Mittwoch, 26. Dezember 2018

Jahresrückblick

Als Autorin:
  • 146 Lesungen
  • 4 Workshops 
  • 2 Werkstattgespräche 
  • 1 Mal Jurymitglied
  • 3 Auszeichnungen
  • 1 Mal Covergirl 
  • 1 Stunde im Lora Radio (als Gast von Karin Mayerhofer)
  • 1 heftiger Ärger Ende Jahr ("Hundert Lügen" ist von der Verlagsseite "verschwunden" und wird bei Buchkatalog.de als vergriffen gemeldet)*
  • 1 Tonne Motivation
  • 1 Tonne Ideen
  • 1 Million Pläne (na ja, nicht ganz, aber fast) 

Als Verlegerin:
  • Wieder vier tolle Bücher in Edition 3
  • Das beste Verkaufsergebenis seit Verlagsstart
  • Immer noch voll motivierte Buchband
  • Abläufe für 2019 optimiert
  • Viel Freude an Edition 1 - 3 und viel Vorfreude auf Edition 4

Privat:
  • Zwei Zimmer im Haus aufgemöbelt
  • Viel zu trockener Sommer für den Garten
  • Mit dem Autillus-Museum in den Bergen gescheitert
  • 10 kg abgenommen (YES!)
  • Wunderbare Familie 
  • Sehr viel Liebe und Geborgenheit
  • Glücklich wie sonstwas
 Bestimmt fehlt da ganz viel. Macht nichts.

* Auf heftiges Nachfragen meinerseits hat der Verlag eine lange Antwort geschrieben: "Hundert Lügen" soll nachgedruckt werden. Anfang 2019. Ich hoffe, nächstes Mal denkt jemand daran, Frau Autorin zu informieren, bevor ein Buch einfach verschwindet.

Sonntag, 16. Dezember 2018

Wie man einen roten Schuh beerdigt

Das Coole an eigenen Texten (an denen man die Rechte hat) ist, dass man damit machen kann, was man will. Ich könnte sie also zum Beispiel vorsingen. Oder rückwärts vorlesen. Oder ausdrucken, Papierflieger damit basteln und sie auf die Reise schicken. Oder sie einfach ins Internet stellen. Genau das mache ich jetzt. Weil Huddelwetter-Sonntag ist. Und weil mir grad danach ist. Mit einem Teil des Kapitels "Eine ziemlich verrückte Beerdigung" aus "Ich, Onkel Mike und Plan A.


Für den Fall, dass Onkel Mike auf seltsame Ideen kommen würde, stellte ich ihm eine Bedingung. »Keine anderen Frauen. Keine Greta, keine Liv, Chantal oder wie die alle hießen.«
»Abgemacht.«
Onkel Mike stand auf und ging ins Haus. Kurze Zeit später kam er zurück, in der rechten Hand Gretas roten Schuh. »Den beerdigen wir jetzt«, erklärte er feierlich.
»Wen?«, fragte ich entgeistert. »Den Schuh?«
»Was dagegen?«
»Im Ernst?«
»Nein, im Fritz.« Er grinste. »Natürlich im Ernst. Also. Was dagegen?«
Ich schüttelte den Kopf. Von mir aus konnte Onkel Mike mit dem Schuh machen, was er wollte, solange er nicht die Frau dazu anschleppte.
»Gibs zu!« Er fuchtelte mit dem Schuh vor meinem Gesicht herum. »Du denkst, ich hätte einen Knall.«
»Na ja, ein wenig verrückt ist das schon.«
»Ich glaube, das ist sogar ziemlich verrückt. Aber mein Gefühl sagt mir, dass es genau das ist, was ich tun muss.« Onkel Mike legte den Schuh ins Gras und holte eine Schaufel aus der Scheune. »Wir brauchen einen guten Platz für ihn.«
Ich hatte noch nie einen Schuh beerdigt und deshalb keine Ahnung, was ein guter Platz für einen toten Schuh ist. Mir wurde bewusst, dass ich von einer ganzen Menge Dinge keine Ahnung hatte.
»Sag mal«, begann ich. »Wenn es tote Schuhe gibt, gibt es dann auch solche, die leben?«
Onkel Mike schaute mich misstrauisch an. »Warst du heimlich an meinem Biervorrat, während ich telefoniert habe?«
»Nein. Wieso?«
»Weil das eine etwas seltsame Frage ist.«
Ach ja! Und einen Schuh zu beerdigen war nicht seltsam, oder was? Ich sagte nichts mehr. Schweigend schaute ich zu, wie Onkel Mike in verschiedene Richtungen ging, stehen blieb, wieder umkehrte und die Suche von vorne anfing.
»Hier!«, rief er nach einer Ewigkeit von einer kleinen Anhöhe. »Bring den Schuh und die Schaufel mit!«
Ungefähr eine Viertelstunde später begutachtete er fachmännisch das Loch, das er ausgebuddelt hatte. »Das reicht. Du kannst den Schuh reinlegen.«
Ich holte aus.
»Nicht werfen!«, stoppte mich Onkel Mike. »Etwas Ehrfurcht und Respekt, bitte. Das ist eine Beerdigung.«
Es hörte sich nicht nach einem Witz an. Also riss ich mich zusammen, ging auf die Knie und legte den Schuh mit ernster Miene in die Mitte des Lochs. Dabei dankte ich dem Großen Manitu dafür, dass keiner meiner Klassenkameraden hier war und mich sehen konnte.
»Und nun die Predigt«, sagte Onkel Mike, nachdem ich aufgestanden war.
»Die Predigt.« Leise seufzend schickte ich einen weiteren Dank an Manitu. Dafür, dass Edgar das auch nicht sehen konnte.
»Wehe, du lachst!«
Ich gab mir Mühe. Und ich schwöre, dass ich höchstens dreimal gelacht habe. Na ja, vielleicht viermal. Onkel Mike entschuldigte sich bei sämtlichen Verflossenen, was ziemlich lange dauerte. Dabei sagte er nette Dinge über sie. Aber auch, dass er bei ihnen nicht gefunden hatte, was er suchte. Was nicht ihr Fehler gewesen sei, sondern seiner. Und dass er jetzt wisse, was er suche. Ich verriet ihm nicht, dass er es mehr oder weniger direkt vor der Nase hatte. Das musste er selber herausfinden.

