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Mittwoch, 29. Mai 2019

Das Leben als Verlegerin

In der ersten Jahreshälfte bin ich weniger Autorin und mehr Verlegerin. In diese Zeit fallen das Lektorat der Texte, die Coversuche, das Schreiben von Gesuchen um Projektbeiträge, das Planen der Vernissagen und Promoaktivitäten usw. Es sind intensive Monate und Wochen, von denen ich (fast) keinen Moment missen möchte, denn die Arbeit mit Stephan Sigg, Tom Zai, unseren Autoren und Autorinnen und unseren "Aussenstellen" (Grafik, Korrektorat, Druck) sind so spannend und erfüllend wie eh und je.

Kürzlich hat uns Journalist Sascha Erni besucht, um für Thurgaukultur einen Artikel über uns und unseren Verlag zu schreiben. Er ist dafür tief in unsere chaotisch-begeistert sprudelnden Antworten eingetaucht, hat sich vom Buchbandgroove anstecken lassen und ein Portrait geschrieben, dessen Lektüre ich euch sehr heftig empfehle.Ihr findet es hier: Auf der Suche nach dem Bücher-Groove.

Montag, 20. Mai 2019

Zweiter Schweizer Vorlesetag

Diese Woche darf ich gleich an zwei ganz besonderen Anlässen teilnehmen. Heute stelle ich euch den ersten der beiden vor, den

2. Schweizer Vorlesetag

Am Mittwoch werde ich mit Buchblogger Josia Jourdan nach Niederwangen fahren und dort mit ihm zusammen im Rahmen des zweiten Schweizer Vorlesetags an drei Veranstaltungen über das Schreiben und das Zusammenspiel Autoren-Bücher-Buchblogger reden. Vorlesen werden wir natürlich auch! Abwechselnd. Lieblingsstellen aus meinen Büchern. Hach! Ich freue mich total darauf. Im Augenblick habe ich jedoch noch die Qual der Wahl: Woraus soll und will ich vorlesen, und welche Stellen? Ich stecke mitten in der Vorbereitungsphase.Von Josia weiss ich, dass er ein ähnliches Problem hat wie ich - und ich weiss auch, wie er es löst: Er sucht mehr Stellen, als er an einem Anlass vorlesen kann; dann kann er nämlich spontan wählen. Ich glaube, ich mache das auch so. Hier mal der Spontanstapel von heute ... kann sich morgen noch einmal ändern ...

Mittwoch, 15. Mai 2019

Ready for Social Media

Ich bin diesen Monat fleissig auf Lesetour. Aber nicht so fleissig, dass ich keine Zeit mehr für andere Dinge habe. Und so habe ich mir heute Morgen überlegt, wie ich das Buch Blue Blue Eyes in Szene setzen möchte. Grund: Es wurde die letzten paar Lesungen besonders häufig als Vorlesebuch gewählt.

Zuerst habe ich es mit alten Schiffsplanken, Muscheln und Glasflaschen probiert. Mit mässig zufriedenstellendem Resultat. Dann ohne Flaschen. Und dann fiel mir der alte Schiffsteil ein, den ich letztes Jahr in Frankreich gekauft hatte. Der steht ziemlich weit oben auf einem Fenstersims im Treppenhaus. Ich quetschte das Buch davor, bezog Stellung und wollte auf den Auslöser drücken, doch bevor ich dazu kam, glitt das Buch ab und landete mit einem heftigen Knall im Treppenhaus.

Also musste der Schiffsteil runter. Dann hinauf ins Arbeitszimmer auf die Couch, das Buch schön vor dem Schiffsteil drapiert und abgedrückt. Im Bullauge spiegelte sich öde die Holzdecke. Also wurde ich erfinderisch => Ich wollte in den Spiegel. Das war einfacher gedacht als ausgeführt. Aber schlussendlich war ich am Ziel.

Wie lange das alles gedauert hat? Wollt ihr gar nicht wissen (hihi). Aber hier ist es, das Bild. Tschakka!

Donnerstag, 18. April 2019

Jugendbuch ade

Zugegeben, der Titel ist etwas drastisch, dramatisch und provozierend. Er eignet sich aber gut, um die Gedanken aus diesem Post von Anfang März aufzunehmen.

Kürzlich brachte es ein Lehrer mitten in der Fragerunde einer Lesung auf den Punkt: "Dann ist Bücherschreiben also eher ein Hobby?" Er meinte es nicht böse, sondern brachte das, was ich über Autoreneinkommen erzählt hatte, treffsicher auf den Punkt, zumindest, was die Einnahmen anbelangt; die Arbeit geht nämlich weit über ein Hobby hinaus und ist tatsächlich - ARBEIT.

Hier die nackte, ungeschminkte Wahrheit: Ich habe in meinem Autorenleben zu keinem Zeitpunkt, also absolut gar nie, von den Bucheinnahmen leben können. Und das, obwohl Blackout ein Renner bei den Klassenlektüren ist, andere Bücher von mir ebenfalls als Klassenlektüre gelesen werden, zwei meiner Bücher Preise gewonnen haben, ich an renomierten Literaturfestivals und an Buchmessen gelesen habe und die Rezensionen sehr gut sind. Damit stehe ich nicht alleine da; das geht vielen anderen AutorInnen ähnlich (oder noch weniger gut).

