Heute Morgen habe ich mich mit Stephan Sigg getroffen. So langsam nimmt unser Projekt textbar.net Gestalt an. Die erste Veranstaltung ist auf den 24. September geplant, die Einladung ist geschrieben, gedruckt und unterschrieben, die Adressaten stehen fest. Mit vielem hinken wir aber auch noch hinterher, zum Beispiel mit unserer Webseite. Immerhin haben wir die Webadresse reserviert - der Link folgt, sobald wir die Seite aufgeschaltet haben.
Bei AUTILLUS war Sommerpause, doch jetzt geht es wieder voll los. Neuerscheinungen von Schweizer AutorInnen und IllustratorInnen trudeln ein. Als Zuständige für die Aktualisierung der Webseite lade ich sie selbstverständlich so schnell wie möglich hoch. Lief es letztes Jahr noch harzig mit den Meldungen, gewöhnen sich die Mitglieder langsam an diesen Service des Vereins und schicken Infos über ihre aktuellen Projekte jetzt häufiger. Vorstandskollege Daniel Reichenbach hat einen neuen Newsletter entworfen, mit dem wir endlich im Web 2.0 angekommen sind (was man leider von unserer Webseite nicht sagen kann - wir arbeiten daran ...).
Ganz neu bin ich im Unterstützungskomitée zur St. Galler Bibliotheksinitiative. Ich freue mich aufs Sammeln der Unterschriften und hoffe, wir schaffen die Hürde.
Natürlich schreibe ich heftigst an meinen beiden aktuellen Projekten (ein Thriller für Thienemann und eine Radio-Hörserie für Kinder). Abgabetermin für beide ist der 31. Oktober.
Und dann habe ich noch ganz privat für mich eine Trilogie begonnen. Nichts, das ich veröffentlichen möchte, sondern ein Projekt, das ich ganz alleine für mich mache. Noch ist es zu früh, etwas darüber zu verraten - nur so viel: Die drei Notizbücher, die ich mir genau für diesen Zweck gekauft habe, fülle ich in Handschrift. Jeden Tag ein Blatt. Mehr zu diesem Projekt verrate ich, wenn es etwas weiter gediehen ist.
Kurz: Ich bin genau dort, wo ich sein möchte - umgeben von Projekten rund ums Schreiben und Bücher.
Mittwoch, 24. August 2011
Dienstag, 16. August 2011
Black Sabbath und ich ...
... haben den Hausputz gemacht. Sie haben die Musik geliefert. Ich den Tanz, das Karaokegejohle - und den Putz. Damit dauert die Arbeit zwar doppelt so lange, dafür macht sie tausend Mal mehr Spass.
Montag, 15. August 2011
81 Fragen an ... Frage 12
Die Frage nach dem Lieblingsbuch ist wie die Frage nach dem Lieblingsessen. Oder nach dem Lieblingssong. Oder nach dem Lieblingsfilm. Da gibt es nie nur ein ultimativ Bestes und Liebstes, sondern mehrere, verschiedene, die ich sehr, sehr mag. Kevin Brooks steht bei mir ganz oben. Dennis Lehane mag ich auch sehr. Jemand, der eigentlich "Schuld" hat, dass ich ernsthaft mit dem Schreiben angefangen habe, ist Carol O'Connell, die mit Katy Mallory eine sensationelle Romanfigur geschaffen hat. Vor allem aber hat sie die Kathy Mallory Bücher in einem Schreibstil geschrieben, der mir den Atem genommen hat. SO, genau SO wollte ich schreiben. Eines meiner Lieblingsbücher ist und bleibt deshalb "Flight of the Stone Angel" (in der englischen Version lesen; der deutsche Klappentext ist ein Verbrechen am Buch - und wenn die Übersetzung so schlecht ist wie der Klappentext, ahne ich sehr Schlimmes für den Schreibstil!). Seit ich Bücher schreibe, interessieren mich auch die deutschsprachigen AutorInnen mehr und mehr. Petra Ivanov zum Beispiel packt mich völlig mit ihren (Jugend)büchern. Frank Reifenberg hat mit Landeplatz der Engel mitten in mein Herz getroffen, genauso wie Tobias Elsässer mit Für niemand. Und ... und ... und ... Es gibt so viele (kann sie gar nicht alle aufzählen). Und das ist gut so.
