Mittwoch, 19. Mai 2010

Von Enden und Anfängen

Vier Wochen Lesetour im Rahmen der Ostschweizer Autorenlesungen gingen heute mit Lesungen in Eschenbach zu Ende. Ich habe diese zwei Lesungen so richtig geniessen können, da ich mit interessanten Fragen eingedeckt wurde - zum Teil mit Fragen, die mir noch nie gestellt worden sind (das ist nach rund 180 Lesungen gar nicht mehr so einfach!!!). Ich danke den Jungs und Mädels in Eschenbach für den gelungenen Schlusspunkt - und allen anderen Klassen, denen ich in den vier Wochen begegnet bin, für spannende, interessante und lustige Momente.

Nun habe ich endlich Zeit, die eingegangenen Meldungen für die Mai-Buchverlosung zu verarbeiten, sprich, die Namenszettel zu schreiben und in den Hut zu werfen. Wer noch nicht mitbekommen hat, dass eine Buchverlosung läuft: Bitte auf die Blogroll auf der rechten Seite schielen, bis zu "Buchverlosung" scrollen - und teilnehmen.

In den nächsten Tagen werde ich liegen gebliebene Büroarbeiten erledigen, an einem Newsletter arbeiten und schreiben. Und ein Buch lesen. Auf dem Programm steht - endlich, endlich, endlich (weil schon vor Monaten gekauft) - "Landeplatz der Engel".

Erst einmal habe ich jetzt aber die Spezial-Buchseite für Starkstrom verlinkt - und in die Linkliste gesetzt.

Es gab auch traurige Nachrichten diese Woche. Ronnie James Dio, eine Legende in der Rockwelt, ist gestorben. Und irgendwie macht mich das im Moment recht traurig, obwohl ich gar nicht so viel über ihn weiss. Was ich sicher weiss: Ihm verdanke ich einen der 10 Songs für die Insel, also einen dieser Songs, den ich mitnehmen würde, wenn ich nur 10 Songs mitnehmen dürfte. Ronnie James Dio zu Ehren und zum Abschied Lost Children of the Sea von Black Sabbath

Sonntag, 16. Mai 2010

Solothurner Literaturtage

Am Freitagmorgen um 7 Uhr fuhren wir los, mein Mann und ich. Diese frühe Abfahrt war nötig, weil aus der geplanten einen Lesung aufgrund der grossen Nachfrage relativ kurzfristig deren drei geworden waren. Plus eine halbe. Zu der aber später. Im Regen starteten wir, durch Regen fuhren wir ... und kamen OHNE Regen an. Die Wolken hingen zwar ziemlich tief am Himmel, aber es war trocken in Solothurn. Wir stellten den Wagen hin und marschierten los in Richtung Anmeldung. Ich mit grausligem Bammel, mein Mann die Ruhe selbst. Erst mal staunen: Soooo schön ist also Solothurn (man kann sich problemlos auf den ersten Blick in dieses Städtchen verlieben). In der Eingangshalle dann die erste freudige Überraschung:


Von der Anmeldung ging's gleich weiter zum Alten Spital, wo um 10 Uhr meine erste Lesung begann. Ein sehr netter junger Mann betreute mich und sorgte auch dafür, dass die AC/DC Scheibe genau auf Song 13 (T.N.T.) eingestellt war. Der Saal füllte sich ... und meine Nervosität schlich sich vom Acker, sobald ich mit den ersten Ankömmlingen sprach. Die Lesung aus Starkstrom machte dann sehr viel Spass - den Zuhörenden hoffentlich so viel wie mir. Der ersten Lesung folgte um 11 Uhr gleich die zweite und danach holte mich mein Mann ab und zeigte mir den Weg zum Klosterplatz, wo eine öffentliche Kurzlesung stattfinden sollte.


Ich war die erste, die für eine solche Lesung vorgesehen war. Nun. Ich war pünktlich da ... aber der Strom fehlte, das Mikro stand IM Zelt, das zu war, und die Zuschauer sassen draussen und sahen mich nicht. Weshalb wir erst mal die Seitenwände öffneten und ohne Strom (und damit auch ohne Mikro anfingen) ... was noch ganz witzig war, weil es so gut zum Buchtitel passte:


Nach einer Weile lauten Redens (ich) und Gebastel an der Soundanlage (die Zuständigen für Ansage und Technik), hatte ich dann endlich ein Mikro :-)


Und ein paar Zuschauer *hüstel*, aus denen im Laufe der Lesung ein paar mehr wurden. Die Idee mit diesem kleinen Speakers' Corner finde ich übrigens absolut genial. Ich habe mir den Pedro Lenz, diesen wunderbar grossartigen Wortkünstler und Geschichtenerzähler, an dieser Stelle gleich ZWEI MAL angehört. Und der rote Stuhl im Zelt hat es mir ganz besonders angetan:


Nach dieser Kurzlesung reichte es für einen feinen Salat - und danach ging es zur 14 Uhr Lesung, bei der dann auch mein Mann dabei war und Fotos gemacht hat.


ähm ... fragt mich nicht, was ich hier gerade erzähle ... keine Ahnung ... Danach setzte ich meine Unterschrift auf unzählige rote Mützen und ein paar Fötzeli Papier.


Am Abend besuchte ich eine Veranstaltung, die AutorInnen, Veranstalter, Literaturvermittler und Übersetzer zusammenbrachte. Dabei unterhielt ich mich auch mit dem Leiter des Kulturzentrums Lenzburg, das Schreibworkshops für jugendliche Schreibtalente anbietet. Dazu aber mehr in einem anderen Blogbeitrag.


Wir blieben bis Samstagnachmittag in Solothurn, hörten uns Lesungen an, schmökerten durch die Bücher der Lesenden und trafen uns zum Abschluss zweier aufregend interessanter Tage zum Essen mit einem guten Freund. Unser Fazit: Wir würden da jederzeit wieder hinfahren :-)

Samstag, 8. Mai 2010

Begegnungen

Es war eine heftige Woche. Lesungen an vier Tagen, an zum Teil ziemlich entfernten Orten (ich wusste gar nicht, wie weit Schaffhausen von mir
weg ist ...).

Es war aber auch eine Woche der Begegnungen. Zum Beispiel am Mittwoch. Bloggerkollegen am Nachmittag, Autoren- und Illustratorenkollegen am Abend. So streng der Mittwoch war, so gut das Gefühl am Ende des Tages.

Besonderes hatte der Donnerstag für mich auf Lager. Ich fuhr zu einer Lesung im Kanton Aargau, nach Rothrist, in die Bibliothek, wo man sich etwas Spezielles ausgedacht hatte: Der Slam Poet Kilian Ziegler und ich sprachen, erzählten, lasen abwechselnd vor Schulklassen. 30 Minuten er, 30 Minuten ich. Ziel: Jugendliche in die gesprochene und geschriebene Sprache eintauchen lassen.

Poetry Slam hat mich immer fasziniert, aber Kilian zuzuhören war so was wie eine kleine Offenbarung - und alles in mir drin schrie: ICH WILL SLAM POETIN WERDEN!!!! Poetry Slam ist Spielen mit der Sprache, Wörter in die Luft werfen, sie durcheinanderwirbeln zu lassen, wieder auffangen und mit ihnen jonglieren. Poetry Slam ist - wenn jemand gut ist - Faszination pur. Ein atemloser Ritt durch Wortgebilde und Sätze.

Nach der Lesung musste ich in Olten umsteigen. Mir fiel Aex Capus ein, der in Olten lebt, ein Autor mit einer grenzenlosen Fantasie, die trotzdem tief in der Realität verankert ist. Ich stand auf dem Bahnsteig, stellte mir vor, dass all die irrwitzigen Figuren von Kilian, Capus und mir (ich hatte aus Starkstrom vorgelesen) real würden und sich mitten unter uns bewegten. Ein wunderbarer Gedanke. Und dann hatte ich noch einen: Wäre es nicht absolut irr, wenn mir der Capus jetzt über den Weg laufen würde.

