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Sonntag, 29. März 2020

In diesen Zeiten

Schweizer Fernsehen und Radio plus Lokalradios spielen CH-MusikerInnen rauf und runter, es gibt CH-Spezialtage und CH-Spezialsendungen, besonders in diesen Tagen. Ganz anders sieht es bei den Kinder- und Jugendbüchern aus: Im Fernsehen kommen wir sowieso kaum vor. Dafür gibt es eine neue Kinderseite in den Tagblatt-Medien: Vorgestellt wurden 3 Kinderbücher, alle 3 von ausländischen AutorInnen in ausländischen Verlagen. Heute lag der NZZ am Sonntag die Beilage "Bücher am Sonntag" bei. Vorgestellt wurden 4 Kinder- und Jugendbücher, alles ausländische Verlage und ausländische Autoren. (Dafür war das Editorial sehr nett; es ging darum, Schweizer Verlage, AutorInnen und Buchhandlungen zu unterstützen - wer die Ironie darin findet, darf sie behalten und das Lippenbekenntnis gleich auch mitnehmen.)

Resultat: Seit Radio und TV die Schweizer Musikszene mehr in den Fokus rücken, ist sie quantitativ und qualitativ gewachsen, dass es eine Freude ist. Während das Schweizer Kinder- und Jugendbuch seit Jahren gegen gläserne Decken und Windmühlen anrennt und ankämpft und kaum von der Stelle kommt.

Es ist so: Wir Kinder- und JugendbuchautorInnen sind Herzblutschreiberinnen (Geld liegt bei uns nämlich nicht viel drin) - aber glaubt uns, es gibt Zeiten, da sind sogar wir müde, traurig, frustriert, ausgelaugt, dünnhäutig und auf der Kante zur Resignation. In diesen Zeiten sowieso.