Donnerstag, 28. April 2016
Mittwoch, 27. April 2016
Wenn sich die Puzzleteile im Kopf zusammenfügen - vom Entstehen von Geschichten
Kennt ihr das? Ihr habt Puzzleteile im Kopf, aber was noch fehlt ist
ihr Einfügen ins Ganze. Gestern war so ein Tag, an dem ein paar Dinge an
ihren Platz fielen. Witzigerweise beim Einkaufen, nicht gerade eine
meiner Lieblingsbeschäftigungen. Da zog ein buntes Notizbuch meine
Aufmerksamkeit auf mich. Ich guckte genauer hin und las den Text. "Das
ist doch ...", dachte ich und packte es in den Einkaufswagen.
Das ist nämlich genau das, worum es in der Kindergeschichte geht, die mir seit Monaten im Kopf herumtrümmelt. Vor allem ist es genau das, was meine beiden Protas gegen sämtliche Widerstände tun: Mehr von dem, was sie glücklich macht.
Das ist nämlich genau das, worum es in der Kindergeschichte geht, die mir seit Monaten im Kopf herumtrümmelt. Vor allem ist es genau das, was meine beiden Protas gegen sämtliche Widerstände tun: Mehr von dem, was sie glücklich macht.
Am
Abend fuhr ich zu einer Veranstaltung in Zürich. Noch auf dem Weg
dorthin tippte ich wie wild das Exposé zur Geschichte in die Tasten. Es
war wie Fliegen. Nun freue ich mich aufs Aufschlagen der ersten Seiten
des Notizbuches.
Zur Geschichte selber könnte es ein längerer Weg werden, denn im Augenblick stecke ich tief in einem Jugendbuch. Und auch da hat sich ein Knoten gelöst. Auf dem Nachhauseweg wurde mir plötzlich sehr klar, wie die Erzählsprache meiner Prota klingen muss.
Die Puzzles nehmen Gestalt an. Ich freu mich aufs weitere Zusammensetzen.
Zur Geschichte selber könnte es ein längerer Weg werden, denn im Augenblick stecke ich tief in einem Jugendbuch. Und auch da hat sich ein Knoten gelöst. Auf dem Nachhauseweg wurde mir plötzlich sehr klar, wie die Erzählsprache meiner Prota klingen muss.
Die Puzzles nehmen Gestalt an. Ich freu mich aufs weitere Zusammensetzen.
Dienstag, 26. April 2016
Mein Jahr als Jurymitglied
Ein Jahr lang durfte ich Teil eines tollen Projekts sein: Mein Hansjörg-Martin-Preis 2014 öffnete mir die Tür für die Jurymitarbeit für den Preis für den besten deutschsprachigen Kinder- oder Jugendkrimi 2016. Ich wusste: Ich würde viel lesen dürfen. Wie viel, das konnte mir niemand so genau sagen. Also harrte ich gespannt der Dinge, die da auf mich zukommen würden.
Erst einmal kam nichts. Obwohl die Verlage ihre Bücher ab Frühling 2015 an die Jurymitglieder schicken durften, passierte ... NICHTS. Ich brauchte Lesestoff für die Frühlingsferien. Den musste ich mir selber organisieren. Dann, kurz vor den Sommerferien kam einsam und allein das erste Buch. Ich habe mich darauf gestürzt wie ein Geier - oder eine Verdurstende in der Wüste. Vor allem aber wie jemand, der denkt und hofft, dass es nun endlich losgeht. Schliesslich sollten da erfahrungsgemäss irgendwas zwischen 50 und 70 Bücher eingehen. Wann, wenn nicht im Sommer, wäre die perfekte Lesezeit gewesen? Sie verstrich beinahe ungenutzt und so langsam setzte bei mir das Bauchgrummeln ein. Ab Herbst würde ich auf Lesetour sein und gegen Deadlines kämpfen. Irgendwann Ende Sommer fragte ich mich, ob die Verlage je in die Gänge kommen würden.
Sie kamen in die Gänge. Und wie. Genau wie Autoren vor der Deadline. Irgendwann kurz bevor meine Lesetouren begannen und vor allem kurz vor der Einsendedeadline, brachte der Postbote die Pakete praktisch täglich. Es war wie Weihnachten. Nein, es hätte wie Weihnachten sein können ... wenn man nicht gewusst hätte, dass man diese rund 40 Bücher nun in wenigen Wochen lesen sollte.
