Heute wieder einmal eine Portion Zeitgeschehen: Es gibt Online-Kommentare, die sind so unterirdisch, dass es keine Worte mehr dafür gibt. Aber einen Song.
Mittwoch, 16. September 2015
Montag, 14. September 2015
Ja, immer noch Papier. Fürs Praktische und fürs Gemüt.
Heute war ich einkaufen. Gesucht habe ich einen neuen Filter für die
Kaffeemaschine. Gefunden habe ich (m)eine Agenda. Ich kaufe jedes Jahr
dieselbe, nicht, weil sie schön wäre (im Gegenteil), aber sie ist so
wunderbar praktisch und hat alles, was ich brauche. Und brauchen tue ich
sie wirklich: Das neue Jahr füllt sich jetzt schon mit Terminen. Hab
sie gleich eingetragen!
Fürs Herz, Gemüt und Auge habe ich mir übrigens vor zwei Wochen ein neues Notizbuch gekauft. Als Frau Tochter es sah, meinte sie: "Oh, du hast es schon. Bin ich froh, dass ich es dir nicht gekauft habe." (Sie kennt mich eben in- und auswendig.)
PS: Ja, immer noch Papier! Ich mag keine elektronischen Agenden. Und ich werde nie genug bekommen von schönen Notizbüchern. Nie!
Fürs Herz, Gemüt und Auge habe ich mir übrigens vor zwei Wochen ein neues Notizbuch gekauft. Als Frau Tochter es sah, meinte sie: "Oh, du hast es schon. Bin ich froh, dass ich es dir nicht gekauft habe." (Sie kennt mich eben in- und auswendig.)
PS: Ja, immer noch Papier! Ich mag keine elektronischen Agenden. Und ich werde nie genug bekommen von schönen Notizbüchern. Nie!
Samstag, 5. September 2015
Rassismus für Dummies
Müsste ich einen Ratgeber mit dem Titel "Rassismus für Dummies" schreiben, ginge der etwa so:
1. Definiere dich über deine Nationalität. Setz noch einen drauf, indem du dich den wahren xxx (xxx bitte durch das Land ersetzen, in dem du lebst) nennst. Wenn du in der Schweiz lebst, bezeichne dich als wahren Eidgenossen. Das ist der ultimative Titel für jeden Erhabenen.
2. Du musst nichts für dieses Land geleistet haben, du must nicht einmal Arbeit haben (in diesem Fall bist du der einzige Nichtsozialschmarotzer in deinem Land), deine Rechtschreibung darf schlechter sein als die jedes Secondos. Wichtig ist, dass du dich allen "Papier ...xxx" (hier bitte wieder das Land einsetzen) überlegen fühlst.
3. Geh hin und verbreite deine Botschaft im Internet. Laut, direkt, ruhig auch mit Fluchwörtern, Beleidigungen und Diffamierungen. Schliesslich herrscht Meinungsfreiheit und man wird ja wohl im eigenen Land noch sagen dürfen, was man denkt. Gopf.
4. Wenn es irgendjemand wagt, dir in deinem Kommentar zu antworten, geh bloss nicht auf den Inhalt ein. Unterstell deinem Feind irgendwas. Was, ist eigentlich egal. Das Vokabular darf ruhig beleidigend und herabsetzend sein, denn du bist ja schliesslich alleine durch deine Ernennung zum einzig wahren xxx (bitte Land einsetzen) diesem Dumpfdödel, der dir widerspricht, um Meilen überlegen. Dumm ist er sowieso, denn du bist ja der Kluge. Die Wörter "naiv" und "Gutmensch" machen sich auch sehr gut. Und falls dir gar nichts einfällt, geh sein Facebookprofil anschauen und spiel direkt auf den Mann / auf die Frau, indem du das Aussehen ins Lächerliche ziehst, bestenfalls mit übelster Fäkal- und Genitalsprache.
5. Fühl dich überlegen. Greif zu deinem Bier in deiner kalten Küche. Hebe das Glas und proste deinem Spiegelbild auf dem Computerbildschirm zu. Dränge die Frage, warum du dich nicht besser fühlst, und warum du eigentlich ein ziemlich einsamer Mensch bist, in deine tiefsten Tiefen zurück. Oder gibt diesen verdammten linken Gutmenschen die Schuld daran. Notfalls den Politikern. Aber nicht dir.
