Gestern, an der Lesung in Grabs, kam einmal mehr die Frage zur Schreibblockade. Ich behaupte ja, dass es die nicht gibt. Tage, an denen es weniger gut läuft mit dem Schreiben: Ja. Tage, an denen man überhaupt keine Lust zum Schreiben hat: Ja. Tage, an denen sich sämtliche Ideen aus dem Staub gemacht haben: Ja. Tage, an denen es an allen Ecken klemmt: Ja. Aber das gehört alles dazu.
Was ich an solchen Tagen mache, hängt vom Abgabetermin ab. Liegt er in weiter Ferne, schreibe ich einfach nicht und denke mir: Neuer Tag, neues Glück. Meistens lacht mir aber der Abgabetermin ziemlich fies entgegen. Dann höre ich den Song, der zum jeweiligen Buch gehört. Auf der Wiederholtaste. Das wirkt meistens. Manchmal aber, da schwelge ich beim Musikhören in Szenen, die ich schon geschrieben habe, was zwar schön ist, aber mich nicht wirklich weiterbringt. Dann überarbeite ich den bestehenden Text, weil Überarbeiten immer geht.
Diese Woche habe ich das Schreiben auf Eis gelegt. Es geht nicht. Mir ist zu heiss. Ich habe es mehrere Male versucht und bin nach 10 Minuten eingeschlafen, was hoffentlich wirklich nur an der Hitze und nicht an der Geschichte liegt. Na ja, zugegeben, es klemmt grad auch ein bisschen in der Geschichte, und die Temperaturen zusammen mit dem Föhn (unserem heissen Südwind), der einem das Gefühl gibt, in einem Umluftbackofen auf 200 Grad gebacken zu werden, machen mein Hirn matsch. Ich warte auf den Regen und auf kühlere Temperaturen. Alles über 30 Grad macht mich total fertig. Ich glaube, ich bin innen drin eine Schottin aus dem hohen Norden. Bestimmt jedoch keine Südländerin. Weichei, ich.
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