Da sich Jugendbücher - bis auf wenige Ausnahmen, auf die ich weiter unten komme -  in den letzten Jahren immer schlechter verkaufen und auch sehr viel weniger gelesen werden (wurde mir von unzähligen Bibliothekarinnen und Lehrpersonen bestätigt), sinken die sowieso schon geringen Einnahmen aus den Büchern mit jedem Buch. Das löst einen Teufelskreis aus: Bücher, die sich nicht verkaufen, werden immer schneller wieder vom Markt genommen, entweder, indem sie verramscht werden oder indem man sie nicht mehr nachdruckt. In der Folge schreiben Autoren immer schneller, denn mehr Bücher bedeuten vermeintlich mehr Geld (dass diese Rechnung langfristig nicht aufgehen kann, ist klar).

Von den Bucheinnahmen kann ich also nicht leben - und trotzdem lebe ich vom Schreiben, denn ich verdiene mein Geld mit Lesungen. Und zwar mit einer Unmenge von Lesungen, denn bei organisierten Lesetouren an Schulen betragen die Autorenhonorare für eine Lesung rund einen Drittel von dem, was eigentlich vom AdS (Autoren der Schweiz) empfohlen wird; sie sind zudem seit Jahren gleich tief. Obwohl ich extrem gerne Lesungen mache, bin ich nach gut zehn Jahren kein frischer Hüpfer mehr, ich mag nicht mehr so viele Lesungen machen, kann das nicht mehr so locker durchziehen wie auch schon, zudem bin ich seit einer Weile Verlegerin und habe weniger Zeit für Lesungen. Deshalb habe ich ab Sommer 2018 begonnen, meine Lesungen anders zu organisieren, mehr private Anfragen zu berücksichtigen, weil ich dort auf ein angemessenes Honorar komme und einen Teil des Ausfalls damit auffangen kann. Dieses Jahr beginnt diese Strategie langsam zu greifen, nächstes Jahr möchte ich definitiv nicht mehr als 100 Lesungen (2018 waren es 150).

Kommen wir nun zu Büchern wie #no_way_out und Hundert Lügen. Ich mag beide sehr. Beide sind immer noch brandaktuell, an beiden habe ich mehr als ein Jahr gearbeitet, beide verkaufen sich schlecht. Stelle ich Aufwand und Ertrag gegenüber, komme ich zum Schluss, dass nur Verrückte oder Herzbluttäterinnen sich so was antun. Um auch hier Klartext zu reden: Ich habe mit beiden Büchern aus den Verkäufen je rund 5000 Franken verdient.

Herr Ehemann sieht das pragmatisch und - zurecht - völlig unromantisch: Bücher sind für ihn das Vehikel für Lesungen. Wer Bücher schreibt, wird für Lesungen gebucht und mit denen verdient der Autor dann sein Geld. Das ist einer der grossen Vorteile, wenn man Kinder- oder Jugendbücher schreibt: Man wird zu Schullesungen eingeladen. Das funktioniert, solange man selber gut funktioniert und belastbar ist. Aber eben ... siehe Absatz weiter oben. Kommt dazu: Wer viele Lesungen macht, dem fehlt diese Zeit zum Schreiben, manchmal ist es auch die Energie, die fehlt, und immer mal wieder kommt einem die Sinnfrage in die Quere. Und selbst wenn einem die Sinnfrage nicht in die Quere kommt und man der energiegeladene Hüpfer von einst geblieben ist: Ich kenne AutorInnen, die würden noch so gerne Lesungen machen, können aber nicht, weil ihre Bücher vergriffen sind und / oder weil sie nicht zu Lesungen eingeladen werden.

Natürlich gibt es immer noch Jugendbücher, die sich gut verkaufen (Fantasy, Romantasy), es gibt auch AutorInnen, die gut vom Schreiben leben können. Aber ich stelle nüchtern fest: Auf jeder Lesetour, wo ich auf BerufskollegInnen treffe, werden die Fragen "Soll ich mir einen Job suchen? Soll ich überhaupt noch Jugendbücher schreiben?" drängender und häufiger gestellt.

Einige meiner KollegInnen weichen auf das Kinderbuch aus. Denn: Kinderbücher verkaufen sich besser und vor allem schreiben sie sich generell etwas schneller, was an der geringeren Seitenzahl liegt. Die Vorschüsse sind zwar etwas tiefer, aber hey, wenn man zwei oder drei statt ein Buch in einem Jahr schafft, schenkt das immer noch mehr ein als ein Jugendbuch, denn zumindest die Vorschüsse hat man auf Nummer sicher.

