Freitag, 30. Januar 2015

Letzte Chance auf einen Schneesturm

Am 21. Januar habe ich Lost Souls 4 abgegeben. Immer noch nicht perfekt, aber es geht in die richtige Richtung. Seit ich den Text eingereicht habe, fallen mir immer wieder Szenen ein, die ich ergänzen oder umschreiben will. Ich denke, das gibt dann noch einmal eine sehr heftige Überarbeitungsrunde.

Am 23. Januar hatte ich die letzte Lesung meiner Zürcher Lesetour. Es war - einmal mehr - eine spannende, unterhaltsame, anregende, motivierende Tour mit wunderbaren Jugendlichen und sehr netten Lehrkräften.

Danach fand ich, dass ich nach fast einem halben Jahr extrem intensivem Lese- und Schreibmarathon eine Pause verdient hätte. Deshalb fuhren Herr Ehemann und ich nach Solothurn an die Schweizer Filmtage und liessen uns Geschichten erzählen. Es gab solche, die mich zum Weinen brachten, solche, die mich staunen und lachen liessen, auch ärgerliche, weil sie mich mit Dingen nervten, die nicht hätten sein müssen. Und dann gab es da noch diesen einen Film, bei dem ich vor lauter Langeweile beinahe aggressiv geworden wäre. Er hat mir aufs Beste bewiesen, dass eine gute Geschichte vor allem eins muss: Berühren. Ins Herz gehen. Wie auch immer. Schlimmstenfalls, indem sie nervt. Aber nicht, indem sie einen total kalt lässt.

Doch eigentlich wollte ich ja vom Schneestrum schreiben. So einen brauche ich immer noch für den Buchtrailer zu "White Sky". Dieses Wochenende habe ich meine letzte Chance. Danach wird der Trailer gemacht. Mit oder ohne passenden Winterstrum. Haltet mir also die Daumen. Ich fahre in die Berge, in denen die Geschichte spielt und warte auf die riesigen Schneeflocken. Den Nebel habe ich schon. Der Song zum Buch steht. Nächsten Freitag wird er im Studio aufgenommen. Die Dinge fügen sich zusammen. Eins nach dem anderen. Und jene, die sich für  mich nicht gefügt haben, habe ich hinter mir gelassen (bin aus dem Literaturnetz Ostschweiz ausgetreten).

Sonntag, 11. Januar 2015

Schreibtipps

Schreibtipps gibt es wie Sand am Meer. Irgendwann lernt Frau Autorin, die brauchbaren von den unbrauchbaren zu trennen. Wobei das weniger mit den Tipps als mit der Charakterbeschaffenheit von Frau Autorin zu tun hat.

Ein Beispiel: "Mit nur einer Stunde Schreibzeit pro Tag können Sie in einem Jahr ein Buch schreiben."

Das ist ein ermutigender Rat, und er trifft auf jene Autoren zu, die aus dem Stand losschreiben können. Ich bin leider anders gestrickt. In der ersten Stunde schaffe ich nicht viel. Sie ist eher ein zähes Aufwärmen denn ein Schreiben, und was ich in dieser Stunde schaffe ist ... na ja ... legen wir den Mantel des Schweigens darüber. Ich gehöre zu den Autoren, die mehrere Schreibstunden am Tag brauchen. Je länger ich am Text sitze, desto besser läuft es mir. Sprich: Der Satz aus dem obigen Beispiel ist nicht falsch, er trifft einfach nicht auf mich zu.

Ein anderes Beispiel: Man bekommt eine Unmenge Tipps zum Plotten. Die sind alle total klasse. Nur: Ich plotte nicht. Zumindest nicht im Detail. Mir reicht ein roter Faden. Das ist nicht einfacher und nicht zeitsparender als erst nach ausführlichem Plotten loszulegen, im Gegenteil. Was ich an Zeit für das Planen der Geschichte spare, benötige ich um ein Mehrfaches für das Schreiben. Denn wer nicht plottet, braucht Nachdenkphasen, wie es jetzt weitergehen könnte, schreibt sich in den Schilf, löscht, ändert, kämmt den Text immer wieder von vorne durch, passt an, korrigiert, ergänzt. Aber: Das ist meine Art zu schreiben und ich liebe sie.

