Freitag, 27. August 2010

Und jetzt?

Keine Ahnung. Die gestern versprochene Ehrlichkeit? Die geht so: Seit Anfang Jahr gibt es in meinem Schreiberleben - nebst ganz viel Licht (Super Lesungen, ganz tolle Leserschaft, unvergessliche Begegnungen mit Jugendlichen, Lehrkräften, Veranstaltern, wunderbare Autorenkollegen) leider auch  ziemlich viel Schatten. Ich habe das meiste davon aus dem Blog ferngehalten, und wenn es Eingang in den Blog gefunden hat, dann nur als Andeutung. Es ist ja nicht gerade so, dass ich mir das einfachste Geschäft der Welt ausgesucht habe. Jemand nannte den Kulturbereich im Allgemeinen und den Literaturbereich als einen Teil davon einmal ein Haifischbecken. Jede und jeder, der sich darin bewegt, weiss das und weiss auch, dass er / sie damit klarkommen muss. Wer das nicht kann oder will,  sollte nicht jammern, sondern es bleiben lassen. Take it or leave it. Meine Gedanken kreisen in den letzten Wochen öfters um das "leave it" - lass es bleiben. Nicht, weil ich nicht damit klarkommen kann, sondern weil ich mich frage, ob ich wirklich damit klarkommen will. 

Leute, die mir Rat geben, sagen: Du kennst noch gar nicht das ganze Haifischbecken. Stimmt. Es gibt Menschen im Literaturbereich, die mir sehr viel bedeuten, die beweisen, dass sich nicht nur Haie im Wasser tummeln, sondern auch ganz bunte Fische, lustige, edle, hilfsbereite, motivierende, im besten Sinne Arschkickende  ... kurz: ein wunderbarer Schwarm. Deshalb schwimme ich weiter. Will heissen: Ich schreibe ganz bestimmt weiter. In welcher Form, weiss ich noch nicht. Eins weiss ich: Ich will aus dem Herzen schreiben, mehr noch, ich will meine Bücher leben. Kopfvoran hineintauchen in die von mir geschaffenen Welten, meine fiktiven Figuren für mich real werden lassen. Und ich wünsche mir für diese Figuren und ihre Geschichten einen würdigen Rahmen, einen, der mir Freude macht, zu dem ich zu 100 Prozent stehen kann.

Update: Fast das Wichtigste vergessen. Wenn ich so schreiben will, wie es mir entspricht, dann muss das schreiberische Umfeld stimmen. Ich will nicht "trotz" der Umstände schreiben, sondern mich wohl fühlen in den Umständen, unter denen ich schreibe. Ich schreibe nur dann gut. Und gut schreiben ist, was ich will.

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