Dienstag, 17. Januar 2012

Fehlstart ... mal wieder die liebe SBB

Liebe SBB

Da zieht ein Passagier eine Notbremse und legt damit 179 Züge lahm. Okay, dumm gelaufen. Was ich euch aber sehr übel nehme ist eure himmelschreiende Nichtinformationspolitik:

Zug von Chur nach Zürich. Ich muss in Pfäffikon umsteigen, weil ich weiter nach Uster muss. Kurz bevor der Zug am Bahnhof anhält, erklingt der Glockenton und eine nette Stimme verkündet: "Nächster Halt Sargans."
Nö. Da bin ich vor 40 Minuten eingestiegen.
Der gute Mann im Führerstand bemerkt seinen Fehler, drückt das Knöpfchen erneut. "Nächster Halt Ziegelbrücke."
Falsch. Da waren wir vor 20 Minuten.
Beim dritten Anlauf (der Zug steht jetzt schon fast still) klappts dann mit der Durchsage. "Nächster Halt Pfäffikon."
Wir steigen aus. Ich wusle zur Plattform, von der aus mein Zug nach Uster fährt. Schaue auf die Tafel zum Checken, ob ich richtig bin und lese "Zugausfall".
Oha.
Eine Lautsprecherdurchsage gibt es keine. Der Zug nach Zürich, aus dem ich ausgestiegen bin und von wo ich alternativ nach Uster käme ist weg - ohne dass der gute Knöpfchendrücker im Führerstand ein Wort davon gesagt hat, dass Passagiere nach Uster da im Moment grad nicht hinkommen.
Ziemlich angesäuert gehe ich an den Schalter, wo man mir eine Verbindung rausschreibt, die es nicht ermöglicht, rechtzeitig am Leseort einzutreffen (obwohl ich mit der regulären Verbindung 40 Minuten zu früh gewesen wäre.)

Kurz: Das war ein ziemlicher Stress!

Wie gesagt: Shit happens. Aber mit einer Informationspolitik, die auch nur annähernd eine gewesen wäre, hätte man uns a) schon im Zug darüber informieren können, dass wir uns nach Alternativen umsehen sollen oder b) wenigstens nach dem Aussteigen IRGENDWIE informieren können.

Witzigerweise wurde ich heute - zum x-ten Mal innerhalb weniger Wochen - in einer Umfrage gefragt, wo ich denn hinfahren möchte. Das nächste Mal werde ich die Station angeben, aus der ich eben losgefahren bin.

PS: Die Morgenlesung war dann leider ziemlich kurz, da ich auch für den Weg nach Stäfa, Frohberg genügend Zeit für Verspätungen eingeplant hatte. Zum Glück!

Donnerstag, 12. Januar 2012

Grund zum Feiern

Als ich heute von den Lesungen in Wädenswil nach Hause kam, wartete eine Schachtel mit dead.end.com Exemplaren auf mich. Das bedeutet, dass die im Dezember vom Verlag mündlich angekündigte zweite Auflage Tatsache geworden ist!

Dann waren da noch wunderbar nette Mails in der Mailbox - so nett, dass ich schlicht und einfach gerührt war. Der Inhalt ist vertraulich, aber so viel kann ich sagen: So hart und schwierig unser berufliches Umfeld auch ist, es finden sich darin immer wieder sehr nette Menschen, die es schaffen, einen mit Worten zu tragen und zu motivieren.

Ich freue mich sehr auf das Schreibjahr 2012. Es ist ungewisser als die Jahre zuvor, aber ich bin es mit viel Schreiblust und Schreibfreude angegangen und deshalb bin ich sicher: Es wird ein gutes Jahr.(Anmerkung: Ich habe nicht vergessen, dass ich einen ausführlichen Blogeintrag über das Schreiben versprochen habe. Er kommt bestimmt noch!)

