Montag, 2. September 2013

In den Autorenberuf reinschnuppern

Schnuppern gehen. So nennt man es bei uns in der Schweiz, wenn Schüler im Hinblick auf die Berufswahl einen oder mehrere Tage in einen Beruf hineinschauen. Sie kontaktieren die Firma/Institution und fragen an, ob sie schnuppern kommen dürfen. Ich finde das eine tolle Sache. Herr und Frau Tochter haben von dieser Möglichkeit rege Gebrauch gemacht und sich verschiedene Berufe auf diese Weise genauer angesehen.

In letzter Zeit häufen sich bei mir die Anfragen von jungen Frauen, ob sie bei mir in den Beruf der Autorin reinschnuppern dürfen. Ich sage jeweils ab. Und zwar mit folgender Begründung:

1. Man kann den Beruf des Autors nicht wirklich lernen - das heisst, man kann schon, auch in der Schweiz, am Schweizerischen Literaturinstitut, aber ich würde diese Ausbildung nie machen. Grund: Die allerwenigsten Autoren können vom Schreiben leben; es ist in meinen Augen daher eine Ausbildung für  Menschen, die nicht darauf angewiesen sind, später ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ich empfehle deshalb allen, einen Beruf zu erlernen und nebenher zu schreiben. Wenn es dann klappt, kann man immer noch sein Arbeitspensum reduzieren oder - mit viel Glück - vom Schreiben leben. Oder das Schweizerische Literaturinstitut nach Abschluss einer Lehre / eines Studiums besuchen (im Wissen, dass man sein Geld auch anders verdienen kann als mit dem Schreiben).

2. Es gibt nichts Langweiligeres als einen Schnuppertag bei einer Autorin. Die schreibt nämlich einfach. Am Morgen Mails, tagsüber am Text, manchmal in den Social Media. Und zwischendurch putzt und kocht sie, macht die Wäsche und geht einkaufen (im Sommer mäht sie auch mal den Rasen oder jätet Unkraut).

Wer einen Einblick ins Autorenleben und das Schreiben gewinnen möchte, dem empfehle ich die Webseite von Andreas Eschbach und rate:
- Lies dich durch Eschbachs Tipps zum Schreiben. Er war für mich eine wichtige Informations- und Motivationsquelle, als ich mit dem Schreiben begonnen habe.
- Melde dich in Schreibforen an und tausche dich mit Gleichgesinnten aus.
- Mach Schreibworkshops. Berufs- oder ausbildungsbegleitend.
- Schreib, schreib, schreib ... und schreib ...

Nutze deine Schnuppertage, um dir Berufe anzuschauen, die dir gefallen könnten. Mach eine Lehre oder ein Studium. Damit schaffst du dir einen finanziellen Boden. Wir Autoren nennen das den "Brotberuf", den viele von uns "nebenbei" haben, damit wir unser Essen kaufen, die Miete, die Steuern, die Kleider und generell den Lebensunterhalt bezahlen können.

Nein, das alles ist nicht unbedingt romantisch. Es ist auch nicht unbedingt die Vorstellung, die man vom Schreiben hat, oder haben will. Aber so ist sie nun mal, die Wirklichkeit.

Mittwoch, 28. August 2013

Orientierungslos

Es ist nicht so, dass mich gerade die Sinnkrise gepackt hätte. Viele Dinge in meinem Leben laufen im Moment total gut. Aber ...

... kürzlich wurde ich zwei Mal darauf angesprochen, für wen ich denn blogge und das hat meine Gedanken ganz schön ins Rudern gebracht. In erster Linie blogge ich für mich, wie ich das immer getan habe, seit ich vor Jahren damit angefangen habe. Ich schreibe auf, was mich beschäftigt.

Wirklich? Und ganz ehrlich?

Ganz ehrlich? Das habe ich getan. Damals, als ich unter anderem Namen gebloggt habe und über das geschrieben habe, was mir wirklich an die Nieren geht. Dann wurde ich Autorin und bloggte doppelt. Einmal als Frau Zappadong über das, was mir wirklich an die Nieren geht, und einmal als Autorin über das, was man als Autorin so erlebt. Blöderweise begann da so ziemlich bald einmal das grosse Verschweigen darüber, was mich wirklich beschäftigt. Denn würde ich das, was mich wirklich beschäftigt, ungeschönt aufschreiben, sähe es hier oft ganz anders aus.

Warum ich es nicht tue? Es gibt verschiedene Gründe. Und schon fängt es an zu schnippseln in meinem Kopf. Darf ich das jetzt wirklich schreiben? Was passiert, wenn ich das jetzt schreibe? Hier, im Autorenblog? Vielleicht ist es zu früh, darüber zu schreiben. Vielleicht ist nie der Zeitpunkt dafür. Ich weiss es nicht. Eine andere Antwort, die nicht sehr schmeichelhaft ist, aber fadengerade und ehrlicher: Ich bin zu feige dazu.

