Ich mag hier gar nicht so viel schreiben. Das habe ich anderswo getan. Fast jeden Morgen habe ich meine Gefühle ungefiltert in die Tasten fliessen lassen und in Form von Morgenmails an meine Freundin Jutta Wilke verschickt. Für sie muss ich keinen Social Media Filter über mein Herz legen. Da kann und darf alles raus. Bei ihr und bei mir. Gestern haben wir unsere Mails auf die Sekunde zeitgleich abgeschickt, ohne es geplant zu haben.
Es waren harte Wochen, in denen ich meine Grenzen erreichte. Es waren Wochen, in denen ich mein Vertrauen in dieses Land und seine Gesellschaft verloren habe. Es waren Wochen, in denen ich mich fragte, ob ich je auf irgendeinem Boden meiner Gefühlswelt ankomme, oder ob ich mich in einem endlosen Wurmloch befinde. Es gab und gibt Momente, in denen ich Angst habe, dass mein Herz bricht.
Und trotzdem.
Ich bin angekommen. Ob ganz unten oder im Auge des Sturms, das weiss ich nicht. Es ist eine grosse Ruhe in mir, am frühen Morgen glaube ich zuweilen sogar, sie in meinem Körper summen zu hören. Ich nehme diese Ruhe dankbar an. Und bette mein Herz darin.
Werdenbergersee, auch ohne Filter