Montag, 27. Januar 2014

Schreibwelt Blog

Seit Jahren bin ich Teil der "Schreibwelt", einem Forum für Kinder- und Jugendbuchautoren. Die "Schreibwelt" ist so etwas wie unser virtuelles Café. Wir treffen uns zum Austausch über Berufliches und Privates und unterstützen einander bei Fragen und Problemen. Der Umgangston ist herzlich und von grossem Respekt geprägt, ohne deswegen in oberflächlichen Smalltalk auszuarten, denn die Themen sind handfest und werden ehrlich angegangen.

Ich wage zu behaupten, dass ich ohne die "Schreibwelt" in schwierigen Zeiten vielleicht aufgegeben hätte. Und ganz sicher weiss ich, dass ich in der Schreibwelt immer einen sicheren Hafen habe, in den ich einlaufen kann, wenn die See stürmisch wird. Dort fängt man mich auf, rückt mir auch schon mal ganz sachte den Kopf zurecht und stellt meine aus den Fugen geratene Autorenwelt wieder ins Lot. Nicht zuletzt freuen wir uns auch gemeinsam über unsere Erfolge. Bei Buchmessen treffen wir uns regelmässig und mittlerweile müssen wir öfters ziemlich grosse Tische reservieren, damit wir alle Platz haben.

Wir haben uns entschieden,  gemeinsam in einem Blog über unser Autorenleben zu berichten. Seit gestern ist er online. Ihr findet den Link in meiner Blogroll, unter der "Pinnwand". Es würde mich freuen, wenn ihr bei uns vorbeischauen würdet. Bis bald, in der Schreibwelt.

Sonntag, 26. Januar 2014

Freitag, 24. Januar 2014

Mein Soundtrack der Woche

Ich tauche für den Rest der Woche in mein neues Manuskript ab und lasse euch den Soundtrack meiner Woche hier.



Donnerstag, 23. Januar 2014

AUTILLUS Jahresversammlung

Einmal im Jahr, jeweils im Januar trifft sich der Verein der Schweizer Kinder- und Jugendbuchschaffenden zur Jahresversammlung. Selten habe ich mich so auf das Treffen gefreut wie gestern. Wir konnten, nach langer Vorarbeit, den Mitgliedern unsere neue Webseite präsentieren. Beinahe zwei Jahre haben wir daran gearbeitet. Das liegt zum einen in der Natur der Sache: Ein Verein ist ein wenig wie ein Frachtschiff. Im Gegensatz zu einem schnittigen Segelboot ist so ein Schiff einfach länger unterwegs. Zum anderen wollten wir nicht einfach irgendeine Webseite, sondern eine, in der sich jedes Mitglied einloggen und seine Daten selber eintragen kann. Also: Lesungen, Workshops, Vernissagen, Ausstellungen, Portrait usw. Zum anderen wollen wir über die Webseite gleich auch den Newsletter generieren (das könnte noch ein paar Monate dauern, bis dahin läuft er weiter wie bisher), einen Blog betreiben und eine Datenbank führen, die diesen Namen auch verdient. Und das alles mit einem Budget, bei dem man nur leise seufzen kann. Während wir im ersten Jahr am Konzept gearbeitet haben, wurde es im zweiten umgesetzt. Mit ganz vielen Testphasen, in denen der Vorstand stundenlang sämtliche Funktionen immer und immer wieder getestet hat. Es gab Zeiten, in denen wir fürchteten, Schiffbruch zu erleiden. Aber wir haben nie aufgegeben. Und nun steht die Seite (ähm, zu 95%) und wird in Kürze online gehen.

Aber das war nicht der einzige Grund, warum ich mich so auf das Treffen gefreut habe. Unser Vorstand harmoniert. Wir ziehen alle am gleichen Strick, verstehen uns gut und arbeiten gerne zusammen. Nicht zuletzt sind da unsere Mitglieder. Zehn neue sind letztes Jahr dazugekommen, fünf davon waren an der Jahresversammlung. In Zeiten serbelnder Vereine haben wir das Gefühl, mitten im Aufbruch zu stehen und in einer guten Sache unterwegs zu sein.

Wir haben Arbeitsgruppen in verschiedenen Bereichen gegründet, unter anderem eine Gruppe mit Selbst- und Kleinverlegern, eine Webseitengruppe und eine Illustratorengruppe, die sich mit Tarifen beschäftigt. Wir haben Vereinsanlässe aufgegleist (Workshops zur neuen Webseite und ein einen Besuch im neuen Verlag von Bruno Blume).

Besonders gefreut habe ich mich auch auf und über das Wiedersehen mit Kolleginnen und Kollegen und ein persönliches Kennenlernen von Menschen, die ich bis jetzt erst virtuell gekannt habe. So kam es, dass ich genauso glücklich nach Hause fuhr, wie ich zur Sitzung gefahren war.

Dass ich auf dem Weg nach Zürich noch einer ganz speziellen Person über den Weg gelaufen bin, die ganz viel mit Band 2 meiner Serie zu tun hat, nahm ich als gutes Zeichen des Schicksals.

