Donnerstag, 18. Juli 2013

Brandaktuell

Mein Buch #no_way_out beginnt mit einem Prolog, in dem ich erzähle, was am 26. Februar 2012  geschehen ist .

An diesem Tag kaufte sich in Florida ein siebzehnjähriger Jugendlicher an einem Tankstellenshop eine Tüte Süssigkeiten und eine Dose Eistee und machte sich damit auf den Weg nach Hause. Unterwegs fiel er einem Mann auf, dem er verdächtig vorkam, unter anderen, weil er einen Kapuzenpullover trug. Der Mann erschoss den Jungen. Der Staatsanwalt stellte keinen Haftbefehl gegen den Täter aus. Erst auf Druck der Medien und von Demonstranten wurde der Täter angeklagt.

Dieser Täter wurde wenige Tage vor Erscheinen meines Buches freigesprochen.

#no_way_out beschäftigt sich mit der Frage, ob das auch bei uns möglich wäre.

Dienstag, 9. Juli 2013

Risse - oder - Einer dieser Tage

Gestern war so einer dieser Tage, an denen das Leben voll zuschlägt. Mitten ins Gesicht. Nun bin ich mir ja ziemlich viel gewohnt von meiner Branche und ich kann auch ziemlich gut damit umgehen, aber gestern verabschiedeten sich für eine Weile sowohl meine Gelassenheit als auch mein Galgenhumor. Ich war wütend. Verdammt wütend.

Zum Glück kamen am Mittag Herr Ehemann und Herr Sohn zum Essen und ich konnte Dampf ablassen, statt wie ein Dampfkochtopf kurz vor der Explosion alleine vor mich hinzupfeifen. Herr Sohn brachte mich mit seinen schwarzhumorigen Bemerkungen zum Lachen und Herr Ehemann mit seiner Besonnenheit und Vernunft zurück auf den Teppich. Damit war das Leben wieder im Lot. Aber die Risse bleiben. Jedes Mal, wenn ich die ganze negative Breitseite der Branche ins Gesicht bekomme, entsteht ein neuer Riss und alte vergrössern sich. Und jedes Mal hänge ich danach weniger fest an diesem ganzen Apparat.

Das ist gut. Denn ich stehe selten so motiviert und voller Energie auf wie nach solchen Tiefschlägen. Sie machen mich freier in meinen Entscheidungen. Sie geben mir Luft zum Atmen. Sie lassen mich neue Wege denken. Heute Morgen so viele und so verlockende, dass es mir wieder total gut geht.

Meine Teilnahme an der Frankfurter Buchmesse habe ich gestrichen.
Habe anderes zu tun :-)


Mittwoch, 3. Juli 2013

Intensivschreibzeit

Die nächsten drei Monate werden eine sehr intensive Schreibzeit sein. Deshalb verziehe ich mich immer mal wieder für mehrere Tage in mein Schreibexil in den Bergen. Am 1. Oktober muss ich zwei Manuskripte abgeben; gleichzeitig arbeite ich an einer weiteren Hörgeschichte fürs Radio.

Am 15. Juli erscheint mein neues Buch. Es ist das Crazy Project, von dem ich immer wieder berichtet habe. Ein Herzblutprojekt. Gewidmet ist es Menschen, die nicht der heute so furchtbar geschliffenen Norm entsprechen. Jeder einzelne dieser Menschen bedeutet mir sehr viel. Nein, sie sind nicht im Buch zu finden (weil ich nicht über real existierende Personen schreibe), und trotzdem sind sie auf jeder Seite dabei. Es ist die Geschichte von zwei gesellschaftlichen Aussenseitern, von Mick und Smiley. Sie heisst #no_way_out. Der Alternativtitel, der mir auch gefallen hätte, war #toteHelden. Wir (der Verlag und ich) haben uns dann für den englischen Titel entschieden, weil schon meine letzten Bücher englische Titel hatten.

Die Leseprobe ist online. Guckt euch doch auch die Cover an. Mein Verlag hat sich für das eBook etwas total Schönes einfallen lassen.

Bis bald. Ich gehe jetzt schreiben.


Samstag, 29. Juni 2013

Vom Angepasstsein und Gehorchen

Philippe Wampfler hat einen Blogeintrag geschrieben, der mich seit zwei Tagen verfolgt. Er nimmt darin ein Thema auf, das mich tief beschäftigt, und das den Ausschlag zu meinem neusten Buch gegeben hat, das im Juli erscheint. Ich wollte hier im Blog etwas dazu schreiben, habe mich dann aber entschlossen, meinen Kommentar direkt bei Philippe abzugeben. Ich leite euch heute also direkt weiter zu Philippes Blogeintrag "Obey. Über die Jugend der 2010er Jahre". Er ist mein Lesetipp der Woche.