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Montag, 10. August 2020

Mein Social Media Leben

Ich war in den letzten Wochen häufig in den Bergen. Zum Schreiben, zum Wandern, zum Gärtnern, zum Handwerken - halt einfach zum Leben. Es ist ein genügsames Leben dort oben, eins, in dem Social Media eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Facebook kommt in diesem Leben gar nicht vor. Ich poste ab und zu ein Foto mit wenig Text auf Insta, werfe gelegentlich einen Blick in Twitter und ertappe mich manchmal bei dem Gedanken, dass ich wohl gar keine Social Media hätte, wenn ich nicht Autorin wäre.

Gar kein Social Media Leben geht in meinem Beruf natürlich nicht. Aber ich kann es - noch mehr - entschlacken. Weshalb ich mich entschieden habe, mein eh schon sehr bescheidenes Facebook-Leben nochmals einen Zacken herunterzufahren. Ich mache meinen FB-Autorinnenaccount dicht, zusammen mit zwei Seiten, die ich für Bücher von mir geöffnet habe, und bündle alles in meiner Privatchronik. 

Insta mag ich wesentlich besser als FB. Dort bleibe ich aktiv, werde aber weiterhin nach Lust und Laune und ohne wirkliches Konzept und eine klare Strategie posten. Das mag zwar nicht sehr förderlich sein, aber ich schaffe das einfach nicht und will es auch gar nicht wirklich schaffen. Um auf Insta erfolgreich zu sein, müsste ich viel mehr interagieren, viel mehr Zeit investieren, aber ich lebe nun mal einfach viel lieber in der realen Welt als mich täglich stundenlang in den Social Media aufzuhalten.

YouTube mag ich eigentlich, es macht mir sogar Spass, aber ich erreiche dort viel zu wenig Menschen als dass es sinnvoll wäre, mich mit Vollgas in die (aufwändige) Produktion von Clips zu stürzen. Da bleibe ich beim Spass und mache Videos, wenn ich grad Zeit und Lust habe.

Bleibt mein Blog. Auch hier bin ich zu wenig regelmässig unterwegs, um mir wirklich eine Leserschaft aufzubauen. Andererseits liest eh kaum mehr jemand Blogposts, weshalb das keine Rolle spielt.

Dazu kommt das Wissen um stets neue Plattformen, um das Funktionieren und die Mechanismen der Social Media. Beides zeigt mir klar auf, wo meine Grenzen liegen und dass ich - egal, was ich tun würde - immer allem nur hinterherhecheln würde.

Ich fürchte, das liest sich verbittert. Ist es jedoch nicht. Ich schreibe diese Zeilen ruhig und gelassen, im Wissen darum, dass es beruflich unklug wäre, in den Social Media überhaupt kein Lebenszeichen von sich zu geben, aber auch im klaren Bewusstsein darüber, was machbar und möglich ist und was nicht. 

Das Gute daran: Wenn ich mich durch die Social Media nicht stressen lasse, wenn ich auf diesen Plattformen genau das tue, wozu ich Lust habe und wann ich Lust darauf habe, dann macht es sogar Freude und Spass. Professionell ginge anders. Ich weiss. Aber für mich passt das so.


  

Samstag, 13. Oktober 2018

Den Blog neu einrichten und gestalten

Anfang Oktober habe ich begonnen, ein Bullet Journal zu führen, also eine Agenda, die man selber gestaltet. Alles, was man hat, sind leere Seiten mit Punkten; wie man dieses Journal ein- und unterteilt und ausfüllt, ist der Fantasie überlassen. Was mir daran besonders gefällt: Bevor man mit den Einträgen beginnen kann, muss man seine Gedanken sortieren und sich überlegen, wo man die Schwerpunkte setzen will. Wie ich das getan habe und was dabei im Entstehen ist, erzähle ich euch in einem anderen Blogpost, denn heute geht es um die Folgen, die das Führen des Bullet Journals mit sich bringt. Dazu muss ich etwas ausholen.

Gestern fuhr ich nach einer längeren Pause (auch darüber mehr in einem der nächsten Blogposts) ins Haus in den Bergen, um den Kopf fürs Schreiben freizuhaben. Es hat geklappt. Ich geriet in einen Flow, wie ich ihn schon lange nicht mehr erlebt habe. Ein tolles Gefühl!

Heute Morgen schaute ich aus dem Fenster.


Weil ich gestern ein Kapitel einer Geschichte abgeschlossen hatte und für das neue erst einmal Anlauf holen wollte, entschied ich mich, in diese wunderbare Landschaft hinauszugehen, meine Lieblingsspazierrunde unter die Füsse zu nehmen und den Ideen Raum und Zeit zu geben.

Schon bald war ich mittendrin im nächsten Kapitel. Und nein, es handelt nicht von lieblichen Landschaften und netten Bergbäuerinnen oder gemütlichen Wanderern - es wurde geschlagen, geblutet, geschrien, gelogen und geweint. Ich finde das jedes Mal faszinierend: dieses gemütliche Laufen durch eine idyllische Landschaft in Kombination mit wildesten und düstersten Gedanken. Ja, das funktioniert tatsächlich, keine Ahnung, wieso.


Irgendwann schweiften meine Gedanken ab. Zum Bullet Journal. Zu meinen Monatsschwerpunkten. Zu meinen Plänen, meine Social Media besser zu koordinieren. Und dann war sie plötzlich da, die Idee: Ich werde den Blog neu ausrichten und dabei an die Themen meines Bullet Journals anknüpfen. Es soll weggehen vom reinen Autorenblog (was es eigentlich nie war), hin zu einem, der mein Leben mehr und besser spiegelt.

Schreiben ist immer noch ein sehr wichtiger Aspekt meines Lebens, vor allem ist es immer noch mein Beruf. Aber es ist ein zweiter dazugekommen. Ich bin schon seit längerer Zeit auch Verlegerin. Und Hobbygärtnerin (ohne grünen Daumen). Und Handwerkerin (mit zwei linken Händen). Und politisch und sozial engagiert denkender Mensch. All das - und noch mehr - soll hier im Blog Raum erhalten. Zum Glück heisst er "Kreuzundquer" :-) Es würde mich freuen, wenn ihr euch mit mir darauf einlassen würdet. Wohin es gehen wird? Werden wir sehen. Der Weg ist das Ziel, wie man so schön sagt.