(ZWISCHENBEMERKUNG AN DIE VERLAGE: JURYMITGLIEDER ERINNERN SICH SEHR WOHL UND SEHR GUT AN GUTE BÜCHER, AUCH WENN SIE SCHON IM APRIL EINTRUDELN!!! ABER SIE HABEN LEIDER KEINE ZEIT, UNZÄHLIGE BÜCHER IN WENIGEN WOCHEN ZU LESEN, WOMIT SIE GEZWUNGEN SIND, EINIGE WERKE, DIE NICHT AUF ANHIEB ODER WENIGSTENS DEN ZWEITEN BLICK ÜBERZEUGEN, WIEDER WEGZULEGEN. DAS IST DOCH SCHADE, FINDEN SIE NICHT?)
Schlussendlich kamen dann knapp 50 Bücher zusammen. Verglichen mit den 480, die für den Friedrich-Glauser Preis eingereicht wurden, ein Klacks. Ich habe so viele wie möglich ganz gelesen. Nein, nicht alle. Denn einige waren schlicht keine Krimis - und der Hansjörg-Martin Preis ist ein Krimipreis. Einige legte ich nach 20, 30 oder 40 Seiten weg, weil sie mich nicht in ihren Bann zogen. Dann gab es welche, die ich einfach fertig lesen musste, obwohl ich wusste, dass die die Kritierien nicht ganz erfüllten.
Über jedes Buch, das ich gelesen habe, habe ich eine "Akte" angelegt mit den wichtigsten Kriterien: Erzählsprache, Figuren, Plot usw. Meine eigene Shortlist habe ich erst erstellt, als ich mir zu allen Büchern eine Meinung gemacht hatte. Diese Liste schickte ich, wie alle anderen Jurymitglieder, an Christine Spindler, unsere Juryvorsitzende. Und dann wurde es spannend. Unsere Jury bestand aus vier Jugendlichen und vier Erwachsenen. Und wir hatten alle so ziemlich komplett andere Shortlists. Das versprach eine lebhafte Jurysitzung!
Für unsere Jurysitzung im Januar stellte Christine eine Liste mit jenen Büchern zusammen, die zumindest auf zwei (oder waren es drei?) der persönlichen Shortlists standen. Ihr könnt euch vorstellen: Die Liste war ziemlich lang. Geschickt und zielstrebig leitete Christine die Sitzung. Jedes Buch der Liste wurde besprochen und (leidenschaftlich) verteidigt. Jeder von uns musste sich von persönlichen Lieblingen verabschieden. Das hat zum Teil ganz schön wehgetan! Nach langen und spannenden Diskussionen legten wir die Shortlist der Jury fest. Und dann brauchten wir erst mal was zu essen :-)
Eigentlich war das gemeinsame Essen als Pause gedacht, doch die Gespräche gingen weiter. Schliesslich galt es, aus den fünf Titeln der Shortlist den Gewinner zu ermitteln. Obwohl wir Kaffee tranken, war das alles andere als ein Kaffeekränzchen. Ich habe jede Minute dieser Endrunde genossen. Selten zuvor sass ich in einer so lebhaften Diskussionsrunde, selten zuvor habe ich so intensiv über Erzählsprache, Figuren und Plot diskutiert. Da steckte pure Leidenschaft drin. Die Bereitschaft, seinen "Favoriten" zu verteidigen, aber auch die Bereitschaft sich die Argumente der anderen anzuhören. Weil nur einer / eine gewinnen kann, ermittelten wir den Siegertitel am Ende durch Abstimmen.
Das Schöne: Keiner hat irgendwas verraten. Der Siegertitel blieb bis zum Moment der Verkündung geheim. Vorgestellt wurden die fünf Titel der Shortlist auf der Webseite des Syndikats. Verliehen wurde der Preis an der Criminale 2016 in Marburg. Wie bei der Oscarverleihung wurden die nominierten Bücher in einem Trailer vorgestellt und danach der Umschlag mit dem Gewinner geöffnet. Für den Hansjörg-Martin Preis haben die vier jugendlichen Jurymitglieder eine wunderbare Laudatio gehalten. Bilder gucken kann man hier.
Hier die fünf Titel der Shortlist.