Und ratet mal, was als nächstes passierte? Richtig. Der Capus LIEF mir über den Weg. Jetzt warte ich darauf, einem Huhn zu begegnen, das vor mir ein Ei legt und dazu sagt: "Isch jo super" (eine von Kilians Schöpfungen). Überraschen würde es mich nach diesem Donnerstag überhaupt nicht mehr.

Sonntag, 2. Mai 2010

Unterhaltung vom Feinsten

Am letzten Mittwoch bin ich nach meiner Lesung in Sargans direkt nach St. Gallen gefahren. Dort trafen sich Autoren und Autorinnen, die an den Ostschweizer Autorenlesungen mitmachen. Wir liessen uns mit einer winzigen, witzigen Bahn in einen Stadtteil in der Höhe ziehen und wanderten dann zu einem Aussichtsrestaurant, wo wir das taten, was man ein einem Aussichtsrestaurant so tut: Die Sonne geniessen, gut essen und reden, reden, reden ....

Am Abend fand im Katharinensaal in St. Gallen der offizielle Eröffnungsanlass statt. Regierungsrätin Kathrin Hilber hielt eine kleine, aber feine Rede (ohne Manuskript), danach genossen wir Ausschnitte aus Leseprogrammen von vier total verschiedenen Autoren.

Eva Weiss erzählte mit Hilfe verschiedener Instrumente und allerlei "Sound"geräten die Bremer Stadtmusikanten - und hielt uns alle in ihrem Bann.

Tobias Elsässer las aus seinem Buch "Abspringen" vor, so witzig, dass wir alle Tränen lachten



Stefan Karch erweckte fantastische Figuren zum Leben und gruselte damit sogar uns Erwachsene.



Bruno Hächler sang uns seine Geschichten vor, fetzige und besinnliche, und hatte uns damit fest im (Fantasie- und Rhythmus)Griff.

Die vier Programmausschnitte waren vom Allerfeinsten. Sie zeigten die ganze Vielfalt, die sich auftut, wenn Kinder- und Jugendbuchautoren an Schulen unterwegs sind.

Danach gabs Häppchen und Gespräche. Und ich lud mich bei Tobias Elsässer ein, mit ihm in Richtung Linthal zu fahren. Weil ich diesen Typen unbedingt näher kennenlernen wollte. Unterwegs fanden wir dann heraus, dass wir nicht nur ziemlich ähnlich ticken beim Schreiben, wir haben uns für das nächste Buch sogar das gleiche Thema vorgenommen. Zum Glück für uns beide an den entgegengesetzten Enden. Sonst hätten wir am Ende noch die gleiche Geschichte geschrieben :-). Leider tauchte die Ortstafel von Buchs viel zu schnell auf ... Tobias fuhr weiter in die hinterste Ecke des Glarnerlands, ich radelte nach Hause. Total gut gelaunt. Ich glaube, ich melde mich auch für den Autorenanlass in Appenzell an.

UPDATE: Fast vergessen zu erwähnen: Von Ende April bis Ende Mai 2010 finden rund 700 Lesungen in ostschweizer Schulen statt. Diese AutorInnen sind dabei.

Dienstag, 27. April 2010

Feuerwerk und Kamera

Heute war der Startschuss zur Lesetour durch die Ostschweiz. Weit reisen musste ich nicht: Sevelen liegt gleich um die Ecke. Und weil es gleich um die Ecke liegt, kenne ich die meisten Lehrkräfte dort. Darunter sind so richtige Charakterköpfe wie der Herr Gantenbein und der Herr Vorburger. Mit ihnen zu reden fühlt sich stets an, wie mitten in einem Feuerwerk zu stehen.

Weil der Herr Hans-Dampf-in-allen-Gassen-Herr-Vorburger auch beim Lokalfernsehen arbeitet, hängte er mir gleich mal ein Mikro an und stellte eine Kamera auf. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich versucht, über Nacht noch 20 Kilogramm abzunehmen (obs gelungen wäre, ist eine ganz andere Frage). Nun ja, vielleicht strahlen die mich dann in der Tiersendung aus und kündigen mich als sprechende Elefantin an.

Spass gemacht hat's. Unheimlich Spass gemacht. Für mich ein wunderbarer Einstieg in die Lesetour. Für die Jugendlichen hoffentlich so unterhaltsam und witzig wie mich. Mindestens ich habe mich prächtig unterhalten. Und fürs Fernsehen - na und autsch ... Herr Vorburger, stellen Sie doch bitte das Format um. Sie wissen schon: Alles ein wenig in die Höhe ziehen. Dann kommt's schon gut. Vielleicht.

Montag, 26. April 2010

Auf dem Radar aufgetaucht

Mein neues Buch ist zum ersten Mal auf dem Radar aufgetaucht :-). Es ist ein bisschen wie beim ersten Ultraschall in einer Schwangerschaft: Viel sieht man noch nicht, Infos gibt es auch noch keine. Aber man kann es sehen. Es ist da, unfertig noch, aber es ist da. Und mit ihm die angespannte Aufregung und die Vorfreude auf das, was kommen wird. Wie das Kind, ich meine, das Buch heissen wird? Freerunning. Und echt, es ist gut geworden. Finde ich. So, und jetzt müssen wir alle warten. Ich. Und ihr. Bis zum September.

Mittwoch, 21. April 2010

Im Buchladen eingeschlossen

Mit einer Mail hat alles angefangen:
Seid gegrüsst ...
wohl an .... ein paar Neuerungen und Ankündigungen sollen die folgenden Zeilen beinhalten, welche ich Euch gerne ans Herz legen möchte ...
Bücher nach
Ladenschluss - oder: sich im Schwarzpeter einschliessen lassen
Ums gleich vorneweg zu nehmen und mich nicht mit fremden Federn zu schmücken: Diese Idee stammt von der Buchhandlung in Appenzell. Dort werden seit einiger Zeit und mit viel Erfolg willige Buchliebhaber nach Ladenschluss im Ladenlokal für einige Stunden eingeschlossen, so dass sie sich ohne Hektik und voller Genuss den ebenfalls darin eingeschlossenen Bücher widmen können. Mir hat diese Idee wirklich sehr gefallen und ich möchte deswegen mal drei Daten anbieten um zu sehen ob hier dafür auch ein Interesse besteht ...
Eingeschlossen in einem Buchladen? Oh ja, das ist oder besser war einer meiner Lebensträume. Einmal im Leben einfach vergessen gehen im Laden, da bleiben und dann schauen, stöbern, reinlesen ... Die Mail von Andreas vom Buchladen Schwarzpeter ermöglichte es mir, diesen Traum zu erfüllen! Ich besprach mich noch kurz mit meinem Mann, wir suchten einen der vorgeschlagenen Abende aus und meldeten uns an. Am Dienstagabend liessen wir uns dann in einem der schönsten Buchläden, die ich je gesehen habe, einschliessen ...

Die Bilder sind vom Mittwochmorgen (Ich vergessliches Huhn hatte die Digicam nicht dabei und musste das Fotografieren nachholen ...). Ich möchte euch gerne auf einen Rundgang durch den Buchladen einladen.



Die Zeit verging wie im Flug. Wir haben Kaffee getrunken, in den Büchern geschmökert, in verschiedenste Stil- und Genrerichtungen reingelesen, Bildbände angeguckt usw. ... und am Ende ging ich unter anderem mit dem Buch Das Wort zum Mord nach Hause.

Wer Lust bekommen hat: Der nächste Einschliesstermin ist am Dienstag, 27. April, von 19.00 bis 21.00 Uhr. Oder auf Anfrage. Für all jene, die sich den Traum vom Eingeschlossensein im Buchladen erfüllen möchten.

