Am Mittwochabend haben wir Jurymitglieder vom Schreibwettbewerb Bleiwiis die eingegangenen Texte erhalten. Bestens vorbereitet und in einem Ordner zusammengestellt, samt Liste, in die wir unsere Bemerkungen und Wertungen eintragen können. Die Zeit, diese Texte ein erstes Mal durchzugehen ist knapp: Bis 15. September müssen wir sie gelesen haben, am 17. September treffen wir uns zu einer nächsten Jurysitzung. Ich werde meine Zeit in den Bergen nächste Woche also nicht nur fürs finale Überarbeiten des 1. Bandes meiner Serie nutzen, sondern auch lesen, lesen, lesen.
Nachdem ich vorgestern eine flötende Bratsche in meinem Briefkasten hatte, habe ich gestern im Buchladen meine bestellten Bücher für die Ferien abgeholt. Ja. Ferien. Das ist die Zeit, in der man sich erholen könnte und sollte. Normalerweise hatte ich immer den Laptop zum Schreiben dabei, aber diesen Herbst will ich einfach nur lesen und allenfalls ein wenig plotten.
Als ich mein Sammelsurium an Büchern auf den Tisch legte, bekam Herr Ehemann grosse Augen. "Was ist das denn für ein Knuddelmuddel?", fragte er mich entgeistert.
Ich verstand seine Verwirrung. Ist wirklich ein bisschen was von allem dabei. Aber ich kann das erklären! Alle diese Bücher sind von Autorenkollegen aus der Schreibwelt.
Typisch Bär, Hubert Schirneck
Da habe ich letztes Jahr mal reingelesen. Seither war dieses köstlich witzige Buch auf meiner Wunschliste.
In guten wie in toten Tagen, Gina Mayer
Gina Mayer zu treffen und mit ihr zu plaudern gehört zu den Höhepunkten meiner Lesetouren. Ihr neues Buch hat einen sensationellen Trailer, einen sensationellen Titel und - wie ich finde - ein sensationelles Cover. Wie könnte ich an so was vorbeikommen?
Brandbücher, Birgit Ebbert
Birgit hat ihr Buch bei uns im Schreibforum vorgestellt und ich wusste: Das muss ich haben. Nicht nur für mich, sondern auch für Frau Tochter.
Die inneren Werte von Tanjas BH, Alex Haas
Alleine der Titel ist ein Brüller. Dazu kommt: Hinter Alex Haas versteckt sich meine Autorenkollegin Jutta Wilke - und von der lese ich sowieso alles (na ja, ausser die Erstleser - verzeih mir, Jutta!)
Ich würde ja am liebsten gleich mit allen anfangen. Aber erst mal ist Juryarbeit angesagt.
Freitag, 6. September 2013
Donnerstag, 5. September 2013
Wenn der Verlag verramscht
Im Moment verramscht mein Verlag meine Backlist. Das heisst, einige meiner alten Bücher verschwinden aus den Buchläden und gelangen in Deutschland ins moderne Antiquariat (womit sie in der Schweiz von der Bildfläche verschwinden). Diesen Weg gegangen sind bis jetzt 50 Riesen und Starkstrom. Ende Jahr geht ihn auch das Buch Mordsangst. Schlechte Karten wurde nicht verramscht, sondern nach der ersten Auflage nicht mehr nachgedruckt.
Die Ankündigungen über solche Verramschungen kommen per Briefpost. Da wird dann erklärt, dass der Absatz sehr gering war und die Fortführung des Titels im Programm des Verlagshauses nicht mehr vertretbar ist. Wohlan. Das ist der Lauf, den viele Bücher gehen. Damit muss man als Autor leben.
