Manchmal bin ich nicht sicher, ob nicht jeden Tag 1. April ist - oder mindestens einmal pro Woche.
Meine Lieblingsmüsterchen diese Woche: Ein Veranstalter von Autorenlesungen (nein, ich verrate nicht wer; es spielt keine Rolle), hat zwei verschiedene Honoraransätze festgelegt. Liest ein Autor vor Erwachsenen, bekommt er rund einen Drittel mehr ausgezahlt, als wenn er vor Kindern oder Jugendlichen liest. Ich habe mir das zu erklären versucht und bin zu folgenden Schlüssen gekommen:
- Kinder und Jugendliche sind kleiner als Erwachsene (in cm); das gibt dann auch weniger Honroar.
- Vielleicht ist es gescheiter, wenn man Kindern langsamer vorliest; dann braucht man weniger Wörter und bekommt dafür dann halt auch weniger Franken.
- Vielleicht muss man, wenn man Kindern und Jugendlichen vorliest, die schwierigen Wörter weglassen; das macht den Text weniger "intelligent" und man bekommt weniger Franken.
Vielleicht versteht Ihr, wenn ich mich ob solcher möglicher Antworten (auch wenn sie von mir sind) leicht konsterniert am Kopf kratze. STOPP. Das war die Erwachseneninformation. Für Kinder und Jugendliche gilt: Vielleicht versteht Ihr, dass ich mich bei solchen Antworten am Kopf kratze.
Müsterchen zwei ist auch hübsch. Die Schweiz hat einen Kulturminister. D.h. wir haben mehr als einen, aber es gibt einen, der ganz demokratisch im Internet gewählt wurde. Er ist Schriftsteller und was er genau soll, hat sich mir noch nicht erschlossen. Auf jeden Fall führt er eine Art Tagebuch. Und dieses Tagebuch ist so was von Steinzeit und benutzerunfreundlich, dass ich ihm - dem Kulturminister - geschrieben habe. Er hat meinen Eintrag in sein Tagebuch auch gelesen (das ist denn "im Fall" kein Blog, gell, sondern ein Tagebuch) und findet, ich sähe das ein wenig zu eng. Also, wenn ich meine Bücher so schreiben würde, wie er sein Tagebuch, würde kein Mensch ohne Suchhund das Kapitel zwei finden.
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