Im Augenblick stecke ich in der Schlussphase eines tollen da bux Jugendbuchprojekts. Seiten pro Buch: 60. Themen: genau die, die ich mag. Inhalt: genau mein Ding. Das macht unendlich Freude, und obwohl es ebenfalls viel Arbeit ist, ist doch ein Ende eher abzusehen als bei einem komplex strukturierten 300-seitigen Jugendbuch. Einer meiner Schlüsse ist also: Ich schreibe Jugendbücher für den da bux Verlag, auch, weil ich da sehr gut aufgehoben bin, mein Buch die Werbung und die Plattform bekommt, die es verdient, das Persönliche stimmt. Anders gesagt: Die Rahmenbedingungen sind mehr als gut.

Und jetzt: Werde ich im Sommer erst einmal etwas fürs Radio schreiben. Und an meinem Krimi für Erwachsene weiterarbeiten. Und nachdenken. Neue Bücher für Lesetouren habe ich. Es eilt nicht.

Meine Prognose: Ich werde vom Jugendbuch nicht loskommen :-) Weil ich Jugendbücher extrem spannend finde. Weil ich sie gerne schreibe. Weil sich gerade im Jugendbuchbereich interessante und auch gewagte Experimente durchziehen lassen. Weil man völlig quer denken kann. All das ist der perfekte Tummelplatz für Verrückte und Herzblutschreiber. Aber leider nicht für solche, die vom Schreiben leben müssen. Und genau die guten von ihnen werden wir verlieren. Weil sie sich für das entscheiden werden, was ihnen ein (sicheres) Einkommen bringt. Ich bin in der glücklichen Lage, mir meine Verrücktheit und mein Herzblut leisten zu können; bei mir ist es mehr die Sinnfrage, die sich stellt, und auch die der Anerkennung - und gerade die fehlt im Jugendbuchbereich eben häufig.

Gestern hat mich jemand gefragt, was ich denn mit einem fertigen Text tun würde, also einem umfangreichen, komplexen, tollen Jugendbuchmanuskript. Die Antwort ist einfach: Ich gäbe meiner Agentin vier Monate Zeit, einen Verlag zu finden, der mir einen sehr guten Vorschuss bezahlt, mir schriftlich garantiert, das Buch im Minimum sieben Jahre auf der Backlist zu führen und mir - ebenfalls schriftlich - Werbemassnahmen für das Buch verspricht. Weil das in etwa so unwahrscheinlich sein wird wie ein Lottosechser, würde ich das Buch im Self Publishing machen. So getreu nach meinem Motto: Kein Geld verdienen mit einem Buch kann ich auch selber :-)

PS: Dann ist da noch dieses Exposé von 2012, das ich kürzlich beim Aufräumen der Dateien gefunden habe. Mein damaliger Verlag wollte das Buch nicht machen. Ich las es mit total frischen Augen und dachte: WHAT? WHY the hell NOT? Und wollte sofort loslegen.

PPS: Wenn das alles etwas durcheinander und irr rüberkommt: Ich habe nie behauptet, nicht verrückt zu sein.

Donnerstag, 1. November 2018

Eintauchen in den November

Ich bin parat für den November. Und mein Bullet Journal ist es auch. Die Schwerpunkte dieses Monats:
  • Lesetouren
  • Schreiben
  • Webseite
  • Leserunde Lost Souls Ltd.
(Mehr zu den einzelnen Punkten weiter unten)

Der Oktober war mein erster Monat mit einem Bullet Journal. Die Anschaffung hat sich in jeder Hinsicht gelohnt. Ich bin organisierter, fokussierter, mehr bei mir, weniger verzettelt und vor allem auch viel weniger rastlos. Immer wieder setze ich mich hin, schreibe, zeichne, werde mir bewusst, was wichtig ist und was weniger, was ich möchte und was nicht.

Bei der Planung vom November wollte ich eine bessere Übersicht und grössere Felder für die einzelnen Tage als im Oktober, damit ich mehr Platz für meine täglichen To-Do-Listen habe. Als Folge davon zieht sich die Wochenplanung jetzt über mehrere Seiten, und ich habe hinten in der Agenda einen Jahreskalender für 2019 gezeichnet, in den ich die Termine für nächstes Jahr eintragen kann. Mit diesen Änderungen brauche ich meine "normale" Papieragenda, die ich parallel zum Bullet Journal geführt habe, nicht mehr. (Nach dem Foto geht es zu den einzelnen Punkten der Schwerpunktliste.)


Lesetouren:
Ich bin zwei Wochen in Luzern unterwegs. Und vielleicht eine Woche in Mecklenburg-Vorpommern. Ja genau: vielleicht. Die Anfrage kam vor ein paar Wochen, mit der Bitte, die Woche vom 12. November zu reservieren. Reserviert ist die Woche, aber es ist immer noch nicht klar, ob die Lesetour stattfindet (deshalb das grosse Loch in der Mitte der Agenda), da die Finanzierung noch nicht steht. Ich bewundere die Gelassenheit der Organisatorin und lasse mich davon anstecken. Entweder fliege ich am 11. November in den Norden oder sonst halt nicht.Was ich machen möchte: Nach jeder Lesung ein kurzes Feedback ins Journal schreiben. (Nach dem Foto geht es weiter mit meinen Schreibplänen.)


