Montag, 24. Januar 2011

Morgenschreiben

Mein Morgenschreiben ist heute Morgen ein Morgenüberarbeiten. Ich habe zum ersten Mal die schon geschriebenen Seiten meines neuen Buchprojekts durchgelesen. Fazit:
- Diese Seiten sind viel besser als ich gedacht (oder gefürchtet) hatte :-)
- Meine Protagonisitin ist noch zu widersprüchlich - ihr Handeln noch zu unlogisch.

Ausserdem: Heute Morgen eine Stunde länger im Bett liegen geblieben mit gaaaaaaaanz viel Kopfkino zum CrazyProject. Mein Protagonist bekommt eine Biographie und das Projekt kriecht langsam aus der verrückten Ecke raus und könnte Stoff für einen Thriller werden. Jetzt klemmt es noch am Verbrechen und dem Motiv (beides etwas zu oft vorgekommen in Thrillern - da muss ich noch einmal drüber).

Jetzt aber weiter mit dem Morgenschreiben.
PS: Die Buchvorstellungen nehme ich - hoffentlich - schon diese Woche wieder auf.
PPS: Lesungen diese Woche am Dienstag, Mittwoch und Freitag (die Donnerstagslesungen sind auf Wunsch der veranstaltenden Schule auf Anfang März verschoben).

Samstag, 22. Januar 2011

Heute, im Computer-Fruchtladen

Gestern habe ich zum ersten Mal ein iPad gesehen - und war ein bisschen enttäuscht. DAS soll es jetzt also sein, das Wunderding. Ich nähm so was nicht einmal geschenkt. Ich will sowieso kein Maschinchen mit dieser Eva-Frucht drauf. Aber Frau Tochter braucht eins. Weil die ganze Graphikbranche ja denkt, sie gehe ein, wenn nicht jeder von ihnen so ein Ding hat. Also hat Frau Tochter auch. Ganz neu. Einen Mac Pro. Das Basismöbel ohne Schnickschnack.

Wo man es kauft ist ja egal, weil diese Fruchtfirma bei allem Geschrei und allen Freiheitsrufen in dieser Branche irgendwie ein kartellartiges System aufgebaut hat und man überall mehr oder weniger denselben Preis bezahlt. Also gingen wir in den lokalen Computerfruchtladen.

- Das Maschinchen kostet nicht wenig, aber eine Hülle dazu gibt's trotzdem nicht (ich habe bis jetzt für JEDE andere Maschine, die ich NICHT im Fruchtladen gekauft habe, anstandslos eine Hülle bekommen - sogar für mein Handtaschenmaschinchen).
- Wer mit einer Karte bezahlt (nicht Kreditkarte, sondern eine ganz gewöhnliche Bankkarte), zahlt 2 Prozent extra. So was habe ich noch nie erlebt.
- Das Bezahlen mit Karte hat dann aber trotzdem nicht geklappt. Weil das Kartenmaschinchen nicht funktioniert hat. Wir haben's sportlich gesehen: Ein paar Kalorien beim Spaziergang zum Bankomaten verbraucht und erst noch Geld gespart.

Ich habe ein einziges Fruchtgerät. Den iPod. Wenn er stirbt, sattle ich auf MP3 um. Weil die Fruchtfirma von mir kein Geld mehr bekommt. Gar keins.

Dienstag, 18. Januar 2011

Intensiv

Ich muss die Buchvorstellungen kurz auf Eis legen. Wenn ich nicht gerade durch den Kanton Zürich toure, ziehe ich meine fixen Schreibzeiten am Morgen (fast konsequent) durch und erledige an den restlichen Halbtagen den Haushalt einer Woche - die Wochenenden verbringe ich in den Bergen, letzte Woche gärtnernderweise. Kurz: Mein Online-Leben kommt etwas zu kurz. Was mir gut und dem Internet nicht weh tut.

Unterwegs schreibe ich. Nicht an meinem aktuellen Roman; für den sind die Tage zu Hause reserviert, sondern an Leseproben für meine Serie und mein Crazy Project. Himmel, ich bin so organisiert, dass ich vor mir selber Angst bekomme!!!

Morgen ist AUTILLUS-Generalversammlung in Zürich. Darauf freue ich mich so richtig. Der Verein ist in Fahrt, gute Projekte stehen an, ein Stapel Ideen wartet darauf, umgesetzt zu werden. A propos Ideen: Solche hat auch mein Autorenkollege Stephan Sigg. Im Februar setzen wir uns zusammen und brüten gemeinsam daran herum.

Ich glaube, es ist Frühling. Mindestens kann ich ihn fühlen. (Und im Haus in den Bergen schiesst auf 1200 Metern über Meer der Brombeer aus dem Boden.)

Dienstag, 11. Januar 2011

Morgen geht's wieder los

Morgen beginnt meine Lesetour im Kanton Zürich. Die nächsten 2 1/2 Wochen werde ich mehr oder weniger nonstop unterwegs sein. Das bedeutet, - neben viel Vorfreude auf die Lesungen - dass ich den Wecker wieder auf 5 Uhr stelle.

Auch während der Lesezeit werde ich hier im Blog Bücher meiner KollegInnen aus dem Schreibweltforum vorstellen. So viel sei schon mal Verraten: Von Untoten bis zum Osterhasen wird alles vertreten sein.

PS: Wer wissen möchte, wie viele Lesungen es sein werden: 27.