Am Ende jedoch finden wir alle einen gemeinsamen Konsens, die Schreibtippgeber und die Autoren: Der entstandene Text muss gut sein. Wie man zu diesem guten Text kommt,  muss jeder Autor für sich herausfinden. Schreibtipps können dabei helfen, wenn man richtig mit ihnen umzugehen weiss und sich nichts anzueignen versucht, das einem völlig gegen die eigene Art geht.

Auf Twitter ist mir jemand aufgefallen, der erstaunlich oft (nicht immer) genau das rät, was ich auch raten würde. Der Mann heisst Richard Norden. Ich habe ihn neu in die Blogroll aufgenommen (guckt mal rechts rüber). In seinem neusten Eintrag schreibt er über den Katzenjammer bei der Jahresplanung von Schreibprojekten - und wie man ihn vermeiden kann. Ich sass lesend da und nickte mit dem Kopf:

Die Ursache für solche Planungsfehler ist in fast allen Fällen eine Kombination aus zwei Fehleinschätzungen, die auf sehr unangenehme Art und Weise Hand in Hand arbeiten:

  1. Man schätzt die Zeit, die einem zum Schreiben zur Verfügung steht, grundsätzlich zu hoch ein.
  2. Man schätzt den Zeitaufwand für Schreibprojekte grundsätzlich zu niedrig ein.
Genau so ist es. Was man dagegen tun kann, verrät Richard Norden hier. Oder eben, im Link in der Blogroll. Mir als Spontanmensch und Chaotin ist dann am Ende etwas zu viel Planung dabei - aber wo Richard recht hat, hat er recht.



Samstag, 10. Januar 2015

Parat

Oder für Leute, die kein Schweizerdeutsch sprechen: Bereit (= parat).

Heute Nachmittag habe ich die letzten Fahrpläne für die Lesetour durch den Kanton Zürich ausgedruckt. (Anmerkung: Ja, ich weiss, dass man die auf einem Smartphone abrufen kann, und nein, ich will trotzdem immer noch keins.) Gleich mitausgedruckt habe ich die Mails der Lehrkräfte. Und so habe ich für jeden Tag ein kleines Dossier, je nach Leseorten und zusätzlichen Vorhaben ein etwas dünneres oder etwas dickeres.

Am Dienstagnachmittag treffe ich mich mit Frau Schmid, um die Geschichte, die ich für den SJW-Verlag geschrieben habe, mit ihr zu besprechen. Am Mittwoch habe ich am Abend eine ABRAXAS-Sitzung. Und am Freitag möchte ich trotz ziemlich intensivem Lese- und Reiseprogramm an der Sitzung der Gruppe der Autillus-Kleinst- und Selbstverleger teilnehmen. Denn: Dieses Jahr soll es endlich losgehen mit dem lange geplanten und immer wieder verschobenen Self Publishing!

Im Gepäck dabei ist auch Band 4 der Lost Souls. Ich werde nicht fertig bis zum Sonntagabend. Dabei hatte ich so gehofft, endlich einmal ohne Schreibarbeit auf Lesetour gehen zu können. (Eigentlich weiss ich ja gar nicht, wann ich auf dieser Tour zum Schreiben und Überarbeiten kommen soll.)

Für diesen Post habe ich ein Bild mit dem Thema "unterwegs" gesucht. Ich habe eins gefunden, das gleich doppelt passt. Es entstand schon vor zwei oder drei Jahren im Rahmen einer Fotoserie für mein erstes Self Publishing Buchcover. Fotografiert hat Fabian Stieger, mein Buchtrailermacher, zusammen mit Frau Tochter. In dieser Serie ist auch ein Schnappschuss dabei, den ich einfach toll finde. Den hänge ich dann unter das "Unterwegs"-Bild.


Freitag, 9. Januar 2015

Fotos für den Buchtrailer zu White Sky

Die gute Nachricht: Es wird auch zu Band 3 der Lost Souls einen Song und einen Buchtrailer geben. Die schlechte Nachricht: Es könnte diesmal zeitmässig noch knapper werden als mit dem Trailer zu Band 2.

Ich war über die Festtage in den Bergen und habe mit einer Intensivüberarbeitung von Band 4 begonnen - weil er einfach nicht so rausgekommen ist, wie ich mir das gewünscht hätte. Dank meiner Lektorin, die den Finger treffsicher auf die wunden Punkte gelegt hat, ist Band 4 nun kurz davor, genau so zu werden, wie er mir wirklich gefällt und wie er sein muss.