Dienstag, 10. Januar 2012

Wie ein Flügelschlag

Ich hatte Post in meiner Mailbox. Betreff: "Guck mal." Weil ich immer gerne gucke, wenn jemand, den ich sehr mag, mich dazu auffordert, ging ich also gucken. Und jetzt sage ich euch: GUCKT MAL! Aber nicht nur. LEST AUCH. Es lohnt sich. Versprochen.

Montag, 9. Januar 2012

Memory Error

Die letzten zwei Bücher, die ich gelesen habe, waren Bücher für Erwachsene. Eine blöde Bezeichnung: Bücher für Erwachsene, nicht wahr? Vielleicht sage ich es anderes rum: Es waren keine Jugendbücher. Das macht die Sache noch viel blöder. Denn: Jugendbücher sind immer auch Bücher für Erwachsene. Aber das ist ein Thema für sich ... (und ich kann mich an anderer Stelle dann mal über die Bezeichnung "Jugendbuch" auslassen).

Gelesen habe ich:

Kevin Brooks, Schlafende Geister. Seinen ersten Erwachsenenroman. Ich habe lange überlegt, ob ich das Buch lesen soll. Ich habe gezögert. Und ich hätte es vielleicht bleiben lassen sollen. Zu viele Klischees. Hart, aber fast durchgehend ohne diese wahnsinnige Poesie, die seine - auch harten - Jugendbücher so besonders macht.

Lisa Unger, Für immer sollst du schweigen. Ich stand am Bahnhof und bemerkte, dass ich kein Buch hatte. Also ging ich mir eins suchen. Das war gar nicht so einfach. Ich liebe Krimis und Thriller, aber ich habe die Nase voll von Serienkillern, die so blutig wie möglich (auch Kinder) misshandeln und schlachten. Ich mag auch keine saufenden Ermittler mehr, die irgendein Elend ertränken müssen (genau so einen hat Kevin Brooks leider). Kurz bevor ich aufgrund der Klappentexte aufgab (blutdrünstige Serienkiller / saufende Ermittler) fand ich das Buch von Lisa Unger. Ich las die erste Seite und dachte: Na ja, zur Not geht das ja. Es ging dann viel mehr als zur Not, weil es weniger um das Verbrechen als um die Figuren ging, die sich im Leben verheddert haben. Zudem kann die Frau wirklich gut schreiben.

Aber so richtig satt hat mich keines dieser Bücher gemacht. Weshalb ich als nächstes zu einem Jugendbuch griff. Ich kaufte das Buch, weil mir der Titel und der Klappentext gefielen. Fertig gelesen habe ich es noch nicht, ich bin noch nicht einmal in der Hälfte, aber ich kann jetzt schon sagen: DAS ist ein Buch, das mir unter die Haut geht. Es hat mir bewusst gemacht, was den anderen beiden fehlt. Es ist messerscharf und total unsentimental geschrieben, das Thema packt, die Figuren sind so echt, dass man sich fragt, ob die Geschichte eine wahre Geschichte ist. Das ist, was ich lesen möchte. So möchte ich schreiben. So und nicht anders. Und so ist das Buch auch ein Wegweiser für mich. In diese Richtung soll meine Schreibreise (weiter)gehen.

Das Buch heisst Memory Error. Geschrieben hat es T.A.Wegberg, eine Autorin, von der ich noch nie gehört habe. Leider. Wenn ihr dem Link folgt, klickt auf "Blick ins Buch". Es lohnt sich.

Sonntag, 8. Januar 2012

Haltestelle

Heute Mittag, da stand ich nach zweieinhalb Tagen in der Winterlandschaft in den Bergen an der Bushaltestelle mitten im Dorf - und ich dachte, dass ich am liebsten bleiben würde. Wenn nicht für immer, dann für eine lange Zeit. Aber mit der Zeit ist es so: Es gibt für alles seine Zeit. Die Zeit für die Berge ist noch nicht da. Sie wird kommen. Später. Bis dahin werde ich wohl noch oft an der Bushaltestelle stehen. Nicht immer wird es so wunderschön aussehen wie heute. Aber ich denke, es wird sich immer gut anfühlen.