Mein Name: Alice Gabathuler. Ich bin: Autorin. Verlegerin. Workshopleiterin. Heimwerkerin mit zwei linken Händen. Gärtnerin ohne grünen Daumen. Trampelpfadgängerin.
Sonntag, 23. Juli 2023
Darf ich vorstellen - Edition 8
Montag, 2. August 2021
E-Mail für dich - Gefühle einer Autorin, wenn ein Buch neu erscheint
Liebe Jutta
Letzte Woche habe ich dich nach deinen Gefühlen gefragt, mit denen du dein neues Buch "Das Karlgeheimnis" auf die Reise in die Buchläden und zu den Leserinnen und Lesern geschickt hast.Du hast in deinem Blog eine offene, ehrliche und berührende Antwort geschrieben. Eine Antwort mitten aus deinem Herz mitten in mein Herz. Du schenkst mir - und unseren Blogleser*innen - intime Einblicke, wie man sie sonst nicht zu lesen bekommt. Dafür danke ich dir aus der Mitte meines tief berührten und auch aufgewühlten Herzens.
Ich drück dich
Alice
Hier geht's zur Mail (und zum Blog) von Jutta (einfach anklicken).
Mittwoch, 19. Mai 2021
Girls und Boys und lackierte Fingernägel
Über das Thema für die heutige YA!-Kolumne bin ich während meiner Lesetour durch die Ostschweiz gleich mehrfach gestolpert. Zum Beispiel, als ich vor dem Bücherregal einer Schulbibliothek stand und mir das Wort BOYS entgegenleuchtete. Jungsbücher also. Weil mein Lieblingsbuchblogger Josia Jourdan genau zu diesem Thema kürzlich in einem seiner Spill your Tea Clips auf YouTube (ab Minute 5.40) eine Menge loswerden wollte, musste ich natürlich zuerst an ihn denken. Und dann auch an mich. Weil mich in meiner Jugend sogenannte Mädchenbücher nicht die Bohne interessiert haben und ich deshalb nach den Jungsbüchern gegriffen habe.
Ich versuchte der Bibliothekarin zu erklären, weshalb diese Kategorien keinen Sinn ergeben, aber ich fürchte, wir sprachen nicht dieselbe Sprache, resp. denken in völlig anderen Welten. Sie verstand nicht, was ich ihr sagen wollte.
Auf derselben Tour lief unterwegs im Auto eine Sendung über Männer, die sich ihre Fingernägel lackieren, ich signierte ein Buch für einen wunderbaren Menschen mit einem selbst gewählten Jungennamen (und dachte wehmütig daran, dass ich das damals wahrscheinlich auch gerne getan hätte; nicht für immer, aber doch für eine gewisse Zeit) und ich dachte generell viel über Geschlechterfragen nach.
Das hat auch die Bibliothek Uster getan. Ein Experiment bestätigte ihnen, dass sie mit ihren Gedanken richtig lagen. Es gibt in der Bibliothek Uster keine Jungs/Mädels Kategorie mehr. Mehr dazu erfahrt ihr in diesem spannenden Interview mit Melina Eberhard von der Bibliothek Uster.
Die Kolumne schrieb sich mehr oder weniger selber. Nachzulesen ist sie hier auf Qultur.
Sonntag, 16. Mai 2021
Wie man als Jugendbuchverlag mit einem Kinderbuch fremdgeht und sich dabei treu bleibt
Gerne hätte ich während der letzten Wochen und Monate öfters laut und begeistert herausgerufen, was ich denn da genau in meiner da bux Lektoratsstube mache, aber wir haben in unserem Verlag einen klaren Zeitplan, was ab wann verraten wird. Und so blieb ich in den Social Media vage. Schrieb, wie sehr mir die neuen vier Geschichten der Edition 6 gefallen, und wie toll die Zusammenarbeit mit unseren Autor*innen ist. Beides ist keine Übertreibung. Es war eine Freude, gemeinsam an den vier völlig verschiedenen, allesamt sehr starken Texten zu arbeiten.