Ich war auch in den Bergen, um einen richtig tollen Schneestrum zu filmen. Ich habe zwar einen vom letzten Jahr, aber der reicht nicht wirklich. Das Problem: Es hat überall im Flachland geschneit wie blöd - nur bei uns oben nicht. Da fiel der Schnee in vornehm kleinen Flocken. Sprich: Mir fehlt immer noch ein Schneestrum. Dafür war der Himmel am 31. Dezember perfekt. Das Buch heisst "White Sky". Guckt selber:




Donnerstag, 8. Januar 2015

Werkbeiträge für Autoren in meinem Heimatkanton

Heute kam mal wieder - wie alle Jahre - die freundliche Erinnerung an den Einsendeschluss für die Bewerbung um einen Werkbeitrag Literatur in meinem Heimatkanton. Zusammen mit einer Einladung zu einem Informationsabend, wie man sich um einen von ebendiesen Beiträgen bewirbt. Kosten: CHF 10.00. Ich knicke beides. Ist weder die Zeit, noch den Aufwand, noch die Fahrt nach St. Gallen wert, da ich weder im Kanton Zürich noch in einer tollen Stadt im Ausland lebe und wirke (die 10 Franken hätte ich noch knapp zusammenbekommen). Und ja, falls das jemand auch noch fragen wollte: Das ist alles. Sechs Kantons-Werkbeiträge in 5 Jahren für die Sparte Literatur. Und ja, es SIND die Werkbeiträge des Kantons St. Gallen (einfach, falls jemand nach dem Lesen der untenstehenden Liste nicht mehr ganz sicher ist). Und ja, irgendwo müssen alle diese Autoren einen Bezug zum Kanton SG haben, denn sonst hätten sie sich nicht bewerben können.

Werkbeiträge Literatur Kanton SG, 2010 – 2014

2010: 
Michaela Friemel, St. Gallen
Verena Rossbacher, Berlin
2011: 
Kein Werkbeitrag in der Sparte Literatur (es gab Bewerbungen aber keinen Beitrag!)
2012: 
Dragica Rajcic, Zürich
Dominique Anne Schuetz, Männedorf, Kanton Zürich
2013:
Verena Rossbacher, Berlin (ja, die von 2010)
2014: 
Werner Rohner, Zürich

Wahrscheinlich sind wir im Kanton St. Gallen lebenden Autoren selber schuld. Können halt nicht schreiben. Oder so. Aber unter uns: Wenn man einen Preis gewinnt, bekommt ein nettes Gratulationsschreiben (auch wenn man sich mit dem preisgekrönten Text vorher vergeblich um einen Werkbeitrag beworben hat).

UPDATE: Ein Vergleich.
Der Kanton Zürich verteilte alleine im Jahr 2014 fünf Werkbeiträge sowie sieben Anerkennungsbeiträge an Zürcher Autorinnen und Autoren. 

Montag, 5. Januar 2015

2015

Die letzten zwei Jahre habe ich intensiv an meiner Serie gearbeitet, am Ende so viel, dass es auch für diesen Blog nicht mehr zu regelmässigen Texteinträgen gereicht hat. 2015 wird es ruhiger werden. Im Augenblick überarbeite ich den letzten Band der Lost Souls. Bis zum Sonntagabend will ich diese Arbeit abgeschlossen haben. Ein kleineres Projekt, das ich Ende Dezember abgegeben habe, geht nächste Woche in die Überarbeitung. Danach sollte ich endlich dazu kommen, all die Dinge zu tun, die ich schon lange tun wollte. Unter anderem, wieder vermehrt zu bloggen. Nicht nur Bildeinträge und Links zu Videos, sondern aus meinem Autorinnenalltag. Darauf freue ich mich. Erst einmal - weil ich gleich überarbeiten gehen werde - ein weiteres Bild. Aufgenommen in den Bergen. Ich wünsche euch alles Gute für dieses Jahr. Mögen sich eure Träume erfüllen. Und immer daran denken: Lebt mit dem Herzen. Und guckt mit dem Herzen. Glückskeksweiseheiten? Mag sein. Aber ich sage euch, es lebt sich wahnsinnig gut damit.