Jede Klasse, bei der ich lese, ist anders, jede Klasse ist anders vorbereitet, jede Klasse reagiert anders. Bei manchen Klassen bin ich die Wundertüte - das sind jene, die keine Ahnung haben, wer da vor ihnen steht. Bevor jetzt jemand missbilligend den Kopf schüttelt: Das geht für mich total in Ordnung. Andere Klassen haben sich bis in die Tiefen meiner Webseite und Social Media Kanäle eingelesen und wissen ab und zu mehr über mich als ich. Dann gibt es noch die Klassen, die ein Buch von mir gelesen haben und mir dazu Fragen stellen. Und dann gibt es die Klassen, die mich damit überraschen, dass sie mir eine oder mehrere Szenen meiner Bücher vorspielen, Zeichnungen meiner Protas gemacht haben oder ...
... oder sie haben "Die Mutprobe" gelesen und sich dabei den für sie wichtigsten Satz herausgeschrieben. Ein paar der Sätze kamen übrigens mehrere Male vor und etwa zwei oder drei habe ich Banausin so fotografiert, dass sie nicht videotauglich waren (was mir sehr leid tut!). Ich danke den Jugendlichen aus dem Schulhaus Gelbhausgarten in Schaffhausen ganz herzlich für die Sätze.
Montag, 11. Dezember 2017
Samstag, 9. Dezember 2017
Seid Weltverbesserer!
Gestern hatte ich die letzte Lesung dieses Jahres. Sie war gleichzeitig etwas Besonderes: Ich las an der ehemaligen Oberstufenschule unserer Kinder. Das ist für mich jedes Mal eine riesige Freude, denn dieser Oberstufenschule verdankt unsere Familie sehr viel.
Unsere Kinder, die beide ziemlich jenseits der gängigen Normen sind und schon damals waren, hatten beide einen Klassenlehrer resp. eine Klassenlehrerin, die sie genau so genommen, akzeptiert und gemocht haben, wie sie sind. Beide Kinder hätten damals aufgrund ihrer Art auch auf Ablehnung und Unverständnis stossen können. Das Gegenteil passierte. Beide durften sein und bleiben, wer sie waren. Das ist leider keine Selbstverständlichkeit. Der Klassenlehrer von Herrn Sohnemann ist mittlerweile in Pension, die Klassenlehrerin treffe ich jeweils bei den Lesungen, und auch heute geht noch im grottigsten, nebligsten und kältesten Wetter eine Sonne auf, wenn ich ihr begegne.
Im Verlauf der Lesung fragte ein Mädchen, wie ich mit schlechten Kritiken umgehe. Ich antworte dann jeweils, dass es zum Leben einer Autorin gehört, damit klarzukommen, weil Meinungen verschieden sind, weil nicht jedem gefällt, was man schreibt. Dass es eigentlich nur ein Buch gibt, bei dem schlechte Kritiken wehtun, meinem Herzblutbuch #no_way_out, weil es für mich das persönlichste ist, weil ich damit dem richtigen Leben zu nah gekommen bin, weil es um Personen geht, die mir sehr viel bedeuten und weil ich in #no_way_out alles gesagt habe, was mir wichtig ist. Kritik an diesem Buch empfinde ich als Kritik an Menschen, die ich liebe, und an meiner Lebensphilosophie. Natürlich ist das in den meisten Fällen nicht so, aber ich kann das schlecht trennen.
Manchmal nervt Kritik auch. Gewaltig sogar. Zum Beispiel jene, in der meine jugendlichen Widerstandskämpfer in Hundert Lügen als wohlmeinende Weltverbesserer bezeichnet werden. Ich habe mich bei diesem Begriff vor Zorn beinahe verschluckt beim Lesen. Weil Weltverbesserer mittlerweile in etwa gleich gebraucht wird wie Gutmensch (was mich genauso wütend macht). Weltverbesserer und Gutmensch sind fiese Wörter, eine ignorante, bösartige Verniedlichung, mit der man Menschen, die etwas ändern wollen, eins ins Gesicht knallt, sie der Lächerlichkeit preisgibt, ihnen die Legitimation ihres Tuns verbal abspricht. Es sind Wörter, mit denen man Normen zementieren kann und dabei alles, was von der Norm abweicht, kleinmachen, ausgrenzen und abwerten kann.
