Sonntag, 9. Dezember 2018

Das Schweigen der toten Geranien

Wenn das Setzen eines Buches gleich viel Spass macht wie das Schreiben und das Vorlesen an Schulen - dann ist Self Publishing Zeit.

Das weniger Spassige an der Sache: Das Buch ist 2016 erschienen und wurde im Frühjahr 2018 verramscht. Dabei ging es erst nach der Verramschung so richtig los mit den Lesungen zum Buch ... es dauert halt eine Weile, bis die Leute merken, dass Frau Jugendbuchautorin auch Kinderbücher kann. Wie auch immer. Kann man nichts machen; verramscht ist verramscht.

ABER: Ab Anfang 2019 kann man "Ich, Onkel Mike und Plan A" wieder kaufen. Als Taschenbuch. Einzeln oder als Klassensatz. Signiert oder einfach so. Self Publishing sei Dank.

PS: Man kann gerne bei mir vorbestellen :-)

Freitag, 23. November 2018

Was wäre wenn ... anders denken, anders leben

Heute - an diesem Tag des Konsumwahnsinns - ist genau der richtige Tag für die Gedanken von Petra van Cronenburg. Es ist so was von Zeit für einen Gegenentwurf zu unserer Welt, wie sie ist. Mein Tipp deshalb: Auf den Link klicken und lesen, lesen, lesen.

Sonntag, 18. November 2018

Schöne Räume. 1.

Ich mag schöne Orte. Draussen, in der Natur, aber auch drinnen. Gestern habe ich Schönheit pur erlebt. Draussen, in den Bergen, im Engadin, auf dem Hinweg über den Flüela- und auf dem Rückweg über den Julierpass. Drinnen in zwei tollen Cafés. Eines davon möchte ich euch zeigen und dabei eine kleine Serie über schöne Räume beginnen.

Meine zwei Gäste und ich legten die erste Kaffeepause in Klosters im Kaffee Klatsch Easy ein, ein Ort zum Wohlfühlen für alle, die es gerne gemütlich haben. Für den zweiten Halt hatte ich mir vor der Abfahrt im Internet ein ganz spezielles Café herausgesucht: Kerstin's Nähatelier in Silvaplana. Und genau das war es: wunderbar speziell. Ein Nähatelier, das gleichzeitig ein Café ist und in dem man von Kerstin sorgfältig ausgesuchte Handwerkskunst kaufen kann. Kuchen gab's gestern keinen (was das Erlebnis in keinster Weise geschmälert hat), dafür beste hausgemachte heisse Schokolade. Mein Tipp für Engadinreisende: Hingehen, schauen, geniessen, verweilen!



Dienstag, 13. November 2018

Eigentlich ...

... sollte ich diese Woche auf Lesetour in Mecklenburg-Vorpommern sein. Es kam anders. Drei Tage vor dem geplanten Anreisetermin fragte ich nach, ob ich nun einen Flug buchen müsse oder nicht. Ich musste nicht, denn die beantragten Gelder waren (noch) nicht bewilligt. Ob ich trotzdem käme, und halt nur für zwei Lesungstage, fragte man mich. Ich verneinte. Und Nein, so läuft es - zum Glück - normalerweise nicht, keine Bange.

Tragisch ist das Wegfallen dieser Lesungen nicht. Denn eigentlich hatte ich im November sowieso nur die zwei Lesewochen in der Zentralschweiz machen wollen. Aber Mecklenburg-Vorpommern finde ich schön, und als die sehr kurzfristige Anfrage kam, sagte ich zu. Jetzt ist halt nichts daraus geworden. So ist es, das (Berufs)Leben. Weil mich aber zwei oder drei Dinge an der ganzen Sache doch eher befremdet haben, habe ich zu einer Verschiebung der Lesewoche auf nächsten April / Mai Nein gesagt. Auch wenn ich Mecklenburg-Vorpommern schön finde: Zwei Mal auf dasselbe Organisationsabenteuer lasse ich mich nicht ein.

Weil ich die Tour zusammen mit Herrn Ehemann gemacht hätte, haben wir uns kurzfristig entschieden, diese gemeinsame Woche anders zu geniessen. Wir waren drei Tage am Bodensee, wo wir es uns gutgehen liessen - und morgen fahren wir für drei Tage ins Haus in den Bergen, zusammen mit Herrn Sohnemann und seiner Freundin.

Wie's am Bodensee war? Schön. Total schön!



Sonntag, 4. November 2018

Warum tut ihr euch das an?