Montag, 10. Januar 2011

Mond aus Glas

Ich kannte die lustigen Geschichten rund um ihren Karatehamster. Als Tina Zang dann vor einigen Wochen im Schreibforum ihren neuen Roman vorstellte, musste ich zwei Mal hingucken. Auf dem Umschlag zu Mond aus Glas stand der Name Christine Spindler. Tina Zang sei für witzige Kindergeschichten zuständig, erklärte Christine. Mond aus Glas ist eine ernste, besinnliche Geschichte, die sich an Jugendliche und Erwachsene richtet, weshalb sich Christine entschied, dieses Buch unter ihrem richtigen Namen zu veröffentlichen.

Bevor ich das Buch vorstelle, möchte ich erwähnen, dass ich Christine sehr persönliche Fragen zum Buch gestellt habe. Zu meiner grossen Freude ist sie darauf eingegangen und hat auch sehr persönliche Antworten gegeben, die ich mit viel Respekt und auch Ehrfurcht gelesen habe. Es ist nicht selbstverständlich, dass AutorInnen solch tiefe Einblicke in ihr Schreiben und Leben geben und dafür danke ich Christine herzlich.

Zum Inhalt von Mond aus Glas:
Seit Lunas Zwillingsschwester Stella nach einer Tumoroperation starb, ist jeder in ihrer Familie mit seiner Trauer überfordert. Die Ehe der Eltern hält dieser Belastung kaum stand. Als Luna Finn kennenlernt, dessen Eltern sich gerade getrennt haben, erkennen die beiden, wie einzigartig sie sind, und plötzlich bemerkt Luna, dass sie geheimnisvolle Fähigkeiten besitzt.
Zur Leseprobe geht es hier.




Christine, du schreibst in Mond aus Glas über den Tod einer Jugendlichen. Obwohl wir alle wissen, dass der Tod zum Leben gehört, ist das für mich eines der schwierigsten Themen. Kein Tabu, aber ein sehr schwieriges Thema. Was hat dich dazu bewogen, dich an dieses Thema zu wagen?
Die Geschichte beginnt zwei Jahre nach Stellas Tod, in einer Phase, in der das Leben der Familie einige dramatische Wendungen nimmt. Die akute Trauerphase habe ich also bewusst übersprungen.
Ich habe in dem Buch sehr viel Erlebtes verarbeitet und mich an meine eigene Trauererfahrung herangetastet. Schreiben ist für mich der wichtigste Weg, mich selbst zu verstehen. Schon als Jugendliche habe ich alles, was mich beschäftigt hat, in Kurzgeschichten und Lyrik verarbeitet. So kann ich beispielsweise anhand der Gedichte, die ich im Alter von 16 bis 22 Jahren geschrieben habe, meine damalige Entwicklung mitverfolgen. Mit 16 erkrankte ich an schweren Depressionen, entdeckte mit 18 langsam wieder die Lust am Leben, und fand mit 21 meine erste Liebe.
Damit bin ich wieder bei "Mond aus Glas". Als das Manuskript fertig war, stellte ich begeistert fest, dass zu jedem Kapitel eins der Gedichte aus jener Zeit passte. Also habe ich sie den Kapiteln vorangestellt. Es kam mir vor, als hätte ich die Gedichte extra dafür geschrieben, dabei ist das gut dreißig Jahre her. Damals wusste ich nicht, dass ich eines Tages vom Schreiben leben würde, sondern wollte Physikerin werden.


Mond aus Glas ist viel mehr als ein Buch über den Tod; es ist auch - oder vor allem - ein Buch über Liebe und Hoffnung. Wie nah hast du beim Schreiben deine eigenen Gefühle an dich herangelassen und wie hat dich das Schreiben dieses Buches geprägt?
 Als ich das Buch zu schreiben begann, war es zunächst eine Geschichte über den Umgang mit Sterben und Abschiednehmen. Im Laufe vieler Überarbeitungen wurde daraus immer mehr ein optimistisches Buch über Versöhnung und Verzeihen.
Ich lernte beim Schreiben, dass es die Risse und Abstürze in der Lebensgeschichte sind, die das wahre Ich eines Menschen zum Vorschein bringen. So entstanden Momente voller Staunen, Neugierde und schierer Lebenslust. Die Liebe spielt eine ganz große Rolle: von der ersten Liebe, die noch frisch und unsicher ist, über Mutterliebe in ihren verschiedenen Ausprägungen, bis zur zerbrechenden Liebe, die wieder gekittet werden muss.
Mir ging das Schicksal der Protagonisten so ans Herz, dass ich beim Schreiben sehr viel geweint habe – an den "glücklichen" Stellen sogar ganz besonders. Auch bei Lesungen kann ich das nicht kontrollieren. Am Ende der ersten Szene kullern bei mir oft schon ein paar Tränen. Ich lasse meine Gefühle nah an mich heran und kann sie inzwischen auch ohne Scheu zeigen. Früher war ich in dieser Hinsicht sehr verschlossen. Auch das hat sich beim Schreiben geändert.


Wird es von Christine Spindler weitere Jugendbücher oder gar Erwachsenenbücher geben?
Ja, bestimmt. Ich habe Ideen und fertige Konzepte für mehrere Romane. Ich muss nur aufpassen, dass mir Tina Zang nicht die ganze Schreibzeit "wegschnappt".