Samstag, 15. Dezember 2018

Wo finde ich Ihre Bücher?

"DIE Frage bei meinen Lesungen: Wo finde ich Ihre Bücher?"

Ich habe mal wieder Antworten gesucht. Diesmal in den heimischen Filialen der Orell Füssli Buchhandelskette, also, bei mir im Kanton St. Gallen.

Da "Hundert Lügen" diesen November mit einem Preis ausgezeichnet wurde, dachte ich, das könnte man doch ...

Nun, denken ist ja nicht verboten. Etwas zu erwarten, wäre gar verwegen. Ich habe dann noch andere Bücher von mir in den St. Galler OF Filialen gesucht ... ähm ...

Ganz ehrlich: Ich finde das peinlich. Aber nicht für mich.
Peinlich für mich ist eigentlich nur, dass ich überhaupt noch nach Antworten auf die Eingangsfrage suche.

PS: Manchmal finde ich die Antworten dort, wo ich sie gar nicht suche. Zum Beispiel kürzlich in Altstätten. Ich betrat eine Papeterie (ich liebe Papeterien!) und merkte beim Verlassen, dass sie auch ein Buchladen ist. Dort lagen die Hundert Lügen gut sichtbar auf, als wäre das eine Selbstverständlichkeit. Danke, Papeterie und Buchhandlung Moflar.


PPS: Wir Autoren verdienen unser Geld mit verkauften Büchern. Verkauft wird unter anderem, was sichtbar im Laden aufliegt. Nein, man kann nicht alles im Laden haben. Aber man könnte ganz gezielt auch bei den Kinder- und JugendbuchautorInnen einen Schweizer Schwerpunkt setzen, genauso, wie man es bei den Erwachenenbüchern tut. Dass genau das nicht passiert, ist ein Mitgrund, warum es die Schweizer Kinder- und JugendbuchautorInnen so schwer haben, einen Fuss auf den Boden zu bekommen. So, und jetzt geh ich schreiben. Es gab eine Zeit, in der ich keine Ahnung mehr hatte, warum eigentlich. Wahrscheinlich ahnt ihr, weshalb.

PPPS: Wer bei OF nicht fündig wird, kann die Bücher auch bei mir bestellen. Signiert. Mit Lesezeichen. Und erst noch günstiger, als wenn man bei OF bestellt.

Sonntag, 9. Dezember 2018

Das Schweigen der toten Geranien

Wenn das Setzen eines Buches gleich viel Spass macht wie das Schreiben und das Vorlesen an Schulen - dann ist Self Publishing Zeit.

Das weniger Spassige an der Sache: Das Buch ist 2016 erschienen und wurde im Frühjahr 2018 verramscht. Dabei ging es erst nach der Verramschung so richtig los mit den Lesungen zum Buch ... es dauert halt eine Weile, bis die Leute merken, dass Frau Jugendbuchautorin auch Kinderbücher kann. Wie auch immer. Kann man nichts machen; verramscht ist verramscht.

ABER: Ab Anfang 2019 kann man "Ich, Onkel Mike und Plan A" wieder kaufen. Als Taschenbuch. Einzeln oder als Klassensatz. Signiert oder einfach so. Self Publishing sei Dank.

PS: Man kann gerne bei mir vorbestellen :-)