Es gibt Aspekte an diesen Verramschungsaktionen, mit denen ich weniger gerne lebe. So könnte ich zum Beispiel dem Verlag meine eigenen Bücher abkaufen, bevor sie auf den Wühltischen landen. Zum dreifachen Preis dessen, was ich an einem regulär verkauften Buch verdient habe. Nein, Leute, das ist mir zu blöd. Ich habe das beim ersten Buch gemacht und werde es nie wieder tun. Die Exemplare, die ich mir noch auf Vorrat (für allfällige Enkel oder so) kaufen will, kaufe ich regulär im Buchhandel. Das ist dann zwar nochmals wesentlich teurer, aber da hat der Buchhandel wenigstens was davon und ich behalte meine Würde (ja, ich finde es würdelos, meinem Verlag Bücher abzukaufen und dabei drei Mal so viel auszugeben, wie ich an einem Buch verdient habe).
Ein anderer Aspekt sind die Rechte. Im selben Brief, der die Verramschung ankündigt, steht auch lapidar: Bitte beachten Sie, dass die Rechte an Ihrem Titel auch weiterhin beim Verlag liegen. Das ist dann der ultimative Schlag ins Gesicht. Behalten will der Verlag das Buch nicht. Nachdrucken auch nicht. Er kann also mit den Rechten absolut nichts mehr anfangen. Je nach Vertrag, den man unterschreibt, bleiben die Rechte tatsächlich noch eine Weile beim Verlag. Aber nicht für immer. Der Satz ist also nicht einmal ganz richtig. Man könnte auch schreiben: Die Rechte werden nach Ablauf der vertraglich vereinbarten Frist automatisch an Sie zurückfallen. Das wäre ein netter Satz auf Augenhöhe mit dem Autor. Aber nette Sätze haben in solchen Briefen eh keinen Platz. Ausser einer Floskel darüber, dass man sich die getroffene Entscheidung nicht leicht gemacht hat.
Ich kaufe also meinem Verlag keine Bücher ab. Es ist nämlich so: Die Rechte werden so oder so an mich zurückfallen. Und dann mach ich mir das Buch selber. Ganz unkompliziert. Oder ich lass es bleiben. Ganz so, wie ich will.
PS: Zum Einwand, ich könnte die Bücher dann ja selber weiterverkaufen: Porto für ein Buch in der Schweiz: CHF 7.00 (B-Post), nach Deutschland oder Österreich: CHF 15.50 (B-Post), es können, je nach Gewicht des Buches aber auch CHF 18.50 sein. Noch Fragen?
Die Ankündigungen über solche Verramschungen kommen per Briefpost. Da wird dann erklärt, dass der Absatz sehr gering war und die Fortführung des Titels im Programm des Verlagshauses nicht mehr vertretbar ist. Wohlan. Das ist der Lauf, den viele Bücher gehen. Damit muss man als Autor leben.
Es gibt Aspekte an diesen Verramschungsaktionen, mit denen ich weniger gerne lebe. So könnte ich zum Beispiel dem Verlag meine eigenen Bücher abkaufen, bevor sie auf den Wühltischen landen. Zum dreifachen Preis dessen, was ich an einem regulär verkauften Buch verdient habe. Nein, Leute, das ist mir zu blöd. Ich habe das beim ersten Buch gemacht und werde es nie wieder tun. Die Exemplare, die ich mir noch auf Vorrat (für allfällige Enkel oder so) kaufen will, kaufe ich regulär im Buchhandel. Das ist dann zwar nochmals wesentlich teurer, aber da hat der Buchhandel wenigstens was davon und ich behalte meine Würde (ja, ich finde es würdelos, meinem Verlag Bücher abzukaufen und dabei drei Mal so viel auszugeben, wie ich an einem Buch verdient habe).
Ein anderer Aspekt sind die Rechte. Im selben Brief, der die Verramschung ankündigt, steht auch lapidar: Bitte beachten Sie, dass die Rechte an Ihrem Titel auch weiterhin beim Verlag liegen. Das ist dann der ultimative Schlag ins Gesicht. Behalten will der Verlag das Buch nicht. Nachdrucken auch nicht. Er kann also mit den Rechten absolut nichts mehr anfangen. Je nach Vertrag, den man unterschreibt, bleiben die Rechte tatsächlich noch eine Weile beim Verlag. Aber nicht für immer. Der Satz ist also nicht einmal ganz richtig. Man könnte auch schreiben: Die Rechte werden nach Ablauf der vertraglich vereinbarten Frist automatisch an Sie zurückfallen. Das wäre ein netter Satz auf Augenhöhe mit dem Autor. Aber nette Sätze haben in solchen Briefen eh keinen Platz. Ausser einer Floskel darüber, dass man sich die getroffene Entscheidung nicht leicht gemacht hat.