Schon als wir unser Haus in den Bergen kauften, wussten wir, dass es uns eine Menge Arbeit bescheren würde: Es steht auf 4000 Quadratmeter Steilhang, der grösste Teil ist Landwirtschaftszone, ein Teil ist Wald und dann ist da noch der Bach, der durchs Grundstück fliesst. Der kleinste Teil ist Wohnzone, nämlich jener, auf der das Wohnhaus und der Stall stehen. Ich habe mich damals Hals über Kopf in dieses wilde Stück Land verliebt, auf dem der Vorbesitzer jede Menge verschiedener Bäume und Sträucher gepflanzt hat.

Im Mai, Juni und Juli wächst und gedeiht alles in einem Höllentempo. Ausruhen ist beinahe unmöglich, denn es gilt, den Dschungel einigermassen gezähmt zu halten, mit der Betonung auf einigermassen. Im Hochsommer, wenn das Wachstum abnimmt, wird die Arbeit weniger, aber etwas zu tun gibt es immer. Und wenn nicht, dann findet sich was: zum Beispiel das Bauen von Trockenmauern, mit Steinen, die der Bach jeweils nach grossen Gewittern mit sich bringt und bei uns "hinschmeisst". Auch im Winter geht uns die Arbeit nicht aus. Dann müssen nämlich die 150 Meter von der Strasse bis zum Haus freigeschaufelt werden.Wir werden manchmal gefragt, warum wir uns das antun; die Antwort ist ganz einfach - ihr findet sie am Ende dieses Posts.

Dieses Jahr war ein besonderes: Noch nie hatten wir so viele Kirschen, Äpfel und Birnen, die Brombeeren gediehen ebenfalls prächtig, bei den Trauben und Zwetschgen gab es - im Gegensatz zu den letzten Jahren - ebenfalls etwas zu ernten. Die wilden Erdbeeren schmeckten phantastisch und die Himbeeren grad auch. Die Holunderernte fiel trotz unserer Befürchtungen nach dem langen, sehr trockenen Sommer gar nicht so übel aus, und so füllte sich Konfitüreglas um Konfitüreglas (ähm, wir könnten problemlos einen Koniftüreladen eröffnen ;-) ).

Was uns dieses Jahr Sorgen machte: Das Rauschen des Baches wurde immer leiser, das Wasser immer weniger. Die Bachforellen waren zwar noch da, aber wir hatten Angst, dass das Wasser zu warm wird oder ganz versiegt. Irgendwann war der Wasserfall kein Wasserfall mehr, sondern ein dünnes Rinnsal, zum Glück blieben die Gumpen für die Fische!

Jetzt, nach dem Schneefall im Oktober, ist der Bach zu unserer grossen Freude wieder da und rauscht wie eh und je. Dafür gestaltete sich das herbstliche "Aufräumen", das wir jedes Jahr Anfang November auf dem Plan haben, schwieriger als sonst; es lag nämlich noch etwas Schnee. Aber da morgen meine November-Lesetouren anfangen, musste die Arbeit dennoch getan werden.

Es war anstrengend und hart, weil wir nach ein paar Jahren mit eher kosmetischen Korrekturen wieder einmal so richtig aufgeräumt haben, sprich, wir haben ziemlich alles - auch den uralten Apfel- und den uralten Birnbaum - heftig gestutzt. Sogar Zwetschgenbaum Herrmann (ich winke dann mal in Richtung Jutta Wilke und rufe: "Herrmann geht es prächtig!") musste Federn resp. Äste lassen. Und so sieht es jetzt im Tobel unten aus (ja, das Weiss neben dem Komposthaufen ist Schnee, und das links vom Schnee ist Herrmann):


Ich mag dieses Leben in und mit der Natur. Ich mag das körperliche Arbeiten. Ich mag es, ab und zu stehenzubleiben und dieses Wunder anzuschauen. Ich vergesse die Zeit, wenn ich so lebe. Weil sie nicht wichtig ist. Ich vergesse den Zustand der Welt, weil das kleine Glück zählt - und ich keine Nachrichten höre oder schaue, wenn ich mich ins Haus in den Bergen zurückziehe. Es ist das Leben im Jetzt. Es ist ein Leben, in dem ich ganz ich bin. Und deshalb ist die Antwort auf die Frage: "Warum tut ihr euch das an?" - zumindest für mich - sehr einfach (Herr Ehemann hätte es manchmal gerne etwas gemächlicher).