Mich stört, mit welcher Gedankenlosigkeit manche Menschen mit Wörtern wie Weltverbesserer umgehen, sie von jenen übernehmen, die sehr wohl wissen, was sie mit solchen Wörtern erreichen. Mir tut weh, dass es Menschen gibt, die sich davon den Mut nehmen lassen, für sich und seine Ideale einzustehen. Mich macht wütend, wie die Sprache zur Waffe gegen alles wird, das unsere Gesellschaft hinterfragt (Fake News ist übrigens eins der krassesten Beispiele).
Als der Lehrer am Ende der Lesung fragte, ob ich den Jugendlichen etwas mit auf den Weg geben wolle, habe ich gesagt: Seid Weltverbesserer. Im besten Sinne des Wortes. Setzt euch für euch und andere ein, wenn ihr findet, etwas sei ungerecht oder könnte besser sein. Versucht zu ändern, was ihr nicht gut findet. Nicht mit Gewalt, denn Gewalt ist nie gut, sondern kreativ und hartnäckig. Ich habe vom Jugendpark in der Nachbargemeinde erzählt, den Jugendliche realisieren wollen und auch tun. Ich habe an die Klassenlehrer gedacht, die unsere Kinder ermutigt haben, genau so zu sein, wie sie sind. Und ich habe an mich gedacht. Wie ich als Jugendliche mit Indianerzöpfen und Schlabberpullis für eine bessere Welt demonstriert habe. Nicht zuletzt mit Worten, die ich an Anschlagsbretter gehängt habe. Heute schreibe ich sie in Bücher.
PS: Das Ende von Hundert Lügen (der allerletzte Text im Buch) ist das, was unsere Tochter tun würde, wenn sie jemals viel Geld hätte. Ich möchte an ihrer Seite stehen, wenn sie diese Vision umsetzt. Und dann sehen, was passiert.
PPS: Ich wünsche mir zu Weihnachten ein T-Shirt mit der Aufschrift punk at heart. (Es darf auch eine Tasse sein.). Guckt euch an, was auf der Wandtafelt steht - irgendwie war an diesem Morgen alles rund und gut.
Unsere Kinder, die beide ziemlich jenseits der gängigen Normen sind und schon damals waren, hatten beide einen Klassenlehrer resp. eine Klassenlehrerin, die sie genau so genommen, akzeptiert und gemocht haben, wie sie sind. Beide Kinder hätten damals aufgrund ihrer Art auch auf Ablehnung und Unverständnis stossen können. Das Gegenteil passierte. Beide durften sein und bleiben, wer sie waren. Das ist leider keine Selbstverständlichkeit. Der Klassenlehrer von Herrn Sohnemann ist mittlerweile in Pension, die Klassenlehrerin treffe ich jeweils bei den Lesungen, und auch heute geht noch im grottigsten, nebligsten und kältesten Wetter eine Sonne auf, wenn ich ihr begegne.
Im Verlauf der Lesung fragte ein Mädchen, wie ich mit schlechten Kritiken umgehe. Ich antworte dann jeweils, dass es zum Leben einer Autorin gehört, damit klarzukommen, weil Meinungen verschieden sind, weil nicht jedem gefällt, was man schreibt. Dass es eigentlich nur ein Buch gibt, bei dem schlechte Kritiken wehtun, meinem Herzblutbuch #no_way_out, weil es für mich das persönlichste ist, weil ich damit dem richtigen Leben zu nah gekommen bin, weil es um Personen geht, die mir sehr viel bedeuten und weil ich in #no_way_out alles gesagt habe, was mir wichtig ist. Kritik an diesem Buch empfinde ich als Kritik an Menschen, die ich liebe, und an meiner Lebensphilosophie. Natürlich ist das in den meisten Fällen nicht so, aber ich kann das schlecht trennen.