Ich kaufe also meinem Verlag keine Bücher ab. Es ist nämlich so: Die Rechte werden so oder so an mich zurückfallen. Und dann mach ich mir das Buch selber. Ganz unkompliziert. Oder ich lass es bleiben. Ganz so, wie ich will.
PS: Zum Einwand, ich könnte die Bücher dann ja selber weiterverkaufen: Porto für ein Buch in der Schweiz: CHF 7.00 (B-Post), nach Deutschland oder Österreich: CHF 15.50 (B-Post), es können, je nach Gewicht des Buches aber auch CHF 18.50 sein. Noch Fragen?
Mittwoch, 4. September 2013
Eine Bratsche geht flöten
Gestern lag es in meinem Briefkasten, das Buch von Inge Lütt, das sie zu einer "richtigen" Autorin macht. Zwar ohne Becher (Bachelor im Schreiben) und Mixer (Master im Schreiben), wie wir nach meinem Blogeintrag über das Schweizer Literaturinstitut festgestellt haben, dafür aber mit enorm viel Sprachwitz und Schalk.
Der Schalk beginnt dann schon vor der eigentlichen Geschichte. Mit einem richtigen Becher und einem richtigen Mixer. Samt flötender Widmung.
Ich habe natürlich sofort reingelesen. Hach! Frisch wie ein Herbstmorgen. Mit diesem köstlichen Humor, den ich an Inge so mag.
"Du bist bei der Kripo, Karin. Da muss man eben mit allem rechnen."
Die Meinige hat gut reden. Auch sie ist beruflich meist mit Mord und Totschlag beschäftigt. Sie ist Opernsängerin, da ist so etwas eher normal. Beruflich gesehen. Bei ihr ist, egal um welchen Tatbestand es sich handelt, die Angelegenheit in der Regel nach drei Stunden beendet. Der Fall geklärt, die Schurken tot und das Kostüm hängt auch auch schon wieder am Bügel oder dreht in der theatereigenen Waschmaschine."
Karin ist aber nicht Opernsängerin, sondern eben - bei der Kripo. Da hat man dann halt leider keine Partitur, an der man sich orientieren kann, wenn der Bratscher Ulhart Sansheimer vor dem grossen Abschlusskonzert tot vor dem Bachdenkmal in Arnstadt tot aufgefunden wird. Mit ... (ähm, nein, lest selber, ist zu peinlich für den Mann). Zeugen sahen ihn zuletzt, wie er in einer Kellerkneipe Knoblachbaguettes ass. Aber so was ist doch kein Grund, jemanden gleich umzubringen! Also. Warum ist der Mann tot? Und was passiert jetzt mit dem Abschlusskonzert?
Lest selber. Hier:
Der Schalk beginnt dann schon vor der eigentlichen Geschichte. Mit einem richtigen Becher und einem richtigen Mixer. Samt flötender Widmung.
Ich habe natürlich sofort reingelesen. Hach! Frisch wie ein Herbstmorgen. Mit diesem köstlichen Humor, den ich an Inge so mag.
"Du bist bei der Kripo, Karin. Da muss man eben mit allem rechnen."
Die Meinige hat gut reden. Auch sie ist beruflich meist mit Mord und Totschlag beschäftigt. Sie ist Opernsängerin, da ist so etwas eher normal. Beruflich gesehen. Bei ihr ist, egal um welchen Tatbestand es sich handelt, die Angelegenheit in der Regel nach drei Stunden beendet. Der Fall geklärt, die Schurken tot und das Kostüm hängt auch auch schon wieder am Bügel oder dreht in der theatereigenen Waschmaschine."