Schreiben:
Priorität hat das Projekt A&K. Ich habe damit begonnen, bin aber noch nicht so weit, wie ich sein möchte. Parallel dazu läuft mein O&S Projekt, ein Krimi für Erwachsene, an dem ich nach Lust und Laune schreibe. Wichtig ist auch OM. OM steht für das - leider - vergriffene Buch "Ich, Onkel Mike und Plan A." Ich arbeite am Text und habe es bei BoD registriert. Sobald die Textarbeit abgeschlossen ist, werde ich mit dem Satz beginnen. Da ich das Cover behalten möchte, habe ich mich mit der Illustratorin in Verbindung gesetzt und hoffe, dass es klappt! Mein ehrgeiziges Ziel: Februar, spätestens März 2019 sollen meine beiden echten, richtigen Kerle Leon und Onkel Mike wieder erhältlich sein. (Nach dem Foto geht es weiter im Text.)


Auf der gegenüberliegenden Seite zu meinem Schreiblog hat es Platz für die Recherche. Ich bin im November am Schauplatz einer Geschichte auf Lesetour und werde das für meine Recherche nutzen.

Webseite:
Meine Webseite wurde gehackt, und jedes Mal, wenn mein Webmaster die Löcher geschlossen hat, dringen die Hacker an einer anderen Stelle wieder ein. Ich bin das ganze Spiel so leid, dass ich von vorne beginne. Michael Hamannt, der schon meine letzte Webseite gestaltet hat, ist bereits an der Arbeit. Layout und Konzept haben wir im Oktober beschlossen, jetzt arbeiten wir an den Details. Dazu brauche ich neue Fotos. Ich weiss genau, was ich möchte, posiere aber grausam ungern für Fotos. Ich fürchte, da muss ich durch. Herr Freund von Frau Tochter und ich haben schon mal "probefotografiert", nun haben wir einen Termin festgelegt, an dem wir die Sache in trockene Tücher bringen wollen.

Leserunde Lost Souls Ltd.:
Wer mich kennt, weiss, was ich von Leserunden auf Lovely Books halte :-)  Als der Buchblogger Josia Jourdan im Oktober schrieb, er habe Lust, die Lost Souls noch einmal zu lesen und würde gerne eine Leserunde dazu machen, habe ich spontan geantwortet: "Da wäre ich dabei." Das Tolle: Es ist keine Lovely Books Leserunde, sondern eine kleine Leserunde in persönlichem Rahmen. Und für mich das Spannende: Sie findet auf Instagram statt. Ich konnte mir das echt nicht vorstellen, kann es immer noch nicht richtig, aber ich freue mich total darauf.


Was auch nicht fehlen darf im Bullet Journal: Eine Seite zur Gesundheit. Im Oktober waren es noch zwei, aber ich denke, eine reicht. Diesen Monat warten ganz besondere Herausforderungen auf mich: Ich bin viel unterwegs, lebe im Hotel, esse extrem unregelmässig, habe Einladungen zu Essen. Alles Punkte, die das gesunde Leben nicht unbedingt einfach machen. Früher habe ich schon im Voraus kapituliert und einfach gehofft, nicht allzu viel zuzunehmen. Diesen Monat will ich es als Herausforderung sehen. Eine Herausforderung, der ich mich motiviert stelle. (Und wenn ihr denkt, es fehlt noch was: recht habt ihr! - dazu mehr nach dem Foto.)


Da fehlt doch noch was!
Ja, genau. Das Aussenleben. Der Blick über den Tellerrand. Das Grosse Ganze. Die Politik. Die Abstimmungen im November. Die Wahlen in den USA. Geständnis: Ich versuche, all diese Dinge zu verdrängen. Aus reinem Selbstschutz. In der Schweiz spinnen wir: Es geht um Kuhhörner in der Verfassung, ums Abschotten unseres Landes und ums Ausspionieren der Schwächsten unserer Gesellschaft, um dort vielleicht die paar Franken zu sparen, die wir dann den Bauern dafür bezahlen, dass sie den Kühen ihre Hörner nicht abschneiden. Wer geistig gesund bleiben will, denkt über solche Dinge besser nicht allzu intensiv nach. News über Trump gehe ich so gut wie möglich aus dem Weg; sie machen mich zu wütend. Und Brasilien? Besser gar nicht erst mit dem Nachdenken beginnen. Wir sind gerade dabei, die Welt kaputt zu machen. In einem beängstigenden Höllentempo. Ich kann das nicht aufhalten. Und deshalb lebe ich mir meine eigene kleine Welt schön. Bleibe dort positiv und hoffe, damit auch andere anzustecken. Auch kleine Kieselsteine, die man ins grosse Meer wirft, bewegen das Wasser.

Samstag, 27. Oktober 2018

bookstar 2018 für "the hate u give", Zürcher Kinderbuchpreis für Kirsten Boie und Sonderauszeichnung für "Hundert Lügen"

Gestern Abend fand in Zürich die Preisverleihung des Bookstar 2018 statt. "Hundert Lügen" war von den Jugendlichen in die Shortlist der besten fünf Bücher gewählt worden.