Manchmal nervt Kritik auch. Gewaltig sogar. Zum Beispiel jene, in der meine jugendlichen Widerstandskämpfer in Hundert Lügen als wohlmeinende Weltverbesserer bezeichnet werden. Ich habe mich bei diesem Begriff vor Zorn beinahe verschluckt beim Lesen. Weil Weltverbesserer mittlerweile in etwa gleich gebraucht wird wie Gutmensch (was mich genauso wütend macht). Weltverbesserer und Gutmensch sind fiese Wörter, eine ignorante, bösartige Verniedlichung, mit der man Menschen, die etwas ändern wollen, eins ins Gesicht knallt, sie der Lächerlichkeit preisgibt, ihnen die Legitimation ihres Tuns verbal abspricht. Es sind Wörter, mit denen man Normen zementieren kann und dabei alles, was von der Norm abweicht, kleinmachen, ausgrenzen und abwerten kann.
Mich stört, mit welcher Gedankenlosigkeit manche Menschen mit Wörtern wie Weltverbesserer umgehen, sie von jenen übernehmen, die sehr wohl wissen, was sie mit solchen Wörtern erreichen. Mir tut weh, dass es Menschen gibt, die sich davon den Mut nehmen lassen, für sich und seine Ideale einzustehen. Mich macht wütend, wie die Sprache zur Waffe gegen alles wird, das unsere Gesellschaft hinterfragt (Fake News ist übrigens eins der krassesten Beispiele).
Als der Lehrer am Ende der Lesung fragte, ob ich den Jugendlichen etwas mit auf den Weg geben wolle, habe ich gesagt: Seid Weltverbesserer. Im besten Sinne des Wortes. Setzt euch für euch und andere ein, wenn ihr findet, etwas sei ungerecht oder könnte besser sein. Versucht zu ändern, was ihr nicht gut findet. Nicht mit Gewalt, denn Gewalt ist nie gut, sondern kreativ und hartnäckig. Ich habe vom Jugendpark in der Nachbargemeinde erzählt, den Jugendliche realisieren wollen und auch tun. Ich habe an die Klassenlehrer gedacht, die unsere Kinder ermutigt haben, genau so zu sein, wie sie sind. Und ich habe an mich gedacht. Wie ich als Jugendliche mit Indianerzöpfen und Schlabberpullis für eine bessere Welt demonstriert habe. Nicht zuletzt mit Worten, die ich an Anschlagsbretter gehängt habe. Heute schreibe ich sie in Bücher.
PS: Das Ende von Hundert Lügen (der allerletzte Text im Buch) ist das, was unsere Tochter tun würde, wenn sie jemals viel Geld hätte. Ich möchte an ihrer Seite stehen, wenn sie diese Vision umsetzt. Und dann sehen, was passiert.
PPS: Ich wünsche mir zu Weihnachten ein T-Shirt mit der Aufschrift punk at heart. (Es darf auch eine Tasse sein.). Guckt euch an, was auf der Wandtafelt steht - irgendwie war an diesem Morgen alles rund und gut.
Sonntag, 3. Dezember 2017
Texte am Sonntag
Ich habe am Freitag mit dem GaPriWriMo begonnen. Um in die Geschichte und vor allem die Erzählsprache wieder reinzukommen, habe ich erst einmal überarbeitet, was ich schon hatte. Seit gestern schreibe ich an der Geschichte weiter. Langsam, entspannt - und weg von meinem Arbeitscomputer, damit ich nicht zwischendurch ins Internet flüchten kann, wenn ich grad mal durchhänge. Trotzdem komme ich nur langsam voran. Was a) mit gelegentlichen Abstechern an den Arbeitscomputer zu tun hat (nicht um zu arbeiten *hüstel* - soviel zu meiner Konsequenz und Disziplin) und b) mit meiner Arbeit als Verlegerin.
