Es war eine heftige Woche. Lesungen an vier Tagen, an zum Teil ziemlich entfernten Orten (ich wusste gar nicht, wie weit Schaffhausen von mir
weg ist ...).
Es war aber auch eine Woche der Begegnungen. Zum Beispiel am Mittwoch. Bloggerkollegen am Nachmittag, Autoren- und Illustratorenkollegen am Abend. So streng der Mittwoch war, so gut das Gefühl am Ende des Tages.
Besonderes hatte der Donnerstag für mich auf Lager. Ich fuhr zu einer Lesung im Kanton Aargau, nach Rothrist, in die Bibliothek, wo man sich etwas Spezielles ausgedacht hatte: Der Slam Poet Kilian Ziegler und ich sprachen, erzählten, lasen abwechselnd vor Schulklassen. 30 Minuten er, 30 Minuten ich. Ziel: Jugendliche in die gesprochene und geschriebene Sprache eintauchen lassen.
Poetry Slam hat mich immer fasziniert, aber Kilian zuzuhören war so was wie eine kleine Offenbarung - und alles in mir drin schrie: ICH WILL SLAM POETIN WERDEN!!!! Poetry Slam ist Spielen mit der Sprache, Wörter in die Luft werfen, sie durcheinanderwirbeln zu lassen, wieder auffangen und mit ihnen jonglieren. Poetry Slam ist - wenn jemand gut ist - Faszination pur. Ein atemloser Ritt durch Wortgebilde und Sätze.
Nach der Lesung musste ich in Olten umsteigen. Mir fiel Aex Capus ein, der in Olten lebt, ein Autor mit einer grenzenlosen Fantasie, die trotzdem tief in der Realität verankert ist. Ich stand auf dem Bahnsteig, stellte mir vor, dass all die irrwitzigen Figuren von Kilian, Capus und mir (ich hatte aus Starkstrom vorgelesen) real würden und sich mitten unter uns bewegten. Ein wunderbarer Gedanke. Und dann hatte ich noch einen: Wäre es nicht absolut irr, wenn mir der Capus jetzt über den Weg laufen würde.
Und ratet mal, was als nächstes passierte? Richtig. Der Capus LIEF mir über den Weg. Jetzt warte ich darauf, einem Huhn zu begegnen, das vor mir ein Ei legt und dazu sagt: "Isch jo super" (eine von Kilians Schöpfungen). Überraschen würde es mich nach diesem Donnerstag überhaupt nicht mehr.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen