Jeden Frühling entrollt sich im Garten der Farn, etwas vom Schönsten, das man als Gartenliebhaberin mitverfolgen kann. Unfolding ist das Wort, das mir dazu einfällt. An dieses Unfolding denke ich jeweils auch, wenn ich gefragt werde, wie meine Texte entstehen. Sie entrollen und entfalten sich. Wachsen in ihrer eigenen Zeiteinheit heran. Es wäre sinnlos, an ihnen zu zupfen und zu zerren, um das Wachstum zu beschleunigen.
Im Augenblick wächst in mir sehr viel. Und alles extrem langsam. Ich störe mich nicht daran, sondern freue mich am Entrollen. Ähnlich geht es mir mit einem fast fertigen Text. Es fehlt nicht mehr viel; ich bin ganz nahe dran, aber halt eben noch nicht am Ziel. Das Überarbeiten geht nur langsam voran. Aber es wächst. Ich bin heute den ganzen Tag im "Schreibgarten", tauche noch einmal in den Text ein. Bin gespannt, ob er am Ende des Tages ganz entrollt ist, oder ob er noch etwas braucht.
1 Kommentar:
Jedes Wachsen,
liebe Alice,
braucht seine Zeit.
Sehr schön formuliert hat das der Schweizer Künstler, Schriftsteller und Umweltpionier Ernst Bonda (1923 - 2019):
"Die Langsamkeit
gibt uns zurück
ein gutes Stück
Lebendigkeit."
Sei ganz herzlich gegrüsst
Hausfrau Hanna
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