Mittwoch, 6. Februar 2013

Vom Schreiben, Überarbeiten und E-Gitarren - Fragen 44 bis 48 der Reihe "81 Fragen an"

Ich hinke mit meinen 81 Fragen der Zeit hinterher. Höchste Eisenbahn also für ein paar weitere Antworten!


Vor der Abgabe an den Verlag lese meistens nur ich es durch.

Habe ich doch schon :-) In "Starkstrom" spielen Hard Rock Bands eine wichtige Rolle und die Hauptfigur in "Mordsangst" ist E-Gitarrist in einer Band.

Unendlich viele Male. Ich bin eine besessene Überarbeiterin. Immer und immer und immer und immer und immer wieder.


Ich mache vor allem viele Lesungen. Im Moment sind es pro Jahr zwischen 130 und 150. Doch so sehr ich Lesungen mag: Ich möchte in Zukunft etwas weniger viele machen und mehr Zeit zum Schreiben haben.

Interviews gebe ich viel weniger. Nicht, weil ich nicht will, sondern weil ich da viel weniger Anfragen habe als für Lesungen.


Meine Notizen zu den Büchern schreibe ich von Hand in ein Notizbuch. Die Geschichten selber entstehen ausschliesslich am Computer (ich könnte das gar nicht von Hand).

Dienstag, 5. Februar 2013

Workshopmonat

Diesen Monat ist Workshopmonat. Der Zufall hat es so eingerichtet, dass ich gleich zwei Mal zu Schreibateliers/Workshops eingeladen wurde, beide Male an Oberstufen. Heute Abend in Tafers sind es ziemlich kurze Einheiten. Ich habe sie vorbereitet und bin gespannt, was wir in der relativ kurzen Zeit aus den Übungen herausholen und mitnehmen werden.

Montag, 4. Februar 2013

Utopie

"Ich bin fest überzeugt, dass ein Evolutionssprung angesagt ist. Das Ergebnis wird eine völlig neue Gesellschaftsordnung sein." (Tom Zai)

Begonnen hat es mit einer Diskussion auf Goggle+ zum NZZ Artikel über Autoren (Arm, aber glücklich) - angekommen sind wir bei einem Blogartikel von Tom Zai (weil ich ihn nach einer Alternative, seiner Utopie gefragt habe). Ich wünsche mir nichts mehr als eine neue Gesellschaftsordnung, denn die von heute hat versagt. Leider stecke ich gerade in der Phase der totalen Resignation und bin froh um Kommentare wie den von Hausfrau Hanna oder diesen Blogartikel von Tom Zai (aus dem als Fazit das eingangs aufgeführte Zitat stammt).

Samstag, 2. Februar 2013

Loslassen

Gestern und heute habe ich an den letzten Details zum neuen Buch gefeilt. Das Feinschlifflektorat meiner Lektorin war vom Feinsten. Ich lasse mit dieser letzten Detailarbeit aber nicht nur mein neues Buch los, sondern muss mich auch von meiner Lektorin verabschieden. Sie hat damals das Potenzial im "Blackout" erkannt; dank ihr hat die Geschichte von Nick Aufnahme in den Verlag gefunden. Neun Bücher haben wir seit damals zusammen gemacht. Neun Bücher, Carolin! Wahnsinn! DANKE!

Ich hätte diesen Feinschliff im Haus in den Bergen machen können. Es war nicht nur das grässliche Wetter, das mich davon abgehalten hat. Seit einigen Monaten habe ich Mühe mit meiner Wahlheimat. Das Dorf, in dem ich seit rund zweieinhalb Jahren zeitweilig wohne, ist mir fremd geworden. In der kurzen Zeit ist so viel gebaut und noch viel mehr geplant worden. Ich wollte von diesem ganzen Bauwahnsinn bei mir unten im Tal fliehen (wo im Moment gerade eine Kleinstadt total umgeackert und zugebaut wird) und bin in den Bergen in den genau gleichen Wahnsinn geraten. Das Dorf ist in Rekordzeit um eine Retortensiedlung und mehrere Wohnblocks erweitert worden. Und so bin ich weder hier noch dort wirklich mehr zu Hause. Ich ertappe mich dabei, wie ich nach neuen Ecken suche, in die ich mich zurückziehen könnte. Das Rätromanischlernen habe ich an den Nagel gehängt. Wozu auch? Ich komme mit Mittellanddeutsch viel weiter als mit Romantsch. Und ich bin - ehrlich gesagt - auch wütend auf die Leute, weil sie es zugelassen haben, was mit ihrem Dorf und ihrem Tal passiert ist und noch passieren wird.

Dabei bin ich ja selber eine "Zugezogene". Eine Zweitwohnerin. Nur habe ich dazu nicht irgendeine neue Allerweltsluxuswohnung im total langweiligen So-sieht-eine-Zweitwohnung-im-Moment-aus-Stil gekauft (die sehen alle gleich aus, alle ... und kosten alle gleich überrissen viel), sondern ein Haus, das kein Einheimischer wollte. Aber eigentlich ist auch das keine Entschuldigung. Ich gehöre zur Horde, die die Freiheit in den Bergen sucht und dabei diese Berge im Moment total kaputt macht.

Das Haus im  Tobel gefällt mir immer noch. Wenn ich dort unten bin und der Bach rauscht, bekomme ich nichts vom Wahnsinn um mich herum mit. Aber beim Wandern, entlang all der Bautafeln mit den ewig gleichen Gebäuden, den über zwanzig geplanten Häusern direkt beim Badesee und am Flachmoor, da vergeht mir immer mehr die Lust. Ich merke, wie ich für mich Argumente suche, warum es mir trotz allem gefällt. Das ist ein Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass ich dabei bin, loszulassen. Auf welche Art, weiss ich noch nicht. Vielleicht löse ich mich innerlich vom Gedanken, in einer weitgehend intakten Natur zu leben und arrangiere mich mit den neuen Gegebenheiten, vielleicht löse ich mich vom Ort, vielleicht von zwei Orten. Ich weiss es nicht. Es ist auch nicht so wichtig. Weil: Eigentlich habe ich diese Zwischenwelten immer gemocht. Dieses Nichtwissen, was als Nächstes ist und kommt. Das Leben bleibt auf jeden Fall in Bewegung.

Donnerstag, 31. Januar 2013

Twitter und ich

Ich bin seit einiger Zeit wieder auf Twitter. Es ist mein dritter Anlauf. Das erste Mal war ich unter dem Namen meines Alter Ego unterwegs, das zweite Mal unter meinem richtigen Namen. Beide Male habe ich das Profil nicht einfach auf Eis gelegt, sondern gelöscht. Grund: Ich empfand Twitter beide Male als riesiges Marktgeschrei, wo ganz viele, zum Teil grässliche Nebensächlichkeiten in die Welt posaunt werden. Mich interessierte nicht, wer jetzt gerade in welches Tram gestiegen war und wo gegessen hatte, schon gar nicht was. Genauso grässlich fand ich es, von Versicherungleuten, Followersammlern, Immobilienfirmen und anderen Menschen, die mir etwas verkaufen wollten, gefolgt, resp. verfolgt zu werden. Kurz: Ich fand Twitter zu 90 Prozent einfach nur langweilig, überflüssig und doof.

Dann hatte ich diese Idee zu einem neuen Buch. Nein, es geht darin nicht um Twitter. Aber Twitter spielt eine kleine, jedoch wichtige Rolle. Also habe ich mich zum Dritten Mal angemeldet, um ein paar Dinge auszuprobieren (Frau Autorin muss ja wissen, worüber sie schreibt). Eine Weile bin ich nur sehr wenigen Leuten gefolgt. Leuten, die ich mag und interessant finde. Das sind zum Teil Autorenkollegen, zum Teil Journalisten. Am liebsten jedoch mag ich die Twitterpoeten. Leute, die in 140 oder weniger Zeichen wunderbare Dinge sagen. Oder witzige. Oder sehr gescheite. Ich habe auch lange fast keine Tweets geschrieben, sondern hauptsächlich spannende Tweets retweetet. Und ich habe gemerkt, dass viel weniger Twitterer als früher andauernd berichten, wo sie sind, was sie gerade essen und wer im Tram neben ihnen sitzt. Vielleicht liegt es an meiner nicht sehr regen Aktivität, dass mir auch keine Followersammler und Menschen, die mir etwas verkaufen wollen, virtuell an den Hals hüpfen.

Mittlerweile bin ich - für meine Verhältnisse - an einem oberen Limit angekommen. Ich folge irgendwas knapp über 100 Leuten. Eigentlich ist mir das schon fast zu viel, obwohl ich diesmal klugerweise Listen angelegt habe. Pro Tag bin ich vielleicht fünf Minuten auf Twitter. Zu wenig, um wirklich etwas mitzubekommen. Aber ich kann - Listen sei Dank - dann genau nach dem suchen, was mich interessiert. Oder einfach ein bisschen reinlesen. Meine Lieblingstwitterin ist übrigens Giulialala