Schreiben ist Arbeit :-)

Gestern in dem Buch Das Wort zum Mord - Wie schreibe ich einen Krimi? gefunden:
"Die erste Regel - im Grunde die einzig feste Regel, die Sie nicht brechen können und um die Sie nicht herumkommen, lautet: Sie müssen die Arbeit tun. Ein Buch schreibt sich nicht in einer Anwandlung von Inspiration. Ein Buch wird Tag für Tag geschrieben, Seite um Seite."
Ein weises, wahres Wort, weshalb ich jetzt schreiben gehe und euch erst morgen verrate, wo und wie ich zu diesem Buch gekommen bin.

Montag, 19. April 2010

Hallo? Hallo?

Es ist einen Versuch wert: Im Moment habe ich heftigst Besuch in meinem Blog. Ich bin neugierig und frage deshalb: Wer turnt gerade so akrobatisch und mit atemberaubender Klickgeschwindigkeit durch mein Bloghüttchen? Bitte schreibt doch einen kurzen Kommentar ... DANKE.

Aufsteller des Tages

Ebenfalls heute mit der Post gekommen:


(Ruhr Nachrichten, 4. März 2010)

Nervös

Das Alter hat auch ein paar Vorteile. Man wird nicht mehr wegen jedem Dadüdada nervös. Nun ist es aber so, dass ich vor ein paar Monaten eingeladen wurde, an den Solothurner Literaturtagen zu lesen - was mich damals vor freudigem Schreck beinahe unter den Schreibtisch gehauen hat. Nervös wurde ich aber nicht. Ich war eher positiv erschrocken, weil ich niemals mit so viel Ehre gerechnet hätte. Und natürlich freute mich die Einladung.

Heute Morgen kamen mit der Post die Unterlagen. Und ich vermelde: Ich bin nervös. Nicht ein bisschen. Sondern ziemlich. Na ja, sehr. Das Paket war nämlich fast zwei Zentimeter dick. Es war auch eine ganze Menge drin: von Postkarten über Flyer, über ein Programmheft bis hin zu einem richtigen Buch ("New Swiss Writing 2010"). Plus ein Brief.

Zuerst zum Buch: Es enthält das erste - gekürzte - Kapitel von Starkstrom. Das freut mich am meisten. Nun kann ich ENDLICH den englischsprachigen Freunden einen Fötzel Text von mir schicken, den sie verstehen!

Postkarten, Flyer und Programmhefte sind in edlem Silber gehalten - sieht ganz schön imposant aus.

Im Brief aufgeführt ist "mein" Programm für den 14. Mai: Eine Kurzlesung auf dem Klosterplatz (15 Minuten). Anschliessend von 14.00 - 14.45 Uhr eine Lesung im Alten Spital. Angemeldet sind acht Klassen - und ja, das macht schon nervös. Von 18.00 - 19.00 ist ein Treffen zwischen AutorInnen und ausländischen LiteraturvermittlerInnen geplant. Das macht mich noch viel nervöser. Auf das anschliessende AutorInnenbuffet freue ich mich allerdings sehr.

Ich habe ja gewusst, dass hinter Solothurn etwas mehr Rummel steckt als hinter einer normalen Lesung. Es so Schwarz auf Weiss zu sehen, verursacht ein wacker mulmiges Gefühl. Vielleicht hilft es, wenn ich mich jetzt an den montagmorgendlichen Putzvorgang mache. Von wegen Erdung und so.

Dienstag, 13. April 2010

Ab, ab, ins Schreibland

So gut wie Henrike Heiland habe ich es leider (noch) nicht ... aber auch bei mir kommt nun die intensive Schreibphase. Fast alles (gar alles gibt es nicht), was mich jetzt noch am völligen Eintauchen in den neuen Text hindert, ist erledigt. Es ist nämlich so: Ich kann immer nur eine Geschichte aufs Mal schreiben. Parallel an mehreren Texten arbeiten geht nicht. Wenn es losgeht, will ich nur noch mit den Figuren der einen Geschichte leben, an der ich arbeite.

Beim letzten Buch habe ich eine ganz neue Methode ausprobiert. Ich gab mir eine Seitenzahlvorlage für jeden Tag. Schaffte ich die an einem Tag nicht, versuchte ich, sie am nächsten Tag aufzuholen. Das hat nicht ganz, aber fast geklappt und hat dem Text enorm gut getan. - Auch wenn die Überarbeitungsrunden dann um einiges heftiger ausgefallen sind als bei vorhergehenden Büchern. Dieses Mal habe ich noch einen Puffer eingebaut: Das Wochenende dient der Aufholjagd. Das ging letztes Mal nicht, weil ich zu knapp dran war. Dieses Mal habe ich viel Luft. Luft, die ich brauche.

Bevor jetzt jemand fragt ... Ja, ich habe das letzte Manuskript Ende Januar abgegeben. Und trotzdem: Nein, ich hätte nicht eher anfangen können. Denn: Nach der Manuskriptabgabe kommt der Überarbeitungsprozess mit dem Lektorat. Erst hier beginnt der Loslösungsprozess von einer Geschichte, der jeweils mit dem Feinschliff endet. Und bevor jetzt gleich jemand die logische Anschlussfrage stellt: Nein, ich habe nicht nichts getan in den gut zwei Monaten dazwischen. Ich habe eine Kurzgeschichte geschrieben. Und geplottet. Neue Figuren in mein Leben geholt, Figuren, mit denen ich gerne das Jahr 2011 verbringen würde. Sie haben die letzten zwei Monate Gestalt angenommen, sind mir nahe gekommen und am liebsten würde ich gleich anfangen, ihre Geschichte aufzuschreiben. ABER: Ob es je soweit kommt, weiss ich nicht, denn diese Figuren liegen Im Moment, auf vier Seiten zusammengepfercht, mit ihrer Geschichte beim Verlag.

Ich kehre jetzt zurück zu den Figuren, die ich vor mehr als einem Jahr geschaffen habe. Die seit damals in meinem Kopf (und meinem Herzen sind). Jetzt ist ihre Zeit da. Der Verlag hat sie gemocht, die Figuren. Oder wohl besser: Ihre Geschichte. Und die schreibe ich jetzt auf. Pro Tag vier Seiten. Damit bin ich bis im Sommer am Ende der Geschichte und habe dann drei Monate lang Zeit, an ihr zu feilen und schleifen. Ich kann es kaum erwarten :-) ... Und ich kann auch schon jetzt garantieren, dass dieser verflixte Zeitplan früher oder später ins Wanken gerät .... *hüstel*

Freitag, 9. April 2010

Plotten ... fertig

Eins nach dem anderen haben sich die Puzzleteile in den letzten Wochen zusammengefügt - heute habe ich die Arbeit an einem Konzept samt Exposé für eine neue Geschichte abgeschlossen und an meinen Verlag geschickt. Mal sehen, ob den Thieneleuten gefällt, was ich mir ausgedacht habe. Das Wochenende kann kommen :-)

Mittwoch, 7. April 2010

Spezial-Webseite für "Das Projekt"

Weil die Blackout-Spezial-Webseite mittlerweile recht gut in die Gänge gekommen ist, habe ich auch für das Buch "Das Projekt" eine eigene Webseite geschaffen. Ihr findet darauf eine kurze Inhaltsangabe zum Buch und vor allem Antworten auf Fragen rund um das Buch. Interessiert? Dann bitte HIER klicken.

Recherchieren

Meine Autorenkollegin Gina Mayer hat sich mit Ulf Cronenberg von Jugendbuchtipps.de übers Recherchieren unterhalten. Es ist ein spannendes, sehr lesenswertes Interview geworden.