Karin ist aber nicht Opernsängerin, sondern eben - bei der Kripo. Da hat man dann halt leider keine Partitur, an der man sich orientieren kann, wenn der Bratscher Ulhart Sansheimer vor dem grossen Abschlusskonzert tot vor dem Bachdenkmal in Arnstadt tot aufgefunden wird. Mit ... (ähm, nein, lest selber, ist zu peinlich für den Mann). Zeugen sahen ihn zuletzt, wie er in einer Kellerkneipe Knoblachbaguettes ass. Aber so was ist doch kein Grund, jemanden gleich umzubringen! Also. Warum ist der Mann tot? Und was passiert jetzt mit dem Abschlusskonzert?
Lest selber. Hier:
Dienstag, 3. September 2013
Wie komme ich als Autorin zu Lesungen
Aus aktuellem Anlass (heute wird meine Herbstleserunde eingeläutet) ein paar Informationen, wie man als Autorin zu Lesungen kommt.
1. Ich werde direkt angefragt.
Meistens geschieht das über das Kontaktformular meiner Webseite. Bei Lesungen an Orten, an denen ich schon einmal gelesen habe, kommt die Mail direkt an meine Mailadresse. Anrufe sind selten.
Wir klären gemeinsam mögliche Termine, die Honorarfrage, die Wünsche der Veranstalter, die genauen Zeiten, eine ungefähre Anzahl von Zuhörern pro Lesung und die Hin- und Rückreise (Bahn / Auto / ist eine Übernachtung nötig usw.). Ich schreibe die Rechnungen, die ich zu den Lesungen mitnehme, und ich organisiere meine Anreise. Nicht selten werde ich am Bahnhof abgeholt und auch wieder an den Bahnhof gefahren.
2. Ich mache Lesungen im Rahmen von Schullesetouren.
Dazu werde ich von den Veranstaltern per Mail eingeladen. Solche Veranstalter sind zum Beispiel in der Ostschweiz Schultur oder in anderen Kantonen Schule und Kultur. Sie erstellen eine Broschüre mit Informationen und möglichen Lesedaten der Autoren. Interessierte Schulen melden sich an und die Veranstalter organisieren dann in einer logistischen Schwerarbeit die Daten (bei den Ostschweizer Schullesungen sind das mittlerweile weit über 700 Lesungen mit mehreren Dutzend Autoren, die innerhalb eines Monats über die Bühne gehen müssen).
Je nach Veranstalter organisiere ich mir meine Hin- und Rückreise selber (das ist bei mir eigentlich meistens die Regel). Das Honorar ist fix vom Veranstalter festgelegt, eine Rechnung schreibe ich am Ende der Tour.
So komme ich an meine Lesungen. Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten:
- Der Verlag organisiert Lesungen / eine Lesetour.
- Der Autor ist bei einer Agentur, die Lesungen vermittelt.
- Man bemüht sich als Autor selber um Lesungen, in dem man sich bei potentiellen Veranstaltern bewirbt.
- Man organisiert seine Lesungen ganz selber (ich kenne niemanden, der das macht, kann mir aber vorstellen, dass das auch eine Möglichkeit ist).
Die Lesungen heute in Baar sind auf direkte Anfrage zustande gekommen. Es sind nicht meine ersten Lesungen in dort. Der Mailverkehr war unkompliziert und herzlich. Ich habe drei Lesungen, kenne die Namen der verantwortlichen Lehrkräfte, die Anzahl Schüler pro Lesung und weiss, wo wir am Mittag zum Essen hingehen (thailändisch, wie immer in Baar). So gut sind nicht alle Lesungen organisiert, aber viele. Es ist für mich der Idealfall, der perfekte Einstieg in die Lesungen nach einer längeren Sommerpause. Ich freue mich so richtig darauf.
1. Ich werde direkt angefragt.
Meistens geschieht das über das Kontaktformular meiner Webseite. Bei Lesungen an Orten, an denen ich schon einmal gelesen habe, kommt die Mail direkt an meine Mailadresse. Anrufe sind selten.