PS: Den Autillus Newsletter kann man bestellen. Unter info(at)autillus.ch

Mittwoch, 22. Januar 2014

I've seen the light

Kennt ihr die Szene im Film "Blues Brothers", in der Jake in der Kirche steht und das Licht sieht? Es ist eine meiner Lieblingszenen. Genau so komme ich mir gerade vor. Weil ich auf die Fragen vom Montag eine Antwort bekommen habe, nach der ich eigentlich gar nicht gefragt habe - die aber für mich der Schlüssel ist, den ich so lange gesucht habe.

(Anmerkung: Das wird wohl der persönlichste Post, den ihr hier je zu lesen bekommt - wer also keine Lust auf tiefe, persönliche Einblicke hat, höre hier einfach auf ...)

Seit ich mich erinnern kann, habe ich das Gefühl, in mir ein Loch zu haben, das ich nie füllen kann. Egal, was ich tue. Irgendetwas fehlt immer. Sobald ich etwas erreicht habe, beginnt es für mich normal zu werden. Ich nehme es als gegeben und suche weiter. Es ist, als treibe mich irgendetwas immer vor sich her. Ich habe nie verstanden, was es ist, und habe gelernt, damit zu leben und auch zu akzeptieren, dass es so ist.

Natürlich weiss ich, was für ein Glück ich habe. Natürlich weiss ich, was für eine wunderbare Familie ich habe. Natürlich weiss ich, dass ich viele Dinge getan und erreicht habe. Natürlich weiss ich, dass ich damit eigentlich privilegiert bin. Und ich betrachte mich auch als glücklichen Menschen. Samt diesem Loch, das immer leer ist - weil es einfach ein Teil von mir ist. Ich mache Witze darüber, manchmal betrachte ich es staunend, manchmal ärgert es mich, meistens jedoch lässt es mich einfach nur fragend zurück, weil ich nicht verstehe, warum das so ist. Wo ich doch alles habe. Wie kann ich da ein Loch in mir haben? (Und nicht zuletzt die Frage, ob es dieses Loch ist, das ich mit Essen zu füllen versuche ...oder ob es nur die Ausrede dafür ist, zu viel zu essen.)

Gestern nun habe ich eine private Antwort auf eine Frage nach der Gelassenheit bekommen. Woher man die denn hernimmt. Die Antwort klang total einfach. Dankbarkeit. Im ersten Augenblick habe ich gar nicht begriffen, dass ich damit einen Schlüssel in die Hand gedrückt bekommen habe. Aber die Mail hat nachgewirkt. Den ganzen Tag, die ganze Nacht. Und irgendwann stand ich da wie Jake in der Kirche. Ich wusste, dass ich die Antwort gefunden hatte. Auf ganz viele meiner Fragen.

Es war ein grosses Gefühl. Ein Wahnsinnsgefühl. Gefolgt von Scham. Dass ich das nicht selber gemerkt habe, wo es mir doch rundum von guten Freunden und Menschen in der Familie vorgelebt wird. Ich fragte mich, diese Frau, die Abertausende von Wörtern geschrieben und gedacht hat, wie oft ich das Wort Dankbarkeit denke. Die Antwort ist mehr als beschämend. Vor lauter Suchen und Vorangehen habe ich das Allerwichtigste vergessen. Dankbar für das zu sein, was ich habe.

Ich habe das getan, was ich an anderen nicht verstehe, ja, sogar verachte. Ich habe verglichen. Obwohl ich immer gedacht hatte, ich tue das nicht. Aber das stimmt nicht. Beim Vergleichen ging es mir nie ums Geld (das ist mir tatsächlich ziemlich egal), nie darum, wer welche Besitztümer hat (auch das ist mir tatsächlich ziemlich egal). Es ging nicht um Autos, nicht um Pools, nicht um Kleider. Sondern darum, was andere Menschen bekommen. Anerkennung zum Beispiel. Beachtung. Das Wahnsinnige daran: Alles davon bekomme ich auch. Aber es war nie genug. Statt dankbar zu sein, für das, was ich habe, habe ich nach mehr gesucht. Das ist die Brutstätte für Neid. Vergleich. Und wie von Relax das in seinem Kommentar zu meinen Fragen so klar, einfach und deutlich schreibt: Es geht um Wahrnehmung und Interpretation. Im Klartext für mich:  Dieses Vergleichen ist eine total ungesunde Basis für meine Wahrnehmung meine Interpretation der Dinge.

Meine Fragen vom Montag sind beantwortet. Ich sag's mal ganz schonungslos: Es liegt an mir. An meiner Wahrnehmung, an meiner Interpretation, an meiner Sicht der Dinge. Das ist nicht unbedingt eine neue Erkenntnis von mir. Neu ist für mich der Schlüssel, wie ich daran arbeiten kann. Wie ich meine Sicht der Dinge ändern kann. Es ist dieses eine Wort. Dankbarkeit. Irgendwie habe ich gerade das Gefühl, an einem Anfang von etwas total Gutem zu stehen.