Dienstag, 6. April 2010

Feedback aus Mumpf

Im März war ich im Kanton Aargau unterwegs. Heute Morgen bin ich über dieses Feedback gestolpert und habe mich sehr gefreut. Herzlichen Dank! Das Vergnügen war übrigens gegenseitig. Der Besuch in Mumpf hat mir sehr viel Spass gemacht :-)

Samstag, 27. März 2010

Plotten

Der neue Krimi ist durchs Feinlektorat, die Klappentexte stehen, ein Cover hat er auch schon. Die Weihnachtsgeschichte ist fertig und unterwegs zum Verlag. Das umfangreiche Dossier mit der Bewerbung um einen Werkbeitrag ist abgeschickt, der Empfang bestätigt worden. Eine ganz neue Geschichte hat ihren - ungewohnten und herausfordernden - Anfang genommen, ja, meine Schreibe auf eine weitere Ebene katapultiert, nachdem ich schon für den Krimi, der im Herbst herauskommen wird, einen Pfad beschritten habe, der mich in Neuland geführt hat. Sanft und behutsam erst mal, in einem kleineren Schritt. Dieses Mal wird der Schritt etwas grösser - und ich freue mich darauf. Ich entdecke für mich neue Erzählsprachen, neue Erzählmittel. 

All das macht den Kopf frei für neue Ideen. Wie immer hatte ich am Anfang eine Figur. Und dann eine Grundidee. Beides begleitet mich seit einigen Wochen durch meine letzten Minuten vor dem Einschlafen und am Morgen, beim Aufwachen - an den Wochenenden bleibe ich länger liegen und stelle mir meine Figur in ihrem Umfeld vor, "sehe" Ausschnitte aus einer Geschichte, die ich vielleicht schreiben werde. Heute Morgen habe ich einen ziemlich grossen Zipfel dieser Geschichte erwischt. Und ein Erzählkonzept, von dem ich so begeistert bin, dass ich es unbedingt umsetzen möchte. Damit bin ich beim Plot. Beim Kern der Geschichte, dem Inhalt, der sich auf einer Seite zusammenfassen lassen wird. Noch habe ich ihn nicht ganz. Aber ich habe heute Morgen ganz deutlich die Richtung gesehen.

Für Menschen, die nicht schreiben, mag das verwirrend klingen. Warum jetzt schon an einer neuen Geschichte "herumstudieren", wenn man erst gerade frisch in eine Geschichte eingetaucht ist und das letzte Buch, das man geschrieben hat, noch nicht einmal veröffentlicht ist? - Weil in der Bücherwelt weit im Voraus geplant wird. Bücher schreiben sich nicht von einem Tag auf den anderen. Und nachdem sie geschrieben worden sind, durchlaufen sie einen längeren Prozess, bis sie gedruckt im Buchladen sind.

Donnerstag, 25. März 2010

Spezial-Webseite für "Blackout"

Irgenwann letztes Jahr habe ich für das Buch "Blackout" eine spezielle Webseite eingerichtet. Als Testlauf, um zu sehen, ob so was funktionieren könnte. Es funktionierte nicht. Die Besuche waren mehr als spärlich, das Angebot von mir, Fragen zum Buch zu beantworten wurde nicht genutzt. Ich liess meine Pläne fallen, oft gestellte Fragen zu "Blackout" (samt Antworten) zu veröffentlichen, und schenkte der Webseite keine Beachtung mehr.

In letzter Zeit häuften sich die Besuche (ich weiss das, weil ich Statistiken zu meinen Webseiten führe). Also ging ich nachgucken. Und entdeckte zu meiner grossen Verlegenheit, dass jemand im DEZEMBER 2009 eine Frage gestellt hatte. Ich beantwortete sie mit einem rabenschwarzen Gewissen, denn für die Person, die die Frage gestellt hat, kam ich viel zu spät.

Aus Fehlern soll man lernen. Weshalb ich sofort einen Benachrichtigungsdienst bei Kommentaren installierte - und siehe da: Gestern trudelte eine weitere Frage ein, die ich dann in Windeseile beantwortete. Ich bin bereit für mehr. Zur "Blackout"-Seite geht es HIER.

Mittwoch, 24. März 2010

Bestseller

Gestern Nachmittag sassen mein Mann und ich draussen auf dem Sitzplatz, er mit einem Buch in der Hand, ich mit dem Laptop. Wir freuten uns am Frühling und begannen über mein Leben als Autorin zu plaudern.

"Ein Bestseller, das wär's", geriet mein Mann einmal mehr ins Träumen. Und dann kam - auch einmal mehr - die Frage ins Spiel, wie man so etwas hinbekommt. Leider ist die Frage einfacher als die Antwort. Denn wüsste man die Antwort, würde ja jeder Autor einen Bestseller schreiben :-)

James Frey landete einen Bestseller mit dem Buch "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt". (Das Buch verkaufte sich so gut, dass Frey einen zweiten Band nachschob: "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt, Teil 2") Nur: Ein verdammt guter Roman macht noch lange keinen Bestseller. Leider. Also, was dann? Vielleicht das richtige Alter (jung, jünger am jüngsten, wie "Eragon", Zwölf" und "Axolotl Roadkill" zeigen)? Oder das Entdecktwerden vom "richtigen" Kritiker (worauf alle anderen auf den gleichen Zug aufspringen)? Oder das richtige Thema zur richtigen Zeit (Vampire!)? Hat die Verlagswerbung einen Einfluss? Ist es einfach reine Glückssache? Fragen über Fragen - die Antworten liegen wahrscheinlich irgendwo überall ein bisschen.

Mein Mann las dann weiter in seinem Buch von Jean-Christophe Grangé, der das Glück(?) hat, es zum Bestsellerautor geschafft zu haben. Ich schrieb weiter an einer Geschichte, die es wahrscheinlich nicht schafft, zum Bestseller zu werden. Und einen Moment lang wünschte ich mir, 14 zu sein, extrem gut auszusehen und jemanden beim Fernsehen zu kennen. Aber nur einen Moment lang.

Dienstag, 23. März 2010

Heute war ein richtig guter Tag

Erst brachte mir der Pöstler diesen wirklich netten Brief der 2. Real aus Villmergen, bei der ich kürzlich eine Lesung hatte:


Dann trudelten kurz nacheinander zwei Anfragen für Lesungen ein. Für beide fanden wir in kurzer Zeit einen Termin. Als Sahnehäubchen obendrauf meldete sich ein netter Herr aus dem Voralrberg (Österreich) und erklärte, er sei jetzt jener, der die Lesetour organisiere, über die ich vor ein paar Wochen mit einem ebenfalls sehr netten (anderen) Herrn gesprochen hatte. Und als ob das noch nicht reichte, schickte mir meine Lektorin die Klappentexte für das neue Buch.


So was nenne ich einen richtig guten Tag :-)

Sonntag, 21. März 2010

Sätze aus dem Kopf

Gestern habe ich ein hochgelobtes Buch auf Seite 64 zugeklappt und beschlossen, es nicht zu Ende zu lesen. Es ist eine Geschichte, die mir - wäre sie gut geschrieben - die Tränen die Wangen herunterkollern lassen müsste. Tut sie aber nicht. Stattdessen begann ich mich ca. Seite 30 zu ärgern, ab Seite 50 wurde ich leicht rumpelsurrig (aggressiv) und bei besagter Seite 64 stieg ich aus.

Ich hatte das Gefühl, jeder Satz sei auf Wirkung angelegt, sei ganz bewusst so und nicht anders geschrieben worden. Jeder Satz ein Satz aus dem Kopf, keiner aus dem Herzen, allesamt kalt berechnend dem Reissbrett der Bestsellerbastelanleitung entsprungen. Ich will aber Bücher lesen, die ihren Ursprung im Herzen haben. Natürlich müssen sie gut geschrieben sein. Aber bitte, bitte nicht so berechnend wie dieses Buch. Irgendwann schrie mir jeder Satz entgegen: Hey, ich bin ein Satz für die Kritiker. Ich will beeindrucken. Tiefe vorgaukeln, wo nichts als Dollarzeichen vor meinem geistigen Auge sind.