Der erste Text für da bux ist (weit vor der Deadline) eingegangen. Eine tolle Geschichte, die bestens ins Programm passt und gleichzeitig eine neue Facette reinbringt. Diesen Text lektoriere ich nun - nachdem ich ihn als Ganzes gelesen habe - etappenweise. Ich fahre das Tempo ganz bewusst runter, um nichts zu verpassen, und ich lektoriere immer nur 10 Manuskriptseiten aufs Mal, erst von Hand auf dem ausgedruckten Manuskript, dann am Arbeitscomputer. Damit banne ich die Gefahr, in die Oberflächlichkeit abzugleiten. Parallel dazu schreibe ich den Lektoratsbrief. Auch dafür lasse ich mir Zeit.
Ich schreibe und lektoriere aber nicht nur, ich lese auch. Am Sonntag kaufen wir immer die NZZ am Sonntag und lesen uns durch die verschiedenen Bünde und beigelegten Magazine. Am witzigsten fand ich heute den Bericht über zwei Frauen, die Reisen in Gegenden anbieten, wo man smartphonefrei Ferien machen kann. Scheint ein tolles Geschäft zu sein. Ich fahre dazu einfach ins Haus in den Bergen. Vielleicht müssten Herr Ehemann und ich diesem Haus irgendein cooles Label geben und unsere Zimmer für ein Schweinegeld vermieten :-)
Leute: Internet- und smartphonefrei geht auch Zuhause. Zum Beispiel im Gästezimmer. (Man muss nur den Nerv haben, für sich zu definieren, mit welchen Geräten man wann nicht ins Netz geht - auch wenn man könnte. Und die Disziplin, das auch durchzuziehen.)
Der erste Text für da bux ist (weit vor der Deadline) eingegangen. Eine tolle Geschichte, die bestens ins Programm passt und gleichzeitig eine neue Facette reinbringt. Diesen Text lektoriere ich nun - nachdem ich ihn als Ganzes gelesen habe - etappenweise. Ich fahre das Tempo ganz bewusst runter, um nichts zu verpassen, und ich lektoriere immer nur 10 Manuskriptseiten aufs Mal, erst von Hand auf dem ausgedruckten Manuskript, dann am Arbeitscomputer. Damit banne ich die Gefahr, in die Oberflächlichkeit abzugleiten. Parallel dazu schreibe ich den Lektoratsbrief. Auch dafür lasse ich mir Zeit.
Ich schreibe und lektoriere aber nicht nur, ich lese auch. Am Sonntag kaufen wir immer die NZZ am Sonntag und lesen uns durch die verschiedenen Bünde und beigelegten Magazine. Am witzigsten fand ich heute den Bericht über zwei Frauen, die Reisen in Gegenden anbieten, wo man smartphonefrei Ferien machen kann. Scheint ein tolles Geschäft zu sein. Ich fahre dazu einfach ins Haus in den Bergen. Vielleicht müssten Herr Ehemann und ich diesem Haus irgendein cooles Label geben und unsere Zimmer für ein Schweinegeld vermieten :-)
Leute: Internet- und smartphonefrei geht auch Zuhause. Zum Beispiel im Gästezimmer. (Man muss nur den Nerv haben, für sich zu definieren, mit welchen Geräten man wann nicht ins Netz geht - auch wenn man könnte. Und die Disziplin, das auch durchzuziehen.)
Montag, 27. November 2017
Wie viel von Ihnen steckt in Ihren Büchern?
Diese Frage wird mir bei Lesungen häufig gestellt. Im Laufe der Jahre habe ich bemerkt: Wahrscheinlich viel mehr, als mir bewusst ist. Manchmal aber schreibe ich Eigenschaften von mir auch bewusst in meine Geschichten. Zum Beispiel diese Szene in Hundert Lügen, in der Kris zum ersten Mal mit seinem Therapeuten redet, nachdem er sich wochenlang davor gedrückt hatte.
Da wir schon mal mit dem Sprechen angefangen hatten, redete Murphy weiter und erzählte mir von der Band. Er hatte sie mehr als dreissig Mal live gesehen.
"Sie sind verrückt", sagte ich.
"Sind wir das nicht alle?"
Nun, zumindest wir beide waren es definitiv.