Statt einen Ratgeber für Dummies zu schreiben, könnte man auch einen Zeitungsartikel verfassen. Constantin Seibt vom Tagesanzeiger hat das heute getan. Ich empfehle ihn wärmstens als Leselektüre für dieses Wochenende.
1. Definiere dich über deine Nationalität. Setz noch einen drauf, indem du dich den wahren xxx (xxx bitte durch das Land ersetzen, in dem du lebst) nennst. Wenn du in der Schweiz lebst, bezeichne dich als wahren Eidgenossen. Das ist der ultimative Titel für jeden Erhabenen.
2. Du musst nichts für dieses Land geleistet haben, du must nicht einmal Arbeit haben (in diesem Fall bist du der einzige Nichtsozialschmarotzer in deinem Land), deine Rechtschreibung darf schlechter sein als die jedes Secondos. Wichtig ist, dass du dich allen "Papier ...xxx" (hier bitte wieder das Land einsetzen) überlegen fühlst.
3. Geh hin und verbreite deine Botschaft im Internet. Laut, direkt, ruhig auch mit Fluchwörtern, Beleidigungen und Diffamierungen. Schliesslich herrscht Meinungsfreiheit und man wird ja wohl im eigenen Land noch sagen dürfen, was man denkt. Gopf.
4. Wenn es irgendjemand wagt, dir in deinem Kommentar zu antworten, geh bloss nicht auf den Inhalt ein. Unterstell deinem Feind irgendwas. Was, ist eigentlich egal. Das Vokabular darf ruhig beleidigend und herabsetzend sein, denn du bist ja schliesslich alleine durch deine Ernennung zum einzig wahren xxx (bitte Land einsetzen) diesem Dumpfdödel, der dir widerspricht, um Meilen überlegen. Dumm ist er sowieso, denn du bist ja der Kluge. Die Wörter "naiv" und "Gutmensch" machen sich auch sehr gut. Und falls dir gar nichts einfällt, geh sein Facebookprofil anschauen und spiel direkt auf den Mann / auf die Frau, indem du das Aussehen ins Lächerliche ziehst, bestenfalls mit übelster Fäkal- und Genitalsprache.
5. Fühl dich überlegen. Greif zu deinem Bier in deiner kalten Küche. Hebe das Glas und proste deinem Spiegelbild auf dem Computerbildschirm zu. Dränge die Frage, warum du dich nicht besser fühlst, und warum du eigentlich ein ziemlich einsamer Mensch bist, in deine tiefsten Tiefen zurück. Oder gibt diesen verdammten linken Gutmenschen die Schuld daran. Notfalls den Politikern. Aber nicht dir.
Statt einen Ratgeber für Dummies zu schreiben, könnte man auch einen Zeitungsartikel verfassen. Constantin Seibt vom Tagesanzeiger hat das heute getan. Ich empfehle ihn wärmstens als Leselektüre für dieses Wochenende.
Freitag, 4. September 2015
Fundstück Nr. 21
Und heute muss ich mal wieder etwas dazu sagen (obwohl die Fotos der Fundstücke eigentlich für sich sprechen).
Diese Jeansjacke habe ich mir mit 18 Jahren gekauft. Als Frau Tochter ungefähr so alt war wie ich damals, habe ich sie ihr geschenkt. Sie hat was Tolles daraus gemacht. Fürs Foto musste ich die Jacke etwas zurechtbüscheln - damit man die Aufnäher besser sieht.
Diese Jeansjacke habe ich mir mit 18 Jahren gekauft. Als Frau Tochter ungefähr so alt war wie ich damals, habe ich sie ihr geschenkt. Sie hat was Tolles daraus gemacht. Fürs Foto musste ich die Jacke etwas zurechtbüscheln - damit man die Aufnäher besser sieht.
Montag, 31. August 2015
Ankommen. Bei mir. Und dagegenhalten.