Sonntag, 14. August 2011
81 Fragen an ... Frage 11 ...
Ich wollte gar nicht Autorin werden ;-). Gelesen habe ich immer gerne, geschrieben auch. In meiner Teenagerzeit hatte ich eine sehr intensive Schreibphase, in der Gedichte, Songtexte und Buchanfänge entstanden sind. Ich stellte es mir total cool vor, eines Tages in Irland in einem dieser weissen Häuser mit bunten Fensterrahmen und Türen auf einer Klippe in der Küche am Fenster zu sitzen, mit Blick aufs Meer, und meinen Roman zu schreiben. Aber ein Wunsch oder gar ein Traum war es nicht. Ich wusste einfach, dass ich es irgendwann tun würde. Dass man automatisch Autorin ist, wenn man ein Buch geschrieben habe, daran habe ich keine Sekunde gedacht. Mir gings ums Schreiben, nicht um den Beruf.
Eines Tages wurde dann sehr viel später. Und geplant war es auch nicht. Kurz bevor ich 40 wurde fing ich ernsthaft mit dem Schreiben an; erst mit Kurzgeschichten, aber die waren mir zu kurz. Deshalb machte ich mich an ein Buch. Vier Jahre lang schrieb ich daran - und eines Tages war es FERTIG. Mein erstes, fertiges Buch. Ich war so was von glücklich. Und ich dachte mir: Wenn du schon eine Geschichte nicht nur angefangen, sondern auch fertig geschrieben hast, dann kannst du ja einen Verlag suchen. Also suchte ich. Zunächst wie viele andere vor mir erfolglos. Ich sagte mir: Na, dann ist der Text halt noch nicht gut genug, arbeite ich weiter daran. Per Zufall (über eine Kollegin) fand ich einen Agenten, den die erste Hälfte der Geschichte begeisterte. An der zweiten Hälfte, so beschied er mir, sei noch ein ganzes Stück zu arbeiten. Er half mir mit vielen (gnadenlosen) Tipps und Anmerkungen, die Geschichte besser zu machen. Mit dem Resultat ging er auf Verlagssuche. Er wurde fündig - und ich hatte ein Buch veröffentlicht. Das war auch der Moment, in dem ich mich zum ersten Mal als Autorin empfand. Das blieb ich dann lange Zeit "nebenbei", nebst meiner Arbeit, meinen Kindern und meinem Haushalt. Erst seit knapp zwei Jahren bin ich hauptberufliche Autorin. Ich bin also sehr langsam in diesen Beruf hineingewachsen, der mir immer wieder ein paar Schuhnummern zu gross für mich scheint.
PS: Noch keines meiner Bücher ist in der Küche eines weissen Hauses mit bunten Fensterrahmen und Türen auf einer Klippe in Irland entstanden. DAS ist immer noch ein Traum ... wobei es mittlerweile sehr gerne auch die schottische Insel Isle of Skye sein darf.
Donnerstag, 11. August 2011
Ein Hoch auf die Niederungen der Jugendliteratur
Ich bin Mitglied bei Pro Litteris (Schweizer Pendant zu VG Wort). Die Stiftung gibt zwei Mal im Jahr eine Gazette heraus, mehrsprachig und meistens sehr interessant. In der letzten Ausgabe ging es um Jugendliteratur. Sie war total gescheit geschrieben, sehr, sehr anspruchsvoll, sehr akademisch und sehr analytisch. Aber ich gestehe: Ich hätte das verdammte Heft vor Wut und Zorn am liebsten gefressen. Es hatte nichts, absolut nichts mit den Jugendlichen zu tun, vor denen ich lese und für die ich schreibe. Ja, es gipfelte sogar irgendwo in einer Aussage eines Lehrers, der fand, Jugendlitertur sei zu wenig anspruchsvoll, es gebe generell keine anspruchsvolle Jugendliterar; er suche für seine SchülerInnen lieber Texte, die sie zum Denken anregen. Das war der Moment, in dem ich das Ding in die Ecke gepfeffert habe. Ich hab's dann wieder hervorgeholt und mir die Bildreihe der Jugendlichen angesehen, die nach ihren Lieblingsbüchern gefragt wurden - und ja, da waren sie, die Jugendlichen, die ich bei den Lesungen kennenlerne und ihre Lieblingsbücher waren so erfrischend nahe am Buchgeschehen wie kein einziger der geschriebenen Artikel.
Erstens: Es gibt sie, die sehr anspruchsvolle Jugendliteratur. Wer je Kevin Brooks (als Beispiel, es gibt noch viele andere) gelesen hat, der weiss das. Und zweitens: Ja, es gibt auch die weniger anspruchsvolle Jugendliteratur. Womit wir in den "Niederungen" der Jugendliteratur sind. Auf diese "Niederungen", die für mich keine sind, möchte ich jetzt mal den Scheinwerfer richten. In diesen "Niederungen" finden sich Bücher, die sprachlich und handwerklich super gemacht sind, die sich jedoch ganz bewusst an Jugendliche richten, die den Weg zum Lesen noch nicht gefunden haben, die die Welt der Geschichten erst noch entdecken müssen. Das sind die Jugendlichen, die Lesen als Müssen empfinden, nicht als Dürfen. Sie brauchen andere Bücher als die Leseratten. Sie müssen dort abgeholt werden, wo sie stehen, nicht dort, wo sie der Herr Gymnasiallehrer, der Jugendliteratur nicht anspruchsvoll findet, haben will. Für mich als Autorin ist es das Grösste, zu hören bekommen: "Sie. Ich habe noch nie ein Buch zu Ende gelesen. Aber Ihres schon. Das war total spannend." Von so einem Buch möchte ich abschliessend aus aktuellem Anlass berichten.
Frau Tochter hat, obwohl aus einer leseverrückten Famile, sehr lange nicht gelesen. Was immer ich vorschlug, interessierte sie nicht. Bis eines Tages ein Buch auf dem Küchentisch lag, das ich unbedingt lesen wollte. Sie sah es, schnappte es sich, brachte es zwei Tage später zurück und fragte: "Gibt es einen zweiten Band dazu?" Das war der Anfang. Frau Tochter wurde durch ein Buch zur Leserin, das es nie in die Sparte "anspruchsvolle Jugendliteratur" schaffen wird. Aber es hat sie gepackt. Es hat sie reingezogen. Joachim Friedrich, der die PinkMuffin-Bücher zusammen mit Hortense Ullrich geschrieben hat, hat heute Geburstag. Ich gratuliere ihm und danke ihm dafür, das er das Buch geschrieben hat, das alles verändert hat. Um dem Herrn Gymnasiallehrer noch ein paar Sätze um die Ohren zu hauen (ja, ich bin wütend auf ihn, sehr, sehr wütend): Frau Tochter liest heute komplexe Fachlitertur, sie liest anerkannte, anspruchsvolle, herausfordernde Literaten, bewegt sich weit weg vom Mainstream. Aber angefangen hat alles in den "Niederungen" der Jugendliteratur.
Erstens: Es gibt sie, die sehr anspruchsvolle Jugendliteratur. Wer je Kevin Brooks (als Beispiel, es gibt noch viele andere) gelesen hat, der weiss das. Und zweitens: Ja, es gibt auch die weniger anspruchsvolle Jugendliteratur. Womit wir in den "Niederungen" der Jugendliteratur sind. Auf diese "Niederungen", die für mich keine sind, möchte ich jetzt mal den Scheinwerfer richten. In diesen "Niederungen" finden sich Bücher, die sprachlich und handwerklich super gemacht sind, die sich jedoch ganz bewusst an Jugendliche richten, die den Weg zum Lesen noch nicht gefunden haben, die die Welt der Geschichten erst noch entdecken müssen. Das sind die Jugendlichen, die Lesen als Müssen empfinden, nicht als Dürfen. Sie brauchen andere Bücher als die Leseratten. Sie müssen dort abgeholt werden, wo sie stehen, nicht dort, wo sie der Herr Gymnasiallehrer, der Jugendliteratur nicht anspruchsvoll findet, haben will. Für mich als Autorin ist es das Grösste, zu hören bekommen: "Sie. Ich habe noch nie ein Buch zu Ende gelesen. Aber Ihres schon. Das war total spannend." Von so einem Buch möchte ich abschliessend aus aktuellem Anlass berichten.
Frau Tochter hat, obwohl aus einer leseverrückten Famile, sehr lange nicht gelesen. Was immer ich vorschlug, interessierte sie nicht. Bis eines Tages ein Buch auf dem Küchentisch lag, das ich unbedingt lesen wollte. Sie sah es, schnappte es sich, brachte es zwei Tage später zurück und fragte: "Gibt es einen zweiten Band dazu?" Das war der Anfang. Frau Tochter wurde durch ein Buch zur Leserin, das es nie in die Sparte "anspruchsvolle Jugendliteratur" schaffen wird. Aber es hat sie gepackt. Es hat sie reingezogen. Joachim Friedrich, der die PinkMuffin-Bücher zusammen mit Hortense Ullrich geschrieben hat, hat heute Geburstag. Ich gratuliere ihm und danke ihm dafür, das er das Buch geschrieben hat, das alles verändert hat. Um dem Herrn Gymnasiallehrer noch ein paar Sätze um die Ohren zu hauen (ja, ich bin wütend auf ihn, sehr, sehr wütend): Frau Tochter liest heute komplexe Fachlitertur, sie liest anerkannte, anspruchsvolle, herausfordernde Literaten, bewegt sich weit weg vom Mainstream. Aber angefangen hat alles in den "Niederungen" der Jugendliteratur.
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