Es hat leider auch nicht geholfen, kurz vor dem Wegpfeffern des Buches noch das Bild des Autors anzuschauen. Vielleicht war ich da schon zu sehr hinüber, doch der Gesichtsausdruck signalisierte mir: "Hey, ich bin ein cooler Typ, der ein cooles Buch geschrieben hat." Mit einem leichten Schuss Streberverbissenheit.

Okay. Ich hätte das Buch auf Seite 30 schliessen sollen. Vielleicht hätte ich das Bild dann ein wenig anders interpretiert. Geholfen hat schliesslich eine Rückmeldung einer Autorenkollegin, die schrieb, sie kenne einen Zwölfjährigen, der das Buch einfach nur grosse Klasse findet.

Sprich: Die Leserin (ich) kann irren.

Freitag, 19. März 2010

Mit dem Fahrrad zur Lesung - die Bilder

Frühling auf dem Blumenfenster /Der Rauch sagt: leichter Rückenwind / Rheindamm

Auf der alten Rheinbrücke / Die Brücke ist gerade eine Baustelle / Fürsten-Adlerhorst

Donnerstag, 18. März 2010

Mit dem Fahrrad zur Lesung

Heute ist meine dritte und letzte Lesung beim freiwilligen 10. Schuljahr in Vaduz. Und weil der Frühling beschlossen hat, doch noch ins Rheintal zu kommen, werde ich die rund 10 Kilometer mit dem Fahrrad zurücklegen. Ich nehme die Digicam mit und schiesse unterwegs ein paar Fotos. Damit ihr morgen etwas anzugucken habt :-)

Mittwoch, 17. März 2010

Weihnachtsgeschichten schreiben im März

Ich schreibe gerade eine Weihnachtsgeschichte. Nein. Das ist kein Witz. Ehrlich. Ich wurde angefragt, ob ich Lust auf ein Projekt hätte, das ...

Und ich hatte. Weshalb ich jetzt in der ersten Frühlingssonne sitze und an einer Weihnachtsgeschichte schreibe. Wisst ihr was? Das macht sogar
Spass :-)

Schriftsteller sind schon irre Leute ....

Sonntag, 14. März 2010

Hart und düster

Ich schreibe an einem neuen Buch und gestehe - ich werfe ein Versprechen über Bord und taste mich zum Teil auf Neuland vor:

Zum gebrochenen Versprechen: Es wird eine nicht linear erzählte Geschichte (nach den Erfahrungen mit "Blackout" habe ich die letzten drei Krimis linear erzählt und eigentlich bei Lesungen versprochen, es nur noch so zu machen ... aber keine Bange, ich habe auf jenen Schüler gehört, der mir vorgeschlagen hatte, mittels Daten Klarheit in die Sache zu bringen).

Es wird wieder ein wenig ein Puzzle, ähnlich wie bei "Das Projekt." Aber mit neuen Erzählmitteln.

Es wird eine Geschichte in der "Ich"-Form (hätte nie gedacht, dass ich das mal machen würde - wo ich doch fast ein Leben lang keine Geschichten in der Ich-Form lesen wollte)

Es wird eine harte, düstere Geschichte. Ich könnte jetzt sagen, Kevin Brooks ist schuld. Es ist nicht ganz so. Natürlich ist Kevin Brooks schuld. Aber nicht alleine. Einfach alle Bücher, die mir in letzter Zeit gefallen haben, sind hart und düster (Ausnahme: "Ihr mich auch."). Und intensiv.

Ich habe das Schreiben immer als intensiv empfunden und hatte Angst, die Intensität zu verlieren und irgendwie "professionell" zu werden, abgeschliffen, automatischer. Die Angst war unbegründet. Ich empfinde das Schreiben als intensiver als je zuvor.

Und es gibt mal wieder einen Song zum Buch:

Donnerstag, 11. März 2010

Siegerehrung zur Buchverlosung von "Das Projekt"

"Bist wieder mal spät dran", blafft der Verlosungshut.
Ich sage nichts. Weil er recht hat.
Die Verlosung haben wir mit nur einem Tag Verspätung durchgezogen, die Gewinner wurden informiert, die Preise losgeschickt ... aber das mit der öffentlichen Siegerehrung ... ähm ... hüstel ... das kommt erst jetzt.

Der Preis für den besten Text für den Verlosungshut geht - einstimmig - an sabii (Teilnahme via Netlog) .
Der Zufallspreis geht an Nicole P. (Teilnahme via Blog)

HERZLICHE GRATULATION :-)

Mittwoch, 10. März 2010

Gestern Abend, kurz vor 22 Uhr ...

... klopfte ich an die Zimmertür unserer Tochter. In der Hand den neuen Borlik.

Sie sass auf dem Bett, vor sich ein Heft, und schaute hoch, als ich den Raum betrat. Ohne Vorwarnung begann ich vorzulesen. Den ersten Absatz des Buches "Ihr könnt mich mal."
"Stark", sagte sie. "Wirklich gut."
"Finde ich auch", antwortete ich.
"Du", sagte sie. "Ich muss für meine Englischhausaufgaben zehn Dinge finden, die ich früher so gemacht habe und heute anders mache." (Zur Erklärung: "As a child, I .... , but now I ...)
Ich grinste. "Na ja, die Geschichten lässt du dir auch heute noch lieber vorlesen als sie selber zu lesen."
Und dann hirnten wir. Mit Ach und Krach kamen wir zusammen auf sieben Sätze. Nicht, weil wir keine Fantasie haben, sondern weil Frau Tochter von ganz klein auf ihren eigenen Kopf hatte - und ihn heute noch hat. Und so ist halt vieles gleich geblieben. So vieles, dass es schlicht und einfach nicht für die zehn verlangten Sätze gereicht hat.

PS: Ich muss gleich mal nachgucken, ob es für "Ihr mich auch" eine Hör-CD gibt. Für Frau Tochter. Und alle anderen, die sich die Geschichten auch heute noch lieber vorlesen lassen.

Dienstag, 9. März 2010

Anschnallen, Atem anhalten und die wilde Fahrt geniessen

Denn. Hier kommt der Anfang zu Michael Borliks neustem Roman. Fahrt auf eigenes Risiko (wer nicht einsteigt, der verpasst was!). Also. Anschnallen. Atem anhalten. Und los.

Fuck. Ich knall den Koffer auf den Boden. Was für ein Loch! Weisse Wände wie in einer Gummizelle. Der braune Teppich sieht wie ein rasierter Hundearsch aus und riecht auch so. Nicht, dass ich schon mal meine Nase in einen gesteckt hätte. So stelle ich mir das eben vor. Aber der absolute Hammer: zwei Betten. Das heisst doch, dass ich mir das Loch mit jemandem teilen muss. Bei meinem Glück kriege ich einen Streber oder Loser ans Bein genagelt. Noch mal fuck! Ich werfe mich aufs Bett. Scheisse, das ist nicht fair.

Zur längeren Leseprobe geht's hier.
Zur Webseite zum Buch hier. (So ganz nebenbei: Das ist eine der besten Buchwebseiten, die ich je gesehen habe.)
Und sogar ein Gewinnspiel gibt es. Hier. (Zu gewinnen gibt es signierte Bücher ... und als ersten Preis eine Klassenlesung mit Michael Borlik. - Ich habe mit dem Typen mal Kaffee getrunken und kann nur sagen: Der hat's drauf ... und eine Lesung mit ihm ist bestimmt der Knaller.)

Viel Spass!

Sonntag, 7. März 2010

Ostschweizerische Autorenlesungen 2010

Mein Betreuer Simon Hutter hat eine Wochenendschicht eingelegt und mir am Samstag (wenn andere Leute Wochenende haben) den Leseplan für die Ostschweizerischen Autorenlesungen gemailt. Ich freue mich riesig auf die Lesetour in meiner (erweiterten) Heimat.

Erst einmal gibt es jetzt aber den letzten Feinschliff zum neuen Krimi, der diesen Herbst erscheinen wird.