Einmal mehr ist die Bandbreite der Geschichten und Texte und ihren Erzählsprachen sehr weit. Genau das gefällt mir so an unserem Verlag. Wir haben zwar ein glasklares Konzept, aber innerhalb dieses Konzeptes gibt es unzählige Möglichkeiten, eine Geschichte zu erzählen. Auf der diesjährigen Ostschweizer Lesetour durch Oberstufenschulen in verschiedenen Kantonen durfte ich dafür massenweise Komplimente einheimsen (die ich hiermit direkt an unsere Autor*innen weitergebe). Gelobt werden die Vielfalt an Themen und Genres, die individuellen Erzählsprachen unserer Autor*innen, die leichte Lesbarkeit und die vielfältige Möglichkeit, wie unsere Bücher im und neben dem Unterricht eingesetzt werden können. Vor allem aber, dass wir die Jugendlichen mit unseren Büchern begeistern. Schönere Komplimente kann man nicht bekommen!
Was mir an da bux ebenfalls gefällt: Dass wir innerhalb unseres Konzeptes Experimente wagen. In Edition 2 war das mit Voll Risiko ein Buch, das sich auch im heilpädagogischen Bereich und im DaZ einsetzen lässt. In Edition 5 haben wir mit Hochdruck das Buch einer sehr jungen Autorin veröffentlicht (Maxima Hampel war siebzehn, als sie das Buch geschrieben hat). Und in Edition 6 wagen wir noch einmal etwas Neues. Wir gehen sozusagen fremd. Nämlich in den Kinderbuchbereich. Nicht mit der gesamten Edition; da bux ist und bleibt ein Jugendbuchverlag. Aber auf vielfachen Wunsch veröffentlichen wir im Herbst 2021 ein Kinderbuch, eins, in dem wir unserem Konzept der einfachen Erzählsprache treu bleiben.
Ich gestehe, als Lektorin bin ich mit sehr viel Respekt an diese Aufgabe herangegangen, bewege ich mich doch ansonsten eher im Bereich des Jugendbuchs. Was enorm geholfen hat: Als Autorin konnten wir die erfahrene Kinderbuchautorin Katja Alves gewinnen. Sie hat eine derart wunderschöne und packende Geschichte geschrieben, in einer Erzählsprache, die das Herz berührt und an den richtigen Stellen auch schneller schlagen lässt, dass das Lektorat zu einer riesigen Freude wurde.
Was wir bei diesem Buch als Verlag nebst dem Lektorat zusätzlich beachten mussten, erfahrt ihr in diesem Interview mit Tom Zai, das auf unserer Verlagsseite zu finden ist.
Mit den anderen drei Büchern bleiben wir auf der Oberstufe. Sie werden, genau wie das Kinderbuch, richtig toll. Mehr darf ich noch nicht verraten. Von wegen Zeitplan.
Dienstag, 27. April 2021
Ich, Onkel Mike und PLAN A ist Vorlesebuch
Ich, Onkel Mike und PLAN A ist Vorlesebuch beim Vorlesewettbewerb im Kanton Freiburg. Ich habe heute Nachmittag einen ganzen Stapel Bücher für die jungen Vorleser und Vorleserinnen signiert - und während ich diesen Blogpost schreibe, höre ich ihnen beim Vorlesen zu. Könnt ihr auch, wenn ihr diesem Link folgt und dann ganz nach unten scrollt. Wer es mit dem Scrollen gemütlich nimmt, erfährt gleich auch noch ein paar Dinge über den Vorlesewettbewerb.
Ich LIEBE es, meine Geschichte vorgelesen zu bekommen. Gleichzeitig schleicht sich ein wenig Wehmut in mein Herz. Eigentlich ... also eigentlich ... hätte ich dort sein sollen, schon letztes Jahr, und jetzt dieses. Aber ihr wisst schon: Corona ist ein Fiesling. Und deshalb kann ich nicht live dabei sein. Zum Glück gibt es Radio!
Sonntag, 8. September 2019
Wo man nicht zwischen den Zeilen lesen kann
Emil, der Sohn meiner wunderbaren Autorenkollegin Jutta Wilke, war damals, als das Buch zum ersten Mal erschien, genau so als wie Leon. Ich habe ihm den Text von Leons Botschaft gegeben und ihn dann einfach machen lassen. Hier das Resultat in voller Länge (für den Trailer mussten wir leider kürzen)
Freitag, 2. August 2019
Es geht los - Leserunde zu "Ich, Onkel Mike und Plan A"
Wie funktioniert so eine Leserunde?