Aber der Reihe nach: Erst einmal hatte ich am Nachmittag im Rahmen von "Züri liest" eine Lesung aus dem Buch. Ich erzählte dem Publikum, in dem zu meiner grossen Freude alle Altersklassen vertreten waren (es hätten aber ruhig ein wenig mehr Leute sein können!), viel über die Entstehungsgeschichte des Buches, las vor und beantwortete Fragen.

Anschliessend fand die Verleihung des Zürcher Kinderbuchpreises statt, der dieses Jahr an die Autorin Kirsten Boie für ihr Buch Sommerby ging. Ich genoss es, ihr beim Erzählen und Vorlesen zuzuhören. Hier ein Clip, in dem ihr das auch tun könnt (danach geht's weiter im Text):



Gleich anschliessend fand die Bookstar-Preisverleihung statt - und sie begann mit einer Überraschung. Zum ersten Mal in der Geschichte des Bookstar wurde der KIM vergeben, eine Sonderauszeichnung der Erwachsenenjury. Sie ging - YABABADOOO - an mein Buch "Hundert Lügen." Leute, es gibt diese Glücksmomente im Leben, die sind einfach nur genial schön!

Und dann stieg die Spannung: Welches der fünf Bücher der Shortlist würde das Rennen um den Bookstar machen? Jugendliche vom Schulhaus Hirschgraben in Zürich stellten alle fünf Finalisten auf unterhaltsame Art vor. Hier die Vorstellung von "Hundert Lügen" (danach geht's weiter im Text).


Ich hatte - aufgrund der Kommentare zu den Büchern während der Abstimmungsphase - eine Ahnung, wer es sein könnte, wünschte mir aber eine andere Siegerin. Weil Wünsche manchmal in Erfüllung gehen, stand auf dem Zettel, den Josia Jourdan in die Höhe hielt, genau der Name, den ich mir gewünscht hatte: Angie Thomas. Ihr Buch "the hate u give" gewann den Bookstar 2018. Ein sehr würdiger Sieger. Herzliche Gratulation! Im Siegerinterview, das Josia mit Andrea Wolf, der Pressereferentin von Random House führte, bekam man spannende Einblicke ins Autorenleben von Angie Thomas, das Leben auf Promotour und den Film zum Buch.

Ein toller Anlass, den wir nach der Verleihung einfach weiterfeierten :-) Schön war's. Toll war's. Gut tat's.

Donnerstag, 4. Oktober 2018

Auf der Shortlist vom Bookstar 2018

Heute war ein besonderer, verrückter, turbulenter, zutiefst glücklich machender Tag: Meine Hundert Lügen stehen auf der Shortlist vom Bookstar 2018, also unter den ersten fünf.

Dienstag, 20. März 2018

Heute, im Briefkasten

Ein Paket.
Ein Paket? Ich erwartete keins.
Also hab ich es gespannt aufgemacht.
Und mich dann gefreut.
"Blackout" ist mal wieder nachgedruckt worden. So gut!

Samstag, 9. Dezember 2017

Seid Weltverbesserer!

Gestern hatte ich die letzte Lesung dieses Jahres. Sie war gleichzeitig etwas Besonderes: Ich las an der ehemaligen Oberstufenschule unserer Kinder. Das ist für mich jedes Mal eine riesige Freude, denn dieser Oberstufenschule verdankt unsere Familie sehr viel.

Unsere Kinder, die beide ziemlich jenseits der gängigen Normen sind und schon damals waren, hatten beide einen Klassenlehrer resp. eine Klassenlehrerin, die sie genau so genommen, akzeptiert und gemocht haben, wie sie sind. Beide Kinder hätten damals aufgrund ihrer Art auch auf Ablehnung und Unverständnis stossen können. Das Gegenteil passierte. Beide durften sein und bleiben, wer sie waren. Das ist leider keine Selbstverständlichkeit. Der Klassenlehrer von Herrn Sohnemann ist mittlerweile in Pension, die Klassenlehrerin treffe ich jeweils bei den Lesungen, und auch heute geht noch im grottigsten, nebligsten und kältesten Wetter eine Sonne auf, wenn ich ihr begegne.

Im Verlauf der Lesung fragte ein Mädchen, wie ich mit schlechten Kritiken umgehe. Ich antworte dann jeweils, dass es zum Leben einer Autorin gehört, damit klarzukommen, weil Meinungen verschieden sind, weil nicht jedem gefällt, was man schreibt. Dass es eigentlich nur ein Buch gibt, bei dem schlechte Kritiken wehtun, meinem Herzblutbuch #no_way_out, weil es für mich das persönlichste ist, weil ich damit dem richtigen Leben zu nah gekommen bin, weil es um Personen geht, die mir sehr viel bedeuten und weil ich in #no_way_out alles gesagt habe, was mir wichtig ist. Kritik an diesem Buch empfinde ich als Kritik an Menschen, die ich liebe, und an meiner Lebensphilosophie. Natürlich ist das in den meisten Fällen nicht so, aber ich kann das schlecht trennen.