Und dann habe ich mich entschieden, mich zum ersten Mal in meinem Leben um einen Werkbeitrag zu bewerben. Allein das Zusammenstellen der Unterlagen dauert eine ganze Weile :-) Einsendeschluss ist der 20. März. Ich habe also noch ein bisschen Zeit (... ähm ... *hüstel*).

Freitag, 5. März 2010

Supersiech

Heute, in der Pause nach der ersten Lesung, habe ich einen Typen kennengelernt, der genauso auf AC/DC steht wie ich (und er hatte auch kein Ticket für das Konzert in Zürich). So was verbindet :-). Ich habe ihm einen "Starkstrom" dort gelassen.

Dülü heisst er. Und seine Band Supersiech:

Donnerstag, 4. März 2010

"She's only tryin' to keep the sky from falling"

Weil mich mein neuer Text bis in die letzte Pore ausfüllt. Und weil ich mal wieder mit dem Auto unterwegs bin und ich den Soundtrack zu meinem Buch höre - mit Kopfkino. Und weil ich weiss, dass bei mir ein paar neue Figuren eingezogen sind, die von nun an zu meinem Leben gehören.

Und ich merke gerade, wie sich da ein ganzer Kreis schliesst. Von Everlast zu Kevin Brooks, zu mir, zurück über Kevin Brooks, zu Everlast. Ist ja total irr. Fällt mir erst jetzt auf!

Mittwoch, 3. März 2010

zeka Aarau

So ein Rollstuhl kann bis zu 10 km / Stunde schnell sein (das ist schneller als ich joggen kann). Einige dieser fahrbaren Untersätze haben wunderschöne "Felgen", will heissen: richtig heisse Räder. Und was man mit denen nicht alles machen kann! Lenken, hupen, blinken (die haben sogar ein Warnlicht!) ...

Nein, ich war heute nicht beim Rollstuhlrennen, sondern hatte eine Lesung im zeka Aarau (klickt euch doch ein wenig durch die Bilder auf der verlinkten Seite, dann seht ihr ganz viele meiner jugendlichen ZuhörerInnen von heute Morgen).

Vier richtig nette Jungs haben mich am Bahnhof abgeholt, mich auf den richtigen Bus gelotst und mich zur Schule geleitet. Dort warteten alle schon auf mich - zum Teil in den eingangs beschriebenen Rollstühlen, die mich total beeindruckt haben.

Dann gings los mit den Fragen. So richtig spannenden Fragen. Und weil ich immer endlos lange Antworten gebe, dauerte das natürlich seine Zeit. Bis zur Pause! In der Pause habe ich Bücher signiert und Rollstühle bewundert. Danach habe ich weiter Fragen beantwortet, meinen Kaffee kalt werden lassen und dann doch noch etwas vorgelesen.

Mit einer Pflanze und einem Schoggihasen trat ich den Heimweg an. Die Pflanze ist gut zu Hause angekommen - der Osterhase auch, aber im Gegensatz zur Pflanze, der es prächtig geht, musste der Schoggihase schon zum ersten Mal dran glauben. Sohnemann und ich haben ihm die Ohren abgeknabbert.

Um diesen Eintrag zu schreiben, habe ich die Webseite der Institution gesucht und gesehen, dass das zeka ein Wohnhaus bauen möchte und deshalb Backsteine verkauft. Jeder Backstein kostet 10 Franken und mit jedem Backstein, den man kauft, schafft man eine Zukunft für Bewohner und Ex-Bewohner des Heims. Ich habe mir gleich ein paar dieser Ziegel unter den Nagel gerissen (weil ich das eine gute Sache finde und damit ich mich das nächste Mal, wenn ich dort bin, schon fast ein bisschen in den eigenen vier Wänden fühlen kann). Hier geht es zum Backsteinverkauf.

Ich winke heftigst in Richtung Aarau: DANKE für einen wirklich superguten Vormittag!

(Und nächstes Mal frage ich dann, ob ich auch mal eine Runde drehen darf in einem der Rollstühle).

Dienstag, 2. März 2010

Lesetour im Aargau

Ende Tag zwei der Aargauer Lesungen. Und ich muss einfach wieder einmal schreiben: Ihr Aargauer fegt gewaltig!

Ich bin jetzt das dritte Mal dabei bei diesen Aargauer Lesetouren - und jedes Mal ist es einfach nur gut, gut, gut. Gute Organisation, gute Betreuung, herzliches Willkommen ... und S.U.P.E.R Publikum.

Ich sag schon mal danke und winke in Richtung Aargau :-)

PS: Morgen bin ich in Aarau, übermorgen in Villmergen und am Freitag in Subingen und Buchs.

Dienstag, 23. Februar 2010

Auf und davon - Lesetour im Südtirol

In einer guten Stunde geht's los. Sobald ich mein Köfferchen gepackt und mich einigermassen präsentabel hinbekommen habe, marschiere ich Richtung Bahnhof. Dort steige ich in den Zug nach Bruneck, Südtirol, d.h. ich steige in den Zug nach Innsbruck. Danach muss ich noch ein paar Mal umsteigen. Und irgendwann unterwegs noch ein Ticket kaufen, weil es unmöglich war, ein Bahnticket von Buchs SG nach Bruneck zu kaufen. An der italienischen Grenze ist fertig. Die wollen ihre Bahntickets selber verkaufen. Was für sie vielleicht toll ist. Für die Reisende - mich - weniger.

Die Bahnverbindungen sind ziemlich abenteuerlich. Jene mit den jeweils vier Minuten Umsteigezeit habe ich schon gar nicht in Betracht gezogen. Aufgrund meiner Erfahrungen hätte ich da wohl schon den ersten Anschlusszug verpasst. Ich habe mich für die längere Variante entschieden, was einen kleinen Aufenthalt in Innsbruck bedeutet. Das kommt mir gar nicht so ungelegen - ich liebe diese Stadt.

Morgen Vormittag geht es dann los mit den Lesungen in Bruneck, Gais und Sand in Taufers. Ich freue mich riesig auf diese Lesetour :-)

Freitag, 12. Februar 2010

Klaue und du kommst in den (Buch)Himmel

Vor vielen Jahren gab es ein Buch, dessen Titel lautete: Gute Mädchen kommen in den Himmel, Böse überall hin. Das muss sich auch das verwirrte, um Aufmerksamkeit heischende Mädchen aus Berlin gesagt haben - um dann hemmunslos Texte von hier, dort und überall zusammenzuraffen und daraus ein Buch zu basteln, das in erster Linie total abgefuckt daherkommen sollte. Von wegen Schock und so. Denn, nicht wahr, das Schockierende erobert die Bestsellerlisten, so viel weiss sogar das verwirrte, um Aufmerksamkeit heischende Mädchen. Die Rechnung ging auf. Das Buch wurde zum Bestseller. So weit, so normal.

Dass der ganze Klau auch noch legitmiert wird durch eine Nomination für den Leipziger Buchpreis, geht aber eindeutig zu weit.

Es geht auch anders. Der Piper-Verlag erfuhr im Dezember 2009, dass ein von ihm veröffentlichtes Buch zu grossen Teilen einfach anderswo abgeschrieben wurde. Der Verlag nahm das Buch vom Markt zurück.

Zitat Piper: "In Urheberrechtsfragen vertreten wir eine sehr entschiedene Position. Nachdem wir zu der Einschätzung gekommen waren, dass die Vorwürfe gegen Jens Lindner stichhaltig waren, haben wir das Buch sofort vom Markt genommen. Angesichts der Koinzidenz der Vorfälle sei darauf hingewiesen, dass dies bereits geschah, bevor jetzt die Plagiatsvorwürfe gegen Helene Hegemann laut wurden."

UPDATE: Und wie man als Autor regieren kann, zeigt Jens Linder auch.

