Dienstag, 4. Februar 2020

Abschied - Ein paar Gedanken zum Schweizer Kinder- und Jugendbuch

Gestern Abend ist für mich Lebensabschnitt zu Ende gegangen: Ich bin von meinem Amt als Co-Präsidentin und Vorstandsmitglied bei Autillus (Verein Schweizer Kinder- und Jugendbuchschaffende) zurückgetreten. Ein riesiges Danke an die Vorstandsmitglieder Corinne Schroff, Karin Bachmann, Annette Sutter, Stephan Sigg, Diego Balli, Frank Kauffmann und Daniel Reichenbach. Die Arbeit im Vorstand mit euch hat viel Freude bereitet!

Zurückgetreten bin ich unter anderem, weil die gläserne Decke für Kinder- und Jugendbuchschaffende in der Schweiz SEHR tief hängt. Weil der Kampf gegen Windmühlen zu frustrierend wurde. Und weil da immer wieder Betonmauern stehen, an denen man sich blutige Nasen holt. 

Ich wünschte, ich könnte das anders formulieren, ich wünschte, ich könnte schreiben, dass das Schweizer Kinder- und Jugendbuchschaffen in der Schweiz einen wichtigen Stellenwert hat, geschätzt, gewürdigt und unterstützt wird. Aber das kann ich nicht. Und ja, ich weiss, man sollte dafür kämpfen, immer wieder, immer weiter und unermüdlich. Ich kann und will das nicht mehr, und anderen Vorstandsmitgliedern bei Autillus geht es genauso oder ähnlich. Das bedaure ich sehr - mehr noch aber macht es mich wütend.

Ich bleibe Jugendbuchschaffende. Aus voller Überzeugung und aus ganzem Herzen. Mit Freude. Ich werde mich unter der gläsernen Decke wegducken, den Windmühlen aus dem Weg gehen und die Betonwände mit bunten Buchstaben besprayen. Und ab und zu meinen imaginären ... na ja, das schreib ich hier jetzt nicht, wer mich kennt, weiss, was ich meine. Ich mache weiter: nicht "chiibig ufrächt", sondern "frohgemut ufrächt."

v.l.n.r: Ich, Corinne Schroff, Daniel Reichenbach, Karin Bachmann, Stephan Sigg

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