Eine Woche war ich heftigst unterwegs. Ich traf auf begeisterte Jugendliche, auf die herzerwärmend freundlichen Frauen des Wünnewiler Lesezirkels, auf sehr nette Hotelangestellte, aber auch auf fast inexistente Hotelangestellte (es ist eine Erfahrung der eher ausserirdischen Art, wenn einem eine Bedienung in einem Café einen Schlüssel in die Hand drückt und sich von einem abwendet, bevor sie erklärt hat, um wie viele Ecken das Hotel liegt ... zum Glück sass ein Gast an der Bar, der weiterhelfen konnte). Ich stand an einem Kleinstbahnhof abseits jeglicher Zivilisation, in dem eine Lautsprecherstimme verkündete, dass es wohl Probleme geben könne, notfalls auch Zugsausfälle - und dann schwieg. Ich nahm den Zug, der verspätet doch noch kam, nur um zwei Stationen später nach einer knappen Erklärung einer weiteren Lautsprecherstimme in einen Extrabus verfrachtet zu werden, auf dem KEIN Wort der Information zu hören war und stand dann in einem völlig überfüllten Bahnhof vor einer Anzeigetafel, auf der jede Menge Zugsausfälle vermerkt waren, aber keine Lautsprecherstimme mehr informierte. Ich glaube, die SBB und und eine geschickte Informationspolitik leben auf zwei verschiedenen Planeten, wenn nicht sogar in verschiedenen Milchstrassen.
Es waren 16 Lesungen in fünf Tagen. Jetzt gibt es eine kurze Verschnaufspause und dann im Laufe des Monats noch einmal neun Lesungen. In Wünnewil hat Gerhard Bielmann Fotos von der Lesung gemacht (danke, Gerhard!)