Einmal abgesehen davon, dass ich zu feige bin, hier ganz offen zu schreiben, was mich wirklich umtreibt, steht die ganz pragmatische Frage im Raum: Für wen blogge ich, wenn nicht für mich (wenn ich für mich bloggen würde, wäre ich knallehrlich)?

Ich schreibe Jugendbücher. Also sollte ich eigentlich für meine Zielgruppe bloggen: Jugendliche. Blöd daran: Ich kenne keinen einzigen Jugendlichen, der Blogs liest, geschweige denn Blogs einer Autorin, die seine Mutter / Grossmutter sein könnte.

Generell blogge ich für Menschen, die sich für das Leben einer Autorin interessieren.Und schon bin ich wieder bei meinem Problem. Ich lasse zu viele Türen verschlossen.

So dümpelt dieser Blog meistens an der Oberfläche. Aber das ist nicht das, was die Bloggerin in mir möchte. Vielleicht kehre ich zurück zu meinem Blogger Alter Ego, das im Moment ziemlich alleine mit Mr Doorman in Zappadonghausen hockt und mit ihm das gemeinsame Lieblingsspiel spielt, das ich hier lieber nicht erwähne (nein, kein Sex - was denkt ihr denn?)

Mein Autorinnenleben? Ganz ehrlich? Mal abgesehen davon, dass ich immer noch leidenschaftlich gerne schreibe, ist es ziemlich beschissen. Aber ich schlüpfe auch heute Morgen in mein Galgenhumor- und Gelassenheitskostüm und blicke ihm so abgebrüht wie möglich in die Augen.

Mittwoch, 21. August 2013

Entdeckungen

Entdeckung Nummer 1:
Kinderprogramm der sehr coolen Art. Elena Rutman vom Radio srf hat mich auf den Vlog von Oli aufmerksam gemacht. Schon klasse, was es heute alles gibt. Ich habe mich für den Vlog entschieden, in dem sich Oli als Schriftsteller versucht, empfehle aber, unbedingt auch den Oli-Vlog mit der Vogelspinne gucken!.  



Entdeckung Nummer 2:
Dank Andreas von Gunten bin ich auf Brotseiten.com gestossen. Was für eine absolut geniale Idee, Texte für Smartphones und Tablets anzubieten!

So, und jetzt sitze ich hier, in totaler Aufbruchstimmung, und möchte am liebsten Vlogen und Geschichten fürs Smartphone schreiben.

Dienstag, 20. August 2013

Wenn es so richtig gut ist, sich zu irren

Dank einer Leseanfrage habe ich heute entdeckt, dass ich seit Monaten mit einem total stressigen Irrtum im Kopf herumrenne. Und das alles, weil ich mir die Daten meiner Deadlines nicht aufgeschrieben habe, sondern gedacht habe, ich hätte sie auch so völlig im Griff - oder anders gesagt: richtig im Kopf abgespeichert.

Hatte ich aber nicht. Ausser der ersten Deadline lag ich mit allen falsch! Ich habe mich so was von geirrt! Ich habe - mit Ausnahme des ersten Bandes meiner Serie - für alle anderen Bände mehr Zeit.

AN DIESER STELLE KOMMT JETZT DER TOTALE ERLEICHTERUNGSSEUFZER!!!

Nun, das Schreibpensum ist immer noch enorm, die Daten sind immer noch knapp, aber sie geben mir mehr Luft als ich gedacht hatte. Vor allem aber bin ich mit einem Schlag meinem Schreibplan weit voraus! Hach, es kann auch richtig gut sein, sich zu irren.

Wie ich darauf gekommen bin, dass ich mich geirrt habe? Ganz einfach. Ich wollte die Leseanfrage nicht einfach schnöde ablehnen, sondern sie mit meinen Abgabeterminen begründen. Also habe ich die Verträge hervorgekramt und mir die Deadlines darauf noch einmal angesehen ... (ähm ...)

Dienstag, 13. August 2013

Buchtrailer zu #no_way_out

Heute Morgen wartete in meiner Mailbox eine spezielle Mail auf mich. Andreas Fritz hat gestern Abend den Trailer zu #no_way_out fertig gemacht und mir den Link dazu geschickt.

Weil ich erst kürzlich den Trailer zu Blackout hochgeladen hatte, schaffte ich dieses Mal das Hochladen in Rekordschnelle. Ich nutzte die Gelegenheit, gleich auch meinen youtube-Kanal aufzumöbeln. Dazu habe ich

- endlich ein Kanalbild hochgeladen
- die Informationen in "über uns" eingetragen
- Alle Informationen zu den Buchtrailern vereinheitlicht (Inhalt, Angaben zum Buch, Link zum Hersteller des Videos)
- Alle Videos einheitlich neu "vertaggt".

Meinen youtube-Kanal kann man übigens abonnieren, genauso wie den Kanal von Andreas Fritz.

Und hier ist er, der Buchtrailer: