An der Oberschule Vaduz bin ich immer wieder gerne. Da fühle ich mich so wohl, dass es einfach ist, mich "chillig" vorzustellen. Danke an alle, die dabei waren. Und einen ganz speziellen Dank an Sastia aus der 4b fürs Schreiben des Artikels!
Dienstag, 12. März 2013
Montag, 11. März 2013
Sonntag, 10. März 2013
Samstag, 9. März 2013
Unterwegs (auf eigene Gefahr)
Eine Woche war ich heftigst unterwegs. Ich traf auf begeisterte Jugendliche, auf die herzerwärmend freundlichen Frauen des Wünnewiler Lesezirkels, auf sehr nette Hotelangestellte, aber auch auf fast inexistente Hotelangestellte (es ist eine Erfahrung der eher ausserirdischen Art, wenn einem eine Bedienung in einem Café einen Schlüssel in die Hand drückt und sich von einem abwendet, bevor sie erklärt hat, um wie viele Ecken das Hotel liegt ... zum Glück sass ein Gast an der Bar, der weiterhelfen konnte). Ich stand an einem Kleinstbahnhof abseits jeglicher Zivilisation, in dem eine Lautsprecherstimme verkündete, dass es wohl Probleme geben könne, notfalls auch Zugsausfälle - und dann schwieg. Ich nahm den Zug, der verspätet doch noch kam, nur um zwei Stationen später nach einer knappen Erklärung einer weiteren Lautsprecherstimme in einen Extrabus verfrachtet zu werden, auf dem KEIN Wort der Information zu hören war und stand dann in einem völlig überfüllten Bahnhof vor einer Anzeigetafel, auf der jede Menge Zugsausfälle vermerkt waren, aber keine Lautsprecherstimme mehr informierte. Ich glaube, die SBB und und eine geschickte Informationspolitik leben auf zwei verschiedenen Planeten, wenn nicht sogar in verschiedenen Milchstrassen.
Es waren 16 Lesungen in fünf Tagen. Jetzt gibt es eine kurze Verschnaufspause und dann im Laufe des Monats noch einmal neun Lesungen. In Wünnewil hat Gerhard Bielmann Fotos von der Lesung gemacht (danke, Gerhard!)
Es waren 16 Lesungen in fünf Tagen. Jetzt gibt es eine kurze Verschnaufspause und dann im Laufe des Monats noch einmal neun Lesungen. In Wünnewil hat Gerhard Bielmann Fotos von der Lesung gemacht (danke, Gerhard!)
Donnerstag, 28. Februar 2013
Like mich, wähl mich, klick mich, bezahl mich - oder die Folgen der Urheberrechtsdebatte
Hysterische Debatten haben heutzutage kurze Halbwertszeiten. Denn wer - ausser den konsternierten Kulturschaffenden - erinnert sich noch wirklich an die bis zur Schmerzgrenze schrillen, hässlichen und bösartigen Kommentare zur Urheberrechtsdebatte?
Wir haben uns darüber gefetzt. Schön. Bitte, wo ist die nächste Hysteriewelle auf der wir reiten können? Denn: Wirkliche Lösungen suchen? Oh, das ist ein bisschen mühsam, das überlassen wir jetzt anderen, gell, im Internet über ein neues Thema zu geifern ist viel lustiger. Zum Beispiel über Sexismus. Aber das ist auch schon nicht mehr wirklich interessant ... und darum geht es in diesem Beitrag auch nicht.
Es geht um die Urheberrechtsdebatte. Die ist nämlich nicht folgenlos geblieben. Den Piraten hat sie kurzfristig einen Schwarm Ich-will-alles-gratis-Anhänger zugeschwemmt, die aber zur nächsten Sommerinsel weitergeschwommen sind, als das Ganze ernsthaft in Arbeit auszuarten drohte. Kleben geblieben ist die Sache an den Kulturschaffenden, allen voran den Musikern und Autoren. Die haben sich tatsächlich eine ganze Menge zu Herzen genommen von diesem "Künstler, die guten alten Zeiten sind vorbei, jetzt musst du selber gucken, wie du zu einem Einkommen kommst".
Genau so, wie es ihnen jene geraten haben, die alles verstanden haben wollen, sind sie jetzt auf allen Social Media Kanälen. Sie linken, sie netzwerken, sie teilen mit, sie crowdfunden. Und weil man dazu Leute braucht, die einem unterstützen, wenden sie sich an diejenigen, die sie kennen und sich für ihre Sache interessieren. Zum Beispiel andere Musiker und Autoren. So nehmen in meiner Mailbox die like mich, klick mich, wähl mich, bezahl mich Mails zu. Ich könnte nonstop irgendwelche Seiten liken, irgendwelche Aktionen durch Klicks vorantreiben, irgendein Projekt zum Projekt des Tages, der Woche, des Monats, des Jahres wählen ... und ich könnte crowdfunden ohne Ende.