Wir klären gemeinsam mögliche Termine, die Honorarfrage, die Wünsche der Veranstalter, die genauen Zeiten, eine ungefähre Anzahl von Zuhörern pro Lesung und die Hin- und Rückreise (Bahn / Auto / ist eine Übernachtung nötig usw.). Ich schreibe die Rechnungen, die ich zu den Lesungen mitnehme, und ich organisiere meine Anreise. Nicht selten werde ich am Bahnhof abgeholt und auch wieder an den Bahnhof gefahren.
2. Ich mache Lesungen im Rahmen von Schullesetouren.
Dazu werde ich von den Veranstaltern per Mail eingeladen. Solche Veranstalter sind zum Beispiel in der Ostschweiz Schultur oder in anderen Kantonen Schule und Kultur. Sie erstellen eine Broschüre mit Informationen und möglichen Lesedaten der Autoren. Interessierte Schulen melden sich an und die Veranstalter organisieren dann in einer logistischen Schwerarbeit die Daten (bei den Ostschweizer Schullesungen sind das mittlerweile weit über 700 Lesungen mit mehreren Dutzend Autoren, die innerhalb eines Monats über die Bühne gehen müssen).
Je nach Veranstalter organisiere ich mir meine Hin- und Rückreise selber (das ist bei mir eigentlich meistens die Regel). Das Honorar ist fix vom Veranstalter festgelegt, eine Rechnung schreibe ich am Ende der Tour.
So komme ich an meine Lesungen. Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten:
- Der Verlag organisiert Lesungen / eine Lesetour.
- Der Autor ist bei einer Agentur, die Lesungen vermittelt.
- Man bemüht sich als Autor selber um Lesungen, in dem man sich bei potentiellen Veranstaltern bewirbt.
- Man organisiert seine Lesungen ganz selber (ich kenne niemanden, der das macht, kann mir aber vorstellen, dass das auch eine Möglichkeit ist).
Die Lesungen heute in Baar sind auf direkte Anfrage zustande gekommen. Es sind nicht meine ersten Lesungen in dort. Der Mailverkehr war unkompliziert und herzlich. Ich habe drei Lesungen, kenne die Namen der verantwortlichen Lehrkräfte, die Anzahl Schüler pro Lesung und weiss, wo wir am Mittag zum Essen hingehen (thailändisch, wie immer in Baar). So gut sind nicht alle Lesungen organisiert, aber viele. Es ist für mich der Idealfall, der perfekte Einstieg in die Lesungen nach einer längeren Sommerpause. Ich freue mich so richtig darauf.
Montag, 2. September 2013
In den Autorenberuf reinschnuppern
Schnuppern gehen. So nennt man es bei uns in der Schweiz, wenn Schüler im Hinblick auf die Berufswahl einen oder mehrere Tage in einen Beruf hineinschauen. Sie kontaktieren die Firma/Institution und fragen an, ob sie schnuppern kommen dürfen. Ich finde das eine tolle Sache. Herr und Frau Tochter haben von dieser Möglichkeit rege Gebrauch gemacht und sich verschiedene Berufe auf diese Weise genauer angesehen.
In letzter Zeit häufen sich bei mir die Anfragen von jungen Frauen, ob sie bei mir in den Beruf der Autorin reinschnuppern dürfen. Ich sage jeweils ab. Und zwar mit folgender Begründung:
1. Man kann den Beruf des Autors nicht wirklich lernen - das heisst, man kann schon, auch in der Schweiz, am Schweizerischen Literaturinstitut, aber ich würde diese Ausbildung nie machen. Grund: Die allerwenigsten Autoren können vom Schreiben leben; es ist in meinen Augen daher eine Ausbildung für Menschen, die nicht darauf angewiesen sind, später ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ich empfehle deshalb allen, einen Beruf zu erlernen und nebenher zu schreiben. Wenn es dann klappt, kann man immer noch sein Arbeitspensum reduzieren oder - mit viel Glück - vom Schreiben leben. Oder das Schweizerische Literaturinstitut nach Abschluss einer Lehre / eines Studiums besuchen (im Wissen, dass man sein Geld auch anders verdienen kann als mit dem Schreiben).
