Das Autorenleben verläuft in Wellen. Manchmal wartet man und wartet man und wartet man darauf, dass etwas passiert. Schreibt an seinen Texten und guckt immer wieder in den Mailkasten, ob sich nicht doch etwas tut. "Halllllloooooo, Welt!", möchte man dann am liebsten schreien. "Mich gibt's noch!" Und plötzlich passieren ganz viele Dinge auf einmal, so als würde man von einer riesigen Welle erfasst. Ich mag diese Wellen und lebe nach dem Motto: Wenn dich eine erfasst, reite sie und geniess den Ritt.
Im Moment reite ich. Und wie. Kürzlich erhielt ich Post, die mir zuerst die Luft nahm und mich dann vor Begeisterung schreiend und wie eine verirrte Flipperkugel durchs Haus schnellen liess (die Katze war überhaupt nicht begeistert von meinem Gekreische). Ich erhalte einen Werkbeitrag für mein neues Buch dead.end.com! Einen Tag später kam eine Anfrage für ein total spannendes Projekt und wieder konnte ich nur begeistert "Ja!" in den Telefonhörer sprechen (schreien wäre in diesem Fall nicht angebracht gewesen). Nochmals zwei Tage später rief das Lokalfernsehen an, während ich weg war und liess ausrichten, ich solle zurückrufen. Über Nacht überlegte ich dann, wie man innerhalb von 3 Tagen 20 Kilo abnehmen kann und rief am Morgen darauf (ohne Antwort auf meine Frage nach den 20 Kilos zu haben) zurück. Allerdings schlug ich die Einladung dann aus. Nicht wegen der 20 Kilos, sondern weil ich fand, ich hätte schlicht und einfach nicht in die Sendung gepasst - es wäre eine Sendung zum Muttertag gewesen und ich wäre dort ungefähr so deplatziert gewesen wie ein Heavy Metal Freak an einem Hansi Hinterseer Konzert.
Während ich so auf meiner Welle dahinglitt und darüber nachdachte, was alles so läuft zurzeit, fiel mir auf, dass ich ja auch noch ein Projekt verwirklichen konnte, von dem ich schon länger träume: Ich hielt im April meinen ersten Workshop und werde im Mai nachdoppeln (siehe Menupunkt Termine). Dass es mit dem Schreiben endlich wieder richtig rund läuft, dass meine Ideen wieder sprudeln, all das passt so richtig zu meinem Wellenritt.
Irgendwann wird die Welle flacher und irgendwann werde ich auch wieder ganz unten im Wellental sein. Aber jetzt, jetzt bin ich oben. Es geht mir so richtig gut.
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