Sonntag, 21. April 2013

Ein paar Neuigkeiten zum Sonntag

Heute beim Zeitungslesen gelernt: Es gibt einen Beruf "Wunschcoach". (Liewo) Der Wunschcoach resp. in diesem Fall die Wunschcoachin lehrt einen, die Wünsche so zielgerichtet zu formulieren, dass sie sich erfüllen. Ich wünsche mir dann mal, dass heute Abend ein Tatort mit Freddy und Ballauf gesendet wird.

Heute beim Betrachten der Blogstatistik gesehen: Ich bin Anlaufstelle Nummer eins, wenns ums Abbestellen der Ostschweiz am Sonntag geht.


Eine kleine Anmerkung dazu: Eigentlich wollte ich so was wie ein FAQ erstellen, aber ich habe aufgegeben, weil ich immer noch nicht / nicht mehr wirklich durchblicke. Und eigentlich bin ich dafür sowieso die falsche Anlaufstelle. Welches die Richtige ist, sollte irgendwo in den Tiefen der Webseite Ihrer Tagesszeitung stehen. Wenn sich dann eine andere Zeitung meldet, geht das in Ordnung. Sie sind schon dort, wo Sie hinwollten, aber die Gemeinschaftsabo-Abteilung hat das (zumindest bis vor Kurzem) noch nicht im Griff (W&O nicht gleich Tagblatt, "em Fall").

Dann habe ich es gestern nach einigem Basteln geschafft, den Buchtrailer zum Blackout auf YouTube aufzuladen. Ist eigentlich total einfach (wenn man so was öfters machen würde, müsste man nicht jedes Mal wieder herumknorzen, weil man alles vergessen hat). Der Trailer kommt etwas bescheidener daher als seine beiden Vorgänger, aber ich finde, Andreas Fritz hat das wieder prima hinbekommen.



Und dann trudelten per EMail noch die Informationen zu meiner liebsten Kinder- und Jugendbuchmesse ein. Ich darf auch dieses Jahr wieder dabeisein und freue mich riesig darauf.


Samstag, 20. April 2013

Was mich - absolut und total - garstig macht

Wenn man mir sagt: "Man schreibt nicht für Geld, sondern aus einer Freude und Leidenschaft heraus."

Gucken wir mal:
Ich habe Radio gemacht. Leidenschaftlich gerne und mit sehr viel Freude. Ich wurde dafür bezahlt.
Ich habe unterrichtet. Die allermeiste Zeit leidenschaftlich gerne und mit sehr viel Freude. Ich wurde dafür bezahlt.
Ich war Texterin in einer grossen Firma. Abgesehen von kleinen Ärgernissen habe ich das leidenschaftlich gerne und mit viel Freude getan. Ich wurde dafür bezahlt.
Es gab auch Jobs, die habe ich mittelprächtig gerne gemacht und mit ein bisschen weniger Leidenschaft. Ich wurde dafür bezahlt.
Sogar der eine oder andere ungeliebte Job, ohne Freude und Leidenschaft ausgeführt, wurde bezahlt.

So, und jetzt zum Schreiben:
Ich schreibe. Leidenschaftlich gerne und - meistens - mit sehr viel Freude. Warum sollte ich dafür nicht bezahlt werden? Von allen Dingen genau dafür nicht?

Denn: Mit meinem Gehalt als Radiomitarbeiterin, mit meinem Gehalt als Lehrerin, mit meinem Gehalt als Texterin, mit meinem Gehalt aus all den Berufen, die ich ausgeübt habe, habe ich mir Lebensmittel gekauft, Rechnungen bezahlt, mir ein Dach über dem Kopf geleistet, in Sozialkassen einbezahlt und am Ende des Jahres meine Steuerrechnungen beglichen. Sollte ich ab sofort nur noch aus Freude und Leidenschaft für Gottes Lohn, einen Platz im Himmel und ewigem Seelenfrieden schreiben, hätte ich ein Problem. Es sei denn, ich kann in den Laden gehen und an der Kasse mit Freude bezahlen, das Steueramt begnügt sich mit Leidenschaft (was angesichts einer solch tristen Sache vielleicht nicht mal das Dümmste wäre) und das Dach über dem Kopf bastle ich mir aus einer Kombination von stabiler Freude und wasserdichter Leidenschaft.

Echt. Bei solchen Aussagen werde ich sehr, sehr garstig. Und widerborstig. Und blöderweise ärgern sie mich auch noch so sehr, dass ich sie mit nach Hause nehme ... und sie euch ab und zu hier im Blog um die Ohren haue. Aber ich bin sicher: Ihr habt die genug Freude, mir beim Ausrufen zuzuhören und verzeiht mir mit viel Leidenschaft. 

Freitag, 19. April 2013

Aus aktuellem Anlass wieder einmal das leidige Thema "Stellenwert der Jugendliteratur"

Ich bin zum zweiten Mal an die Solothurner Literaturtage eingeladen. Die Einladung hat mich gefreut - und ja, ganz ehrlich - auch ein bisschen geehrt. Der erste Dämpfer kam, als es um ein Honorar ging (das man vermutlich keinem Erwachsenenautor auch nur im Traum angeboten hätte). Ein nettes, klärendes Telefonat hat das Problem aus der Welt geschafft und ich schaute mit Vorfreude auf den 10. Mai. Genau bis zu dem Tag, an dem die Broschüre und der Flyer bei mir eintrudelten.

