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Donnerstag, 30. Juni 2022

Der perfekte Halbjahresausklang

 
 
Heute bin ich nach Rorschach gefahren, wo ich mich mit meinem Autoren- und Verlagskollegen Stephan Sigg getroffen habe. Er hatte vor unserem Treffen noch einen Termin und ich beschloss, trotzdem früh loszufahren und auf der Terrasse des Museum-Cafés im Würth Haus zu schreiben, bis er eintrudeln würde. So sass ich also da, mit dem Blick auf die Kunstwerke auf dem Rasen und den See. Die Luft war kühl, die Terrasse fast leer, der perfekte Schreibort. 

Zwischendurch habe ich das Schreiben unterbrochen und ein Foto für eine Insta-Story gemacht. Sujet: Mein Laptop mit etwas Lost Souls Text, ganz wenig Kaffeetasse und noch weniger Grün im Hintergrund. Es dauerte nur wenige Minuten, bis jemand zur Story schrieb: "Ich freue mich so sehr auf das Buch." Solche Rückmeldungen wärmen das Herz. Ich bekomme sie jedesmal, wenn ich etwas über die Lost Souls poste und ich merke, dass die Bücher eine tolle Fangemeinde haben. Und vor allem: Was für eine geduldige und treue. Das ist eine sehr grosse Freude. An dieser Stelle einmal einen ganz herzlichen Dank an alle, die die Geduld mit mir nicht verlieren. Eure Rückmeldungen spornen mich an und motivieren mich ungemein. Ich bleibe dran. Band 5 wächst, und Band 6 dreht schon mal seine Runden in meinem Kopf.

Das Treffen mit Stephan dauerte -  noch - länger als sonst, weil wir so viel aufzuholen und zu erzählen hatten. Wir sprachen über unser Leben, unsere Erwartungen, unsere Projekte und natürlich über den da bux Verlag. Im September erscheint die siebte Edition. Wir haben unseren Platz in der Verlagswelt längst gefunden und haben einmal mehr darüber geredet, dass Kleinverlagen die Zukunft gehört. Das soll aber nicht bedeuten, dass wir uns selbstgefällig zurücklehnen. Stephan, unser Medien- und Kommunikationsmann im Verlag hat schon angekündigt, dass er noch ganz viele Ideen und Pläne hat.

Unterwegs bin ich das erste Halbjahr noch in Gedanken noch einmal durchgegangen. Es war gut zu mir, sehr gut. Ich verlasse dieses erste Halbjahr fit und gesund und leichter als ich es begonnen habe. Ich verlasse es mit zwei Verlagsverträgen und wunderbaren Projekten. Ich verlasse es sehr viel geplanter und organisierter als wahrscheinlich je in meinem Leben.

Das Motto, das mich schon eine Weile auf meinen neuen Pfaden begleitet heisst "Mut und Zuversicht". Es hat mich gut und weit getragen und soll mich auch weiterhin begleiten.

Donnerstag, 5. August 2021

da bux Verlegertreffen - ein Einblick

Den 4. August hatte ich in meiner Agenda dick und fett eingetragen. Es sollte nämlich seit langem das erste reale Treffen von uns drei da bux Verlegern werden, natürlich im Verlagssitz (also dem Haus, in dem Herr Ehemann und ich wohnen), aber auch in unserem "Aussenbüro", dem Restaurant Galerie am See beim Werdenbergersee.

Als Kleinstverlag leisten wir uns kein Verlagsbüro, schon gar kein Verlagsgebäude (könnten wir selbst dann nicht, wenn wir wollten). Wir arbeiten alle drei im Home Office. Der Verlagssitz ist bei mir, hier mache ich das Lektorat und erledige administrative Arbeiten wie zum Beispiel das Aufsetzen der Verträge für unsere Autor*innen, das (aufwändige) Schreiben von Gesuchen um Projektbeiträge oder das Einreichen unserer Bücher für diverse Buchpreise. Das IT-Headquarter mit allem Drum und Dran von der Webseite, über virtuelle Security bis hin zum Buchsatz, das Lager und der Online-Vertrieb sind bei Tom Zai zu Hause (er hat sich gerade ein neues Regal verkauft, damit es auch für die neue Edition Platz hat) und wo Toms Ehefrau Esther sehr tatkräftig mithilft. Marketing und PR Ideen und Konzepte samt Ausführung entstehen bei Stephan Sigg zu Hause in St. Gallen. Wir kommunizieren virtuell, meistens per Mail, wenn es komplexer wird per Telefon.

Und so sind unsere Treffen zu dritt immer wahre Highlights, verbunden mit viel Vorfreude. An unseren Jahrestreffen schauen wir auf das vergangene Verlagsjahr zurück, meistens irgendwann Anfang Jahr. Coronabedingt haben wir den Termin in diesem Jahr nach hinten geschoben. Wir analysieren, was gut gelaufen ist, aber auch, wo es gehakt hat und wir noch Luft nach oben haben in den Abläufen. Und wir planen das neue Verlagsjahr.

Einen Löwenanteil der Verlagsarbeit stemmen wir selber, aber ohne Unterstützung unserer Lebenspartner*innen ginge es nicht (Toms Frau Esther arbeitet im Vertrieb, Herr Ehemann erledigt die Verlagsbuchhaltung). Zudem gibt es Arbeiten, die wir uns selber nicht zutrauen und für die wir die Arbeiten extern vergeben. Unsere Cover hat von Anfang an Tabea Hüberli gestaltet, sie hat auch unser Logo entworfen und für die neue Edition ergänzt. Korrekturleserin ist ebenfalls seit der ersten Stunde an Heike Brillmann-Ede. Unsere früheren Editionen haben wir in Deutschland drucken lassen, dort werden sie auch immer noch gedruckt. Unsere neueren Editionen drucken wir in der Schweiz bei der Druckerei Cavelti.  (Wir hätten nie gedacht, dass wir es uns finanziell leisten können, unsere Bücher in der Schweiz zu drucken, doch Cavelti hat das Unmögliche scheinende möglich gemacht.)

Zu unserer grossen Freude war 2020 trotz Corona ein sehr gutes Jahr für unseren Verlag, und auch 2021 sind wir sehr gut unterwegs. Edition 6 hat die Druckfreigabe und wird offiziell anfang September erscheinen, diesmal zum ersten Mal mit einem Buch für die Mittelstufe, vor allem aber wieder mit vier tollen Geschichten, von denen keine ist wie die andere, jede mit einem spannenden Thema, jede in ihrer ureigenen Erzählsprache.

Für die Edition 7, die 2022 erscheint, haben wir die zeitlichen Abläufe und die Zuständigkeitsbereiche leicht modifiziert. Wir sind überzeugt, dass wir so noch professioneller und effizienter arbeiten können. All das beflügelt. Wir sind motiviert und voller Energie und Tatendrang.

Für mich war die Gründung von da bux eine der besten Entscheidungen meines beruflichen Lebens. Als Autorin wanke ich immer mal wieder, stelle mir die Richtungs- und Sinnfrage. Das passiert mir als Verlegerin nie, weil ein Team besser trägt und bei keineren Krisen auch viel besser auffängt als das Leben als schreibende Einzelkämpferin. Ich stehe mit beiden Beinen fest auf dem Boden zwischen meinen Verlagskollegen Stephan Sigg und Tom Zai und bin erfüllt von tiefer innerer Zufriedenheit. Besser geht es nicht.