Manchmal nervt Kritik auch. Gewaltig sogar. Zum Beispiel jene, in der meine jugendlichen Widerstandskämpfer in Hundert Lügen als wohlmeinende Weltverbesserer bezeichnet werden. Ich habe mich bei diesem Begriff vor Zorn beinahe verschluckt beim Lesen. Weil Weltverbesserer mittlerweile in etwa gleich gebraucht wird wie Gutmensch (was mich genauso wütend macht). Weltverbesserer und Gutmensch sind fiese Wörter, eine ignorante, bösartige Verniedlichung, mit der man Menschen, die etwas ändern wollen, eins ins Gesicht knallt, sie der Lächerlichkeit preisgibt, ihnen die Legitimation ihres Tuns verbal abspricht. Es sind Wörter, mit denen man Normen zementieren kann und dabei alles, was von der Norm abweicht, kleinmachen, ausgrenzen und abwerten kann.

Mich stört, mit welcher Gedankenlosigkeit manche Menschen mit Wörtern wie Weltverbesserer umgehen, sie von jenen übernehmen, die sehr wohl wissen, was sie mit solchen Wörtern erreichen. Mir tut weh, dass es Menschen gibt, die sich davon den Mut nehmen lassen, für sich und seine Ideale einzustehen. Mich macht wütend, wie die Sprache zur Waffe gegen alles wird, das unsere Gesellschaft hinterfragt (Fake News ist übrigens eins der krassesten Beispiele).

Als der Lehrer am Ende der Lesung fragte, ob ich den Jugendlichen etwas mit auf den Weg geben wolle, habe ich gesagt: Seid Weltverbesserer. Im besten Sinne des Wortes. Setzt euch für euch und andere ein, wenn ihr findet, etwas sei ungerecht oder könnte besser sein. Versucht zu ändern, was ihr nicht gut findet. Nicht mit Gewalt, denn Gewalt ist nie gut, sondern kreativ und hartnäckig. Ich habe vom Jugendpark in der Nachbargemeinde erzählt, den Jugendliche realisieren wollen und auch tun. Ich habe an die Klassenlehrer gedacht, die unsere Kinder ermutigt haben, genau so zu sein, wie sie sind. Und ich habe an mich gedacht. Wie ich als Jugendliche mit Indianerzöpfen und Schlabberpullis für eine bessere Welt demonstriert habe. Nicht zuletzt mit Worten, die ich an Anschlagsbretter gehängt habe. Heute schreibe ich sie in Bücher.

PS: Das Ende von Hundert Lügen (der allerletzte Text im Buch) ist das, was unsere Tochter tun würde, wenn sie jemals viel Geld hätte. Ich möchte an ihrer Seite stehen, wenn sie diese Vision umsetzt. Und dann sehen, was passiert.

PPS: Ich wünsche mir zu Weihnachten ein T-Shirt mit der Aufschrift punk at heart. (Es darf auch eine Tasse sein.). Guckt euch an, was auf der Wandtafelt steht - irgendwie war an diesem Morgen alles rund und gut.

Montag, 27. November 2017

Wie viel von Ihnen steckt in Ihren Büchern?

Diese Frage wird mir bei Lesungen häufig gestellt. Im Laufe der Jahre habe ich bemerkt: Wahrscheinlich viel mehr, als mir bewusst ist. Manchmal aber schreibe ich Eigenschaften von mir auch bewusst in meine Geschichten. Zum Beispiel diese Szene in Hundert Lügen, in der Kris zum ersten Mal mit seinem Therapeuten redet, nachdem er sich wochenlang davor gedrückt hatte.

Da wir schon mal mit dem Sprechen angefangen hatten, redete Murphy weiter und erzählte mir von der Band. Er hatte sie mehr als dreissig Mal live gesehen.
"Sie sind verrückt", sagte ich.
"Sind wir das nicht alle?"
Nun, zumindest wir beide waren es definitiv.

Nein, dreissig Mal habe ich The Beauty of Gemina noch nicht gesehen. Aber ein Dutzend Mal oder vielleicht auch etwas häufiger. Ja, ein bisschen verrückt ist das schon. Aber eben, wie Elliot Murphy in Hundert Lügen so treffend sagt: Sind wir das nicht alle?

Letzten Samstag setzte sich Michael Sele ans Klavier und stimmte Into Black an. Es wurde zur besten Version dieses Liedes, die ich je gehört habe. Sie nahm mich mit zu den Lost Souls, brachte mich wieder ganz nah an Nathan. Da der Sound von The Beauty of Gemina auch Nathans Sound ist, schenkte mir Michael Sele für Black Rain (Band zwei der Serie) den Song Into Black. Ich durfte die Lyrics frei verwenden, und das habe ich auch getan.


Eigentlich hatte ich ziemlich fixe Schreibpläne für die nächsten paar Wochen und Monate, doch Into Black hat in mir tiefes Heimweh nach den Lost Souls geweckt. Zum Glück steht bei meiner Planung auch irgendwo die Notiz: Lost Souls – no schedule – whenever I feel like it. (Womit auch die Frage beantwortet ist, in welcher Sprache ich die Lost Souls denke.)