Nein, dreissig Mal habe ich The Beauty of Gemina noch nicht gesehen. Aber ein Dutzend Mal oder vielleicht auch etwas häufiger. Ja, ein bisschen verrückt ist das schon. Aber eben, wie Elliot Murphy in Hundert Lügen so treffend sagt: Sind wir das nicht alle?
Letzten Samstag setzte sich Michael Sele ans Klavier und stimmte Into Black an. Es wurde zur besten Version dieses Liedes, die ich je gehört habe. Sie nahm mich mit zu den Lost Souls, brachte mich wieder ganz nah an Nathan. Da der Sound von The Beauty of Gemina auch Nathans Sound ist, schenkte mir Michael Sele für Black Rain (Band zwei der Serie) den Song Into Black. Ich durfte die Lyrics frei verwenden, und das habe ich auch getan.
Eigentlich hatte ich ziemlich fixe Schreibpläne für die nächsten paar Wochen und Monate, doch Into Black hat in mir tiefes Heimweh nach den Lost Souls geweckt. Zum Glück steht bei meiner Planung auch irgendwo die Notiz: Lost Souls – no schedule – whenever I feel like it. (Womit auch die Frage beantwortet ist, in welcher Sprache ich die Lost Souls denke.)
The Beauty of Gemina hat mich einmal mehr wieder ganz gemacht. Mir Bilder in den Kopf und Gefühle ins Herz gesungen und Ideen wie Blumen aus dem Eis spriessen lassen. Schön wars. Wunderschön.
Die Songtexte von 2007 bis 2014 kann man übrigens kaufen. Darunter sind auch die aus dem Album Ghost Prayers, auf dem sich Dragon befindet, der Song, der mich zu Hundert Lügen inspiriert hat.
Und hier noch einmal der Link zum Song Into Black. Zum Mithören.
Da wir schon mal mit dem Sprechen angefangen hatten, redete Murphy weiter und erzählte mir von der Band. Er hatte sie mehr als dreissig Mal live gesehen.
"Sie sind verrückt", sagte ich.
"Sind wir das nicht alle?"
Nun, zumindest wir beide waren es definitiv.
Nein, dreissig Mal habe ich The Beauty of Gemina noch nicht gesehen. Aber ein Dutzend Mal oder vielleicht auch etwas häufiger. Ja, ein bisschen verrückt ist das schon. Aber eben, wie Elliot Murphy in Hundert Lügen so treffend sagt: Sind wir das nicht alle?
Letzten Samstag setzte sich Michael Sele ans Klavier und stimmte Into Black an. Es wurde zur besten Version dieses Liedes, die ich je gehört habe. Sie nahm mich mit zu den Lost Souls, brachte mich wieder ganz nah an Nathan. Da der Sound von The Beauty of Gemina auch Nathans Sound ist, schenkte mir Michael Sele für Black Rain (Band zwei der Serie) den Song Into Black. Ich durfte die Lyrics frei verwenden, und das habe ich auch getan.
Eigentlich hatte ich ziemlich fixe Schreibpläne für die nächsten paar Wochen und Monate, doch Into Black hat in mir tiefes Heimweh nach den Lost Souls geweckt. Zum Glück steht bei meiner Planung auch irgendwo die Notiz: Lost Souls – no schedule – whenever I feel like it. (Womit auch die Frage beantwortet ist, in welcher Sprache ich die Lost Souls denke.)
The Beauty of Gemina hat mich einmal mehr wieder ganz gemacht. Mir Bilder in den Kopf und Gefühle ins Herz gesungen und Ideen wie Blumen aus dem Eis spriessen lassen. Schön wars. Wunderschön.
Die Songtexte von 2007 bis 2014 kann man übrigens kaufen. Darunter sind auch die aus dem Album Ghost Prayers, auf dem sich Dragon befindet, der Song, der mich zu Hundert Lügen inspiriert hat.
Und hier noch einmal der Link zum Song Into Black. Zum Mithören.