2. Es gibt nichts Langweiligeres als einen Schnuppertag bei einer Autorin. Die schreibt nämlich einfach. Am Morgen Mails, tagsüber am Text, manchmal in den Social Media. Und zwischendurch putzt und kocht sie, macht die Wäsche und geht einkaufen (im Sommer mäht sie auch mal den Rasen oder jätet Unkraut).
Wer einen Einblick ins Autorenleben und das Schreiben gewinnen möchte, dem empfehle ich die Webseite von Andreas Eschbach und rate:
- Lies dich durch Eschbachs Tipps zum Schreiben. Er war für mich eine wichtige Informations- und Motivationsquelle, als ich mit dem Schreiben begonnen habe.
- Melde dich in Schreibforen an und tausche dich mit Gleichgesinnten aus.
- Mach Schreibworkshops. Berufs- oder ausbildungsbegleitend.
- Schreib, schreib, schreib ... und schreib ...
Nutze deine Schnuppertage, um dir Berufe anzuschauen, die dir gefallen könnten. Mach eine Lehre oder ein Studium. Damit schaffst du dir einen finanziellen Boden. Wir Autoren nennen das den "Brotberuf", den viele von uns "nebenbei" haben, damit wir unser Essen kaufen, die Miete, die Steuern, die Kleider und generell den Lebensunterhalt bezahlen können.
Nein, das alles ist nicht unbedingt romantisch. Es ist auch nicht unbedingt die Vorstellung, die man vom Schreiben hat, oder haben will. Aber so ist sie nun mal, die Wirklichkeit.
In letzter Zeit häufen sich bei mir die Anfragen von jungen Frauen, ob sie bei mir in den Beruf der Autorin reinschnuppern dürfen. Ich sage jeweils ab. Und zwar mit folgender Begründung:
1. Man kann den Beruf des Autors nicht wirklich lernen - das heisst, man kann schon, auch in der Schweiz, am Schweizerischen Literaturinstitut, aber ich würde diese Ausbildung nie machen. Grund: Die allerwenigsten Autoren können vom Schreiben leben; es ist in meinen Augen daher eine Ausbildung für Menschen, die nicht darauf angewiesen sind, später ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ich empfehle deshalb allen, einen Beruf zu erlernen und nebenher zu schreiben. Wenn es dann klappt, kann man immer noch sein Arbeitspensum reduzieren oder - mit viel Glück - vom Schreiben leben. Oder das Schweizerische Literaturinstitut nach Abschluss einer Lehre / eines Studiums besuchen (im Wissen, dass man sein Geld auch anders verdienen kann als mit dem Schreiben).
2. Es gibt nichts Langweiligeres als einen Schnuppertag bei einer Autorin. Die schreibt nämlich einfach. Am Morgen Mails, tagsüber am Text, manchmal in den Social Media. Und zwischendurch putzt und kocht sie, macht die Wäsche und geht einkaufen (im Sommer mäht sie auch mal den Rasen oder jätet Unkraut).
Wer einen Einblick ins Autorenleben und das Schreiben gewinnen möchte, dem empfehle ich die Webseite von Andreas Eschbach und rate:
- Lies dich durch Eschbachs Tipps zum Schreiben. Er war für mich eine wichtige Informations- und Motivationsquelle, als ich mit dem Schreiben begonnen habe.
- Melde dich in Schreibforen an und tausche dich mit Gleichgesinnten aus.
- Mach Schreibworkshops. Berufs- oder ausbildungsbegleitend.
- Schreib, schreib, schreib ... und schreib ...
Nutze deine Schnuppertage, um dir Berufe anzuschauen, die dir gefallen könnten. Mach eine Lehre oder ein Studium. Damit schaffst du dir einen finanziellen Boden. Wir Autoren nennen das den "Brotberuf", den viele von uns "nebenbei" haben, damit wir unser Essen kaufen, die Miete, die Steuern, die Kleider und generell den Lebensunterhalt bezahlen können.
Nein, das alles ist nicht unbedingt romantisch. Es ist auch nicht unbedingt die Vorstellung, die man vom Schreiben hat, oder haben will. Aber so ist sie nun mal, die Wirklichkeit.
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