Mein Ärger des Tages hüpfte mich frühmorgens beim Zeitunglesen an.
SCHRIFTSTELLER, SCHREIBT MEHR GUTE BÜCHER FÜR BUBEN!
knallte mir fett die Schlagzeile auf Seite zwei entgegen. Die Forderung kommt von der Zürcher Regierungsrätin Regina Aeppli, die ganz genau wissen sollte, dass es unendlich viele gute Bücher für Jungs gibt - ihr Kanton organisiert nämlich jedes Jahr im Dezember und Januar unter dem Titel "Literatur aus erster Hand" Autorenlesungen, die bei Kindern, Jugendlichen und Lehrkräften auf Begeisterung stossen (auch bei den männlichen Vertretern).
Es ging im erwähnten Artikel um das Leseverständnis. Um Sprache also. Und ich wage jetzt zu behaupten: Es gibt genügend gute Bücher für "Buben" / Jungs. Daran kann es nicht liegen, wenn es mit der Sprache und dem Leseverständnis manchmal etwas im Argen liegt. Ich orte hier jetzt - aufgrund meines zweiten Ärgers des Tages - ganz viel Verbesserungsbedarf in der Politik.
Wie sollen "Buben" / Jungs den (respektvollen) Umgang mit der Sprache lernen, wenn Herr Nationalrat Roland Rino Büchel (SVP, Kanton St. Gallen) es schafft, in einem einzigen Leserbrief, die "Intellektuellen" herabsetzend in Anführungszeichen zu erwähnen und von linken Chaoten und linken Stadtbubis zu schreiben?
PS: Ich habe beide persönlich angeschrieben und auf meinen Ärger angesprochen. Auf die Antworten bin ich gespannt.
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