Einfach in die Landschaft gucken. Mit diesen Worten endete mein letzter Blogbeitrag. Hausfau Hanna hat das Gucken in einem Kommentar aufgenommen, weil es ihr besonders gefallen hat. Nun, dann gucken wir doch in diesem Blogpost einfach ein wenig in die Landschaft und suchen das Schöne im Kleinen, Unscheinbaren. Das Überwältigende im Gewohnten. Das Einzigartige in dem, was direkt vor unserer Nase liegt oder steht oder sitzt.
"Aber da ist nichts", sagst du.
Dann guck genauer hin. Oder guck bei Hausfrau Hanna vorbei. Die ist nämlich so was wie Weltmeisterin im Beobachten und Gucken.
Entdecke das Unkraut, das sich frech durch eine Ritze im Asphalt in die Höhe reckt. Schau dir Hauseingänge oder Gärten an, wenn du durch deinen Ort spazierst. Betrachte ganz bewusst etwas, das du schon eine Zillion Mal gesehen hast und finde das, was dir bis jetzt noch nicht aufgefallen ist. Du denkst, das Industrieviertel sei hässlich. Da irrst du gewaltig. Das Hässliche hat seine ganz eigene Schönheit.
Leute mit Hund haben es besonders einfach. Die können einfach stehen bleiben, wenn der Hund mal wieder an etwas schnuppert. Auch bei Spaziergängen mit Kindern sieht man die Welt mit anderen Augen. Mein Trick ist das Fotografieren. Ich kann überall stehen bleiben. Auch mal in die Knie gehen für einen tollen Kamerablickwinkel. In den Bergen lege ich mich zuweilen flach auf den Bauch für das perfekte Foto (etwas, das ich jetzt mitten in der Stadt nicht wirklich tun würde).
Aber eigentlich brauchst du gar keine Ausreden. Du kannst dich auch einfach irgendwo hin setzen und einfach schauen. Und staunen. Das, was du siehst, tief in dich aufnehmen. Ich merke, wie mich das immer wieder mit unendlich viel Energie und Kreativität füllt.
Das Foto oben im Post habe ich im Frühlingsdreck kniend aufgenommen. Danach bin ich ganz lange einfach dagestanden und habe geguckt. Diesen Post schreibe ich auf einem Liegestuhl in einer Landschaft von überwältigender Schönheit. Sogar die Vögel singen. Ich gucke jetzt noch eine Weile. Einfach so. Und geniesse die innere Ruhe, die sich in mir ausbreitet.
PS: Wenn du gerade maximal genervt und gestresst bist und dich dieser Post nur noch mehr nervt und stresst, weil du grad gar nicht gucken willst, dreh die Musik auf, tanze wild und ungehemt und singe laut mit. Oder zieh die Laufschuhe an und renne los. Oder tu, was immer dir jetzt, gerade in diesem Moment so richtig gut tut.
2 Kommentare:
Jetzt sehe ich soeben,
liebe Alice,
dass mein Kommentar, den ich dir vergangene Woche auf diesen Beitrag geschrieben habe, wie Treibgut irgendwohin verschwunden ist.
Verstehe eine/r das Internet...
Mit einem herzlichen Gruss in den Abend
Hausfrau Hanna
Huch, liebe Hausfrau Hanna
Und ich habe den Kommentar nicht gesehen und deshalb auch nicht lesen können. Das fuchst mich jetzt grad ziemlich heftig. *tiefer Seufzer". Ich gebe dir recht. Verstehe eine/r das Internet. Ich grüsse zurück und danke für beide Kommentare. Den verschwundenen und den sichtbaren.
Herzlich
Alice
Kommentar veröffentlichen