The Beauty of Gemina hat mich einmal mehr wieder ganz gemacht. Mir Bilder in den Kopf und Gefühle ins Herz gesungen und Ideen wie Blumen aus dem Eis spriessen lassen. Schön wars. Wunderschön.

Die Songtexte von 2007 bis 2014 kann man übrigens kaufen. Darunter sind auch die aus dem Album Ghost Prayers, auf dem sich Dragon befindet, der Song, der mich zu Hundert Lügen inspiriert hat.


Und hier noch einmal der Link zum Song Into Black. Zum Mithören.



Samstag, 19. August 2017

Schweizer Buchpremiere von "Hundert Lügen"

Am 19. September lese ich in der Bibliothek zum Chutz in Muttenz aus "Hundert Lügen." Organisiert hat die Schweizer Buchpremiere Josia Jourdan, der jüngste Buchblogger der Schweiz. Er wird die Lesung auch moderieren.




Freitag, 30. Juni 2017

Voll Risiko

Die Idee verdanke ich meiner Tochter. Sie machte ein Praktikum an einer Heilpädagogischen Schule und bat mich um Lesefutter für ihre Jugendlichen. Ich gab ihr das einfachste Buch, das ich finden konnte.

Sie: Zu schwierig.
Ich: Dann schreib ich was für diese Jungs und Mädels.

Das war vor mehr als zwei Jahren. Erst einmal gründete ich zusammen mit Tom Zai und Stephan Sigg den da bux Verlag, in dem wir einfache, aber packende Geschichten für leseschwache Jugendliche veröffentlichen. Im zweiten Programm ist nun mein Buch für Heilpädagogische Schulen sowie den Deutschunterricht für jugendliche Migranten und extrem leseschwache Jugendliche dabei.

Ich wusste, dass sehr einfach schreiben sehr schwierig ist. Und so war es dann auch, vor allem, weil ich mich nicht an die Normen der "einfachen Sprache" halten wollte, sondern lebensechte Geschichten aus dem Herz und dem Bauch heraus schreiben wollte. Zum Glück hatte ich mit Tom Zai einen wunderbaren Lektor an meiner Seite (DANKE!)

Im September geht das Buch in den Praxistest, also in die Klassenzimmer zu den Jugendlichen. Ich bin gespannt! Zu weiteren Infos und zur Leseprobe geht es hier.


Samstag, 29. April 2017

Die ersten Buchpakete sind weg

Heute brachte ich meine ersten "Mörderbruder" Versandpakete zur Post. Inhalt: jeweils ein signiertes Buch mit Widmung, drei Lesezeichen, ein Poster. Gefühl: unbeschreiblich. Leider funktioniert das nur in der Schweiz so richtig gut. Die beiden Pakete nach Deutschland waren schlicht zu teuer.


Mittwoch, 26. April 2017

Der Postbote war hier

Er hat sogar zwei Mal geklingelt ...  (ich war ihm wohl zu wenig schnell)

In den beiden Paketen waren die Lesezeichen und die Poster zum Buch Mörderbruder. Ich habe gleich getestet, wie der weisse Stift auf den Lesezeichen aussieht. Perfekt!

 

Freitag, 3. März 2017

Carlo Meier, die Zoom Crew und das Paradise Valley - ein Autorenportait

Sinnkrisen sind immer auch zu etwas gut. Abgesehen davon, dass man irgendwann seine Wellen oder seinen Weg wieder findet, wachsen daraus häufig auch andere Projekte und Träume. In meinem Fall war das ein Autorenportrait für youtube. Die Idee dazu kam mir, als mir Carlo Meier von seinem neuen Buchprojekt erzählte. Ich wollte mehr wissen. Und ich fand das, was er mir erzählte, so spannend, dass ich unbedingt etwas für meinen youtube-Kanal machen wollte.

Wir haben das Gespräch doppelt geführt, einmal in Schweizerdeutsch und einmal auf Hochdeutsch. Die Schweizer Version ist etwas länger geworden, sozusagen eine Extended Version. Sie ist heute Nachmittag online gegangen. Die Version, die dann auch unsere deutschen und österreichischen Leserinnen und Leser verstehen, folgt Anfang nächster Woche. Hier schon mal die CH-Edition.


Sonntag, 9. Oktober 2016

Auf den Spuren der Lost Souls - Back on Track

Eine Weile lang gab es jeweils am Sonntag Lost Souls Blogposts. Die hatten einen coolen Titel: Auf den Spuren der Lost Souls, Track ... Wenn ich in meiner Blogroll nachschaue, habe ich mich früh in den Tracks verloren und einfach nur noch so über die verlorenen Seelen gebloggt oder gefacebooked. Ich habe keine Ahnung, nach welchem Track ich mich verirrt habe und von der Spur abgekommen bin, aber ich glaube, es war sehr früh.

Jetzt aber: I'm back on track mit Hintergrundgeschichten, Antworten, Fragen, Gedanken ...

