So gut wie Henrike Heiland habe ich es leider (noch) nicht ... aber auch bei mir kommt nun die intensive Schreibphase. Fast alles (gar alles gibt es nicht), was mich jetzt noch am völligen Eintauchen in den neuen Text hindert, ist erledigt. Es ist nämlich so: Ich kann immer nur eine Geschichte aufs Mal schreiben. Parallel an mehreren Texten arbeiten geht nicht. Wenn es losgeht, will ich nur noch mit den Figuren der einen Geschichte leben, an der ich arbeite.
Beim letzten Buch habe ich eine ganz neue Methode ausprobiert. Ich gab mir eine Seitenzahlvorlage für jeden Tag. Schaffte ich die an einem Tag nicht, versuchte ich, sie am nächsten Tag aufzuholen. Das hat nicht ganz, aber fast geklappt und hat dem Text enorm gut getan. - Auch wenn die Überarbeitungsrunden dann um einiges heftiger ausgefallen sind als bei vorhergehenden Büchern. Dieses Mal habe ich noch einen Puffer eingebaut: Das Wochenende dient der Aufholjagd. Das ging letztes Mal nicht, weil ich zu knapp dran war. Dieses Mal habe ich viel Luft. Luft, die ich brauche.
Bevor jetzt jemand fragt ... Ja, ich habe das letzte Manuskript Ende Januar abgegeben. Und trotzdem: Nein, ich hätte nicht eher anfangen können. Denn: Nach der Manuskriptabgabe kommt der Überarbeitungsprozess mit dem Lektorat. Erst hier beginnt der Loslösungsprozess von einer Geschichte, der jeweils mit dem Feinschliff endet. Und bevor jetzt gleich jemand die logische Anschlussfrage stellt: Nein, ich habe nicht nichts getan in den gut zwei Monaten dazwischen. Ich habe eine Kurzgeschichte geschrieben. Und geplottet. Neue Figuren in mein Leben geholt, Figuren, mit denen ich gerne das Jahr 2011 verbringen würde. Sie haben die letzten zwei Monate Gestalt angenommen, sind mir nahe gekommen und am liebsten würde ich gleich anfangen, ihre Geschichte aufzuschreiben. ABER: Ob es je soweit kommt, weiss ich nicht, denn diese Figuren liegen Im Moment, auf vier Seiten zusammengepfercht, mit ihrer Geschichte beim Verlag.
Ich kehre jetzt zurück zu den Figuren, die ich vor mehr als einem Jahr geschaffen habe. Die seit damals in meinem Kopf (und meinem Herzen sind). Jetzt ist ihre Zeit da. Der Verlag hat sie gemocht, die Figuren. Oder wohl besser: Ihre Geschichte. Und die schreibe ich jetzt auf. Pro Tag vier Seiten. Damit bin ich bis im Sommer am Ende der Geschichte und habe dann drei Monate lang Zeit, an ihr zu feilen und schleifen. Ich kann es kaum erwarten :-) ... Und ich kann auch schon jetzt garantieren, dass dieser verflixte Zeitplan früher oder später ins Wanken gerät .... *hüstel*
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