musik mit Leidenschaft, Hingabe, Herz und Seele. Ernsthaft und doch mit einem guten Schuss Humor. Ohne Blick auf Zeit und Raum. Ohne Kalkül. Sie lieben, was sie tun.

Und so stand ich gestern Abend da, übervoll mit Gefühlen beim Song "Perfect Strangers", den ich beim Schreiben von dead.end.com bestimmt eine Zillion Mal gehört habe. Bei gefühlten 35 Grad mit Gänsehaut und aufgestellten Härchen auf den Armen bei "Child in Time". Lachend bei "Whole Lotta Love" (einem meiner Lieblingssongs, den keiner so gut und mit so viel Augenzwinkern interpretiert wie Röbi Frick von BttB), erfüllt vom Rhythmus von "Speed King" oder "Highway Star", einmal mehr total gefangen von "Heaven and Hell". Beim "Highway to Hell" gibt es nichts Befreienderes, als laut mitzusingen :-). Und am Schluss sind wir alle die "Stairways to Heaven" hinaufgegangen.

Bad to the Bone sind in Höchstform. Viele der Songs hörten sich besser an als im Original. Es sind Songs, die nie sterben werden, auch wenn das ganz junge Jungvolk gestern zum Teil etwas konsterniert auf die Bühne geschaut hat. Manche der Songs von damals sind keine leichte Kost. Schubibubidu ist was anderes. Gut wars. Selten gut. Jetzt müssten die Jungs von BttB nur noch mehr Konzerte geben!

PS: Ich LIEBE Songs, die 10 Minuten und länger dauern!

Sonntag, 16. Oktober 2011

Soul 2 Soul - jede Stimme zählt!

Musikerkollege Ernst Eggenberger und seine Sangespartnerin Riccarda Vedana nehmen als ErRic is Blue an der Vorausscheidung zum European Song Contest teil. Bis Ende Monat läuft nun die Abstimmung im Internt. Meine Bitte: Hört euch den Song an und wenn er euch gefällt, stimmt für ihn. Ihr habt 4 Stimmen - super wäre natürlich, wenn ihr alle 4 Stimmen Ernst und Riccarda geben würdet. Meine 4 Stimmen haben sie schon. Wäre schön, wenn von euch ebenfalls ganz, ganz viele Stimmen kämen.

PS: Das Abstimmungsprozedere ist relativ mühsam. Man muss sich registireren und kann erst dann Stimmen. Lasst euch davon nicht abhalten. Geht Stimmen. DANKE!

PPS: Auf der Webseite von Erric is Blue gibt es weitere Musikvideos der beiden. Gucken lohnt sich :-)

Freitag, 29. April 2011

ErRic is Blue - It's broken

Wo fange ich an?
Früher, als ich jung war und Ernst Eggenberger das erste Mal traf? Damals, als wir beide Radio machten - und er auch Musik? Musik, die von vielen belächelt wurde. Was meint denn dieser Churer, nach New York gehen zu müssen, um eine CD aufzunehmen? HA!
Ein wenig später, als Ernst immer noch in die Staaten fuhr, um in Nashville Musik aufzunehmen mit absoluten Musikergrössen? Musik übrigens, die Ernst selber geschrieben hat, Songs, von denen ich die allermeisten um Meilen besser fand als vieles von dem Schrott, der im Radio gespielt wurde - mit dem Unterschied, dass Ernst bei uns im Radio nicht (oder sehr selten) gespielt wurde. Er zog als einer von ganz wenigen Europäern in die US-Enzyklopädie über Songwriters "Modern Twang" ein. Nur bei uns in der Schweiz, das klappte es einfach nicht. Ich habe nie verstanden, weshalb. Vielleicht stimmte das mit dem Propheten im eigenen Land?
Noch später, als die sehr harten Zeiten kamen, in denen in Ernsts Leben vieles "broken" war? Wo es schwierig wurde, die Zuversicht zu behalten? Wo das Hadern einsetzte? Wo der Weg in die Zukunft kaum mehr sichtbar war?

Ich kann auch bei gestern anfangen. Gestern, als Ernst mit seiner neuen CD bei mir eintrudelte. Ein Ernst, der zufriedene Selbstsicherheit ausstrahlt. Ein Ernst, der seinen Platz gefunden hat. Ein Ernst, der allen Widerständen zum Trotz sein Leben als Musiker durchgezogen hat. Ein Ernst, der zum Musikproduzenten geworden ist. Ein Ernst, der in der Musikszene seinen Platz gefunden hat und mit Leuten zusammenarbeitet, mit denen es so richtig Spass macht. Ein Ernst, der gern und oft für Auftritte gebucht ist. Ein Ernst mit Plänen und Visionen. Dass ich die CD liebe, wusste ich schon vorher, hatte er mich doch schon mit ungeschnittenen (und später geschnittenen) Liveaufnahmen eines Auftritts versorgt. Jetzt aber, jetzt habe ich sie, die neue CD. Fixfertig. Okay, ich bin voreingenommen. Trotzdem: Sie ist genial gut.

ErRic is Blue heisst das Album. Es ist das Resultat des Projekts "Blues, Ballads and more", mit dem Ernst Eggenberger und Riccarda Vedana seit mehr als einem Jahr unterwegs sind. Was auch gesagt werden soll: Erschienen ist die CD auf dem Label Brambus Records (wo man es auch bestellen kann). Brambus Records gehört Paul Rostetter. Er war von Anfang an dabei, damals, als wir jung waren und Radio machten. Er hat Ernst all die Jahre als Freund begleitet. Immer.

Und bevor's zum Videogucken geht - und damit das auch schriftlich festgehalten sei: Ich hätte an meiner Beerdigung gerne den Song High Wire!. Und falls die SP noch einen Wahlsong braucht, empfehle ich: New Enemy (geschrieben vor der Wirtschaftskrise, klingt aber, als wäre es danach entstanden). Verliebte baden in Take your Time. Und Leute, die gute Musik mögen, kaufen sich das ganze Album.

Jetzt aber Musik ab:




Dienstag, 22. März 2011