Dienstag, 13. Oktober 2009

Gut war's ...

... das Treffen mit gestern Abend mit Schweizer Krimiautoren.

Worüber wir geredet haben? Über das Schreiben natürlich, über unsere Projekte, über unsere Arbeit abseits vom Schreiben.

Immer wieder spannend: Wie die einzelnen Autoren an ihre Arbeit herangehen, wie sie schreiben, wo sie schreiben, was sie am Schreiben hindert und was sie brauchen, um so richtig in Fahrt zu kommen.

Montag, 12. Oktober 2009

Ganz real

Normalerweise leben Autoren nicht gerade Tür an Tür. Ja, nicht einmal im gleichen Dorf oder in der gleichen Gegend. Besonders nicht Autorinnen, die auf dem Land leben, wie ich es tue. Die Wahrscheinlichkeit, beim Einkaufen oder Spazieren einem Berufskollegen über den Weg zu laufen, liegt irgendwo zwischen 0 und 2 Prozent.

Dem Internet sei Dank ist die Welt näher zusammengerückt. So kann ich schon morgens um 8 Uhr meinen Kaffee plaudernd mit anderen Autorinnen trinken - in meinem Kinder- und Jugendbuchforum, einer Art virtuelles Café für Autorinnen und Autoren.

Manchmal verlagern wir die Treffen vom virtuellen in den realen Raum. Diesen Sommer zum Beispiel zog eine vergnügte, laut schnatternde und lachende Runde Frauen durch Münchens Strassen und liess sich dann im Englischen Garten nieder. Ums Schreiben gings. Und ums Leben. Den Alltag mit seinen Höhen und Tiefen.

Nächsten Freitag trifft sich die Runde in etwas anderer Zusammensetzung wieder. An der Buchmesse in Frankfurt. Danach husche ich zum Thienemann-Stand, wo ich endlich meine Lektorin persönlich kennenlerne. Und dann Michael Borlik, einen Schreibkollegen, mit dem ich mich bis jetzt nur per Mail ausgetauscht habe.

Erst einmal aber fahre ich heute Abend nach Zürich, wo ich am Stammtisch der Krimiautoren Platz nehmen werde. Dieses Treffen ist Neuland für mich, denn ich kenne die anwesenden Autorinnen und Autoren nur dem Namen nach. Entweder habe ich sie in der virtuellen Welt verpasst, oder sie bewegen sich hauptsächlich in der realen Welt.

Diese Woche ist also Begegnungswoche. Ganz real.

Freitag, 9. Oktober 2009

Endlich ...

Seit Wochen habe ich mir vorgenommen, einen Newsletter zu schreiben. Heute habe ich mich endlich, endlich, endlich dahinter gemacht und über den ganzen Tag verteilt daran gearbeitet.

Nun ist er weg. An Menschen, die ich gut kenne. An Lehrkräfte, bei denen ich gelesen habe. An Freunde, Verwandte und Bekannte. Und wenn es mir jetzt dann geht, wie den Machern meiner Tageszeitung, die mit ihrem Neudesign eine ganze Welle von negativem Feedback ausgelöst haben, setze ich mir den Verlosungshut auf und ziehe ihn bis zum Kinn runter.

Wer den Newsletter nicht erhalten hat, ihn aber gerne hätte, kann sich bei mir melden. Wer ihn erhalten hat, ihn aber nicht möchte, kann ihn leicht abbestellen (die Gebrauchsanweisung habe ich gleich mitgeliefert).

Und obwohl ich den Text von vorne nach hinten und dann von hinten nach vorne durchgelesen habe, graust mir jetzt schon davor, dass jemand den ersten Schreibfehler findet ...

Donnerstag, 8. Oktober 2009

FAQ - Wie schreiben Sie Ihre Bücher? - Teil 1 - Buchsoundtrack

Auf diese Frage gibt es keine klare Antwort. Weil: Ich schreibe jedes anders. Und doch jedes gleich. Verwirrend? Macht nichts. Hier ein erster Teil eines Erklärungsversuchs. Ich nehme dazu mein aktuelles Projekt und beginne mit dem Faktor Musik. Denn: Wie die meisten meiner anderen Bücher, hat auch dieses sehr viel mit Musik zu tun.

Ich war im Auto unterwegs, der ganze Wagen gefüllt mit extrem lauter Musik von Everlast (ich höre gerne laut Musik). Und plötzlich waren die Bilder in meinem Kopf. Ich sah die ganze Eingangsszene, hatte den Anfang meiner Story. Sämtliche Ideen zu diesem neuen Krimi entstanden unter dem Einfluss der Musik von Everlast. Wenn ich in die richtige Schreibstimmung kommen will, muss ich nur diese Musik spielen - und schon bin ich drin in der Geschichte.

Gestern Nachmittag schrieb ich wie getrieben ein ganzes Kapitel - aus den Kopfhörern dröhnte dank der Hilfe der Repetiertaste ein einziger Song, der genau passte. Während ich schrieb hatte ich einen Film im Kopf - und den Buchsoundtrack dazu.

Nicht alles, was ich schreibe, schreibe ich mit Musik. Oft brauche ich auch die totale Stille. Aber es gibt so Momente wie gestern, da geht es nur mit Musik.

Nicht alle Bücher stehen so sehr unter dem Einfluss von Musik wie mein Neues. Aber doch die meisten davon.

Was ich mir für die Leser wünsche? Dass sie beim Lesen einen Film sehen. Und einen Buchsoundtrack dazu hören. Es muss weder derselbe Film sein, den ich sehe, und schon gar nicht die gleiche Musik, die ich höre. Aber für mich ist ein Buch dann gelungen, wenn jemand Bilder im Kopf und Musik im Herzen hat während des Lesens.

Eine Klasse, bei der ich gelesen habe, hat für mich ihren Buchsoundtrack zu Blackout aufgenommen. Faszinierend daran: Jeder hat etwas anderes gehört während des Lesens - jeder verbindet eine andere Musik mit dem Buch oder der Figur von Nick. Es war alles dabei von der langsamen Ballade über den Hip-Hopp bis zum Heavy Metal.

Montag, 5. Oktober 2009

Vom Abhandenkommen und Wiederfinden

Machmal kommen mir Dinge abhanden. Schlüssel. Geldbeutel. Bücher. Ideen. Dann suche ich mehr oder weniger genervt danach - und meistens finde ich das Gesuchte früher oder später auch wieder.

Manchmal komme ich mir selber abhanden. Weiss nicht mehr, wer ich wirklich bin und was ich eigentlich will. In diesen Zeiten wabbert mein ganzes Leben wie Wackelpudding. Ich verliere mich in Nebensächlichkeiten, treibe auf der Zeit wie ein Stück Schwemmholz, um jeweils am Abend irgendwo angespült zu werden und mich erstaunt zu fragen, was ich hier eigentlich soll. Oder ich renne mit dem Kopf gegen irgendwelche Wände, hinter denen nichts liegt, was mich weiterbringen würde.

Irgendwann kommt dann jeweils der Zeitpunkt, an dem ich anhalte. Mir eingestehe, dass ich mir abhanden gekommen bin. Und mich dann suchen gehe. Am allerliebsten tue ich das in den Bergen - weit weg von allem.

Dieses Wochenende war Suchen angesagt. Hier:
















Am Ende war da diese Hängebrücke. Sie hat ganz schön gewackelt. Vor allem von einer Seite zur anderen, fast so, als wolle sie einen ausleeren. Hat sie aber nicht. Und so bin ich wieder hier. Mit mir. Gefunden.