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Samstag, 25. November 2017
24'318 und ein paar andere Dinge
Bei 24‘318 Wörtern musste ich es mir definitiv eingestehen: Ich hatte mich in den Schilf geschrieben und zwar so richtig. Da halfen auch die Korrektureinträge im Notizbuch für spätere Überarbeitungsrunden nicht mehr; es waren zu viele geworden. Ich hätte trotzig weiter im Schilf herumgeistern können, sprich, einfach irgendwas schreiben können, bis hin zu den 50‘000 Wörtern, die es braucht, um NaNoWriMo erfolgreich zu beenden. Ich entschied mich anders. Ich begann, den Text von vorne her zu überarbeiten. Das bringt mich dem NaNoWriMo Ziel keinen Schritt näher, im Gegenteil. Ich kürze grad gnadenlos zusammen. Und trotzdem bringt es mich weiter, nämlich in Richtung einer guten Geschichte.
Vielleicht hätte ich es mir anders überlegt und mich volle Pulle reingehängt, wenn ich diesen Monat nichts anderes zu tun gehabt hätte, als zu schreiben. Aber ich war beinahe zweieinhalb Wochen auf Lesetour und habe es genossen, zum ersten Mal seit Jahren nicht mit einer Deadline im Nacken unterwegs zu sein. Ich hatte endlich Zeit, mit AutorenkollegInnen abzumachen, mich mit ihnen auszutauschen und in gemütlichen Runden zusammenzusitzen.
Im Dezember werde ich mich trotz dieser Novembererfahrung begeistert in den GaPriWriMo (Gabathuler's Private Writing Month) stürzen, denn erstens brauche ich dafür höchstens 40‘000 Wörter, habe ein fertiges Konzept und vor allem auch eine Erzählstimme, an der ich wochenlang herumexperimentiert habe – und ein erstes Kapitel. Kommt dazu, dass ich im Dezember nur noch sehr wenige Lesungen habe. Das sollte also zu packen sein.
Bei da bux stehen nach einer kurzen Verschnaufspause im Dezember wieder erste Arbeiten für unseren Verlag an. Ich freue mich darauf, das erste Manuskript lektorieren zu dürfen.
Ebenfalls auf meiner To-Do-Liste für den Dezember steht die Weiterarbeit an meinem nächsten Self Publishing Projekt: Ich bereite meinen vergriffenen Titel „Starkstrom“ neu auf. Dabei überarbeite und kürze ich die Geschichte, suche einen neuen Titel und mache mir schon mal erste Gedanken zur Covergestaltung. Das Gute daran ist, dass es nicht eilt. Ich kann mir damit so viel Zeit lassen, wie ich möchte.
Zeitlich ziemlich durchgetaktet ist dafür die Autillus-Agenda. Da steht am 6. Dezember eine Vorstandssitzung an, in der wir auf das Vereinsjahr zurückblicken und die Jahresversammlung vorbereiten, die am 10. Januar 2018 stattfindet. Ich freue mich auf beide Anlässe, denn die Schweizer Kinder- und Jugendbuchszene lebt, wir haben tolle Mitglieder, die tolle Bücher schaffen und mit viel Kreativität, Motivation, Energie und Tatendrang Neues ausprobieren. Lest doch einfach mal in unseren Blog rein und lasst euch anstecken, zum Beispiel, indem ihr als Weihnachtsgeschenk zu einem Buch eines unserer Mitglieder greift (es muss ja nicht immer Heidi oder der Schellenursli sein).
Last but not least habe ich mir vorgenommen, meinen youtube Kanal wieder etwas weniger stiefmütterlich zu behandeln und mehr zu bloggen. Auch für Instagram habe ich so meinen Ideen. Und vielleicht mache ich ja doch noch einen Trailer zu „Hundert Lügen“. (Es gibt einen Grund, weshalb es keinen Trailer gibt, aber das ist eine andere, extrem frustrierende Geschichte, über die ich vielleicht mal was schreibe, wenn ich genügend Abstand habe, um darüber lachen zu können.)
Erst einmal freue ich mich, wieder zuhause zu sein. Und auf das The Beauty of Gemina Konzert heute abend!!!
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