Freitag, 5. Februar 2010

Eigenwillige Jugendbücher

So alle paar Wochen mal schickt mir mein Verlag Besprechungen meiner Bücher. Das ist noch ganz spannend zu lesen.

Bei der letzten Ladung war ein Kompliment dabei. Mindestens habe ich das so aufgefasst. Da stand nämlich:

"Die Schweizerin Alice Gabathuler schreibt sehr eigenwillige Jugendbücher."

JA! Genau das will die Schweizerin Alice Gabathuler. Eigenwillige Jugendbücher schreiben. Und wenn dann auch noch das Wort originell dabeisteht und in einer anderen Besprechung ein Eine Geschichte, welche den Leser total mitreisst. Man will gar nicht mehr aufhören , dann hüpft das eigenwillige Jugendbuchautorinnenherz.

UPDATE: Und wie es der Zufall so will, habe ich gerade eine Buchbesprechung auf Amazon entdeckt, in welcher der 14-jährige Rezensent zum Fazit kommt:

Hat mir sehr gefallen. Interessante Story, die mal endlich mit langweiligen und unrealistischen Doku-Soaps abrechnet. Sehr verrückte Geschichte, aber auf jeden Fall ziemlich witzig. Wieder hat Alice Gabathuler bewiesen, dass sie nicht nur spannende Labyrinthe-Krimis schreiben kann, sondern auch so rockige Bücher. Deshalb gibt es eindeutig 5 Sterne. Dieses Buch kann Jeder in jedem Alter lesen.
(Die ganze Amazon-Besprechung gibt es hier)

So was rettet mehr als nur den Tag :-)

(Anmerkung: Alle drei Buchbesprechungen beziehen sich auf das Buch "Starkstrom".)

Donnerstag, 4. Februar 2010

Der erste Satz

Manchmal findet man sich in einem fremden Text. Das ist mir heute passiert. Wenn ihr wissen wollt, was es mit dem ersten Satz auf sich hat, folgt diesem Link.

Samstag, 23. Januar 2010

Buchverlosung "Das Projekt"

Der Verlosungshut ist aus den Skiferien zurück. Die gute Nachricht: Er hat sich kein Bein gebrochen (aber auch nur, weil er keine Beine hat). Die schlechte Nachricht: Er wirkt ziemlich zerknittert. Weshalb er ein halbes Jahr Ferien einfordern wollte. Ich gab ihm eine Woche - und die ist jetzt um.

Wir können also loslegen.

Aus aktuellem Anlass (dritte Auflage) gibt es diesmal zwei signierte Exemplare von "Das Projekt" zu gewinnen.

Mitmachen ist einfach:

Schreibt einen Kommentar zu diesem Eintrag (oder eine Mail an alicegabathuler[at]gmx.ch), in dem ihr dem Verlosungshut verrät, warum ihr unbedingt in in hineinhüpfen wollt.

Zum Beispiel: Sehr geehrter Herr Verlosungshut, ich liebe Ihren dunklen Schlund. Oder. Hey, mach Platz, Alter, jetzt komme ich.

Die zwei Preise werden folgendermassen vergeben:

1. Preis: Wird von einer Glücksfee oder einem Glücksork gezogen.
2. Preis: Die Jury - bestehend aus der Familie samt Katze - vergibt einen Preis für den coolsten Brief an den Hut.

Wichtig: Im Internet (also im Kommentar) KEINE Adresse hinterlassen. Nur den (Nick)Namen. Wir finden euch dann schon.

Einsendeschluss ist Freitag, 12. Februar 2010.

Viel Glück.

Freitag, 22. Januar 2010

Folgen Sie dem Bus

Die SBB ist auch nicht mehr, was sie mal war - pünktlich. Mittlerweile bin ich froh, wenn ich in meinem Fahrplan "Pufferzeiten" zum Umsteigen habe; ideal sind 10 bis 15 Minuten. So kann ich einigermassen sicher sein, meine Anschlüsse zu erwischen. Alles unter 10 Minuten ist wie Lotto spielen.

Heute Morgen hätte ich theoretisch sechs Minuten gehabt, um in Olten von der Bahn auf den Bus umzusteigen. Hätte. Praktisch blieben nach einer ziemlichen Verspätung 30 Sekunden, um zuhinterst von Gleis irgendwas zu einer Busstation zu hetzen, die ich vorher noch nie gesehen habe; sprich, wo ich meinen Bus erst suchen musste. Ihr ahnt's: Keine Chance.

Also stieg ich in ein Taxi und hätte gerne gesagt: "Folgen Sie dem Bus." Nur, bis ich im Taxi sass und erklärt hatte, wohin ich muss, war der Bus schon so lange weg, dass wir nicht einmal mehr seinen Abgasen folgen konnten. Ich kam trotzdem einigermassen pünktlich, jedoch ziemlich kostenintensiver am Zielort an und genoss meine beiden Lesungen bei bester Stimme und einmal mehr wirklich tollen Jugendlichen (womit habe ich das verdient)?

Zu sagen bleibt noch: Den wunderschönen Blumenstrauss habe ich unbeschadet nach Hause gebracht; er steht auf dem Wohnzimmertisch. Meine Gesundheit hat mich wieder gefunden. Mir geht es bestens.

Nächste Woche liegt die letzte Lesewoche von "Literatur aus erster Hand" vor mir. Ich bin am Dienstag in Niederweningen, am Mittwoch in Andelfingen und am Freitag in Winterthur und Zürich. Auch auf diese Woche freue ich mich.

PS: Der versprochene Wettbewerb geht morgen in diesem Blog online.

Mittwoch, 20. Januar 2010

Obergösgen

Zurück von der Lesung in Rikon. Die Stimme hat knapp gehalten :-)

Kurz ins Internet geguckt und gestaunt: Die Obergösgner (sagt man das so?) waren hier. Herzlichen Dank für den Besuch auf der Webseite. Ich freue mich ebenfalls auf Freitag. Bis dahin sollte ich auch meine Stimme wiederhaben (ich rede gaaaaaaaaaaanz wenig den Rest von heute und morgen, versprochen).

Vielleicht sehe ich bis Freitag auch nicht mehr aus wie ein Junkie, d.h. bis dann sind vielleicht die glänzigen Augen und die hängenden Lider auch weg. Ansonsten müsst ihr mich nehmen, wie ich bin. Kann ich schon mal eine Badewanne voller Tee vorbestellen? Danke.

Dienstag, 19. Januar 2010

Tage wie dieser ...

... sind einfach überwältigend.

Mir ist am Wochenende ein Husten an die Gurgel gesprungen. Ausgerechnet. Wo ich diese Woche an vier Orten lese. Also habe ich mich in eine wandelnde Chemiefabrik umgerüstet und bin losgezogen (Morgens um 5.30 Uhr).

Und dann das heute:
WUNDERBARE Jugendliche, spannende Lesungen, eine absolut geniale Bibliothek mit extrem nettem Personal, ein guter Freund als Gastbesucher (mit dem ich dann auch zu Mittag gegessen habe). Das Einzige, das den Geist aufgab, war meine Stimme. Ich suche sie übrigens immer noch. Für morgen. Weil Lesungen ohne Stimme einfach nicht so das Wahre sind.

Ebenfalls zu Besuch gekommen ist Frau Julia Frehner, die kompetente Organisatorin von "Literatur aus erster Hand", die man jederzeit anmailen kann und dann GANZ schnell Antwort erhält. Es ist eine Freude, als Autorin mit ihr zusammenzuarbeiten.

Auf dem Nachhauseweg sass ich erschlagen im Bahnabteil und schaffte es nicht, die selten dämliche Handykonversation meines Gegenübers an den Ohren vorbeirauschen zu lassen.