"Crowdfunding! Das ist es!" Hat man uns eingeredet. Lass dir dein Projekt finanzieren! Mittlerweile könnte ich ein Vermögen ausgeben. Alleine in den letzten zwei Tagen habe ich vier Einladungen zum Mitfinanzieren von Projekten bekommen. Tolle Projekte. Nur, würde ich alle unterstützen, ginge mir sehr schnell das eigene Geld aus und ich müsste doch glatt selber ein Crowdfunding-Projekt starten.
Ja, ich habe auch mitgemacht. Aber ich mag nicht mehr. Weil sich die Sache bei den allermeisten todläuft (und jene, bei denen es sich nicht todläuft, hätten es zum grossen Teil nicht einmal nötig). Manchmal like ich noch etwas, aber nur noch das, was ich wirklich mag. Manchmal wähle ich noch etwas, aber nur noch das, was ich wirklich mag. Manchmal bezahle ich etwas ein, aber lange nicht bei allen Projekten, die es auch verdient hätten. Es geht einfach nicht.
Für die Herde, die weitergezogen ist, ist das alles nicht mehr wirklich interessant. Das Problem ist geblieben.
UPDATE: Gerade bei Kollegin Jutta Wilke gefunden. Passt genau.
Wir haben uns darüber gefetzt. Schön. Bitte, wo ist die nächste Hysteriewelle auf der wir reiten können? Denn: Wirkliche Lösungen suchen? Oh, das ist ein bisschen mühsam, das überlassen wir jetzt anderen, gell, im Internet über ein neues Thema zu geifern ist viel lustiger. Zum Beispiel über Sexismus. Aber das ist auch schon nicht mehr wirklich interessant ... und darum geht es in diesem Beitrag auch nicht.
Es geht um die Urheberrechtsdebatte. Die ist nämlich nicht folgenlos geblieben. Den Piraten hat sie kurzfristig einen Schwarm Ich-will-alles-gratis-Anhänger zugeschwemmt, die aber zur nächsten Sommerinsel weitergeschwommen sind, als das Ganze ernsthaft in Arbeit auszuarten drohte. Kleben geblieben ist die Sache an den Kulturschaffenden, allen voran den Musikern und Autoren. Die haben sich tatsächlich eine ganze Menge zu Herzen genommen von diesem "Künstler, die guten alten Zeiten sind vorbei, jetzt musst du selber gucken, wie du zu einem Einkommen kommst".
Genau so, wie es ihnen jene geraten haben, die alles verstanden haben wollen, sind sie jetzt auf allen Social Media Kanälen. Sie linken, sie netzwerken, sie teilen mit, sie crowdfunden. Und weil man dazu Leute braucht, die einem unterstützen, wenden sie sich an diejenigen, die sie kennen und sich für ihre Sache interessieren. Zum Beispiel andere Musiker und Autoren. So nehmen in meiner Mailbox die like mich, klick mich, wähl mich, bezahl mich Mails zu. Ich könnte nonstop irgendwelche Seiten liken, irgendwelche Aktionen durch Klicks vorantreiben, irgendein Projekt zum Projekt des Tages, der Woche, des Monats, des Jahres wählen ... und ich könnte crowdfunden ohne Ende.
"Crowdfunding! Das ist es!" Hat man uns eingeredet. Lass dir dein Projekt finanzieren! Mittlerweile könnte ich ein Vermögen ausgeben. Alleine in den letzten zwei Tagen habe ich vier Einladungen zum Mitfinanzieren von Projekten bekommen. Tolle Projekte. Nur, würde ich alle unterstützen, ginge mir sehr schnell das eigene Geld aus und ich müsste doch glatt selber ein Crowdfunding-Projekt starten.
Ja, ich habe auch mitgemacht. Aber ich mag nicht mehr. Weil sich die Sache bei den allermeisten todläuft (und jene, bei denen es sich nicht todläuft, hätten es zum grossen Teil nicht einmal nötig). Manchmal like ich noch etwas, aber nur noch das, was ich wirklich mag. Manchmal wähle ich noch etwas, aber nur noch das, was ich wirklich mag. Manchmal bezahle ich etwas ein, aber lange nicht bei allen Projekten, die es auch verdient hätten. Es geht einfach nicht.
Für die Herde, die weitergezogen ist, ist das alles nicht mehr wirklich interessant. Das Problem ist geblieben.
UPDATE: Gerade bei Kollegin Jutta Wilke gefunden. Passt genau.
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