Ausschreibung und Bewerbungsphase:
Leserunden auf Lovelybooks werden erst einmal auf der Plattform ausgeschrieben. Sie beginnen mit einer Bewerbungsfrist, in der man sich um ein kostenloses Exemplar bewerben kann. Dabei muss man eine Frage beantworten. Wichtig ist, dass man sich für das Buch interessiert, das man gewinnen möchte, denn wer ein Buch gewinnt, verpflichtet sich, aktiv an der Leserunde teilzunehmen und das Buch zu rezensieren. Da macht es keinen Sinn, sich für ein witzig-abenteuerliches Kinderbuch zu bewerben, wenn man sonst eher zu Vampir-Romanen mit schrägem Sex oder romantischen Krimis mit feinen Essrezepten tendiert. Wichtig: Um an der Leserunde teilnehmen zu können, muss man Mitglied bei Lovelybooks.de sein (Registrieren ist einfach).
Auslosung:
Nach Ablauf der Bewerbungsfrist werden die 10 GewinnerInnen des Buches ausgelost und bekommen ihr Leseexeplar zugeschickt. An der Leserunde teilnehmen kann man aber auch, wenn das Losglück einen überhüpft hat; dann muss man sich das Buch selber organisieren (kaufen, ausleihen).
Lesen und kommentieren:
Sobald man das Buch bekommen hat, kann man mit dem Lesen beginnen und in verschiedenen Rubriken aktiv teilnehmen und kommentieren. Ich habe mich entschieden - nebst den üblichen Feedback-Rubriken zu einzelnen Teilen der Geschichte - eine Plauder- und Diskussionsecke zu führen, und in der Rubrikt "Aus der Schreibstube" gebe ich Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Buches. Ich werde also aktiv an der Leserunde teilnehmen und freue mich auf den Austausch mit den LeserInnen.
Rezensionen:
Wer ein Buch gewinnt, verpflichtet sich, eine Rezension zu schreiben. GANZ WICHTIG: Diese Rezensionen sollen und dürfen keine Gefälligkeitsrezensionen sein, sondern drücken die ehrliche Meinung aus. Wem das Buch gefällt, der darf es loben, wem es nicht gefällt, der darf das offen kundtun. Was erwartet wird: Dass diese Rezensionen zumindest auf Lovelybooks veröffentlicht werden, sie dürfen gerne auch auf andere Online-Plattformen aufgeschaltet werden.
Was hat der Leser / die Leserin von dieser Leserunde:
Man bekommt mit etwas Glück das Buch geschenkt, das man lesen möchte, kann sich mit anderen Lesenden über die Geschichte austauschen, und weil die Leserunde von der Autorin begleitet wird, kann man jederzeit Fragen stellen und bekommt Hintergrundinfos über das Entstehen der Geschichte und das Schreiben generell.
Was hat die Autorin (also ich) von der Leserunde:
Ich kann mein Buch auf einer Buchplattform vorstellen, wodurch es sichtbar(er) wird und neue LeserInnen finden kann; dank des Austauschs bin ich im Kontakt mit meinen LeserInnen, und am Ende hat das Buch ein paar Rezensionen mehr, was ihm mehr Gewicht verleiht.
Was erwarte ich von dieser Leserunde:
Ich gehe in diese Leserunde nicht so offen wie in die Blogtour, denn meine erste Erfahrung mit einer Leserunde war nicht nur positiv (weshalb ich jetzt ganz lange keine mehr gemacht habe). Das hatte verschiedene Gründe: Es gab recht viele Anmeldungen, aber am Ball blieben dann nur jene, die das Buch gewonnen hatten und davon hat ein grosser Teil nicht wirklich an der Leserunde teilgenommen. Ein paar banale Sätze zum Inhalt, wobei einige die Namen und / oder die Handlung durcheinanderbrachten, dafür gab es genau von solchen Leuten dann Rückmeldungen wie "da hätte man mehr draus machen können", und in der Rubrik "Fragen an die Autorin" blieb es sehr ruhig. Ich hatte mehr als einmal das ungute Gefühl, dass es Leute gibt, die einfach Gratisbücher abstauben wollen. Deshalb habe ich bei dieser Ausschreibung der Leserunde deutlich erwähnt, dass sich nur LeserInnen bewerben sollten, die wirklich an der Geschichte und einem Austausch interessiert sind. Ich lasse mich überraschen. Vielleicht lebt diese Leserunde mehr als meine erste. Ich bin jedenfalls gespannt und freue mich auf diesen neuen Versuch.