Es war leicht, in den letzten Wochen verloren zu gehen. Die Kälte hat sich - nicht nur - in unser Land geschlichen. Am Freitag stand ich dann an einem Punkt, wo sich all das Aufgestaute bei mir entlud. Nein, es war kein guter Tag. Aber es war einer, an dem am Ende ein Konzert auf mich wartete. The Beauty of Gemina spielte im Kunstmuseum Liechtenstein. Mit Special Guests aus Island.
Und es war wie immer. Die Band machte mich wieder ganz. Füllte meine Seele. Liess mich zur Ruhe kommen. Zeigte mir den Weg. Zwei Stunden war ich anderswo. Auf diesem Planeten, der mit keinem Gefährt der Welt erreichtbar ist. Die Musik von The Beauty of Gemina nahm mich direkt dort hin. Ich kam nicht nur zurück, ich kam an. Bei mir.
Von der Reise mitgebracht habe ich auch unendlich viel Inspiration zu einem Jugendbuch. Es muss kein Thriller werden. Es muss keine Erwartungen erfüllen. Es muss nur eins: Aus der Seele kommen. Die Vorlage lieferen jede Menge Textzeilen aus Songs der Band. Sie haben all diese Songs am Freitag gespielt. Unter anderem auch den Song Into Black, den Soundtrack zum Buch Black Rain. Es war die schönste Version, die ich je von diesem Lied gehört habe.
Dieser Freitagabend war magisch. Vielleicht lag diese Magie überall in der Luft. Denn plötzlich häuften sich in Zeitungen, Blogs und auf youtube die Meldungen jener, die wie ich nicht in einer solchen Kälte leben wollen. Und das auch laut und deutlich sagen und schreiben. Das Video von Joko und Klaas habt ihr euch hoffentlich schon angesehen. Ich habe noch zwei Lesetipps für euch.
Philipp Loser, TagesAnzeiger: Flüchtlingselend und Wahlkampf - das ist unerträglich
Zoe Beck, Autorin, Blog: Toleranzgrenzen
Ich habe wieder Hoffnung. Als Start in die neue Woche schenke ich euch einen meiner Lieblingssongs von The Beauty of Gemina. Lasst euch von der Stimmung anstecken und lasst euch nicht unterkriegen! Und haltet dagegen. Gegen die Unmenschlichkeit. Gegen den Zynismus von einzelnen Menschen oder Parteien. Gegen die Kälte.
Und es war wie immer. Die Band machte mich wieder ganz. Füllte meine Seele. Liess mich zur Ruhe kommen. Zeigte mir den Weg. Zwei Stunden war ich anderswo. Auf diesem Planeten, der mit keinem Gefährt der Welt erreichtbar ist. Die Musik von The Beauty of Gemina nahm mich direkt dort hin. Ich kam nicht nur zurück, ich kam an. Bei mir.
Von der Reise mitgebracht habe ich auch unendlich viel Inspiration zu einem Jugendbuch. Es muss kein Thriller werden. Es muss keine Erwartungen erfüllen. Es muss nur eins: Aus der Seele kommen. Die Vorlage lieferen jede Menge Textzeilen aus Songs der Band. Sie haben all diese Songs am Freitag gespielt. Unter anderem auch den Song Into Black, den Soundtrack zum Buch Black Rain. Es war die schönste Version, die ich je von diesem Lied gehört habe.
Dieser Freitagabend war magisch. Vielleicht lag diese Magie überall in der Luft. Denn plötzlich häuften sich in Zeitungen, Blogs und auf youtube die Meldungen jener, die wie ich nicht in einer solchen Kälte leben wollen. Und das auch laut und deutlich sagen und schreiben. Das Video von Joko und Klaas habt ihr euch hoffentlich schon angesehen. Ich habe noch zwei Lesetipps für euch.
Philipp Loser, TagesAnzeiger: Flüchtlingselend und Wahlkampf - das ist unerträglich
Zoe Beck, Autorin, Blog: Toleranzgrenzen
Ich habe wieder Hoffnung. Als Start in die neue Woche schenke ich euch einen meiner Lieblingssongs von The Beauty of Gemina. Lasst euch von der Stimmung anstecken und lasst euch nicht unterkriegen! Und haltet dagegen. Gegen die Unmenschlichkeit. Gegen den Zynismus von einzelnen Menschen oder Parteien. Gegen die Kälte.
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