Mittwoch, 19. Oktober 2022

NaNoWriMo - Ein Buch in einem Monat?

Jedes Jahr im November hauen weltweit unzählige Menschen Buchstaben und Wörter in die Tasten, die sie am Ende des Tages zählen und auf die Webseite von NaNoWriMo (National Novel Writing Month) hochladen. Ziel ist es, am Abend des 30. November 50'000 Wörter geschrieben zu haben.

Angefangen hat alles 1999 in den USA. Natürlich war dem Gründer von NaNoWriMo klar, dass man in 30 Tagen keinen druckreifen Roman schreiben kann, das war auch gar nicht Ziel und Zweck der Sache. Es ging um etwas ganz anderes: den inneren Kritiker ausschalten, der in schreibenden Menschen sitzt, diesen Kritiker, der uns ausbremst, weil wir andauernd das schon Geschriebene besser machen möchten. Dieser Kritiker hindert uns (zu) oft daran, in einen guten Schreibfluss zu kommen. Wenn man in 30 Tagen 50'000 Wörter schreiben will, hat man keine Zeit, sich ausbremsen zu lassen.

Ich habe bei meiner ersten Teilnahme tatsächlich 50'000 Wörter geschafft. Was daraus geworden ist, erzähle ich in meinem Mittwochsvideo (siehe unten). Später sind alle Versuche an Zeitmangel, an einem krachend zusammenstürzenden Plot oder unerwarteten Wendungen im Leben gescheitert. Ich habe nie wieder die Ziellinie überschritten resp. überschrieben. Dieses Jahr will ich das ändern. Ich bin dabei!

Das Video zum Thema habe ich in meinem Schreibretreat gedreht, praktisch in Echtzeit, weil ich ja zum Schreiben (und Wandern und Gärtnern) in den Bergen war, und nicht, um stundenlang zu filmen. Und deshalb habe ich glatt vergessen zu erzählen, warum ich dieses Jahr dabei bin und vor allem, wie. Nachdrehen zu Hause wollte ich nicht. 

Aber ich kann es hier im Blog erzählen: Wer mitliest weiss, dass ich zurzeit parallel an drei Buchprojekten schreibe. Ich komme voran, aber nicht ganz so zackig, wie ich es geplant hatte. Also nutze ich NaNoWriMo sozusagen als Booster resp. Ansporn. Eigentlich brauche ich auch nicht mehr 50'000 Wörter; ich denke, bis es am 1. November losgeht, bin ich in meiner Arbeit so weit fortgeschritten, dass es eher 30'000 als 50'000 Wörter sind, aber das macht nichts. Dann hat NaNo seinen Zweck auch erfüllt. Und ich kann ja früher mit dem beginnen, was NaNoWriMo gerade NICHT auf dem Radar hat: dem gründlichen Überarbeiten. 

Auf jeden Fall werde ich Ende November / Anfang Dezember ein Fazit ziehen. Hier im Blog und drüben auf YouTube.

Mittwoch, 5. Oktober 2022

Bookstar Shortlist 2022

Für einmal wenig Text und viel Bild hier im Blog. Ich bin nämlich seit Montagnachmittag unterwegs in Sachen Bookstar.ch 2022 Shortlist, und zwar filmenderweise. Am Montagmorgen habe ich die fünf Finaltitel online gefunden, am Montagnachmittag ging's in die Bibliothek Buchs, weil ich finde, dass das genau der richtige Ort ist, um die Titel der Shortlist vorzustellen. Am Dienstag habe ich den Rest gedreht und dabei eine ganze Menge in Sachen Voiceover, Einfügen von Bildern ins Video und Schneiden gelernt. Am Abend habe ich das Video hochgeladen, die Links und Tags gesetzt und erst einmal alles auf "privat" gestellt, weil das Video in meine neue Rubrik "News am Mittwoch" fällt. Heute Morgen - Mittwoch! - habe ich die Einstellung in "öffentlich" geändert. Hier ist er, der YouTube Clip, in dem ich die fünf Geschichten der Shortlist zum bookstar.ch 2022 vorstelle.

Sonntag, 2. Oktober 2022

Lesen und Schreiben im Herbst

Schreibrunde Bibliothek Buchs / Workshop für Lehrpersonen / Lesungen / Schreibworkshops

Gestern habe ich auf meiner Webseite die Rubrik "Aktuelles" um den Oktobereintrag ergänzt. Im Fokus stehen die vielen verschiedenen Begegnungen diesen Herbst und Winter. Bei allen geht es ums Schreiben und ums Lesen. Auf alle freue ich mich sehr. Deshalb habe ich mir gedacht, ich stelle sie euch auch hier im Blog vor.

Schreibrunde in der Bibliothek Buchs/SG 

Ich gebe zu: Diese Idee ist geklaut, und zwar von meiner Autorenfreundin Jutta Wilke, die schon seit ein paar Jahren einmal im Monat zu sich nach Hause an ihren grossen Tisch einlädt. Schreibtisch nennt sie diesen Anlass, an dem sich Schreibende zum Austausch treffen. Wenn du also näher bei Hanau lebst als bei mir im Werdenberg und Lust auf gemeinsames Schreiben hast: Hier ist der Link zum Schreibtisch von Jutta Wilke.  In unserer Schreibrunde in der Bibliothek in Buchs/SG treffen sich Menschen, die gerne schreiben, einmal pro Monat zu einer lockeren Runde, in der wir gemeinsam an unseren Texten arbeiten, sie uns gegenseitig vorlesen, uns darüber austauschen und einander konstruktive Rückmeldungen geben.

