Sonntag, 13. Februar 2011

Sturmgewehr im Kleiderschrank

Mein letzter Blogeintrag endete mit Zeilen von Elsbeth Maag:

manchmal verlässt dich
das eigene land
es sucht neue wege

Heute ist so ein Tag, an dem ich mich von meinem Land total verlassen fühle. Eine Mehrheit meiner - abstimmenden - Landsleute findet, es sei schon okay, sein Sturmgewehr zu Hause im Kleiderschrank oder unter dem Wohnzimmersofa zu lagern. Der Abstimmungskampf war gehässig, so wie viele Abstimmungskämpfe in der Schweiz gehässig geworden sind, mit lauten Marktschreiern und vor allem mit vielen Leuten, die genau wissen, wie ein senkrechter Schweizer und eine senkrechte Schweizerin zu denken haben. Dass geht so weit, dass sich unsere "Volkspartei" zum Wahlslogan Schweizer wählen SVP hinreissen lassen.
Um auf den Abstimmungskampf zurückzukommen: Wer für die Waffenschutzinitiative war, wurde verbal niedergemäht, schlecht geschrieben, im Notfall zum armeeabschaffen wollenden Staatsfeind. Bei so viel Gift frage ich mich, was aus unserer Demokratie geworden ist.

PS: Der Tag, an dem ich SVP wählen werde, wird nie kommen. Nie. Trotzdem bin ich Schweizerin. Eine ziemlich senkrechte. Nämlich eine chiibig aufrechte. Das gedenke ich zu bleiben.

Freitag, 11. Februar 2011

Auch in Zwischenräumen lässt sich leben

Gestern Abend gönnte ich mir nach einer intensiven Feinschliffarbeit einen lyrischen Abend mit Elsbeth Maag und Margrit Brunner. Es gab viele, viele wunderschöne Sätze und Wortspiele zu hören, festgehakt bei mir hat sich ein Zitat. Elsbeth Maag hat davon erzählt, wie sie eigentlich einen neuen Lyrikband schreiben wollte, dieses Vorhaben jedoch noch ein wenig verschob. Als Begründung zitierte sie diesen einen Satz, den ich seither mit mir herumtrage (und von dem ich leider nicht weiss, von wem er stammt): "Auch in Zwischenräumen lässt sich leben." Und fügte an: "Sehr gut sogar."

(Zwischenbemerkung: Der Lyrikband kommt trotzdem, einfach ein bisschen später - ich freue mich darauf!).

Mir ist bewusst geworden, dass ich in Zwischenräumen lebe. Zwischen zwei Büchern. Zwischen verschiedenen Buchideen, zwischen Vertrag und Nichtvertrag, zwischen hier und den Bergen, zwischen virtueller und realer Welt. Und je länger ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir bewusst, dass ich gerne in Zwischenräumen lebe. Ja, ich denke sogar, dass ich (un)bewusst Situationen schaffe, die mich zwingen, in Zwischenräumen zu leben. Ich denke mal weiter darüber nach ...

manchmal verlässt dich
das eigene land
es sucht neue wege
(Elsbeth Maag)

Mittwoch, 9. Februar 2011

Wusst ich's doch!

Dass ich mich prächtig amüsieren würde mit meiner Februar Buchverlosung, die wieder einmal an eine - einfache und ziemlich alberne - Bedingung geknüpft ist. Danke für die herrlichen "F"-Sätze. Auf dass noch viele mehr eintrudeln werden. Der Ferlosungshut und ich freuen uns auf fiele Ferlosungszettel :-)
(Teilnahmebedingungen in der Blogroll).

Freitag, 4. Februar 2011

Und die Gewinnerin ist ....


Die Gewinnerin der Januar Buchverlosung ist Karin Felme aus Hersbruck. Welches Buch sie möchte, kläre ich noch mit ihr ab - ich weiss aber aus ihrer Mail, dass sie von meinen Büchern den Blackout gut mag :-)

Die Infos zur Februar-Buchverlosung findet ihr in der Blogroll. Viel Spass und viel Glück.

PS: Weil das Notizbuchphoto im letzten Eintrag so unscharft ist, durften die wunderschönen Stifte, die ich mir gekauft habe, nochmal mit aufs Bild.

Mittwoch, 2. Februar 2011

Zurück - mit Notizbüchern, Schreibstiften und viel Recherchewissen

Ich war weg, in den Bergen, diesmal nicht in "unseren", sondern in den österreichischen, weil es dort die schönsten Wellnesshotels (mit köstlichstem Essen und total nettem Personal) gibt. Wandern, rodeln, verwöhnen lassen - so sah das Programm aus. Plus: lesen, plotten und recherchieren. Und ganz weit oben auf der Liste: Notizbüber suchen!!!

Das Wandern in der Winterlandschaft war herrlich, das Rodeln (Schlitteln) hat jede Menge Spass gemacht und Herr Ehemann und ich haben uns nach Strich und Faden verwöhnen lassen. Lesen wollte ich ja eigentlich Infinity, das neue Buch von Gabriele Gfrerer - aber irgendwie ist das im Haus in den Bergen geblieben und wartet dort auf mich. Der Mond aus Glas lag auf dem Nachttisch, doch mir war nach Action (weil ich gerade an drei Actionplots herumstudiere), also gab's Ausgeliefert von Lee Child. Ich habe das Buch schon einmal gelesen, wollte es aber noch einmal lesen, weil Lee Child in diesem Buch dem Zufall eine grosse Rolle zuordnet - dies, nachdem man ihm beim ersten Reacher-Roman vorgeworfen hat, es habe zu viele Zufälle im Buch. Da hat er bei "Ausgeliefert" noch einen draufgesetzt und den Plot auf einem Wahnsinnszufall aufgebaut (augenzwinkernd und mit viel Spass).

Dass es gerade das Zufallsbuch von Child war, hat einen Grund: Mein CrazyProject, das gar nicht mehr so crazy ist, entwickelt sich zu einer guten Romanidee, aber ich hänge an einer wichtigen Stelle fest und überlege, ob ich den Zufall spielen lassen soll oder nicht. Für den Zufall spricht, dass ich dann aus meinem Denkloch rauskäme, gegen den Zufall die Billigkeit des einfachen Ausweges. Ich wiegle noch ab ...

Recherchiert habe ich ganz heftigen Stoff. Ich versuche, Serienmorde und Serienmörder zu verstehen und bin dabei auf ein total gutes, aber auch total forderndes Buch gestossen: Das Serienmörderprinzip von Stephan Harbort. Keine leichte Lektüre und nur in kleineren Portionen verkraftbar, aber unendlich wichtig für ein Projekt, das seit Jahren in meiner Schublade liegt und sich im Moment heftigst bei mir meldet.

Heute, auf dem Weg nach Hause, habe ich dann in Fulpmes auch noch Notizbücher gefunden, die "mit mir geredet" haben, will heissen, ich habe gefühlt, dass es die richtigen für meine Projekte sind. Und dann gab es da noch diese unschlagbar genialen Buntstifte, die ich einfach kaufen MUSSTE. (Ich mag keine Stabilo Boss Stifte und bei uns bekommt man ja nichts anderes mehr - ist total öde ...)

Ich habe die Dinger fotografiert, aber irgendwie war da noch der Drink von gestern Abend im Spiel ...
Ach ja, und bevor ich es vergesse: Die Buchverlosung gibt's morgen!