In der Schreibwelt, die mir über die Jahre zum lieb gewonnenen und unverzichtbaren Austauschbecken mit Autorenkolleginnen (und ein paar Kollegen) geworden ist, schauen wir jeweils am Ende des Jahres zurück. Es ist immer wieder spannend zu sehen, was man sich für ein das Jahr vorgenommen hat und was daraus geworden ist. Gleichzeitig schauen wir voraus und fragen uns, was wir erreichen wollen und wo wir am Ende des Jahres stehen möchten, nicht nur in Bezug auf das Schreiben, sondern auch in Bezug auf uns selber.
Hier mein Rückblick auf 2012
Für mich hat sich 2012 bestätigt, was sich 2010
und 2011 schon abgezeichnet hat: Flauten folgen immer Stresszeiten, alle
schlechten Nachrichten kommen auf ein Mal und alle guten auch. Mein
Highlight war der August. Da ist einfach gar alles an guten Nachrichten
zusammengekommen.
Ich habe Anfang Jahr meine Wunschgeschichte an Thienemann verkauft. Sie ist geschrieben und
kommt im Herbst 2013 raus. Es wird mein zehntes Buch und ich denke, es
wird eines meiner allerliebsten Bücher werden, kein Bestseller, aber ein
absolutes Herzblutprojekt. Ebenfalls unterschrieben habe ich für meine
Quadrologie (was für ein grässliches Wort). Die ersten zwei Bände müssen
bis Oktober 2013 geschrieben sein. Band 1 ist im Moment im Entstehen,
ich schlafe mit meinen Figuren ein und wache mit ihnen auf. Einfach nur
schön.
Ebenfalls 2012 geschrieben habe ich einen Beitrag für eine
Krimianthologie mit lauter Schweizer Autoren und Autorinnen. Sie
erscheint im Februar 2013. "Mord in Switzerland" wird sie heissen,
Herausgeberinnen sind Petra Ivanov und Mitra Devi, zwei Schweizer
Autorenkolleginnen, die sehr, sehr professionell und organisiert an das
Projekt herangegangen sind.
Dann konnte ich 2012 die Früchte der Arbeit des Vorjahres ernten: Meine
Radioserie "Villa Wahnsinn" wurde im September ausgestrahlt und der "Matchbox Boy" Ende
September veröffentlicht. "dead.end.com" ging in die zweite Auflage und
für den "Blackout" ist 2013 ein Relaunch mit neuem Cover geplant - weil
er einfach immer noch läuft und läuft und läuft.
Bei den Lesungen sind es mehr geworden als ich eigentlich wollte: 148. Plus eine Handvoll Workshops.
Ein einziges Mal wurde ich bei all diesen Projekten über den Tisch
gezogen, und das ausgerechnet von einer sehr renommierten Institution. Sehr, sehr holprig und vor allem frustrierend und gegen Ende auch sehr, sehr enttäuschend, verlief leider auch ein sehr wichtiges Projekt des Vereins der
Schweizer Kinder- und Jugendbuchschaffenden, Autillus, wo ich im
Vorstand sitze und in den letzten paar Wochen ein paar graue Haare
dazugewonnen habe. Die Sache ist noch nicht ausgestanden, aber ich gebe (noch nicht) auf. Auf jeden Fall habe ich einmal mehr sehr viel gelernt.
(Wie man ja meistens aus schief gelaufenen Projekten eine Menge lernt).
Schön waren die Schreibweltbegegnungen in Leipzig, München und
Frankfurt. Und das Geburtstagsfeieren auf der Zentralschweizer Lesetour
mit Gina Mayer, ganz ruhig und gemütlich an einem netten Plätzchen.
Ganz toll: Ich konnte auch 2012 (gut) vom Schreiben und dem Drumherum
leben. Das ist für mich ein totaler Aufsteller und ich weiss jetzt
schon, dass es auch 2013 reichen wird. Damit komme ich auf den Anfang
des Eintrags zurück: Ich merke, dass immer wieder Türen aufgehen. Wenn
sich eine schliesst, öffnet sich eine neue. Das hat mir im Laufe der
letzten paar Jahre eine beruhigende Zuversicht gegeben.
Kurz: 2012 war gut. Vielleicht das beste aller Autorinnenjahre bis
jetzt. Ich nehme es dankbar an und freue mich darüber. Die Zeiten können
wieder ändern. Es kann wieder härter werden. Aber was ich dieses Jahr
hatte, kann mir niemand nehmen.
Und hier mein Ausblick auf 2013
Ich will einen Bestseller schreiben (Anmerkung: Diesen Vorsatz nehme ich mir jedes Jahr ... so viel Optimismus muss einfach sein!)
Im Herbst 2013 erscheint mein zehntes Buch. Es ist ein absolutes und totales Herzblutprojekt. Dieses Buch habe ich für mich geschrieben, dieses Buch ist mein Ding, dieses Buch bedeutet mir sehr, sehr viel. Ich liebe es (es ist das Crazy Project).
Arbeitsmässig habe ich mir gerade dickste Eisenketten angelegt: Vier
(dicke) Bücher in 18 Monaten. Danach werde ich tot sein. Oder zumindest
erholungsbedürftig. Ich werde also 2013 voraussichtlich mehrmals die
totale Panik schieben und mich darüber ausheulen, was für
eine unfassbar dämliche Idiotin ich bin.
Ansonsten will ich Freigeist bleiben und als Autorin nur das tun, was
ich wirklich will (ja, diese vier Bücher WOLLTE ich. UNBEDINGT ... ).
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