Und hier seht ihr mich mit unserer Jurypräsidentin Christine Spindler (ja, wir waren so glücklich, wie wir aussehen - es war ein wirklich schöner Abend):
Erst einmal kam nichts. Obwohl die Verlage ihre Bücher ab Frühling 2015 an die Jurymitglieder schicken durften, passierte ... NICHTS. Ich brauchte Lesestoff für die Frühlingsferien. Den musste ich mir selber organisieren. Dann, kurz vor den Sommerferien kam einsam und allein das erste Buch. Ich habe mich darauf gestürzt wie ein Geier - oder eine Verdurstende in der Wüste. Vor allem aber wie jemand, der denkt und hofft, dass es nun endlich losgeht. Schliesslich sollten da erfahrungsgemäss irgendwas zwischen 50 und 70 Bücher eingehen. Wann, wenn nicht im Sommer, wäre die perfekte Lesezeit gewesen? Sie verstrich beinahe ungenutzt und so langsam setzte bei mir das Bauchgrummeln ein. Ab Herbst würde ich auf Lesetour sein und gegen Deadlines kämpfen. Irgendwann Ende Sommer fragte ich mich, ob die Verlage je in die Gänge kommen würden.
Sie kamen in die Gänge. Und wie. Genau wie Autoren vor der Deadline. Irgendwann kurz bevor meine Lesetouren begannen und vor allem kurz vor der Einsendedeadline, brachte der Postbote die Pakete praktisch täglich. Es war wie Weihnachten. Nein, es hätte wie Weihnachten sein können ... wenn man nicht gewusst hätte, dass man diese rund 40 Bücher nun in wenigen Wochen lesen sollte.
(ZWISCHENBEMERKUNG AN DIE VERLAGE: JURYMITGLIEDER ERINNERN SICH SEHR WOHL UND SEHR GUT AN GUTE BÜCHER, AUCH WENN SIE SCHON IM APRIL EINTRUDELN!!! ABER SIE HABEN LEIDER KEINE ZEIT, UNZÄHLIGE BÜCHER IN WENIGEN WOCHEN ZU LESEN, WOMIT SIE GEZWUNGEN SIND, EINIGE WERKE, DIE NICHT AUF ANHIEB ODER WENIGSTENS DEN ZWEITEN BLICK ÜBERZEUGEN, WIEDER WEGZULEGEN. DAS IST DOCH SCHADE, FINDEN SIE NICHT?)
Schlussendlich kamen dann knapp 50 Bücher zusammen. Verglichen mit den 480, die für den Friedrich-Glauser Preis eingereicht wurden, ein Klacks. Ich habe so viele wie möglich ganz gelesen. Nein, nicht alle. Denn einige waren schlicht keine Krimis - und der Hansjörg-Martin Preis ist ein Krimipreis. Einige legte ich nach 20, 30 oder 40 Seiten weg, weil sie mich nicht in ihren Bann zogen. Dann gab es welche, die ich einfach fertig lesen musste, obwohl ich wusste, dass die die Kritierien nicht ganz erfüllten.
Über jedes Buch, das ich gelesen habe, habe ich eine "Akte" angelegt mit den wichtigsten Kriterien: Erzählsprache, Figuren, Plot usw. Meine eigene Shortlist habe ich erst erstellt, als ich mir zu allen Büchern eine Meinung gemacht hatte. Diese Liste schickte ich, wie alle anderen Jurymitglieder, an Christine Spindler, unsere Juryvorsitzende. Und dann wurde es spannend. Unsere Jury bestand aus vier Jugendlichen und vier Erwachsenen. Und wir hatten alle so ziemlich komplett andere Shortlists. Das versprach eine lebhafte Jurysitzung!
Für unsere Jurysitzung im Januar stellte Christine eine Liste mit jenen Büchern zusammen, die zumindest auf zwei (oder waren es drei?) der persönlichen Shortlists standen. Ihr könnt euch vorstellen: Die Liste war ziemlich lang. Geschickt und zielstrebig leitete Christine die Sitzung. Jedes Buch der Liste wurde besprochen und (leidenschaftlich) verteidigt. Jeder von uns musste sich von persönlichen Lieblingen verabschieden. Das hat zum Teil ganz schön wehgetan! Nach langen und spannenden Diskussionen legten wir die Shortlist der Jury fest. Und dann brauchten wir erst mal was zu essen :-)
Eigentlich war das gemeinsame Essen als Pause gedacht, doch die Gespräche gingen weiter. Schliesslich galt es, aus den fünf Titeln der Shortlist den Gewinner zu ermitteln. Obwohl wir Kaffee tranken, war das alles andere als ein Kaffeekränzchen. Ich habe jede Minute dieser Endrunde genossen. Selten zuvor sass ich in einer so lebhaften Diskussionsrunde, selten zuvor habe ich so intensiv über Erzählsprache, Figuren und Plot diskutiert. Da steckte pure Leidenschaft drin. Die Bereitschaft, seinen "Favoriten" zu verteidigen, aber auch die Bereitschaft sich die Argumente der anderen anzuhören. Weil nur einer / eine gewinnen kann, ermittelten wir den Siegertitel am Ende durch Abstimmen.