Willkommen in dieser Runde sind Menschen, die gerne schreiben, egal, wie alt, egal, welche Art Texte. Seien es Gedichte, Songtexte, Briefe, Kurzgeschichten, Romane, Biografien usw. Auf Papier oder dital. Mit Bleistift, Füller, Kugelschreiber oder Tastatur. Schwungvoll oder suchend. Mit oder ohne Hemmungen. Wir beginnen den Abend mit einer lockeren Schreibübung und arbeiten dann gemeinsam an unseren Texten. Wir lesen vor, tauschen und aus und geben einander konstruktive Rückmeldungen. Immer am ersten Donnerstagabend des Monats. Start ist am 3. November

Workshops für Lehrpersonen

Im Verlaufe der Jahre sind zu meinen Schreibworkshops auch Workshops für Lehrpersonen dazugekommen, in denen ich entweder allein oder gemeinsam mit Stephan Sigg Tipps und Anregegungen gebe, wie man Klassenlektüre im Unterricht einsetzen kann. Diese Workshops leben nicht zuletzt vom gegenseitigen (Erfahrungs)Austausch.

Lesungen 

Natürlich mache ich auch immer noch leidenschaftlich gerne Lesungen, entweder zu einem bestimmten Buch oder (Wunsch)Thema, meistens jedoch wählen die Schülerinnen und Schüler ganz spontan an der Lesung das Buch, zu dem ich mehr erzähle und aus dem ich vorlese.

Schreibworkshops für Jugendliche 

Meine Begeisterung fürs Schreiben gebe ich gerne in Schreibworkshops weiter. Meistens gebe ich dabei Schreibtipps, die die Jugendlichen dann in verschiedenen Übungen umsetzen. Manchmal sind es jedoch auch ganz konkrete Themenworkshops, zum Beispiel jener in Alpnach, in dem die Schülerinnen und Schüler zuerst die beiden Krawallnacht-Bücher lesen und dann selber Geschichten aus zwei Perspektiven schreiben (im Bild drei der Geschichten, die letztes Jahr entstanden sind).

Mittwoch, 28. September 2022

News am Mittwoch

Kürzlich sass ich mit Christian Imhof von Qultur in einem Aufnahmestudio. Wir unterhielten uns über mein neues Buch Marla rockt und über das Schreiben und die damit verbundenen Erwartungen.

Gestern habe ich das Video mit dem Interview auf meinem YouTube Kanal geteilt und festgestellt, dass ich schon wieder viel zu lange nichts auf den Kanal hochgeladen habe. Das liegt nicht an Desinteresse oder Lustlosigkeit, sondern an der Zeit und meinen Ansprüchen. Ich würde gerne sehr schöne, professionell daherkommende Videos machen, aber an so etwas kann man schon mal zwei Tage arbeiten - und diese Zeit habe ich weder jetzt noch in den kommenden Monaten.

Also habe ich gestern ein Video gedreht, das einfacher nicht daherkommen könnte: Ein Take, nur am Anfang und Ende geschnitten, ansonsten belassen,wie es ist. Kein Intro, kein Sound, keine Einspieler. Nur ich. Den einzigen Fehler habe ich mit einer Texteinblendung korrigiert. Trotzdem hat sogar dieses kleine Filmchen Zeit gefressen. Weil erst die Beleuchtung nicht wollte, dann meine Augen zu irritierend geschminkt wirkten und dann schlich sich auch noch ein unerklärliches Brummen in den Ton. Was habe ich experimentiert und gepröbelt, bis das Brummen raus war! So quasi als Kirsche auf dem Sahnehäubchen, hat es eine Glühbirne der Deckenbeleuchtung ins Jenseits katapultiert. So heftig, dass die Sicherung für das ganze mittlere Stockwerk rausknallte (und das Bild des Takes suboptimal ist, aber immer noch besser als die irritierenden Augen). Über die Gestaltung des Thumbnails reden wir jetzt nicht. Für Reklamationen wendet euch bitte ans Jenseits, in dem auch die Glühbirne schwebt.

Hier sind sie, meine News zum Mittwoch. Zumindest diesem heutigen Mittwoch. Wann die nächste Folge online geht, weiss - falls überhaupt - nur die Glühbirne. Ich kann nur sagen: Meine Absichten sind gut (my intentions are good).

Montag, 26. September 2022

Ernten

(Werdenberger&Obertoggenburger)

"Ernten" nennt es mein Verlagskollege Tom Zai, oder auch "Plücken der Früchte" nach getaner Arbeit.
Letzte Woche durfte und konnte ich ganz viel ernten. Am Mittwoch feierten wir in der Bibliothek Buchs die Buchvernissage von Marla rockt. Es war ein gemütliches Beisammensein, das nach dem offiziellen Teil mit vielen guten Gesprächen und Begegnungen weiterging. Unsere Regionalzeitung W&O berichtete in einem Artikel über den Anlass.

Das Regionaljournal Ostschweiz schenkte mir und dem Buch in einem längeren, sorgfältig recherchierten Beitrag viel Raum und Zeit. Bitte HIER klicken und ab ca. Minute 17 starten (Es lohnt sich!).
 
Und schon im Vorfeld führte Christian Imhof von Qultur ein längeres Interview über das neue Buch und das Schreiben generell mit mir (einfach unten ins Bild klicken, und schon seid ihr dort).
 
Ernten fühlt sich gut an. Innehalten. Geniessen. Die Freude mit anderen teilen. Mit der Ernte wachsen auch ganz viel Kraft, Energie, Motivation und Lust auf neue Projekte. Da passt es ganz gut, dass nach dieser Woche voller wunderbarer Aufregung der stille Alltag wieder eingekehrt ist. Er ermöglicht mir ein konzentriertes Arbeiten an den neuen Projekten.