So sieht er aus, der Programmflyer:


Ich habe ihn natürlich sofort geöffnet!


Ein beachtliches Handörgeli, mit den Programmtagen Freitag / Samstag auf einer Seite und Sonntag auf der anderen Seite. Und irgendwo in diesem Handörgeli musste ich sein. Ich habe gesucht ... und gesucht ... und gesucht ... und dann gedacht "Jo nu so dänn, haben die mich halt vergessen." Dann bin ich die anderen Kinder- und Jugendbuchautoren suchen gegangen. Die fand ich auch nicht. "Seltsam", dachte ich. "Vielleicht bin ich einfach wirklich der Oberschussel und Oberdussel vom Dienst und sehe das Offensichtliche wieder einmal nicht." Vorsichtig und aufmerksam habe ich deshalb das Handörgeli mehrmals gedreht, gefaltet und wieder auseinandergenommen. Und dann - dann sah ich es.


So viel ist also die Kinder- und Jugendliteratur wert. Eine Fussnote. Wenn das nächste Mal irgend ein gescheiter Literaturmensch mir sagt, dass Kinder und Jugendliche halt nicht lesen, hau ich ihm obiges Handörgeli um den Grind (=Kopf), zusammen mit der Bemerkung:

Es hat alles so viel Wert, wie man ihm zugesteht! Und warum sollte man sich mit Fussnoten abgeben?

So gesehen könnte ich jetzt einen Zettel nach Solothurn schicken, den man an meinen Vorlesetisch kleben kann: Jederzeit - Alice Gabathuler zu Hause (siehe www.alicegabathuler.ch).

Bezeichnenderweise hat sich auf diese Literaturtage hin ein Think Tank Literatur gebildet, der sich mit der Frage beschäftigt: "Welche literarische Zukunft wollen wir?" Ich hätte da eine Antwort ...

Donnerstag, 18. April 2013

Rechterückgabe und was man damit als Autorin machen kann

Eines meiner Bücher ist längst verramscht (d.h. auf den Wühltischen gelandet und dann in der Versenkung verschwunden), eines läuft aus, sprich, es ist bald einmal vergriffen (ich habe heute gesehen, dass man es zu ziemlich waghalsigen Preisen noch als Neuexemplar kaufen kann ... vielleicht sollte ich in dieses Geschäft einsteigen ;-) ) und ein drittes geht nächstens in die Verramschung. Das ist der Lauf der Dinge und von erfahrenen Autorenkollegen weiss ich, dass man sich daran gewöhnt.

Ist ein Buch nicht mehr lieferbar und wird es auch nicht mehr nachgedruckt, können Autoren die Rechte an ihren Texten zurückfordern. Ich habe das getan, einfach und unkompliziert per Mail an meinen Verlag. Gestern kam die schriftliche Bestätigung, dass ich die Rechte für zwei der Titel per sofort zurück erhalte (bei Titel drei werde ich wohl warten müssen bis die Verramschung durch ist).

Jetzt, wo die Rechte wieder bei mir liegen, kann ich damit tun, was ich will. Ich kann mir die Bestätigung an die Wand hängen, ich kann sie in einem Ordner aufbewahren oder ich kann sie wegwerfen. Ich kann das Buch anderen Verlagen anbieten, ich kann es selber herausgeben oder ich kann mich daran freuen, dass es das Buch eine Weile gegeben hat und es damit gut sein lassen.

Ich denke, es gibt Bücher, bei denen ich es gut sein lasse. Aber es gibt auch jene, von denen ich möchte, dass sie weiterhin erhältlich sind. Diese Bücher werde ich als eBooks herausgeben, allenfalls sogar als gedruckte Bücher (es gibt heute Möglichkeiten und Wege das zu tun, ohne sich horrend zu verschulden oder die nächsten 200 Jahre auf einem Riesenstapel unverkaufter Bücher zu sitzen).

Weil ich zwar immer wieder darüber nachdenke, aber mich noch nie so richtig reingekniet habe, beginnt nun erst einmal ein Recherche- und Lernprozess. Es gibt viele offene Fragen, viele Wünsche, einige Träume. Ich werde das langsam angehen müssen, denn im Augenblick stecke ich bis unter den Hutrand in Schreibarbeit. Aber etwas Fachlektüre lesen nebenbei, das sollte drin liegen.

Mittwoch, 17. April 2013

Zurück, nein, vorwärts zum Lokalladen

Ich bin nicht allein! Das war der erste Gedanke beim Lesen des Artikels über unser zukünftiges Einkaufsverhalten. Es gibt noch andere, die dieses gross, grösser am grössten und billig, billiger am billigsten längst satt haben. Der Trend geht - gemäss einer Studie - unter anderem zurück vorwärts zum Lokalladen. Was für Lebensmittelläden gilt, könnte doch auch für Buchläden gelten, dachte ich mir.

In Wien scheint man ähnlich gedacht zu haben. 45 Buchhandlungen haben sich zusammengetan und starten eine Image-Kampagne fürs stationäre Sortiment. Ihr Motto: "Ihr Buch hat ein Gesicht - Wiens Buchhandel hat viele." So was könnte man doch auch hier in der Schweiz anpacken ...