Das Schöne: Keiner hat irgendwas verraten. Der Siegertitel blieb bis zum Moment der Verkündung geheim. Vorgestellt wurden die fünf Titel der Shortlist auf der Webseite des Syndikats. Verliehen wurde der Preis an der Criminale 2016 in Marburg. Wie bei der Oscarverleihung wurden die nominierten Bücher in einem Trailer vorgestellt und danach der Umschlag mit dem Gewinner geöffnet. Für den Hansjörg-Martin Preis haben die vier jugendlichen Jurymitglieder eine wunderbare Laudatio gehalten. Bilder gucken kann man hier.
Hier die fünf Titel der Shortlist.
- Wulf Dorn: Die Nacht gehört den Wölfen, cbt
- Kristina Dunker: Bevor er es wieder tut, dtv pocket
- Andreas Hartmann (Autor), Ulla Mersmeyer (Illustratorin): Auf die harte Tour, Obelisk
- Annette Mierswa (Autorin), Nina Dulleck (Illustratorin): Die geheime Welt der Suni Stern, Tulipan
- Gewinnerin: Ursula Poznanski: Layers, Loewe
Und hier seht ihr mich mit unserer Jurypräsidentin Christine Spindler (ja, wir waren so glücklich, wie wir aussehen - es war ein wirklich schöner Abend):
Montag, 25. April 2016
Voller Ideen zurück aus Deutschland
Die Feier in Marburg war wunderschön. Schade nur, dass nicht alle
fünf Nominierten für den Hansjörg-Martin-Preis gewinnen konnten. Sie
hätten es alle verdient gehabt!
Auf dem Weg nach Hause deckte ich mich in Frankfurt mit einer Ladung Wohn-, Deko- und Gartenzeitschriften ein, da sie in der Schweiz das Doppelte kosten (ich bezahle gerne einen Aufpreis, aber nicht das Doppelte). Das Resultat: mein erstes, selbstgenähtes Kissen, samt Knopflöchern (da besteht noch eine Menge Luft nach oben). Den Strauss habe ich mir aus dem Garten geholt. Und jetzt mache ich mich an das, was ich schon den ganzen Tag tun sollte: das Schreiben. Wenn ich da ähnlich effizient bin wie beim Kissen, schaffe ich heute ziemlich viele Seiten.
Auf dem Weg nach Hause deckte ich mich in Frankfurt mit einer Ladung Wohn-, Deko- und Gartenzeitschriften ein, da sie in der Schweiz das Doppelte kosten (ich bezahle gerne einen Aufpreis, aber nicht das Doppelte). Das Resultat: mein erstes, selbstgenähtes Kissen, samt Knopflöchern (da besteht noch eine Menge Luft nach oben). Den Strauss habe ich mir aus dem Garten geholt. Und jetzt mache ich mich an das, was ich schon den ganzen Tag tun sollte: das Schreiben. Wenn ich da ähnlich effizient bin wie beim Kissen, schaffe ich heute ziemlich viele Seiten.
Freitag, 22. April 2016
Schreiben wie eine Gärtnerin ...
... oder gärtnern wie eine Schreiberin.
Was war das für eine Woche! Ich habe die letzten paar Tage mehr oder weniger im Freien gelebt. Eigentlich wollte ich sehr viel schreiben. Aber da gibt es einen neuen Sitzplatz samt Gärtchen anzulegen, Unkraut zu zupfen, den Blumen beim Wachsen zuzusehen, sie zu tränken, zu hätscheln und zu pflegen. Geschrieben habe ich auch. Nicht sehr viel, sondern so viel, wie Zeit dafür blieb. Nichts Idyllisches, sondern knallharten Stoff. Nach der Ja-aber-Gärtnerinnenmethod e, die mir Kollege Tom Zai kürzlich vorgestellt hat. (Wegen dieser Methode habe ich die Actionszene von gestern noch einmal fast ganz umgeschrieben.)
Was war das für eine Woche! Ich habe die letzten paar Tage mehr oder weniger im Freien gelebt. Eigentlich wollte ich sehr viel schreiben. Aber da gibt es einen neuen Sitzplatz samt Gärtchen anzulegen, Unkraut zu zupfen, den Blumen beim Wachsen zuzusehen, sie zu tränken, zu hätscheln und zu pflegen. Geschrieben habe ich auch. Nicht sehr viel, sondern so viel, wie Zeit dafür blieb. Nichts Idyllisches, sondern knallharten Stoff. Nach der Ja-aber-Gärtnerinnenmethod
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