In Sargans war ich dann so durch den Wind, dass ich beinahe aus der Bahn purzelte und zu Hause in Buchs fiel ich dann beinahe noch die Treppe hoch. Ich überlegte schon, wie ich die 20 Minuten Fussmarsch nach Hause schaffe, ohne einfach auf dem Gehsteig zusammenzuklappen - und dann stand da mein Mann mit dem nettesten Willkommenslächeln der Schweiz. Alles war gut :-)

Jetzt bin ich frisch schaumgebadet, neu mit Chemie abgefüllt - es fehlt nur noch die Stimme. Die kommt auch noch. Spätestens bis morgen. Ich bin zuversichtlich.

Rikon, ich komme!

Sonntag, 17. Januar 2010

Letzte Woche, bei der Lesung ...

... in Winterthur, ist mir eine meiner Romanfiguren über den Weg gelaufen.

Wahnsinn. Da kreiert man eine fiktive Figur, und dann steht sie einem gegenüber, genauso, wie man sie geschaffen hat ...

Freitag, 8. Januar 2010

AC/DC ohne mich ...

... oder besser gesagt: Ich ohne AC/DC.

Gestern Abend habe ich überlegt, ob ich heute früh um 8.00 Uhr am Rennen um ein AC/DC-Ticket mitmachen will. Ich entschied mich dagegen. Und so ersparte ich mir den Frust überlasteter Telefonleitungen und Internetzugänge und trank gemütlich meinen Morgenkaffee.

Wenn ich heute Vormittag so lese, was da abläuft in Sachen Vorverkauf, tut mir mein Entscheid nicht leid. Die ersten Schwarzmarkttickets wurden schon gestern Abend angeboten, mit Preisen bis zu CHF 1200.00. Und heute Morgen war dann mal wieder für die meisten kein Durchkommen, und selbst wenn man telefonisch bis zur Zentrale vordrang (für knapp CHF 1.20 /Min.), konnte es passieren, dass man aus der Leitung kippte.

Um all den enttäuschten Zukurzgekommenen eine weitere Chance zu geben (HA!), werde man dafür jetzt - laut Online-Meldungen - eine weitere Ladung Tickets auf den Markt werfen. An der Hatz nach ihnen kann jedoch nur teilnehmen, wer sich für CHF 49.00 als VIP-Member registriert. Na, das ist bestimmt ein Trost für all jene, die an einer der offiziellen Ticket-Corner- Verkaufsstellen standen und fünf Minuten nach Vorverkaufsstart nach Hause geschickt wurden, weil ... AUSVERKAUFT. Anzufügen ist noch, dass eine VIP-Registrierung noch lange nicht bedeutet, dass man dann auch ein Ticket kaufen kann.

Irgendwie riecht das alles ziemlich heftig nach Ver..... (ihr wisst schon). Und irgendjemand macht mit solchen Verkaufsstrategien gewaltig Kohle. Ohne mich. Auch wenn's AC/DC sind.

Dienstag, 5. Januar 2010

Von der heillosen Angst vor dem Kitsch

Bei einer meiner letzten Lesungen habe ich gemacht, was ich noch nie gemacht habe: Ich habe den Schluss eines meiner Bücher vorgelesen. Das kam so:

Ich war zu Gast bei einer total aufgeweckten Gruppe, die alles und noch viel mehr wissen wollte (ich liebe das!). Die Fragen waren total spannend, und so kam es, dass sich das Vorlesen auf kurze Passagen aus einzelnen Büchern beschränkte, die in direktem Bezug zu den Fragen standen. Irgendwann landeten wir bei den Liebesgeschichten und ich gestand, dass ich dafür nicht unbedingt das Talent habe. Ich habe nämlich eine heillose Angst vor Kitsch und bremse immer ab, bevor es zu romantisch wird.

Natürlich wollten es ein paar Mädchen genauer wissen. Also las ich ihnen eine jener Stellen aus dem Projekt vor, an die ich bis an meine Grenzen ging. Und natürlich wollten die Mädchen dann wissen, was aus Tina und Alex geworden ist. Ob sie nun am Ende ein Liebespaar sind oder nicht. Ob es ein Happy End gibt oder nicht. Was mich zu einer längeren Antwort über Klischées und Happy Enden ansetzen liess (auch davor habe ich Angst => zu kitschig). Damit wuchs die Neugierde ins Unendliche ... und weil ich mit der Gruppe enorm viel Spass hatte, lies ich mich breitschlagen, das Ende zu vorzulesen. Wie gesagt, so etwas hatte ich noch nie getan. Wie gut tat es, als an den Stellen gelacht wurde, bei denen ich mir das gewünscht hatte. Und wie gut das kurze Schweigen nach dem letzten Satz :-)

Da ich selber den Schluss dieses Buches nach dem Lesen der Korrekturfahnen nie mehr gelesen hatte, war er auch für mich ein wenig wie neu. Und ich stellte fest: Ich mag ihn immer noch.

Als ich nach diesem wirklich guten Morgen (Grüsse an die Klassen in Wädenswil!!!) nach Hause fuhr, hatte ich eine ganz neue Beziehung zu "Das Projekt". Angst vor zu kitschigen Happy Enden (Happy Ends? Wie nennt man eigentlich diese Dinger im Plural?) habe ich trotzdem immer noch. Vielleicht, weil ich im Grunde meines Herzens total sentimental und romantisch bin *hüstel" (bitte nicht weitersagen ...). So habe ich zum Beispiel bei dieser Buchbesprechung von "Das Projekt" tatsächlich Tränen in den Augen gehabt.

Samstag, 2. Januar 2010

Bücher kaufen mit Sohnemann

Auf dem Plattenteller dreht sich eine Scheibe von JJ Cale (von JJ Cale habe ich eine ziemliche Menge Scheiben ... ).

Nach einem der üblich ausgelassenen und lauten Gabathuler Familienspippentreffen fuhren wir heute Nachmittag nach St. Gallen und besuchten meinen Schwiegervater im Krankenhaus. Er hat eine Bandscheibenoperation hinter sich und hielt uns ganz stolz ein Glas mit dem herausoperierten Stück Rücken vors Gesicht (wobei meins glaube ich ganz leicht grün wurde).

Danach fuhren wir in die Stadt. Einziges Ziel: Der Buchladen. Normalerweise kaufen wir unsere Bücher im lokalen Buchladen, aber ein Mal im Jahr will Sohnemann so richtig aus dem Vollen schöpfen. Zu diesem Zweck steuert er die Fantasy-Abteilung an, wo er sich vor das Regal stellt und mit Glückssternchen in den Augen Bücher in den Einkaufskorb legt. Heute waren es 13 (dreizehn) Stück - das Fantasy-Regal sah danach ziemlich gerupft aus.

Ich habe mir Black Rabbit Summer von Kevin Brooks gekauft. Lesen werde ich das Buch erst nach Killing God (von .... ähm ... Kevin Brooks) und vor allem erst, nachdem ich mein neues Manuskript an den Verlag geschickt habe. Ende Januar wird es soweit sein.

Um auf Sohnemann zurückzukommen: Der hat nun ein anderes Problem. Sein Bücherregal ist zu klein geworden ...

Freitag, 1. Januar 2010

Back to Records

Das neue Jahr beginnt für mich mit einem Ausflug in die Vergangenheit. Ich habe meine alten Schallplatten ausgegraben, den Plattenspieler entstaubt und mein musikalisches Leben auf Vynil umgestellt. Es ist ein schlicht und einfach überwältigendes Gefühl, durch die Musik von damals zu wühlen und alle zwei Sekunden zu rufen: "Oh, ja, DAS muss ich mir UNBEDINGT anhören. Und das. Und das. Und das. Und ...."

.... und das mache ich jetzt seit Stunden, während denen ich die Plattensammlung aus den Schränken genommen und auf Regale gestellt habe.

Eine der ersten Scheiben, die ich mir reinzog, war Some tough City von Toney Carey aus dem Jahr 1984. Hier das einzige Video, das ich dazu finden konnte.



Und dann war da noch das da:



Und das da:



Als dann Sohnemann zu mir unters Dach kam, war klar, dass es Zeit war für: