Gestern Nachmittag sassen mein Mann und ich draussen auf dem Sitzplatz, er mit einem Buch in der Hand, ich mit dem Laptop. Wir freuten uns am Frühling und begannen über mein Leben als Autorin zu plaudern.
"Ein Bestseller, das wär's", geriet mein Mann einmal mehr ins Träumen. Und dann kam - auch einmal mehr - die Frage ins Spiel, wie man so etwas hinbekommt. Leider ist die Frage einfacher als die Antwort. Denn wüsste man die Antwort, würde ja jeder Autor einen Bestseller schreiben :-)
James Frey landete einen Bestseller mit dem Buch "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt". (Das Buch verkaufte sich so gut, dass Frey einen zweiten Band nachschob: "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt, Teil 2") Nur: Ein verdammt guter Roman macht noch lange keinen Bestseller. Leider. Also, was dann? Vielleicht das richtige Alter (jung, jünger am jüngsten, wie "Eragon", Zwölf" und "Axolotl Roadkill" zeigen)? Oder das Entdecktwerden vom "richtigen" Kritiker (worauf alle anderen auf den gleichen Zug aufspringen)? Oder das richtige Thema zur richtigen Zeit (Vampire!)? Hat die Verlagswerbung einen Einfluss? Ist es einfach reine Glückssache? Fragen über Fragen - die Antworten liegen wahrscheinlich irgendwo überall ein bisschen.
Mein Mann las dann weiter in seinem Buch von Jean-Christophe Grangé, der das Glück(?) hat, es zum Bestsellerautor geschafft zu haben. Ich schrieb weiter an einer Geschichte, die es wahrscheinlich nicht schafft, zum Bestseller zu werden. Und einen Moment lang wünschte ich mir, 14 zu sein, extrem gut auszusehen und jemanden beim Fernsehen zu kennen. Aber nur einen Moment lang.
Mittwoch, 24. März 2010
Dienstag, 23. März 2010
Heute war ein richtig guter Tag
Erst brachte mir der Pöstler diesen wirklich netten Brief der 2. Real aus Villmergen, bei der ich kürzlich eine Lesung hatte:
Dann trudelten kurz nacheinander zwei Anfragen für Lesungen ein. Für beide fanden wir in kurzer Zeit einen Termin. Als Sahnehäubchen obendrauf meldete sich ein netter Herr aus dem Voralrberg (Österreich) und erklärte, er sei jetzt jener, der die Lesetour organisiere, über die ich vor ein paar Wochen mit einem ebenfalls sehr netten (anderen) Herrn gesprochen hatte. Und als ob das noch nicht reichte, schickte mir meine Lektorin die Klappentexte für das neue Buch.
So was nenne ich einen richtig guten Tag :-)
Dann trudelten kurz nacheinander zwei Anfragen für Lesungen ein. Für beide fanden wir in kurzer Zeit einen Termin. Als Sahnehäubchen obendrauf meldete sich ein netter Herr aus dem Voralrberg (Österreich) und erklärte, er sei jetzt jener, der die Lesetour organisiere, über die ich vor ein paar Wochen mit einem ebenfalls sehr netten (anderen) Herrn gesprochen hatte. Und als ob das noch nicht reichte, schickte mir meine Lektorin die Klappentexte für das neue Buch.
So was nenne ich einen richtig guten Tag :-)
Sonntag, 21. März 2010
Sätze aus dem Kopf
Gestern habe ich ein hochgelobtes Buch auf Seite 64 zugeklappt und beschlossen, es nicht zu Ende zu lesen. Es ist eine Geschichte, die mir - wäre sie gut geschrieben - die Tränen die Wangen herunterkollern lassen müsste. Tut sie aber nicht. Stattdessen begann ich mich ca. Seite 30 zu ärgern, ab Seite 50 wurde ich leicht rumpelsurrig (aggressiv) und bei besagter Seite 64 stieg ich aus.
Ich hatte das Gefühl, jeder Satz sei auf Wirkung angelegt, sei ganz bewusst so und nicht anders geschrieben worden. Jeder Satz ein Satz aus dem Kopf, keiner aus dem Herzen, allesamt kalt berechnend dem Reissbrett der Bestsellerbastelanleitung entsprungen. Ich will aber Bücher lesen, die ihren Ursprung im Herzen haben. Natürlich müssen sie gut geschrieben sein. Aber bitte, bitte nicht so berechnend wie dieses Buch. Irgendwann schrie mir jeder Satz entgegen: Hey, ich bin ein Satz für die Kritiker. Ich will beeindrucken. Tiefe vorgaukeln, wo nichts als Dollarzeichen vor meinem geistigen Auge sind.
Es hat leider auch nicht geholfen, kurz vor dem Wegpfeffern des Buches noch das Bild des Autors anzuschauen. Vielleicht war ich da schon zu sehr hinüber, doch der Gesichtsausdruck signalisierte mir: "Hey, ich bin ein cooler Typ, der ein cooles Buch geschrieben hat." Mit einem leichten Schuss Streberverbissenheit.
Okay. Ich hätte das Buch auf Seite 30 schliessen sollen. Vielleicht hätte ich das Bild dann ein wenig anders interpretiert. Geholfen hat schliesslich eine Rückmeldung einer Autorenkollegin, die schrieb, sie kenne einen Zwölfjährigen, der das Buch einfach nur grosse Klasse findet.
Sprich: Die Leserin (ich) kann irren.
Ich hatte das Gefühl, jeder Satz sei auf Wirkung angelegt, sei ganz bewusst so und nicht anders geschrieben worden. Jeder Satz ein Satz aus dem Kopf, keiner aus dem Herzen, allesamt kalt berechnend dem Reissbrett der Bestsellerbastelanleitung entsprungen. Ich will aber Bücher lesen, die ihren Ursprung im Herzen haben. Natürlich müssen sie gut geschrieben sein. Aber bitte, bitte nicht so berechnend wie dieses Buch. Irgendwann schrie mir jeder Satz entgegen: Hey, ich bin ein Satz für die Kritiker. Ich will beeindrucken. Tiefe vorgaukeln, wo nichts als Dollarzeichen vor meinem geistigen Auge sind.
Es hat leider auch nicht geholfen, kurz vor dem Wegpfeffern des Buches noch das Bild des Autors anzuschauen. Vielleicht war ich da schon zu sehr hinüber, doch der Gesichtsausdruck signalisierte mir: "Hey, ich bin ein cooler Typ, der ein cooles Buch geschrieben hat." Mit einem leichten Schuss Streberverbissenheit.
Okay. Ich hätte das Buch auf Seite 30 schliessen sollen. Vielleicht hätte ich das Bild dann ein wenig anders interpretiert. Geholfen hat schliesslich eine Rückmeldung einer Autorenkollegin, die schrieb, sie kenne einen Zwölfjährigen, der das Buch einfach nur grosse Klasse findet.
Sprich: Die Leserin (ich) kann irren.
Freitag, 19. März 2010
Donnerstag, 18. März 2010
Mit dem Fahrrad zur Lesung
Heute ist meine dritte und letzte Lesung beim freiwilligen 10. Schuljahr in Vaduz. Und weil der Frühling beschlossen hat, doch noch ins Rheintal zu kommen, werde ich die rund 10 Kilometer mit dem Fahrrad zurücklegen. Ich nehme die Digicam mit und schiesse unterwegs ein paar Fotos. Damit ihr morgen etwas anzugucken habt :-)
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