Ich bin zum zweiten Mal an die Solothurner Literaturtage eingeladen. Die Einladung hat mich gefreut - und ja, ganz ehrlich - auch ein bisschen geehrt. Der erste Dämpfer kam, als es um ein Honorar ging (das man vermutlich keinem Erwachsenenautor auch nur im Traum angeboten hätte). Ein nettes, klärendes Telefonat hat das Problem aus der Welt geschafft und ich schaute mit Vorfreude auf den 10. Mai. Genau bis zu dem Tag, an dem die Broschüre und der Flyer bei mir eintrudelten.
So sieht er aus, der Programmflyer:
Ich habe ihn natürlich sofort geöffnet!
Ein beachtliches Handörgeli, mit den Programmtagen Freitag / Samstag auf einer Seite und Sonntag auf der anderen Seite. Und irgendwo in diesem Handörgeli musste ich sein. Ich habe gesucht ... und gesucht ... und gesucht ... und dann gedacht "Jo nu so dänn, haben die mich halt vergessen." Dann bin ich die anderen Kinder- und Jugendbuchautoren suchen gegangen. Die fand ich auch nicht. "Seltsam", dachte ich. "Vielleicht bin ich einfach wirklich der Oberschussel und Oberdussel vom Dienst und sehe das Offensichtliche wieder einmal nicht." Vorsichtig und aufmerksam habe ich deshalb das Handörgeli mehrmals gedreht, gefaltet und wieder auseinandergenommen. Und dann - dann sah ich es.
So viel ist also die Kinder- und Jugendliteratur wert. Eine Fussnote. Wenn das nächste Mal irgend ein gescheiter Literaturmensch mir sagt, dass Kinder und Jugendliche halt nicht lesen, hau ich ihm obiges Handörgeli um den Grind (=Kopf), zusammen mit der Bemerkung:
Es hat alles so viel Wert, wie man ihm zugesteht! Und warum sollte man sich mit Fussnoten abgeben?
So gesehen könnte ich jetzt einen Zettel nach Solothurn schicken, den man an meinen Vorlesetisch kleben kann: Jederzeit - Alice Gabathuler zu Hause (siehe www.alicegabathuler.ch).
Bezeichnenderweise hat sich auf diese Literaturtage hin ein Think Tank Literatur gebildet, der sich mit der Frage beschäftigt: "Welche literarische Zukunft wollen wir?" Ich hätte da eine Antwort ...
Freitag, 19. April 2013
Donnerstag, 18. April 2013
Rechterückgabe und was man damit als Autorin machen kann
Eines meiner Bücher ist längst verramscht (d.h. auf den Wühltischen gelandet und dann in der Versenkung verschwunden), eines läuft aus, sprich, es ist bald einmal vergriffen (ich habe heute gesehen, dass man es zu ziemlich waghalsigen Preisen noch als Neuexemplar kaufen kann ... vielleicht sollte ich in dieses Geschäft einsteigen ;-) ) und ein drittes geht nächstens in die Verramschung. Das ist der Lauf der Dinge und von erfahrenen Autorenkollegen weiss ich, dass man sich daran gewöhnt.
Ist ein Buch nicht mehr lieferbar und wird es auch nicht mehr nachgedruckt, können Autoren die Rechte an ihren Texten zurückfordern. Ich habe das getan, einfach und unkompliziert per Mail an meinen Verlag. Gestern kam die schriftliche Bestätigung, dass ich die Rechte für zwei der Titel per sofort zurück erhalte (bei Titel drei werde ich wohl warten müssen bis die Verramschung durch ist).
Jetzt, wo die Rechte wieder bei mir liegen, kann ich damit tun, was ich will. Ich kann mir die Bestätigung an die Wand hängen, ich kann sie in einem Ordner aufbewahren oder ich kann sie wegwerfen. Ich kann das Buch anderen Verlagen anbieten, ich kann es selber herausgeben oder ich kann mich daran freuen, dass es das Buch eine Weile gegeben hat und es damit gut sein lassen.
Ich denke, es gibt Bücher, bei denen ich es gut sein lasse. Aber es gibt auch jene, von denen ich möchte, dass sie weiterhin erhältlich sind. Diese Bücher werde ich als eBooks herausgeben, allenfalls sogar als gedruckte Bücher (es gibt heute Möglichkeiten und Wege das zu tun, ohne sich horrend zu verschulden oder die nächsten 200 Jahre auf einem Riesenstapel unverkaufter Bücher zu sitzen).
Weil ich zwar immer wieder darüber nachdenke, aber mich noch nie so richtig reingekniet habe, beginnt nun erst einmal ein Recherche- und Lernprozess. Es gibt viele offene Fragen, viele Wünsche, einige Träume. Ich werde das langsam angehen müssen, denn im Augenblick stecke ich bis unter den Hutrand in Schreibarbeit. Aber etwas Fachlektüre lesen nebenbei, das sollte drin liegen.
Ist ein Buch nicht mehr lieferbar und wird es auch nicht mehr nachgedruckt, können Autoren die Rechte an ihren Texten zurückfordern. Ich habe das getan, einfach und unkompliziert per Mail an meinen Verlag. Gestern kam die schriftliche Bestätigung, dass ich die Rechte für zwei der Titel per sofort zurück erhalte (bei Titel drei werde ich wohl warten müssen bis die Verramschung durch ist).
Jetzt, wo die Rechte wieder bei mir liegen, kann ich damit tun, was ich will. Ich kann mir die Bestätigung an die Wand hängen, ich kann sie in einem Ordner aufbewahren oder ich kann sie wegwerfen. Ich kann das Buch anderen Verlagen anbieten, ich kann es selber herausgeben oder ich kann mich daran freuen, dass es das Buch eine Weile gegeben hat und es damit gut sein lassen.