Beginnen möchte ich mit einer Antwort an Jana. Sie kommt spät, sehr spät. Zum Gück ist Jana geduldig, denn als ich ihr vor Monaten erklärte, dass ich gerade total Land unter in Projekten stecke, meinte sie, sie könne warten. Danke für die Geduld, Jana!

In der ersten Frage geht es um Band 3 (White Sky) und in der zweiten um Nathans Vater. Da die Antworten über die Geschichten hinausgehen und auch etwas mit meinem Schreiben zu tun haben, könnten sie auch für jene von euch interessant sein, die die Serie (noch) nicht kennen oder nicht alle Bände gelesen haben.

Wusste Frau Derungs, die Leiterin der Klinik, wirklich nichts von diesem Untergeschoss?

Darauf findet man im Buch keine klare Antwort. Das ist Absicht. Immer wieder behaupten Verantwortliche, von nichts gewusst zu haben. Zum Beispiel, wenn ein Banker Millionen in den Sand setzt, oder Angestellte einer Firma Autos so manipulieren, dass sie in Abgastesten besser abschneiden als nachher auf der Strasse.  Ist es wirklich möglich, dass ihre Vorgesetzten oder die Verantwortlichen ganz oben in der Hierarchie nichts gewusst haben? Ich habe da jeweils ganz starke Zweifel. Ich habe auch bei Frau Derungs Zweifel. Ganz ausgeschlossen ist es jedoch nicht, dass sie nichts gewusst hat. Nur: Wie viel taugt sie dann als Entscheidungsträgerin, wenn sie mehr oder weniger blind für das ist, was in ihrer Klinik läuft?

Jana, ich finde es klasse, dass du nachfragst und Zweifel äusserst. Da freut sich mein Autorinnenherz :-) Bei deiner nächsten Frage hat es (das Autorinnenherz) sich nicht gefreut, sondern sich echt geschämt.

Als Nathan kurz danach raus geht mit dem Gedanken (... ausgelassen, weil Spoiler), bittet er seinen Vater um Verzeihung. Über die Eltern weiß man ja sehr wenig, nur das sein Vater das Lenkrad beim Fahren los gelassen hat. Er scheint ja noch zu leben da Ayden im 2. Buch Nate fragt, ob er bei ihm war. Aber warum bittet er ihn um Verzeihung?

Nathans Vater. Das ist eine lange Geschichte, und eigentlich wollte ich die unbedingt aufdröseln und hätte sie auch aufdröseln müssen. Habe ich nicht getan. Das ist mein Fehler. Bei Band vier hat sich so viel überschlagen, dass mir Nathans Vater total untergegangen ist - genau wie seine Mutter. Ich hab's erst gemerkt, als das Buch gedruckt war, und ich habe mich furchtbar über mich geärgert.

Da ich aber versprochen habe, einen fünften Band (den grünen) zu schreiben, habe ich noch eine Chance. Ich denke nicht, dass mein Verlag diesen fünften Band machen wird und werde ihn wohl im Self Publishing herausgeben. Da kann ich beim Schreiben ganz anders vorgehen - und werde das auch tun, nämlich mit Einbezug von Lesern und Leserinnen der ersten vier Bände. Bevor ich mit dem Schreiben loslege, werde ich euch fragen, wen ihr unbedingt wieder dabeihaben möchtet, was euch wichtig ist und welche offenen Fragen ihr nach den ersten vier Bänden habt.

Als Bild zum Eintrag habe ich eins ausgewählt, das zu Band 3 und zu den Spuren passt.

 

Mittwoch, 3. Juni 2015

Gute Geschichten müssen reifen

Im Kopf und im Herzen. Weil bei mir beides bis in die hintersten Ecken mit den Lost Souls ge- und erfüllt war, hatte es für ein neues Jugendbuchprojekt lange schlicht keinen Platz. Von den Figuren reden wir schon gar nicht. Zum Glück ist mein nächstes Projekt ein Kinderbuch und so anders in Schreibstil und Inhalt, dass ich damit kurz nach dem Fertigschreiben der Lost Souls anfangen konnte.

Während ich also im Moment völlig begeistert und mit viel Spass an einem Kinderbuch schreibe, wächst in meinem Kopf langsam die Idee für ein neues Jugendbuch. Die Songzeile dazu habe ich schon lange, die Stimmung und das passende Notizbuch auch. Im Laufe der letzten Wochen und Monate sind Figuren aufgetaucht, undeutlich erst, und seit einer Weile immer klarer. Nur mit der Verankerung (sprich: dem aktuellen Thema, das ich unter die Geschichte legen will) war das lange noch nicht so klar, aber auch da zeichnet sich etwas ab. Ganz am Ende wird es dann auch eine Geschichte geben, aber das eilt nicht. Weil - wie im Titel zu diesem Eintrag geschrieben - gute Geschichten reifen müssen.

Und ja, auch zu diesem Buch ist der Soundtrack in meinem Kopf von "The Beauty of Gemina". Weshalb ganz vorne im Notizbuch zwei Seiten mit Songzitaten aus dem "Ghost Prayer" Album stehen.Geschichten reifen müssen, mit allem, was dazu gehört.