Ich denke, es gibt Bücher, bei denen ich es gut sein lasse. Aber es gibt auch jene, von denen ich möchte, dass sie weiterhin erhältlich sind. Diese Bücher werde ich als eBooks herausgeben, allenfalls sogar als gedruckte Bücher (es gibt heute Möglichkeiten und Wege das zu tun, ohne sich horrend zu verschulden oder die nächsten 200 Jahre auf einem Riesenstapel unverkaufter Bücher zu sitzen).
Weil ich zwar immer wieder darüber nachdenke, aber mich noch nie so richtig reingekniet habe, beginnt nun erst einmal ein Recherche- und Lernprozess. Es gibt viele offene Fragen, viele Wünsche, einige Träume. Ich werde das langsam angehen müssen, denn im Augenblick stecke ich bis unter den Hutrand in Schreibarbeit. Aber etwas Fachlektüre lesen nebenbei, das sollte drin liegen.
Mittwoch, 17. April 2013
Zurück, nein, vorwärts zum Lokalladen
Ich bin nicht allein! Das war der erste Gedanke beim Lesen des Artikels über unser zukünftiges Einkaufsverhalten. Es gibt noch andere, die dieses gross, grösser am grössten und billig, billiger am billigsten längst satt haben. Der Trend geht - gemäss einer Studie - unter anderem zurück vorwärts zum Lokalladen. Was für Lebensmittelläden gilt, könnte doch auch für Buchläden gelten, dachte ich mir.
In Wien scheint man ähnlich gedacht zu haben. 45 Buchhandlungen haben sich zusammengetan und starten eine Image-Kampagne fürs stationäre Sortiment. Ihr Motto: "Ihr Buch hat ein Gesicht - Wiens Buchhandel hat viele." So was könnte man doch auch hier in der Schweiz anpacken ...
In Wien scheint man ähnlich gedacht zu haben. 45 Buchhandlungen haben sich zusammengetan und starten eine Image-Kampagne fürs stationäre Sortiment. Ihr Motto: "Ihr Buch hat ein Gesicht - Wiens Buchhandel hat viele." So was könnte man doch auch hier in der Schweiz anpacken ...
Freitag, 5. April 2013
Inspiration
Ich tauche ab und gehe schreiben. Inspiriert von der Band, die die Serie prägt, an der ich arbeite. Gerade habe ich die akustische Version ihres Songs Dark Rain gefunden. Sie passt genau zu Nathans Stimmung - er ist zum ersten und zum letzten Mal glücklich in diesen ersten paar Kapiteln von Band 2.
Und hier die düsterere Version
Und hier die düsterere Version
Donnerstag, 4. April 2013
Heute, im Coop
Weil auch Autorinnen einkaufen müssen und weil der Coop heute auf meinem Weg lag, schaute ich wieder einmal im Laden vorbei, in dem ich früher Stammgast war, bevor mich leere Regale und die endlose Fragerei an der Kasse direkt in die Arme der Konkurrenz getrieben haben. Diesmal war alles, was ich suchte, auch tatsächlich im Regal. Mit einem vollen Einkaufskorb ging ich zur Kasse. Und dann ging es los:
Verkäuferin: "Haben Sie eine Supercard?"
Ich (freundlich, auch bei diesem millionsten Mal): "Nein, habe ich nicht."
Pause.
Verkäuferin: "Sammeln Sie unsere Punkte?"
Ich (immer noch freundlich): "Nein, tu ich nicht."
(Anmerkung, falls jemand vom Coop hier mitliest: Ich würde es auch nicht tun, wenn es nicht zum gefühlten 10. Mal um Geschirr ginge - ich habe keine Ahnung, wie man darauf kommen kann, dass die gesamte Schweizer Bevölkerung alternierend alle zwei Jahre neues Geschirr resp. Pfannen oder Reisekoffer kaufen will.)
Pause. Ich beginne, meine Sachen einzupacken.
Verkäuferin: "Möchten Sie eine gratis Coop Simkarte?"
Ich (nicht mehr ganz so freundlich): "Nein, BITTE, ich möchte einfach nur EINKAUFEN."
Das nächste mal nehme ich wieder den anderen orangen Buchstaben. Ich glaube, dort fragt man im Moment nur nach der Kundenkarte.
Verkäuferin: "Haben Sie eine Supercard?"
Ich (freundlich, auch bei diesem millionsten Mal): "Nein, habe ich nicht."
Pause.
Verkäuferin: "Sammeln Sie unsere Punkte?"
Ich (immer noch freundlich): "Nein, tu ich nicht."
(Anmerkung, falls jemand vom Coop hier mitliest: Ich würde es auch nicht tun, wenn es nicht zum gefühlten 10. Mal um Geschirr ginge - ich habe keine Ahnung, wie man darauf kommen kann, dass die gesamte Schweizer Bevölkerung alternierend alle zwei Jahre neues Geschirr resp. Pfannen oder Reisekoffer kaufen will.)
Pause. Ich beginne, meine Sachen einzupacken.
Verkäuferin: "Möchten Sie eine gratis Coop Simkarte?"
Ich (nicht mehr ganz so freundlich): "Nein, BITTE, ich möchte einfach nur EINKAUFEN."
Das nächste mal nehme ich wieder den anderen orangen Buchstaben. Ich glaube, dort fragt man im Moment nur nach der Kundenkarte.
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